oder man akzeptiert einfach, dass es Spieler/Spielleiter gibt die nicht so perfekt sind wie man sie vielleicht gerne hätte und steht über den Dingen.
Das muss ich whl leider wirklich akzeptieren. Meine Meinung darüber darf ich aber schon noch sagen, oder? Oder muss ich die auch für mich behalten, damit die nicht so perfekten SL nicht merken, dass man ihr "gameistisches" Vorgehen nicht so gut findet und sich nicht kritisiert fühlen?
Natürlich hat es aber (um dem ganzen die Krone aufzusetzen) nochmal des Hinweises gebraucht, dass reife und erwachsene Menschen (wie du Xiam!) solche Situationen erst gar nicht aufkommen lassen, bzw. mit diesen wie reife und erwachsene, vernünftige, ständig rational denkende Menschen umgehen.
Wer für sich in Anspruch nimmt, ein erwachsener, mündiger Mensch zu sein, sollte sich auch so benehmen, und nicht bei jeder Gelegenheit einfordern, sich jetzt auch mal nicht so erwachsen benehmen zu dürfen.
Und wenn einer das nicht tut und sein Kindergartenverhalten hier auch noch als nachzuahmend anpreist, dann muss er damit leben, das andere sagen, dass sie das albern finden. Wenn einer einen riesen Haufen setzt, werde ich mich garantiert nicht hinstellen und sagen "Oh, das ist ja mal lecker Schokopudding!"*, nur damit der sich nicht schlecht fühlt.
Schön natürlich auch noch der kleine, miese Seitenhieb dahingehend, dass 4ed Spieler ja sowas von blöde sind und mit deinen Klischeesituationen (die so idR nie vorkommen) a la Paladin muss eine Horde Kindergartenkinder brutal niedermetzeln um die Welt vor dem Untergang zu retten wegen eines (!) Hinweises wie man mit Ausrüstung umgehen könnte (!) nie, nie zurechtkommen würden. Schande über die 4ed Spieler (ich bin übrigens keiner), offensichtlich sind die schon vom Zeitgeist/Mainstream kompromittiert wenn sie ein entsprechendes Buch auch nur aufschlagen.
So kommt mir modernes Rollenspiel manchmal vor:
Regeln des Spielleitens1. Es darf nie und nimmer dazu kommen, dass ein SC einen (nicht mal temporären) Nachteil in Kauf zu nehmen hat. Ein SC wird vergiftet? Platzier das Gegengift in höchstens 3 m Entfernung. Die SC erhalten Attributsschaden? Platzier einen Teleport zum Altar das nächsten guten Gottes in höchstens 3 m Entfernung...
2. Spieler um Himmels Willen nicht zum denken veranlassen. Schick' stattdessen Gegner, die hirnlos mit Pauas verkloppt werden dürfen.
3. Spieler nicht vor unangenehme Entscheidung stellen. Egak wie die SC vorgehen, es hat Nachteile? Das darf nicht sein. Entwickle Weg 3, auf dem die SC alles zum Guten wenden, alle Bösen besiegen und viele Schätze, magische Artefakte und kewle Pauas finden.
In den meisten klassischen Filmen/Romanen, in dem gut gegen böse kämpft, wird der Held irgendwann mal vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Im modernen Fantasy-Rollenspiel darf sowas scheinbar nicht mehr passieren. Da muss der SL alle Wege ebnen, damit es nicht zum Konflikt innerhalb der Gruppe kommt (was früher mal als Anlass für
Rollenspiel genutzt wurde).
Dass es scheinbar mittlerweile auch schon im Regelwerk so propagiert wird, macht mich persönlich traurig. Wundert mich auch für ein amerikanisches Spiel, wo das amerikanische Selbstverständnis doch eigentlich Eigeninitiative und eigene Leistung vorraussetzt, um sich nach oben zu arbeiten anstatt zu erwarten, dass eine höhere Instanz schon für Gerechtigkeit sorgt. Nun gut, Zechi hat das ja relativiert.
