Autor Thema: Olympia und der Fackellauf  (Gelesen 2460 mal)

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Archoangel

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Olympia und der Fackellauf
« am: 11. April 2008, 11:03:12 »
Mir fällt gerade auf, dass dieses Thema hier noch gar nicht angesprochen wurde...

Darum meine Frage an die liebe Gemeinde:

Wie beobachtet ihr gerade das Brimbamborium um den Fackellauf, die Proteste und Demos, bzw. die Haltung Chinas? Sollten die Spiele boykottiert werden? Wenn ja, durch wen? Sportler? Regierungen? Verbraucher?
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Xiam

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #1 am: 11. April 2008, 11:07:27 »
Boykottieren? Dafür ist es ein bisschen spät, oder?

Die Spiele hätten nie in dieses Land gegeben werden dürfen. Die Auflagen, die das IOC der chinesischen Regierung gmacht hat, sind ein Witz, denn es wird ja ohnnehin scheinbar nicht auf deren Einhaltung geachtet.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Darigaaz

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #2 am: 11. April 2008, 11:10:12 »
Zitat von: "Xiam"
Boykottieren? Dafür ist es ein bisschen spät, oder?

Die Spiele hätten nie in dieses Land gegeben werden dürfen. Die Auflagen, die das IOC der chinesischen Regierung gmacht hat, sind ein Witz, denn es wird ja ohnnehin scheinbar nicht auf deren Einhaltung geachtet.

Signed!
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Nathan Grey

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #3 am: 11. April 2008, 11:12:08 »
Ich kann Xiam nur zustimme, was sich das Olympische Kommitee dabei gedacht hat, die Spiele nach China gehen zulassen, werde ich wohl nie verstehen.

Anita Blake

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #4 am: 11. April 2008, 11:47:37 »
Oh, dieses Thema finde ich traurig.
Aus den Medien (ob es stimmt, weiß ich nicht, aber ich finde es glaubhaft) weiß ich, dass die Merchandisedinge von Kindern hergestellt werden und das auch noch unter miesesten Bedingungen. Anderweitig brauchen wir über die Menschlichkeit dort wohl auch nicht zu reden...aber China ist ein viel zu wichtiger Handelspartner und es geht auch nicht um Öl, also wen interessiert's?
Meine Form des Protestes ist, nichts zu kaufen von dem Merchandise und es nicht zu gucken. Was bleibt auch sonst.
Ich finde, die Politiker sollten fern bleiben, aber bei Boykott: siehe die anderen Posts.
cogito ergo summ - dachte die Biene

Thesker

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #5 am: 11. April 2008, 12:13:01 »
Aber man muss zugeben, dass das Tibet Problem gerade durch die Olympischen Spiele wieder sehr in den Mittelpunkt gerückt ist. Schade ist nur, dass die Menschenrechtsprobleme im restlichen Land fast gar nicht zur Sprache kommen, ebenso die anderer Minderheiten. Aber seit dem Massaker am Platz des himmlischen Friedens musste China sich nicht mehr so sehr in der Weltöffentlichkeit rechtfertigen.
Traurig hingegen ist die Reaktion des IOC, nur die Demonstranten zu kritisieren und nicht auf die Redefreiheit zu verweisen. Ebenso die der westlichen Rundfunkanstalten, die Protestierende ausblenden.

Gwenfair

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #6 am: 11. April 2008, 12:31:13 »
Ich mag die olympische Idee, dass sich Sportler aus aller Welt friedlich für Wettkämpfe treffen. Sportler und Zuschauer sind Gäste in einem fremden Land, und Reisen bildet ja wie bekannt. Zwar ist das Ganze kommerzialisiert, aber dennoch halte ich es für eine gute Einrichtung, wegen des völkerverbindenen Effekts.

