Die Zeit der D&D 3.5 neigt sich langsam dem Ende zu. Leider ist es so, dass langfristig nur "aktuelle" Produkte auch gespielt werden - abgesehen von ein paar Ausnahmen vielleicht.
Was bisher von der 4. Edition zu hören war, konnte mich leider nicht überzeugen und insbesondere die quasi erzwungene Online-Mitgliedschaft wirkt abschreckend.
Die kürzliche Nachricht, dass der Halb-Ork zunächst nur Online verfügbar ist, hat meine Befürchtungen bestärkt und veranlasst, vorsorglich über den Zaun zu blicken, trotz treuer D&D-Anhängerschaft seit der uralt-Classic-Edition (rote Box).
Offenbar gibt es aber für alte D&D-Hasen wenig Alternativen.
- 3.5 weiter spielen: Naheliegende Lösung, leider wird der Spielspass doch schon ein wenig von "frischen" Produkten und Quellenbüchern bereichert. Wahrscheinlich daher keine dauerhafte Lösung.
- True20: Die Alternative von Green Ronin. Für Fantasy-Only-Spieler leider etwas zu modular aufgebaut, zudem zu wenig Material; wirkt aber sehr ordentlich
- Tristat: Die Regeln sind nach meinem Dafürhalten zu simpel und zukünftige Unterstützung wahrscheinlich mau (Rezi von Berandor
http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=1152)
- Warhammer FRPG: Was die Zukunftssicherheit anbelangt vielleicht die beste Alternative. (Rezi von mir:
http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=1048 )
- HARP und Rolemaster: Gute Systeme, allerdings veröffentliche ICE nur ein Quellenbuch in 1-2 Jahren (Rezi von mir:
http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=1013 )
- GURPS: ich war noch nie Fan von diesem System
- DSA/Midgard/Arcane Codex: Nope
- Runequest Mongoose: Eigentlich ein netter Ansatz, aber die seltsame Veröffentlichungspolitik von Mongoose stört etwas (zwar ständig Neuheiten, aber wenig Inhalte, Veränderungen, Lücken etc). Viele aktuelle D&D Spieler, die früher Runequest kannten, sind bereits umgestiegen - wie die Runequest Foren zeigen
(Rezi:
http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=1448 ).
- Castles&Crusades: Früher als echte D&D 3.0 Alternative angeboten. Die berühmte Judges Guild hat in Zukunft angesagt, ihre Welt mit diesem System zu benutzten. Das System ist aber auch zu einfach und unflexibel
- Palladium: War vor 20 Jahren eine D&D Alternative, aber mittlerweile abgehängt.
- Kleinere Systeme: Iron Gauntlet, Hero etc. Keine zukunftssicherheit.
Es war mir vorher gar nicht so klar, wie einzigartig und "gross" die D&D-Marke eigentlich ist. Es steht zu befürchten, dass die "Neuerungen" primär marketingtechnisch beeinflusst werden und weniger der Regelverbesserung dienen (Motto: die neuen Regeln "müssen" möglichst inkompatibel zur alten Edition sein, damit neue Quellenbücher gekauft werden müssen).
Tja, schlechte Aussichten für mögliche 4.Ed-Gegner?