Das ist alles gut und schön, nur sind hier letztlich nur ein paar Würfel und Werte entscheidend.
Aus meiner Sicht: Na klar sind Würfel und Werte entscheidend. Was auch sonst? Mehr als die Werte hat man ja nicht vom SC und das Zufallselement, dass eben Aktionen auch einmal schief gehen können, wird halt durch den Würfel eingebracht. Und nach meiner Auffassung ist eben nur der SC entscheidend bzw. sollte entscheidend sein für den Ausgang von Aktionen.
Ideen und Entscheidungen sind irrelevant, da sie vom Zufall übernommen werden.
Nee. So kann man das nicht sagen. Natürlich haben die Spieler Ideen und bringen diese selbstverständlich im Rahmen der Rolle des SC ein, wenn es um Handlungsweisen der SC geht. Und ebenso treffen sie andauernd Entscheidungen, was die Aktionen ihrer SC betrifft, genau wie in jeder anderen Rollenspielgruppe auch. Der Unterschied ist nur der, dass einzig und allein die Würfelproben und die Werte der SC ausschlaggebend für den Ausgang von Aktionen sind.
Ein Wort noch zum 'Zufall' im Spiel, also zum Würfeln. Man sollte sehen, dass bei Spezialisierungen durch z.B. ausmaximierte Fertigkeiten, Boni durch Talente und Fähigkeiten und mag. Ggst. und durch die Erfahrung (also Stufenaufstiege) das tatsächliche Wurfresultat immer weniger wichtig für den Ausgang von Aktionen wird, da der Bonus hoch genug ist, bst. Aktionen sehr sicher bzw. automatisch zu schaffen. Der Faktor 'Würfel' nimmt an Wichtigkeit ab, wenn ein SC in einer Sache spezialisiert ist bzw. erfahren genug ist. In hohen Stufen kann man sich doch eine Menge Würfe sparen, da die Boni der SC so hoch sind, dass sie bst. Aktionen immer sehr sicher bzw. automatisch schaffen, und zwar zu Recht. Es wird also mit Zunahme der Spezialisierungen und der Erfahrung der SC immer weniger gewürfelt. Dies funktioniert aber nur dann, wenn wirklich einzig und allein die Würfel und die Werte der SC entscheidend für den Ausgang von Aktionen sind.
Ich sehe bei dieser Spielweise auch keinen Mangel an Rollenspiel, sondern einen Mangel an Möglichkeiten für die Spieler, in die Handlung eines Abenteuers einzugreifen.
Nein. Jeder Spieler kann sich
entsprechend der Rolle des SC immer in die Handlung eines Abenteuers einbringen. Das mag hier und da auch einschränkend sein (wenn z.B. der charismatische Spieler des uncharismatischen Halborks sich rollenspielerisch nicht in eine Debatte zweier Hofmagier einbringen sollte), aber deswegen spielt man ja auch gerade diesen SC und keinen anderen. Das liegt ja auch immer am Spieler. Er kann bei der Charaktererschaffung und später bei Aufstiegen immer selbst entscheiden, in welche Richtungen sein SC ausgebaut werden soll. Wer den Halbork-Barbaren spielt, fällt dadurch auch eine klare Entscheidung, was das Spiel dieser Rolle angeht. Im Kampf greift der charismatische Spieler des uncharismatischen Halbork-Barbaren dann auf die Spielwerte zurück. Aber bei der Debatte der beiden Hofmagier spielt der Spieler dann auf einmal seine persönliche Karte aus und palabert fröhlich mit oder wie? Das macht meiner Meinung nach keinen Sinn und es ist unfair anderen Spielern gegenüber, die evtl. SC spielen, die sich gerade auf soziale Bereiche spezialisiert haben, sich aber nicht so einbringen können, wie der charismatische Spieler des uncharismatischen Halborks.
Bei Deinem Stil, würde wahrscheinlich ausgewürfelt, welcher der Charaktere auf die Lösung kommt. Der Spieler des besagten Charakters bekäme das Losungswort gesagt und dürfte dann dies im Rollenspiel umsetzen. Richtig?
Ja. Richtig. Aber was ist so falsch daran? Hierbei sind wenigstens die Werte der SC entscheidend für den Ausgang einer Aktion und nicht die Fähigkeiten der Spieler und schönes Rollenspiel wird ebenfalls betrieben, wenn die Spieler vor und nach den Würfen entsprechend loslegen.
Jetzt einmal eine ernst gemeinte Frage von mir: Warum spielt ihr eigentlich D&D? Ihr könntet doch einfach ohne Würfel, Werte und sogar ohne Regelsystem spielen. Jeder Spieler beschreibt am Anfang einer Kampagne einfach, was er für ein Charakter darstellt und dann wird ohne Charakterblatt und ohne Würfel und Werte losgespielt -- also eine Art reines Erzählrollenspiel. Wenn man als Spieler eine Aktion nur gut genug beschreibt und sie zum Hintergrund des SC passt (vom Schwerthieb gegen den großen Ork, über die Reparatur einer komplizierten Zwergenmaschinerie bis hin zum Vortrag eines Gedichtes zu Hofe), dann klappt die Aktion des SC. Keine Werte, kein Würfel. Nur die Ideen des Spielers. Fertig. Warum dann gerade D&D spielen, mit all seinen Werten, Stufen, Boni und Mali, wenn diese (teilweise) dann doch wieder über Bord geworfen werden, da der Spieler zählt und nicht der SC?
Kid