Bei uns war zu meiner Zeit, als ich noch in Franken gewohnt und regelmäßig viel gespielt habe, Midgard so der Hauptkonkurrent von DSA in der Spielerschaft. Ich fand immer, daß sich die beiden Systeme auch besser miteinander vergleichen lassen als z.B. mit D&D.
Wie beide Systeme arbeitet Midgard auch hauptsächlich mit W20 und W6 bei einer 20er-Skala, wie bei D&D gilt hoch=gut, niedrig=schlecht, verwendet (oder verwendete zumindest in den Editionen, die ich kannte) aber daneben noch eine 100er-Skala für Attribute, was mich etwas gestört hat, weil es uneinheitlich war.
Mittlerweile hat DSA die meisten Mankos, die es in wenigen Bereichen hinter Midgard herhinken ließ, korrigiert, ist aber dafür auch nicht mehr so unbeschränkt einsteigertauglich wie früher.
Ich würde Midgard aber nicht als weniger einsteigergeeignet bezeichnen als D&D oder aktuelles DSA. Das Spielprinzip ist simpel, relativ intuitiv und nicht so verklauselt wie D&D. Stell's Dir vom Gefühl her eher ein bißchen wie DSA vor, auch wenn einige Regelmechanismen abweichen.
Zudem ist Midgard, obwohl es (mittlerweile) eine eigene Standardwelt besitzt, sehr viel generischer angelegt als DSA und klebt nicht so stark an einer bestimmten Welt.
Das hat es vermutlich damals in vielen Regionen auch so erfolgreich gemacht.
Probier's einfach mal aus. Wir haben jahrelang Midgard gespielt (war aber nicht die aktuelle Version, glaub ich, und ich weiß nicht, was sich alles geändert hat) und hatten Spaß. Ist zwar auch ein System auf Stufenbasis, was ich eigentlich nicht so mag, aber wen das nicht stört, der findet sich gut zurecht. Und die Stufen sind nicht so massiv spielbeeinflussend wie bei D&D. Fühlt sich, wie gesagt, eher ein bißchen nach DSA an.
Persönlich würde ich aber im direkten Vergleich immer zu DSA greifen, nicht zu Midgard, aber das ist Geschmackssache.