Thema: Die fiesesten, übelsten und hinterlistigsten Schergen...

[Judeaux]

Was wäre ein Adventure nur ohne Bösewichter? Und manchmal habe ich sogar das Gefühl: Je besser und je authentischer die bösen Gegenspieler, desto spannender das Adventure 

Nun meine Frage an euch (unabhängig vom Regelsystem): Welches sind die fiesesten, übelsten und hinterlistigsten Schergen, die ihr je bekämpft habt? Gegen welche bösen NPC hattet ihr nach einigen Adventures einen solchen Groll, dass ihr am liebsten gleich dem DM einen Würfel an den Kopf geschmissen hättet? Welcher Antagonist hat oder hätte eure Heldengruppe beinahe vollständig vernichtet? Und mit welchen Mitteln haben sie eurer Partie das Leben so richtig schwer gemacht?
Ob Kaufadventure oder selbst erfunden spielt keine Rolle, beschreibt einfach kurz... Werde etwas später auch noch meine übelsten Kreationen als DM posten ^^

Oder an die DMs: Auf welche Bösewichter seid ihr besonders stolz?

[DU#1229]

Ich mag meine Bösewichte, wenn sie eingangs "Freunde" der SC' s sind und sich später gegen sie stellen. Immer schön, einen vertrauensvollen Auftraggeber zu haben, der eigentlich für die andere Seite arbeitet und monatelange Arbeit der Helden zunichte macht.
Oder ihnen im wichtigen Endkampf in den Rücken fällt... mit Sneak 

Auch gern genommen sind Bösewichte, wo die Spieler anfangen Probleme mit zu haben. Junge hübsche Frauen; jugendliche die man "theoretisch" noch resozialisieren könnte (ha ha); alte Greise, die hinter den Kulissen arbeiten und sich eigentlich niemals selbst die Hände dreckig gemacht haben... Uralte pösepöse Drachen, gegen die sie niemals auch nur den Hauch einer Chance hätten... Soetwas bringt meine Spieler vornehmlich zur Weißglut. Handlungsunfähigkeit!

Oder der Bösewicht, der immer dann weg ist, wenn sie gerade besonders sicher waren, ihn endlich zu haben.

Was ich ungern tue, aber wahrscheinlich echt gemein ist, ist die Familie der SC's einfliessen zu lassen.
Pösewicht: "Wie jetzt, Du willst mir drohen?"
Spieler: "Pah..."
Pösewicht: "Denk an Deine kleine Schwester... Su magst sie doch, oder? Der da..." deutet auf gefrässigen Ork "..nämlich auch!"

[Arldwulf]

Der Nekromant aus meiner Signatur.

Wochenlang haben wir ihn bekämpft, seine Schergen haben praktisch die komplette Gruppe nach und nach mindestens eine Widerbelebung gekostet. In seinen Visionen (hat er manchmal) sah mein Pala wie der Nekromant eine Pferdeartige Kreatur quälte und ihm für ein dunkles Ritual die Lebensenergie aussaugte. Dazu muss man sagen dass dieser aus einem Reitervolk stammt, bei dem Pferde heilige Götterwesen sind, geschickt vom Herrn des Windes. Und für meinen Paladin die Wesen welche auch helfen sollen das Böse wieder aus der Welt zu vertreiben. Je weiter wir vordrangen umso mehr Probleme kamen auf. Zwei von uns rannten in eine Todeswolke und starben dabei, wir wären fast erstickt, zerquetscht und von Trollen gefressen worden und haben alles verflucht was mit diesem Dungeon zu tun hatte.

Als wir ihn endlich bekämpften waren wir schon schwer angeschlagen, und er wirkte einen Zauber der ihm neues Leben einhauchte sobald wir ihn trafen. Mit seinem Zauberstab hat er mich so zusammengeschossen dass ich es kaum mehr an seinen Lakaien vorbeikam, und ohne viel Glück hätte seine Magie uns dazu gebracht uns alle gegenseitig zu töten.

Am Ende habe ich ihn erwürgt, und ihm mit blosser Hand das Genick gebrochen. Das gequälte Pferdewesen war nur noch ein unerkennbares Klumpen Elend, und lebte kaum noch. Unser Magier begann die Apperatur zu verstehen, und versuchte sie umzupolen doch wenn dies geschehen wäre müsste jemand den Strang zerschlagen der von dem Tier zu der Maschine des Nekromanten führte.

Ich habs gemacht, und dabei mein magisches Schwert zerbrochen. Das Tier bekam seine Lebenskraft zurück - strahlte einen Moment auf und verschwand. 2 Wochen später kletterte ich auf den Berg und fand es wieder, erholt und geheilt und bekam heraus dass es sich um ein junges Drachenross handelte welches seither mein heiliges Streitross ist. Der Nekromant dort hatte einfach genau den Nerv meines Charakters getroffen, und über die Wochen steigerte sich der Hass auf ihn immer mehr.

