So habe das Spiel nun ausführlich angespielt. Sind zwar nur etwa 15 Stunden, was für das Spiel nicht viel ist aber um einen guten Eindruck zu erhalten reicht es und ich denke, dass sich dieser auch in weiteren Zeitaltern nicht ändern wird.
Meine Ersteindruck hat sich bestätigt. Ignoriert man den Kampf, dann ist das Spiel für mich schlicht und einfach langweilig im Vergleich zum Vorgänger. Man macht nichts anderes als neue Forschungsziele/Gebäude/Wunder anklicken, dann so oft auf "next turn" klicken bis etwas fertig ist und der Kreislauf beginnt wieder von vorne. Da Civ5 den Fokus neu auf möglichst wenige Städte legt ist das sogar noch langweiliger als es klingt.
Alles was vorher für Abwechslung gesorgt hat fehlt schlicht. Als friedlicher Spieler hatte man die Hände voll mit Religion, Spionage, Politik, zufälligen Ereignissen und Diplomatie. In Civ4 musste ich sogar als friedlicher Spieler schauen genug Armeeeinheiten zu bauen um mein Gebiet zu verteidigen, was nun dank der Selbstverteidigung der Städte und der sehr viel geringeren Anzahl an potentiell attackierenden Einheiten dazu führt, dass ich praktisch überhaupt keine Einheiten mehr baue. Ich mache mir pro Stadt eine bis drei davon und upgrade/ersetze diese ab und zu, fertig. Auch gibt mir das Spiel null Feedback über die gegnerischen Städte und Charaktere, was ja nun dank der fehlenden Einflussmöglichkeiten nicht mehr so wichtig ist aber trotzdem, ich habe immer gerne die Situation analysiert.
Als Ersatz für all dies gibt es lediglich die Stadtstaaten, die zwar ganz nett sind aber am Ende auch nur sehr oberflächlich wirken und die "Politik-Forschungsbäume", welche ich sogar gut finde aber viel zu simpel sind. Fire and forget.
Gut ja, ich vergleiche Civ4+Addons mit Civ5, was nicht gerade fair ist aber pragmatisch. Wieso Civ5 spielen, wenn ich eben Civ4+Addons spielen kann? Die Ansätze bei Civ5 sind da aber man merkt den Erfolg und Einfluss von Civilization Revolution auf der XBox. Ist ja auch derselbe Entwickler. Vielleicht können es die Addons richten aber ich bezweifle dies, denn das Spiel hat für mich kein Qualitätsproblem, sondern ein Ideologie-Problem. Und dieses wird sich wohl auch mit den Erweiterungen nicht ändern. Der positive Effekt ist, dass es Leute wieder zum PC und vor allem in die Strategie zieht. Beides Gebiete, die mehr als ausgetrocknet sind.