Zwischen der Rettung der Welt und "persönlicher Reichtum und Macht" ist ja noch ein kleiner aber feiner Unterschied. ^^
Richtig. "Persönlicher Reichtum und Macht" ist für mich eine absolute Null-Motivation, das langweiligste, was ich kenne, und das ganz unabhängig von der Gesinnung. Rettung der Welt ist jetzt aus Spielersicht auch nicht so prickelnd, aber als jemand, der in der Welt lebt, hätte ich daran durchaus Interesse. Wiederum ganz unabhängig von meiner Gesinnung.
Generell empfinde ich es so dass ich Charaktere spielen möchte die (aus meiner Sicht und für mich) liebenswert sind. Das kann durchaus bedeuten dass der böse und knallharte Loviataranhänger kleinen Kindern nie etwas antun würde und für sie sogar aufopfernde oder selbstlose Taten begehen würde. Er ist halt als Kind selbst geschlagen wurden.
Das Problem dabei ist, dass dich der Verzicht auf Kindesmisshandlung nicht zu einem Loviataranhänger (und auch nicht zwingend zu einem liebenswerten Charakter) macht. Wenn ich mir diesen speziellen Hintergrund gebe, dann gibt es für mich zwei Möglichkeiten:
a) ich spiel das im Rahmen eines bösen Charakters voll aus.
b) ich spiel einen nicht-bösen Charakter inklusive des ganzen Spannungsverhältnisses, das sich dadurch ergibt.
a) ist für mich inakzeptabel, weil ich keine bösen Charaktere s b) immerhin interessant. Was aber gar nicht für mich in Frage käme (und was ich ehrlich gesagt auch für schlechtes Rollenspiel halten würde), wäre:
c) ein Böser Charakter, der sich aber in keinster Weise böse verhält, weil das für mich als Spieler inakzeptabel ist.
Kurz:
Ich wollte mich also weniger darauf beziehen wie böse Charaktere gute Quests machen oder rechtfertigen können sondern eher darauf wie diese mehr als nur ein Abziehbild böser Eigenschaften sein können. Und damit ihre bösen Quests interessant werden können weil man als Spieler einen Grund hat darauf zu hoffen das der Charakter sein "Happy End" hat.
Hab ich nie widersprochen, dass das möglich ist. Interessiert mich nur nicht, weil ich dennoch keinen bösen Charakter spielen werde. Ich will nicht böse sein. Nicht mal in meiner Phantasie. Punkt.
Ich glaube nicht das ein guter Charakter wirklich alle Ziele eines Bösen Chars erreichen kann, denn eines der möglichen Ziele eines bösen Charakters kann es sein als "gut" akzeptiert zu werden. Von sich selbst, anderen, der Öffentlichkeit...usw. Das ist in gewissem Sinne auch das Interessante an bösen Charakteren. Oder genauer gesagt: Ein böser Charakter kann das Ziel haben zu bekommen was ein guter Charakter längst hat. Akzeptanz, Innere Ausgeglichenheit und so weiter.
Angenommen, das stimmt (deine Beispiele halte ich dazu allerdings für wenig geeignet, Beispiele für gute Charaktere, die von ihrer Umwelt nicht als solche wahrgenommen werden, gibt es ja zur Genüge, und auch gute Helden können innerlich zerissene Helden sein), dann kannst du getrost davon ausgehen, dass Ziele, die von guten Charakteren nicht erreicht werden können, von mir gar nicht erreicht werden wollen. ich scheitere lieber mit einem guten Charakter, als mit einem bösen zu gewinnen.
Und wie gesagt, ich hab nie abgestritten, dass das Spiel böser Charaktere für andere Spieler interessant sein kann. Nur für mich eben nicht. Und
ich weiß, dass
ich dabei nicht das geringste verpasse.