Dennoch kann ich mir leicht vorstellen das es etlich Entscheider bei WotC (damit meine ich Leute aus dem rein wirtschaftlichen Sektor, nicht aus dem eigentlichen D&D Umfeld) sauer aufgeschlagen ist dass die OGL d20-Derivate wie eben genanntes Conan hervorgebracht hat und somit Firmen wie Mongoose ein Geschäftsfeld eröffnet hat, das nach fortgeschrittener Zeit und Entwicklung vollkommen unabhängig von WotC-Produkten agieren konnte und derren Verkauf, was ja der ursprüngliche Sinn und Zweg der OGL war, nicht im geringsten gefördert hat.
Es ist zumindest anzunehmen, dass es die OGL nie gegeben hätte, wenn Hasbro von Anfang an das Sagen gehabt hätte. Man darf nicht vergessen, das so ziemlich alle Personen, die daran mitbeteiligt waren, ziemlich schnell nach der Übernahme gingen/gegangen wurden.
Ansonsten (das hat Ryan Dancey mal so formuliert) war der ursprüngliche Sinn und Zweck der OGL eben auch, die Abwanderung der Spieler (die seit 1E sowieso stattfindet) in Bahnen zu lenken, von denen aus eine Rückkehr nach D&D wenigstens denkbar war. Warhammer-, DSA- oder Shadowrunspieler haben im Prinzip nicht den geringsten Grund, sich für D&D überhaupt zu interessieren. Wenn WotC eine neue Edition herausbringt, wird das dort unter Umständen nicht mal wahrgenommen. Für einen Spieler, der Conan D20 spielt, ist der Schritt zurück dagegen recht klein. Kleiner jedenfalls, als wäre er ganz abgewandert.
Der Sinn der OGL Lizenz war es nie andre Firmen erfolgreich oder reich werden zu lassen, sondern die leeren Stellen im D20-D&D-System zu füllen und somit mehr Kunden heranzuziehen. Das wäre dann IMNSHO systemnahes Spielmaterial (Abenteuer, settingneutrale Crunch-Bücher wie die alte Quintessential Serie, Monsterbücher, Core-taugliche Settings wie Scarred Lands). Und von diesem Punkt hat sich di Branche doch arg wegbewegt. Welcher Conan-Kunde benötigt ein Complete Mage? Welcher Arcana Unearthed-Kunde benötigt ein Dragon Magic? Welcher Book of Iron Might-Kunde benötigt ein Complete Warrior? Wohl praktisch keiner.
Stimmt bedingt. Wie gesagt, ist die Frage eher, wo besagter Spieler hinschaut, wenn er irgendwann mal eine Alternative sucht. Und da liegt für d20/OGL-Spieler D&D eben näher als alles andere.
Da frage ich mich nur ob es am Desinteresse oder an der Art und Weise wie die ursprüngliche Geschäftsverbindung beendet wurde liegt. Dies ohne Hintergedanken und aus persönlicher Neugier, unter dem Aspekt dass ich die ganzen Blogeinträge und sonstige öffentlichen Aussagen aller Beteiligter nicht als die volle Wahrheit betrachte
Naja, unabhängig von den persönlichen Vorlieben, war es zunächst ja noch gar nicht klar, was Paizo machen würden. Die Umfragen unter den eigenen Kunden gaben ein sehr gespaltenes Bild ab, am Anfang gabs doch sehr viele, für die die Frage nicht war, ob sie selbst 4E spielen würden, sondern ob Paizo den Schritt mitmache. Aus dieser Zeit stammen auch die Aussagen z.B. Erik Monas, denen sich entnehmen ließ, dass man eigentlich damit rechne, die neue Edition zu unterstützen.
Und so sehr mich der Lizenzverlust Paizos an sich auch geärgert hat, muss man den Wotzies zugute halten, dass sie Paizo genügend Vorlauf gegeben haben (und sogar die Lizenz kurzfristig verlängert haben) bis Paizo Plan B fertig hatte. Dafür haben sie sich eine Menge Prügel eingefangen, die sie sich hätten ersparen können, wenn sie es früher bekanntgegeben hätten. Ich denke schon, dass die Paizo-Leute das auch wissen.
Dass dann WotC nicht mit der GSL rausrückte, dafür konnte Paizo ja wenig. Dass sie sich nicht auf gut Glück wiederum von WotC abhängig machen wollten, ist nachvollziehbar und dass man dann sofort das PFRPG aus dem Hut ziehen konnte, spricht für mich eher für gute Planung von Eventualfällen als davon, dass sie das sowieso vorhatten.
Das darf man dabei nicht vergessen: Paizo hat in den letzten Jahren wenig falsch gemacht. Aber das WotC z.B. so wie geschehen mit den Vergessenen Reichen umgehen würde und aus Candlekeep einen Hort von Paizoliebhabern machen würde, konnten sie ja nicht vorher wissen.
Eine wichtige Frage stellt sich mir übrigends bzgl. der Pathfinder-Lizenz, denn so wie es bisher aussieht und wie man aus den Aussagen etlicher 3PP herauslesen kann, so wird diese auch eher GSL-Charakter haben und nur minimla eSchnittstellen bieten. Ich bin gespannt wie sich das genau entwickeln wird.
Uhm, Moment. Die Lizenz, unter der Paizo das Regelsystem veröffentlicht , IST die OGL. Du kannst ein beliebiges Pathfinder-Abenteuer aufmachen, dir den Statblock des Monsters schnappen und ins Netz stellen, obwohl das Monster speziell für dieses Abenteuer gebastelt wurde. Du kannst das komplette Regelwerk (bis auf die Götter) ins Netz stellen, und kein Mensch verbietet dir, Conan Pathfinder zu basteln.
Die Pathfinder Compatibility Licencse ist tatsächlich restriktiver, allerdings ist sie auch eher als das Gegenstück zur d20-Lizenz zu sehen. Wenn Du das Pathfinder Compatibility Logo auf deinem Produkt sehen willst, dann musst Du dafür sorgen, dass diese Kompatibilität auch gegeben ist. Ich sehe jetzt nur begrenzt, wie dieses System mit der GSL in Vergleich zu setzen ist.