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Autor Thema: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten  (Gelesen 34786 mal)

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Wormys_Queue

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #120 am: 15. Januar 2009, 00:19:33 »
Zu unrecht, denn das ist ein im englischen etabliertes Fremdwort. Edgar Allen Poe hat es verwendet, ebenso wie Joanne Rowling, es kommt in Filmen, Videospielen und diversen Romanen vor. Ja, alle davon Englisch.

Bitte beachte: ich sagte "ich finde es fürchterlich", nicht "das ist fürchterlich".
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

TheRaven

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #121 am: 15. Januar 2009, 00:33:44 »
Das ist wie mit "angst", "strudel", "autobahn", "zeitgeist", "wunderkind", "kindergarten", "blitz" usw. Klingt für uns komisch aber was werden die Amerikaner von unserem "Deutsch" denken, wenn sie alle ihre Worte darin sehen?
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Silas

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #122 am: 15. Januar 2009, 00:42:35 »
Das ist wie mit "angst", "strudel", "autobahn", "zeitgeist", "wunderkind", "kindergarten", "blitz" usw. Klingt für uns komisch aber was werden die Amerikaner von unserem "Deutsch" denken, wenn sie alle ihre Worte darin sehen?
Also wir haben zu Zeit einen Australier zu Gast. Der steht total darauf auf deutsch DnD zu spielen, auch wenn er selbst spricht wie ein 3 Jähriger. Der beschränkte Wortschatz und die Tatsache, dass er einen Ork Barbar spielt macht das ganze um so lustiger. Wir mussten ihm alle Powers der DnD 4 (*sich duck und den Steinen ausweich die aus der PathFinder Ecke geflogen kommen*) ins deutsche übersetzen, da wurde dann aus Blood Hunt Rage der Blutjagd Rausch. Sein neues Lieblingswort.
Ist also immer Ansichtssache ob es gefällt oder nicht. Viele Englische Muttersprachler stehen ja auch auf Rammstein und son Kram.
"Aaaaaaarrrggghhhhhhhhh.......................... Arrrghhhhhhhhhh!!!" - Wolverine, X-Men Origins

Heretic

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #123 am: 15. Januar 2009, 00:43:12 »
Oh ja, Tiefwasser ist auch so 'ne Sache. Ich finde den Namen eigentlich ganz gut, aber ich habe Probleme das passende Adjektiv dazu zu finden (Ich hab Sorgen, was?  :cheesy: )
Auf englisch ist es "waterdhavian" (steht glaube ich in City of Splendors). Sieht völlig abstrus aus, aber auch schon wieder irgndwie cool. Wie müßte es auf deutsch heißen: Wassertiefisch, tiefwasserisch? Oder gar tiefwäßrig?
Ich hatte mich mal für "tiefwanisch" entschieden, weil es zum einen, wie ich fand, gut klingt, und zum anderen ähnlich abstrus wirkt wie die englische Entsprechung. wink
Wenn mich nicht alles täuscht, dann müsste es "tiefwasser'sch" heissen, oder?
(Man möge mir den Apostroph verzeihen, so er falsch ist...)

Heretic

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #124 am: 15. Januar 2009, 00:53:43 »
... ich begrüße jede Art von DSAismus, was Namen etc. angeht.

So wie Rabenschnabel anstelle Streithammer? Aber mal ernsthaft, ich benutze/spiele/kenne kein DSA und würde mich mal über ein paar nette Beispiele seitens der DSA-Herolde freuen.

Wie Zaubersprüche mal bei DSA aussahen...
(Angelehnt, aber es gab tatsächlich mal ein Zeitalter, wo man zum Zaubern bei DSA dämliche Reime aufsagen durfte...)

"Furunkilictus Bunkerpfeil, reimend Schwachsinn macht mich geil!"

"Kopulatio Rammenschock, hoch das Röckchen, rein den Pflock!"

Oh, und über die DSA-typischen Verballhornungen wie Ferrara (Ja, ist ein Fahrzeug. -.- ) und Mirhamionetten (An fäden...) wollen wir am Besten gar nicht sprechen...

Darigaaz

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #125 am: 15. Januar 2009, 01:25:51 »
Die Zauber hatte ich bewusst nicht erwähnt, weil sie keine Namen sind sondern dumme Reime. Allerdings sagt mir ein 'Zwingtanz' eher zu als 'Tasha's Hideous Laughter' oder 'Otto's Irresistable Dance'. Wer zur Hölle ist Tasha und wer Otto? Beides völlig unerklärte Namen, die einfahc so im Raum stehen. Wenn sich da irgendwelche SCs der Designer verewigt haben, so sollte man so etwas auch sagen.