Es ist schon richtig was Zechi schreibt. Auch die 3.x hat doch die klassischen wealth per lvl. Tabellen um sicherzugehen, dass die SC (bei generischem Spiel) in etwa adäquat ausgerüstet sind. Wenn ich jetzt also dafür sorge, dass meine Spieler ein dermaßen starkes Schwert finden muss ich die Konsequenzen auch im Blick haben. Ich weiss ja auch nicht was so unheimlich abgeklärt und reif daran sein soll dadrüber zu stehen.
Es ist einfach Humbug die Spieler eine solch starke Waffe finden zu lassen wenn sie
a) dafür sorgt, dass einer der Spieler massiv bevorteilt wird (was soll das denn bringen?; das ist einfach mieses Design. Punkt.), und
b) diese Bevorzugung auch noch einen Spieler trifft dessen Rolle (Damagedealer) gleich doppelt besetzt ist.
Es ging nicht darum, dass einer einen Super-Gegenstand gefunden hat und damit nun alle anderen übervorteilt. Der Gegenstand war nicht einmal besonders mächtig.
Es ging darum, dass einer ein magisches Schwert gefunden hat, welches sein Charakter auch gebrauchen kann, und dass ein anderer Spieler, dessen SC es ebenfalls tragen könnte, sich daraufhin sogar bis ins RL mit ihm um dieses Schwert streitet. Besonders aberwitzig ist dieses Verhalten, wenn man bedenkt, dass die beiden SC ja nicht gegeneinander spielen, sondern für das gleiche Ziel kämpfen, es also (wenn wirklich als Träger beide gleich gut geeignet sind) in der Spielwelt egal sein sollte, wer von beiden es trägt.
Futterneid nennt man sowas bei Hunden, Stutenbissgkeit bei Frauen, die sich gegenseitig nichts gönnnen. Bei Jungs/Männern nenne ich es Kindergarten. Wir bauen beide an der gleichen Sandburg, aber weil sein Schippchen größer ist als meins will ich das entweder haben, oder genauso eins oder bin beleidigt.
Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung von der konkreten Umsetzung dieses Prinzips. Das ist natürlich nicht so überzogen, wie du das darstellst. Es ist ja auch keine "feste" Regel, sondern ähnlich wie die Schatzverteilung in der 3E eine Richtlinie.
Mag sein, es ging doch aber beim OP ja auch nicht um eine ungerechte schatzverteilung an sich (dass ein SC eine viel wertvollere Ausrüstung hat, als alle anderen), sondern um ein magisches Schwert, für das es zwei potentielle Träger gäbe, und bei dem der eine dem anderen das nicht zu gönnen scheint.
Du hast doch auch das Abenteuer Red Hand of Doom in der 3.5E geleitet (das mache ich gerade auch, übrigens mit 3.5E Regeln). Dort ist mir gleich aufgefallen, dass die Autoren des Abenteuers genau diese 4E Empfehlung aussprechen (daher die gefundenen Schätze sollen an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst werden, weil eben ein gewisser Zeitdruck im Abenteuer existiert und Herstellung und Handel von Gegenständen nur begrenzt möglich ist). Genau das wurde in der 4E im Prinzip als generelle Empfehlung ausgesprochen, was einher geht mit deutlich weniger magischen Schätzen, die die Gruppe im Verlauf des Abenteuers findet (z.B. in Red Hand of Doom hat ja bereits das Fußvolk der Roten Hand diverse magische Gegenstände, etwas was in der 4E undenkbar wäre), weil eben der inflationäre Handel mit diesen Gegenständen in der 4E wegfällt. Finden die SC die tolle Waffe XYZ, aber leider ist es eine, die für die Gruppe total nutzlos ist, so sollte man sie eben in eine Waffe ändern, welche der Gruppe nützt.
Nein, ich habe das Abenteuer gespielt aber nicht geleitet (auch nicht im Nachhinein gelesen, obwohl es hier irgendwo rumliegen muss...).
Aber prinzipiell hast du natürlich recht. Ich verstehe den OP aber nicht so, dass die Spieler sich über eine ungerechte/unangemessene Verteilung von Ausrüstung an sich beschweren, sondern einer jetzt in diesem konkreten Moment dem anderen dessen just gefundene magische Waffe nicht gönnt. Und das zieht sich scheinbar bis ins RL.
*zugegeben, ist nicht von mir, passte hier aber gerade.