Fakt ist aber, dass mit dieser Aussage sämtliche geistige Attribute unnötig werden, da das Rollenspiel sie ersetzt. Das ist offensichtlich nicht der Fall.
Wenn mein Charakter niedrige Weisheit hat, spiele ich das meist so, dass er einen Wesenszug hat, der niedriger Weisheit einfach widerspiegelt (Hang zum Wahnsinn, Vergesslichkeit, usw.). Ähnlich mit anderen geistigen Attributen. Von meinen Spielern verlange ich das aber nicht, das steht nirgends, dass die das ausspielen müssen. Die Attribute haben Einfluss auf das, was ingame passiert, das kann man nicht leugnen, wie man es dreht und wendet. Aber wenn der Magier ingame ein riesiges Kontingentum an Wissen (IN 24) angesammelt hat, dann aber irgendeinen dummen Fehler macht, weil DER SPIELER es nicht besser wusste, dann ist das Spiel einfach in sich nicht konsistent.
Natürlich ist das eine Gratwanderung und alles läuft wieder auf eine "Spielerwissen ungleich Charakterwissen"-Diskussion, bzw. in diesem Fall eine "Spielerfähigkeit ungleich Charakterfähigkeit"-Diskussion.
Ein gutes Beispiel hatte ich mit einem Spieler, der real einfach viel Ahnung von Truhen hatte. Er ist jetzt vor einer Eisentruhe und will sie aufmachen. Dann fragt er mich (SL), wo das Scharnier ist. Ich (keine Ahnung von Truhen) sage "innen", und er kommt mit einer Methode, wie er die Truhe aufhebelt. Und verdammt, es klang alles logisch und stimmig, und wenn sein Charakter das ingmae wüsste, wäre das alles Großartig. Und es hat NICHTS mit Geschicklichkeit (Schlösser öffnen) zu tun. Aber Fakt ist, Dass sein Charakter ingame einfach dieses Wissen nicht hat. Und genauso wie der Spieler in diesem Fall mehr Wissen hatte als der Charakter, erwarte ich von jemandem mit Bluffen +24, dass er BESSERE Kenntnisse hat, an sein Ziel zu kommen, als der Spieler real.
@Kilamar: Ich finde in diesem Fall, dass das Ziel nicht an den Haaren herbeigezogen ist. Und dem Spieler immer die schlechteste Möglichkeit auszulegen ist sicher nicht der richtige Weg eines Spielleiters. Nur weil ein Spieler mal ein kleines Wort falsch sagt, muss man es ihm nicht böse auslegen. (Bestes Beispiel, x-mal gehabt: "Ich schließe die Tür"/"Ich schließe die Tür ab" bzw. "Ich öffne die Tür"/"Ich schließe die Tür auf"). Ich werde dir nichts Neues erzählen, wenn ich sage: Der Spielleiter spiel in erster Linie MIT, nicht gegen die Spieler.
Umgekehrt: lässt du bei einem Wurf für Motiv erkennen auch deinen Spieler sagen, woran er eine Lüge erkennen will? Lässt du dir sagen, dass er auf Augenzucken etc. schaut? Oder kann er das einfach nur durch "ich würfle auf Motiv erkennen!"?
Man kann aus jedem Skill irgendwas machen. Ich verlange von meinem Spieler bei "Auftreten(Redekunst) SICHER NICHT, dass er jedes Mal eine Prosa schreibt. Und nach Xiam's Argument ist dann das, was man würfelt, das, wie ers rüberbringt? Nein, so ist das sicher nicht gedacht.
Prinzipiell halte ich deinen Ansatz, Xiam, garnicht für so falsch. Fakt ist aber, dass das in den Regeln nicht so steht und, wie du am Beispiel von Auftreten z. B. siehst, auch auf andere Fertigkeiten nicht so anwendbar ist. Warum dann bei Bluffen?
Sicher bietet dieser Post wieder eine Menge Angriffsfläche für Kniefieseleien (bestimmt inklusive des Wortes Kniefieseleien, das ich sicher falsch geschrieben habe
), aber ich hoffe, mein Punkt ist klar geworden.