Proteste gegen die Geschehnisse in Tibet finde ich in Ordnung, aber ich finde es nicht in Ordnung, dass man das jetzt mit Aktionen gegen den Fackellauf verbindet. Ich finde, die Proteste sollten sich besser gegen die chinesischen Botschaften richten, nicht gegen den internationalen olympischen Gedanken. Da sucht man sich ein viel zu einfaches Ventil. Und opportunistisch finde ich das obendrein. China fährt eine solche Politik ja nicht erst seit gestern und nicht nur in Tibet.

Plüschi

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #7 am: 11. April 2008, 12:40:03 »
Das einzige Mittel gegen China ist der totale Olympiaboykott, d.h. Olympia ausfallen zu lassen!
China missbraucht die Spiele politisch um sich darzustellen und weltoffen zu geben, solange es Geld gibt. Proteste und unbequeme Meinungen für Land, Partei und Staat sind unerwünscht, Repression an allen Orten.
Wenn China die olympischen Spiele politisiert, dürfen Protestanten und auch Sportler das auch und wir als Konsumenten können diesen Spielen eine Abfuhr erteilen in dem die Fernseher halt ausbleiben.
Kein Zwanni für 'nen Steher!
Fußball muss bezahlbar bleiben für alle.

Berandor

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #8 am: 11. April 2008, 12:41:55 »
Das arme Tibet... ja ja. Und der "olympische Geist".

Die Frage nach dem Boykott ist unsinnig, denn natürlich wird nicht boykottiert werden. Die Diskussionen sind ebenso komisch, denn Tibet ist nicht erst seit diesem Jahr ein Punkt und China hat sich auch nicht plötzlich gewandelt. Und der Dalai Lama ist auch nicht nur der nette Onkel.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

TheRaven

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #9 am: 11. April 2008, 12:43:41 »
Zitat von: "Gwenfair"
Proteste gegen die Geschehnisse in Tibet finde ich in Ordnung, aber ich finde es nicht in Ordnung, dass man das jetzt mit Aktionen gegen den Fackellauf verbindet. Ich finde, die Proteste sollten sich besser gegen die chinesischen Botschaften richten, nicht gegen den internationalen olympischen Gedanken.

Ja klar, gegen die chinesische Botschaft. Super Idee. China hat ja für Tibet schon immer ein offenes Ohr gehabt und würden sich sicherlich schwer beeindruckt zeigen. Die Tibeter machen das Einzige, was ihn vielleicht helfen kann. Tibet wird alleine niemals etwas erreichen, dazu benötigen sie zwingend die Hilfe von aussen und die olympischen Spiele sind da eine ideale Plattform, denn vorher und auch nachher wird sich keine Sau mehr für Tibet interessieren. Die Aktionen sind also nur logisch.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Berandor

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #10 am: 11. April 2008, 12:46:56 »
Als ob Tibet ein demokratisches Paradies gewesen ist. Vorher gab es da eine strenge Theokratie mit einem Gottkaiser und alle Tibeter, die keine Mönche waren, durften auf dem Feld für die Mönche schuften.

Andererseits ist das Kosovo ja jetzt unabhängig, als müsste Tibet eigentlich auch dürfen... wie so manch anderer auch.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Archoangel

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #11 am: 11. April 2008, 12:55:28 »
Im Allgemeinen denke ich auch, dass dem Tibet Problem durch die Ausrichtung der Spiele in China nur geholfen wird. Vorher hat sich ja jahrelang kein Schwein für die Problematik interessiert, was sich in den letzten Tagen doch gewaltig geändert hat. Pech für Tibet, dass sie keine leicht verfügbaren Bodenschätze haben und das China eine Atommacht ist ... sonst hätten die Amis sicher ganz schnell Terroristen in Tibet gesichtet ;).
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Taysal

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    • Taysals Abenteuerland
Olympia und der Fackellauf
« Antwort #12 am: 11. April 2008, 13:19:50 »
Zitat von: "Archoangel"
Im Allgemeinen denke ich auch, dass dem Tibet Problem durch die Ausrichtung der Spiele in China nur geholfen wird. Vorher hat sich ja jahrelang kein Schwein für die Problematik interessiert, was sich in den letzten Tagen doch gewaltig geändert hat. Pech für Tibet, dass sie keine leicht verfügbaren Bodenschätze haben und das China eine Atommacht ist ... sonst hätten die Amis sicher ganz schnell Terroristen in Tibet gesichtet ;).