Ich war einfach verflucht sauer auf den Mistkerl.

[DU#1229]

Oder noch besser:

der Bösewicht, der unbeingt am Leben bleiben muss
Er hat elementare Informationen, einen Geheimcode, eine wichtige Bedeutung im Schicksal...

Oder der Bösewicht, der einen der Charas fast getötet hat (am Anfang der Kampagne) und schliesslich stellt sich heraus, dass seine Motive für die Tat komplett nachvollziehbar waren oder er gezwungen war dieses zu versuchen.

Jaja, ich mag moralische Spieler. Man muss sich eigentlich nur vorstellen, was einen selbst am meisten ärgern würde und fertig ist

[Nathan Grey]

Das war ein Kleriker, welcher zu erst als Mentor aufgetreten ist und sich dann gegen die Spieler gestellt hat und ihnen immer wieder entkommen ist. Wenn ich heute noch nur seinen Namen erwähne, gehen die Spieler an die Decken und manchmal wird er auch noch zitiert.

[Hetzer]

Hmmm der schlimmste Gegner den ich je hatte war in einer Harnmaster Kampagne auf Greyhawk (ein Mix mit Religionshintergrund von Harn)... Dort sind wir mehrere Male in den Shieldlands auf einen Demonic Knight of Doom getroffen. Der war ein mieses gemeines Schwein das so lange ehrenhaft kämpfte bis er glaubte zu verlieren... dann wurde auch noch in die Trickkiste gegriffen. Natürlich ohne magische Waffe kaum zu verwunden (und das bei Harnmaster!) und wir sind als Gruppe auch noch sagen wir mal suboptimal vorgegangen.

Das lustigste Erlebnis (naja) mit ihm war:

Wir lagerten wie immer in der Burg unseres Grafen, der Burgritter war ein alter Säufer; mein Paladin von Larani lag schwer verwundet für ein paar Wochen im Bett und wir wussten er kommt in den nächsten Tagen. Die einzigste Person mit der Möglichkeit eine Forderung zu erwidern war unser Larani-Priester. Unser Drecksack von SL musste einen Tag vorher unseren Priester auch noch reizen...einer der Burgsergeanten sagte was von Religion ist ja jetzt auch nicht soooo wichtig (ich glaub der war von dem Knight bezahlt). Anstatt ihn einfach auf den nächsten Scheiterhaufen zu senden (ja wir haben gritty gespielt) hat  er ihn zu einem Duell gefordert, das gewann er auch aber, wie bei Harnmaster üblich, nicht ohne Blessuren. Am nächsten Tag kam natürlich der DKoD und forderte den Champion der Burg, unser Priester nahm die Forderung an und bekam Saures.

Nach mehreren Begegnungen haben wir ihn dann doch besiegt aber nicht ohne vorher eine Queste nach einer Demonbane Waffe zu absolvieren. Wir fanden: einen Wurfspeer der latent ein Bewusstsein hatte (vernichte alles Dämonische indem du mich auf den Dämon wirfst). Natürlich durfte den Speer dann am Ende mein Paladin als Lanze einsetzen... der Hauptkampf im Tjost war denn auch eher eine geistige Auseinandersetzung (nein ich werfe dich nicht ich nehme dich als Lanze!) Brrr

[Lhor]

Einer der wichtigsten Bösewichte meiner Kampagnen war ein Halbling namens "der leise Husten"
Dieb/Assassine 8/10

Ein Assassine, welcher gerne mit Giftgas hantierte und eine krächzende Stimme hatte sowie ständig husten musste weil er über die Jahre zuviel von seinen Gasen abbekommen hatte.
Nur dadurch war er überhaupt zu entdecken, weil er lautlos und unsichtbar war und hervorragend gegen Entdeckungsmagie abgeschirmt. Und er war der beste und kreativste Giftmischer der auf der Welt existierte.

Er war aber nie der Hauptbösewicht sondern stets ein Söldner für einen solchen.
Durch mehrmalige Rückschläge und Erfolge, die nie zu seinem Tod führten (er tötete mindestens 2 Helden im Laufe der Zeit) wurde er zu einem "alten Bekannten" bis er schliesslich dann doch besiegt wurde, als sie ihm gut gegen Gift geschützt und durch Blockieren von Teleportation bei einem dann schliesslich misslungenen Badewannenattentat töteten.

[Drumlin]

Dimbel Beren ein Gnomenmagier/ Herr der Schlicke. Noch heute reden meine Spieler davon, dass er ständig aus den unmöglichsten Situationen und Fallen entkam. Außerdem tötete er einen befreundeten Golddrachen, was auf unseren Drakonier (ein Land in dem die Drachen als heilig verehrt werden), mehr als wutauslösend wirkte.

Der zweite, ist ein Assassine, der schon vor Dimbel Beren Jogd auf den Kleriker machte und immernoch zu völlig unerwarteten Zeiten, angreift, das Essen vergiftet, plötzlich im Raum steht oder als Wache verkleidet einen tödlichen ANgriff macht. Meist ist unser Kleriker dabei alleine.
Unser Kleriker ist schon so paranoisch geworden, dass er bei jeder Wache und jedem normalen Bürger, der interressiert guckt, seine Hand an den Schwertknauf führt.

[AlexH]

Ich mag meine Bösewichte, wenn sie eingangs "Freunde" der SC' s sind und sich später gegen sie stellen.

Oder die sogar mal selbst SC waren. Meine Gruppe erinnert sich sicherlich noch gerne an den Tieflingschurken Neddik Salazaar, zunächst noch von einem eingeweihten Spieler gespielt, der sich dann später als Nemesis der Gruppe herausstellte... und in Wirklichkeit Neddikkalarsalazaaraumathos hieß. (und ein Shadow Dragon / Sorcerer war)

[Nightmoon]

Einerseits gab es in einer Kampagne einen Assassin namens Drake, der die Eltern eines SC ermordet hat. jedoch war auch er aus irgendeinem Grund wichtig für das Schicksal der Welt und wir mussten ihn am Leben lassen und sogar mitnehmen.
Die Nemesis meiner Kampagne heißt Gabriel und ist sehr stark von Sylar aus der Serie Heroes inspiriert. Habe die Prestigeklasse Chameleon für ihn zu einer Grundklasse gamecht und wie Sylar kann auch er Kreaturen, deren Hirn er "liest" jeweils eine Klassenfähigkeit oder auch Kreaturenfähigkeit klauen. Daher ist er auch einzigartig und keine Spieleroption.

[Topas]

Ich mag meine Bösewichte, wenn sie eingangs "Freunde" der SC' s sind und sich später gegen sie stellen. Immer schön, einen vertrauensvollen Auftraggeber zu haben, der eigentlich für die andere Seite arbeitet und monatelange Arbeit der Helden zunichte macht.

Einer der besten Bösewichter für einen meiner SC, war ein Shadowrunpolitiker, so ein wunderbarer popularistischer Metahumanhasser, der nach und nach immer mehr Macht im Staat bekam. Dessen Forderungen nach mehr Polizei auch erfüllt wurden und den Runnern auf der Strasse so nach und nach das illegale Leben schwerer machte. Komplett unangreifbar, war das gemeinste aber das man gelegentlich nach einem Run, der Anfangs scheinbar gar nichts damit zu tun hatte, wieder einmal festzustellen ihm direkt oder indirekt in die Tasche gearbeitet zu haben. Ist natürlich einfacher in einem Setting in der die Schieber als Jobvermittler Standard sind und sowieso niemand mehr über einen Auftrag verrät als die allernötigsten Fakten zum Ausführen.

[Lhor]

Das dumme an Feinden, die vorher Freunde waren oder so tun als wären sie Freunde: Es wird langsam Standard.

Cool finde ich Feinde, die man eigentlich mögen würde und auch eine ähnliche Gesinnung haben... aber die Ziele kollidieren eben.

Beispiel:
Ein Elfenpaladin samt Elfenarmee bekommt den Auftrag von seinem Gott, eine Menschenstadt zu vernichten weil die Waldbewohner in der Umgebung anfangen zu sterben wegen ihr. Verhandlungen hatten keinen Erfolg.
Die (gute) Abenteuergruppe (kann auch mit Waldläufern und Druiden gespickt sein) ist befreundet mit der Stadt und ihre Familien wohnen teilweise dort.

Das sind Feinde der Gegenwart

[Nathan Grey]

Eine ganze Stadt auslöschen ist ein böse Tat, welche ein Paladin nie begehen würde
Zumindest nicht in der 3.5

[Lhor]

@Nathan Grey
Also ich kenne die offizielle Definition der Gesinnungen nicht genau, aber bei mir ist in diesem beschriebenen Fall die Tat nicht Böse.
Nicht die Tat selbst macht etwas böse sondern das Motiv. 
Moralische Paradoxa und Kollisionen sind meist wichtige Plots in meinen Kampagnien... deswegen muss ich da so Sachen wie Gesinnungen etwas anders handhaben

[AlexH]

Bitte. Kein. Paladin. Gesinnungs. Thread.