Ich meine aber generell nicht die Zauber sondern einfach die Wirkung der Welt.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Coldwyn

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #126 am: 15. Januar 2009, 01:43:28 »
Die Zauber hatte ich bewusst nicht erwähnt, weil sie keine Namen sind sondern dumme Reime. Allerdings sagt mir ein 'Zwingtanz' eher zu als 'Tasha's Hideous Laughter' oder 'Otto's Irresistable Dance'. Wer zur Hölle ist Tasha und wer Otto? Beides völlig unerklärte Namen, die einfahc so im Raum stehen. Wenn sich da irgendwelche SCs der Designer verewigt haben, so sollte man so etwas auch sagen.

Ich meine aber generell nicht die Zauber sondern einfach die Wirkung der Welt.

3e Core Welt war Greyhawk. Alle in Zaubern benutze Namen aus dem PHB und den non-Setting Zusatzbüchern stammen von wichtigen Magiern aus dem Greyhawk-Setting und haben schon eine ellenlange Tradition.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Halvar

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #127 am: 15. Januar 2009, 07:05:21 »
Wer zur Hölle ist Tasha und wer Otto? Beides völlig unerklärte Namen, die einfahc so im Raum stehen. Wenn sich da irgendwelche SCs der Designer verewigt haben, so sollte man so etwas auch sagen.

Tasha
Otto

Da können die Zauber ja nichts dafür, dass die Kiddies von heute nur noch die FR kennen. ;)
Take me out to the black, tell 'em I ain't comin' back.

Fischkopp

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #128 am: 15. Januar 2009, 07:50:54 »
Wer zur Hölle ist Tasha und wer Otto? Beides völlig unerklärte Namen, die einfahc so im Raum stehen. Wenn sich da irgendwelche SCs der Designer verewigt haben, so sollte man so etwas auch sagen.

Tasha
Otto

Da können die Zauber ja nichts dafür, dass die Kiddies von heute nur noch die FR kennen. ;)
Also nicht vergessen: Tasha ist das Alter Ego von Mrs. Badass herself, deren Namen ich hier nicht nennen werde.  :blink:
Naja, weil ich ihn sowieso nicht richtig schreiben würde, nicht aus irgendwelchen anderen Gründen...  :cheesy:

(Danke Halvar, das hatte ich schon wieder verdrängt  :oops:)
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Wormys_Queue

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #129 am: 15. Januar 2009, 10:24:48 »
Das ist wie mit "angst", "strudel", "autobahn", "zeitgeist", "wunderkind", "kindergarten", "blitz" usw. Klingt für uns komisch aber was werden die Amerikaner von unserem "Deutsch" denken, wenn sie alle ihre Worte darin sehen?

Genau. Und während ich als Ex-Sprachwissenschaftler theoretisch weiß, wie Sprachentstehung und -Entwicklung funktioniert und dass an der gegenseitigen Befruchtung von Sprachen nichts ehrenrühriges ist, ist das doch ein Punkt, der mich jedes Mal aus dem Lesefluss reißt und daher stört. Völlig unabhängig davon, in welche Richtung dass verläuft und ebenso unabhängig davon, dass ich einige der Anglizismen selbst verwende, obwohl ich eigentlich kein großer Fan davon bin.

edit: Auch bei mir klafft also durchaus eine Kluft zwischen objektiver Erkenntnis und subjektiver Wahrnehmung. Nun bin ich zwar niemand, der die Macht des letzteren unterschätzen würde. Produktschaffende jedweder Art sind selten gut beraten, diesen Punkt außer Augen zu verlieren. Allerdings sollte der Produktschaffende (hier: Übersetzer) darauf achten, ob er mit einer bestimmten Entscheidung denn auch den Wunsch der Mehrheit trifft (und v.a sollte er darauf achten, dass mögliche Kundenverluste durch Neukunden mindestens aufgefangen werden).
« Letzte Änderung: 15. Januar 2009, 10:30:24 von Wormys_Queue »
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Zanan

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #130 am: 15. Januar 2009, 11:18:34 »
So wie Rabenschnabel anstelle Streithammer?
Beides sind real existierende Namen.

Ich weiß. 

Zitat
Zweiteres ist die Waffengruppe und ersteres bezeichnet eine spezifische Form.