Na ja, Bodenschätze sind schon vorhanden.

Zitat von: "de.wikipedia.org"
(...)Der Bergbau soll zum dritten Standbein in der Tibetischen Wirtschaft werden. Bisher steckt er zwar noch in den Kinderschuhen, er wird aber inzwischen zielstrebig entwickelt. Tibet hat Lagerstätten von Bodenschätzen wie: Chrom, Kupfer, Magnesit, Bor, Blei, Gold, Erdöl, Eisen, Lithium, Kaliumchlorid, Aluminium, Zink und anderes. Noch wird wenig gefördert, aber die Entwicklung des Abbaus ist ein Schwerpunkt des gegenwärtigen Fünfjahrplans der Regierung in Peking.[31] Im Januar 2007 meldete die Chinesische Regierung die Entdeckung von großen mineralischen Lagerstätten unter dem Tibetischen Hochland.[32] Die Lagerstätten sind nicht sehr weit von der Lhasa-Bahn entfernt und könnten die Vorkommen in China von Zink, Kupfer und Blei verdoppeln.(...)

Archoangel

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #13 am: 11. April 2008, 13:37:33 »
Zitat von: "Taysal"
Zitat von: "Archoangel"
Im Allgemeinen denke ich auch, dass dem Tibet Problem durch die Ausrichtung der Spiele in China nur geholfen wird. Vorher hat sich ja jahrelang kein Schwein für die Problematik interessiert, was sich in den letzten Tagen doch gewaltig geändert hat. Pech für Tibet, dass sie keine leicht verfügbaren Bodenschätze haben und das China eine Atommacht ist ... sonst hätten die Amis sicher ganz schnell Terroristen in Tibet gesichtet ;).


Na ja, Bodenschätze sind schon vorhanden.

Zitat von: "de.wikipedia.org"
(...)Der Bergbau soll zum dritten Standbein in der Tibetischen Wirtschaft werden. Bisher steckt er zwar noch in den Kinderschuhen, er wird aber inzwischen zielstrebig entwickelt. Tibet hat Lagerstätten von Bodenschätzen wie: Chrom, Kupfer, Magnesit, Bor, Blei, Gold, Erdöl, Eisen, Lithium, Kaliumchlorid, Aluminium, Zink und anderes. Noch wird wenig gefördert, aber die Entwicklung des Abbaus ist ein Schwerpunkt des gegenwärtigen Fünfjahrplans der Regierung in Peking.[31] Im Januar 2007 meldete die Chinesische Regierung die Entdeckung von großen mineralischen Lagerstätten unter dem Tibetischen Hochland.[32] Die Lagerstätten sind nicht sehr weit von der Lhasa-Bahn entfernt und könnten die Vorkommen in China von Zink, Kupfer und Blei verdoppeln.(...)
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

TheRaven

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Olympia und der Fackellauf
« Antwort #14 am: 11. April 2008, 13:47:54 »
Zitat von: "Berandor"
Als ob Tibet ein demokratisches Paradies gewesen ist. Vorher gab es da eine strenge Theokratie mit einem Gottkaiser und alle Tibeter, die keine Mönche waren, durften auf dem Feld für die Mönche schuften.

Das habe ich weder bestritten noch thematisiert. Ich sage nur, dass der Zeitpunkt, sowie die Art und Weise der Proteste vorhersehbar und logisch ist. Alles andere wäre ineffizient oder nutzlos. Wenn sie jetzt nicht die Gunst der Stunde nutzen werden sie vielleicht nie wieder diese Chance haben.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich