Nicht zur Gänze, ein paar angeblich desillusionierte ehemalige Sozialdemokraten und Gewerkschafter wird man da auch finden. Leider befinden sie sich in schlechter Gesellschaft.
Und in Bezug auf das, was Archo gesagt hat: Wie soll ich mich mit der Linken inhaltlich auseinandersetzen, die ja noch nicht einmal ein Grundsatzprogramm verabschiedet hat, welches auf demokratischer Basis von den Mitgliedern beschlossen wurde? Bisher gibt es immer nur sogenannte „Positionspapiere“, und die kommen vom Parteivorstand. Im Augenblick sind es doch anlassflexible Gegner, die mit Wischi-Waschi-Aussagen („Casino schließen“ „Hartz IV abschaffen!“ – auf Landesebene??? – und dann???) versuchen, Unglückliche zu sammeln und zu verführen. Außerdem ist sie ein Sammelbecken für Altkommunisten, Trotzkisten und fundamentalistische Globalisierungsgegner. Eine Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit erfolgt nicht. Außerdem hat die Linkspartei.PDS offen extremistische Teile integriert, als Beispiel „Kommunistische Plattform“, „Marxistisches Forum“, oder auch die teilweise offen für Gewalt agierende Linksjugend ['solid]. Es gibt eine hessische MdL Wissler, die immer wieder sagt, dass Reformen nicht ausreichend seien, und das „System“ durch Kampf und Revolution überunden werden müsse.
Zur Abrundung gerne noch einige Zitate, die denjenigen, die in der Linkspartei.PDS eine normale Partei sehen wollen, vielleicht auch mal Anlass zum Nachdenken geben:
"Die Linke ist nicht die Nachfolgepartei der SED, sie ist mit ihr identisch."
Bodo Ramelow, PdL-Spitzenkandidat in Thüringen
"Die Partei DIE LINKE reklamiert für sich keine "Gnade der späten Geburt", wie es Helmut Kohl einst für sich hinsichtlich der Verbrechen des deutschen Faschismus tat. Sie stellt sich der ruhm- und fehlerreichen Traditionslinie des Sozialismus, die nicht nur Hegel, Marx und Luxemburg, sondern eben auch Stalin und Honecker umfasst."
Manfred Sohn, ehemaliges Mitglied des DKP-Parteivorstandes und Fraktionsvorsitzender der PdL im Landtag von Niedersachsen.
"Wir wollen dieses System nicht modifizieren, wir wollen es überwinden."
Jörg Jungmann auf dem Landesparteitag im August 2008. Er wurde daraufhin mit den meisten Stimmen als Beisitzer in den Landesvorstand gewählt.
„Ich habe mich nie von Kommunisten abgegrenzt.“
Willi Van Ooyen, Die Welt kompakt, 17. Dezember 2007
"Ja, wir diskutieren auch und immer noch die Veränderung der Eigentums- und Herrschaftsverhältnisse und auch das unterscheidet eine neue Partei links von der Sozialdemokratie in Deutschland von anderen. Kurz gesagt: Wir stellen die Systemfrage! Für alle von den geheimen Diensten noch einmal zum Mitschreiben: Die, die aus der PDS kommen, aus der EX-SED und auch die neue Partei DIE LINKE - wir stellen die Systemfrage."
PdL-Vorsitzender Lothar Bisky, Rede auf der 3. Tagung des 10. Parteitags, 15. Juni 2007
„Wer mir sagt, das Staatswesen der Bundesrepublik gehöre abgeschafft, dem sage ich, er hat
Recht.“
Interview von Helmut Holter mit Antenne Mecklenburg-Vorpommern am 19. Juni 1994
„All diese Forderungen setzen eine Gesellschaft voraus, [...] in der Großindustrie und Banken sowie Grund und Boden nicht mehr privatkapitalistisch, sondern gesamtgesellschaftlich verwaltet werden. Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen sind unabdingbar.“
Pressedienst der PDS, Nr. 48/1994
„Im Vergleich zur BRD war die DDR in jeder Phase ihrer Entwicklung – selbst noch in ihrem ärgsten Niedergang – das friedlichere, sozialere, menschlichere Deutschland. Wir haben daher keinerlei Anlass, uns ... für unsere Herkunft … zu entschuldigen.“
Pressedienst der PDS, Nr. 48/1994
„Eine Partei oder Organisation, die eine Zielstellung, wie sie die PDS hat, ernsthaft durchsetzen will, muss sich [...] alle revolutionären Mittel offen halten. Je nach Herrschaftsform [...] kann das politischer Generalstreik oder sogar Einsatz bewaffneter Gewalt bedeuten.“
Junge GenossInnen. PDS-Zeitschrift, vom 13. November 1993
"Es gab die klare Ansage, dass Empfänger von Transferleistungen, sprich Hartz IV, doch bitte nur zum Plakate kleben eingesetzt werden, aber nicht für Mandate kandidieren sollten."
Carina Teufel, Bis Januar 2009 Mitglied der PdL Hessen über die parteiinterne "Zweiklassengesellschaft"
"Von Basisdemokratie kann bei den Linken keine Rede sein. Alles wird vom Vorstand beschlossen und verkündet. Selbst Ortsgruppen werden ausschließlich vom Kreisvorstand gegründet ... Der Anteil von PDS-Leuten und Altkommunisten aus DKP und KBW ist erschreckend hoch."
Helmut Genge, bis vor kurzem Mitglied der PdL Hessen
Extremismus bleibt Extremismus, egal, ob er, wie bei Gysi "smart verpackt" daherkommt oder ob man gar, was ich verabscheue, wie Herr Lafontaine am äußersten rechten Rand fischt. Wer sich die Mühe macht und vergleicht, wird auch zu dem für Linksromantiker erschreckenden Ergebnis kommen, dass sich der Sprachgebrauch, die Inhalte und vieles mehr von den extremen Parteien an beiden Rändern doch verdächtig gleichen. Da mir jedoch das Zitieren von Faschisten und Rechtsextremisten in höchstem Maße zuwider ist (dass ich Linkspartei.PDS Leute zitiere zeigt hoffentlich, dass ich hier eine Abstufung wohl treffen kann) überlasse ich das Vergleichen den google-kundigen. Ich empfehle diesbezüglich auch die jährlich von den jeweiligen Landesämtern herausgegebenen Verfassungsschutzberichte.