Naja, wenn ich auf ein schlankeres (SL-freundliches) System wechsle, nehm ich lieber eins, was die Mechanik vernachlässigt und nicht alles andere.
Und da empfielt man dem guten Mann FATE? Noch dazu in der aufgeproppten Version von 370 Seiten?
Interessant.
Der Grund für die Empfehlung besteht darin, dass bei FATE-Systemen mit der Charaktererschaffung große Teile der Vorbereitung wegfallen können, weil das Spiel über die Aspekte automatisch deutlich mehr inhaltlichen Schwung entwickelt als "herkömmliche" Rollenspiele. Das lässt sich wohl kaum bestreiten. Allerdings ergibt sich ein anderes Spielgefühl. Das sollte man nicht unterschätzen.
Insofern: ja, Legends of Anglerre nimmt dem SL sehr viel Vorbereitungsaufwand ab, fordert aber parallel mehr Engagement, Kreativität und Initiative der Spieler beim Vorantreiben der Handlung (nicht beim Lösen von Herausforderungen, der Unterschied ist wichtig). Von den 370 Seiten bestehen bei Legends of Anglerre ansonsten ja die wenigsten aus den Grundprinzipien. Die lassen sich auf wenigen Seiten zusammenfassen. Trotzdem muss man sich da als SL natürlich mal durchwühlen und das kostet erst einmal Zeit und spart keine. Logo.
Wer also als SL mittelfristig auf Vorbereitungsaufwand verzichten möchte und parallel proaktive Spieler hat, ist mit Legends of Anglerre mit Sicherheit sehr gut bedient. OD&D halte ich hingegen für keinen guten Tip. Es geht ja nicht darum, möglichst kurze Regeln, sondern möglichst effiziente Vorbereitung zu haben. Aber klar: wenns um klassische Dungeon Crawls geht, ist OD&D zwecks Vorbereitungsminimerung sicherlich ein besserer Tip als 4E oder gar 3.X. Keine Frage.