Streithammer ist eine Waffengruppe? Ich denke mal, es ist beides, sowohl Gruppe wie auch spezielle Bezeichnung. Und natürlich gibt es verschiedene Streithämmer, von denen einer auch Rabenschnabel genannt wurde. Ich schätze mal, das ist nur eine von vielen zeitgenössischen und/oder regionalen Bezeichnungen für Streithammer. Den Rabenschnabel nun aber umgekehrter Weise als Begriff für alle Streithämmer zu nutzen ginge mir zu weit. Ganz abgesehen von der grottigen Amigo-Übersetzung des "pick".


Ust, usstan elgg dos ...

Cease this tirade, take a breath, and think. Then you will realize, enemy of the Dark Elves, that my concern for your well being has always been, at best, limited.

Bruder Grimm

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #131 am: 15. Januar 2009, 11:21:23 »
Was mir unter den DSA-Kreaturen immer wieder aufstößt, ist der dort so genannte "Riesenalk". Offenbar ein Versuch, den Vogel Roc(k) in die Spielwelt einzubauen, ohne den Namen zu benutzen. Meiner Meinung nach unglücklich gewählt, da ich an den historischen (irdischen) Riesenalk denken muß, einen flugunfähigen Wasservogel, der im 19. Jhdt. ausgerottet wurde.
Also, Merkwürdigkeiten kommen auch bei DSA-Kreaturen vor, wie "Sumpfrantze", "Klammermoloch", "Baumschleimer" und allen voran "Krakenmolch". Allerdings habe ich das Empfinden, daß sich das noch einigermaßen in Grenzen hält.

Off-Topic
Spoiler (Anzeigen)
Wer im Glashaus sitzt, der werfe den ersten Stein.

Zanan

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #132 am: 15. Januar 2009, 11:23:12 »
So wie Rabenschnabel anstelle Streithammer?
Beides sind real existierende Namen. Zweiteres ist die Waffengruppe und ersteres bezeichnet eine spezifische Form.

Streithammer ist ja eine Wuchtwaffe. (Ein Hammer eben)
Bei einem Rabenschnabel schlägt man doch mit einem (leicht gekrümmten) Dorn zu (um die Panzerung des Gegners zu durchdringen).

Der Streithammer ist eben keine respektive nicht immer eine  Wuchtwaffe. Nicht alles, was ein "Hammer" ist, ist auch ne platte Waffe. Umgangssprächlich nutzt man Worte ja auch nicht 100% "genau": Der Bolzen hämmert durch das Schild und die Rüstung.

Hinsichtlich Stadtnamen und deren Ableitungen ... sicher ist Tiefwasser nicht der Hit und Ableitungen davon u.U. problematisch. Doch trifft das auf Dutzende wenn nicht gar Hunderte deutsche Dorf und Städtenamen auch zu und irgendwie haben wir das auch seit Jahrhunderten geschafft, damit zu leben.

Gerade letztens erst mußten wir ernsthaft nachdenken, wie man etwas aus Alaska stammendes umschreiben kann. Alaskisch?
« Letzte Änderung: 15. Januar 2009, 11:26:34 von Zanan »
Ust, usstan elgg dos ...

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #133 am: 15. Januar 2009, 11:41:32 »
Was mich eher stört, ist die relativ lausige Beschreibung der DSA-Viecher, die meistens aus der Perspektive eines "Autors" der Spielwelt gegeben werden, und so oft nicht wirklich ein aus heutiger Sicht akkurates Bild vermitteln. Illustrationen sind auch eher spärlich gesät, und wenn, wirken sie bestenfalls wie ein Holzschnitt aus dem vorletzten Jahrhundert.

Das ist doch grade charmante an DSA. Das geht mir bei D&D manchmal zuweit das Monsterschlachten zu einer Wissenschaft gemacht wird. Andererseits hat DSA den Vorteil nur an eine Welt zu liefern. Wenn ich eine generische Monsterbeschreibung haben will, die nicht auf ein spezielles Setting zugeschnitten ist, sollte man natürlich möglichst präzise sein.

RtB

Bruder Grimm

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  • DnD-Gate-SL-Contest-Gewinner 2008
Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #134 am: 15. Januar 2009, 11:50:44 »
Ja, charmant mag's schon sein, und die Beschreibungen sind ja auch teilweise sehr unterhaltsam. Das Problem, das ich dabei sehe, ist, daß es für einen "modernen Menschen unserer Welt" manchmal schwierig ist, sich ein realistisches Bild davon zu machen, wie die Kreatur, der sein Charakter gegenübersteht, nun eigentlich genau aussieht.
Wer im Glashaus sitzt, der werfe den ersten Stein.

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