Du vergisst dabei die Tatsache, dass kein anderes Land ein hervorragendes eigenes System auf die Beine gestellt hat.
Weder Frankreich noch Schweden haben ein hervorragendes eigenes System auf die Beine gestellt?
Rêve de Dragon, Agone?
Drakar och Demoner?
Und wie sind da die Marktanteile? und warum kennt die keine Sau hier? Und warum ist DSA ins französische, holländische, englische, italienische und polnische übersetzt worden und die anderen beiden gibts nur in der Originalausgabe? Darauf wollte ich hinaus.
Da wirfst du aber eine ganze Menge zusammen.
Wie erfolgreich war denn DSA in den anderen Sprachen? Warum kennt denn in den USA keine Sau "The Dark Eye", trotz der schönen Hardcoverausgabe? "L'Oeil Noir" hatte in Frankreich am Anfang sicherlich einen Achtungserfolg, auch durch den Schmidt France-Vertrieb, der das Spiel wie in Deutschland in die Kaufhäuser brachte, aber trotzdem ist es von den einheimischen Spielen links und rechts überholt worden.
Die Anzahl französischer Spieler, die bereit sind, die Bücher im englischen Original zu besorgen, dürfte wesentlich geringer als sein als die der deutschen Spieler. Und damit der Marktanteil französischsprachiger Produkte wesentlich höher.
(Mehr über den Erfolg der französischen Eigenkreationen habe ich
hier geschrieben.)
Dass es die in Frankreich erfolgreichen Spiele (Légendes, Hurlements/Chimères, Bitume, SimulacreS) nicht oder erst spät (INS/MV, Nephilim, Rêve de Dragon) in andere Länder "geschafft" haben, liegt auch an teilweise sehr französischen Interpretationen der Genres und natürlich den Prioritäten der Verlage in den anderen Ländern.
Wenn ein deutscher Verlag die Wahl hat zwischen einem Shadowrun oder Cthulhu, bei denen der Importmarkt schon den Boden bereitet hat, und Guildes oder Stella Inquisitorus, warum sollte er auf die unbekannten Pferde setzen?
Ich arbeite für ein Anime-Label, und wir veröffentlichen auch lieber Serien, die über Mundpropaganda schon einen Ruf und eine Erwartungshaltung erworben haben.