Ich denke, die Orientierungsschwierigkeiten, die wir alle in den neuen Regeln haben, rühren nur daher, daß wir ständig unbewußt oder bewußt Vergleiche mit der 3.5 ziehen. Streng genommen fand man in den Regelwerken der 3.0 aber auch nirgendwo Vermerke wie: "Diese Regel ist anders als in AD&D, nämlich...", oder in 3.5 Vermerke wie: "Folgende Regel wurde gegenüber 3.0 geändert." oder "HIer fehlt eine Regel, die es mal gab."
Natürlich irritiert das den D&D-Veteranen stellenweise etwas, aber was soll denn ein Neueinsteiger oder ein Benutzer in fünf Jahren, der 3.5 nie gesehen hat, in seinem Regelwerk mit Hinwisen dieser Art anfangen? Der Hinweis auf die freie Gestaltung der Monster ist nicht notwendig, da nirgendwo erwähnt wird, daß es dafür Regeln gibt.
Nehmt nur mal beispielsweise DSA: In keiner der alten Editionen gab es fixe Monster-Erschaffungsregeln oder auch nur Regeln zum Kalkulieren der Monsterklasse (= EP gemäß CR, für die D&D-Monotheisten unter uns). War alles dem Spielleiter überlassen. Hatte jemand Probleme? Nö, denn es war ja schon immer so und klappte wunderbar. Natürlich hat man sich beim Erschaffen von Monstern und NSCs an der SC-Entwicklung und an Beispielmonstern aus Kreaturenbüchern und Abenteuern orientiert, aber letztlich hatte man völlig freie Hand, und das System hat funktioniert.
Warum sollte etwas, was Regelballast abbauen hilft und in anderen Systemen seit über zwanzig Jahren funktioniert, bei D&D 4.0 nun nicht anwendbar sein, nur weil es zwischendrin ein verklauseltes, hochausgeklügeltes Baukastensystem für jede einzelne Kanalratte oder jeden mickrigen Goblin gab?
Es ist dieselbe Diskussion wie mit den Gesinnungen - Wenn es etwas in D&D 4.0 nicht gibt, macht es auch keine Sinn, andere Regelelemente daran zu messen.