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Autor Thema: Der Politik-Streit-Thread  (Gelesen 94404 mal)

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AlexH

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #465 am: 21. Januar 2009, 16:12:10 »
Deine Darstellung der Finanzmarktstabilisierung ist derart vereinfacht und polemisch wiedergegeben, dass sie, mit Verlaub, nicht mehr ganz zutreffend ist. Aber das würde hier den Rahmen sprengen, dafür gab es doch schon einen eigenen Thread, oder?

hewimeddel

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #466 am: 21. Januar 2009, 16:20:58 »
Frau Ypsilanti hat aber versprochen garnicht mit der Linken zusammen zu arbeiten, also auch keine Duldung und dieses Versprechen hat sie gebrochen.

Sie wollte nicht mit Ihnen "zusammen arbeiten", jedenfalls nicht mehr, als dass man eben muss, wenn man eine Minderheitenregierung bildet und keine Chance sieht, dass andere Personen für die eigene Position stimmen.

Nicht zusammenarbeiten im Sinne von "Wir sprechen nicht mit Ihnen", worauf du und die Presse wohl mehrheitlich hinaus wollen ist allerdings alles andere als Freiheitlich-Demokratisch. Ich vermute (und hoffen!), dass dies gegen die in Deutschland geltenden Antidiskriminierungsgesetze verstößt.

Jeder, der >5% der Wähler als "nicht Wert mit Ihnen zu reden" ansieht, der sollte lieber aufpassen, ob er diesbezüglich nicht selbst bereits eine extremistische Position bezieht. (Eigentlich ist das unabhängig davon, ob es >5% oder <0,005% sind, mit denen man nicht redet!)

Es kann doch nicht sein, dass mehr als 5% der Wähler so praktisch gesagt werden soll "Ihr seit es nicht wert, dass man sich um euch kümmert, da eure Meinung scheiße ist". Es geht hier immernoch um Menschen, und zwar um Einige!


tschau
hewi
« Letzte Änderung: 21. Januar 2009, 16:28:04 von hewimeddel »
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Berandor

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #467 am: 21. Januar 2009, 16:25:41 »
Frau Ypsilanti hat aber versprochen garnicht mit der Linken zusammen zu arbeiten, also auch keine Duldung und dieses Versprechen hat sie gebrochen.

Und wie soll das gehen? "Ich verbiete der Linkspartei, für meine Vorschläge zu stimmen"?

Also echt.

Und Nadir, vielleicht bietest du mal Argumente, anstatt immer nur zu wiederholen, wie sehr dir Ehrlichkeit am Herzen liegt.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Nathan Grey

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #468 am: 21. Januar 2009, 16:33:31 »
Frau Ypsilanti hat aber versprochen garnicht mit der Linken zusammen zu arbeiten, also auch keine Duldung und dieses Versprechen hat sie gebrochen.

Und wie soll das gehen? "Ich verbiete der Linkspartei, für meine Vorschläge zu stimmen"?

Also echt.

Und Nadir, vielleicht bietest du mal Argumente, anstatt immer nur zu wiederholen, wie sehr dir Ehrlichkeit am Herzen liegt.

Es geht ja garnicht um die Vorschläge sonder um die Duldung einer Minderheitsregierung.

Archoangel

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #469 am: 21. Januar 2009, 16:35:01 »
Deine Darstellung der Finanzmarktstabilisierung ist derart vereinfacht und polemisch wiedergegeben, dass sie, mit Verlaub, nicht mehr ganz zutreffend ist. Aber das würde hier den Rahmen sprengen, dafür gab es doch schon einen eigenen Thread, oder?

Naja (um es mal populistisch auszudrücken): weil 4 Mrd. in der Rentenkasse fehlen, wird das Eintrittsalter auf 67 angehoben - und plötzlich werden dreistellige Milliardenbeträge aus dem Hut gezaubert um die Wirtschaft zu stützen, die sich selbst in die Scheiße geritten hat? Eigentlich verwunderlich, dass die Hessen Linke nur 5,1% der Stimmen bekam um nicht 15,1% ... schlechtes Wahlkampfmanagement...
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

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Deus Figendi

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #470 am: 21. Januar 2009, 17:38:45 »
Ich möchte hewimeddel voll zustimmen, er spricht mir aus der Seele... außer...
Stattdessen versuchte sie eine Minderheitsregierung (oder heißt das Minderheitenregierung?) aufzustellen, was jedoch in der Öffentlichkeit vollkommen anders kommuniziert wurde.
Nein, es wurde auch von ihr, von ihren Genossen respektive der Partei so kommunieziert. Auch in Interviews sprachen SPD-Genossen ständig von "Tollerierung" oder "Duldung" und so fort. Und genau das würde ich auch kritisieren (ist im Grunde das gleiche, wie du sagst, dass man mit Personen anstatt Parteien reden sollte).
Und im Übrigen ist das auch die Antwort auch Archoangles Frage was sie denn hätte tun sollen außer mit der Linkspartei zusammen zu arbeiten:
Eine Minderheitenregierung bilden zum Henker! Denn genau das scheint mir der Wählerwillen gewesen zu sein.

Was die Extremheit der Linkspartei angeht... okay ein paar PDS-Zitate haben mich echt umgehauen und ich halte die Partei auch weder jetzt noch in naher Zukunft (vielleicht in 15 Jahren) für irgendwie regierungsfähig oder mit den Grünen vergleichbar.
Aber die Presse schrieb es oft genug, dass diese Partei ein "Sammelbecken" sei und genau das ist der Punkt, diese Partei ist innerlich so uneinheitlich, dass es sicher ein paar Alt- ein paar Neukommunisten gibt besagte "desillusionierte Sozialdemokraten" vielleicht sogar ein paar, die in der NPD besser aufgehoben wären. Alles in allem ein bunter Haufen der nur zwecks politischer Macht zusammen gehalten wird. Ich finde aber: Als Opposition machen sie sich ganz gut!
Dass die Partei derart undemokratisch organisiert ist ist mir allerdings auch gänzlich neu.
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AlexH

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #471 am: 21. Januar 2009, 17:52:55 »
Eine Minderheitenregierung bilden zum Henker! Denn genau das scheint mir der Wählerwillen gewesen zu sein.

Zitat von: Forschungsgruppe Wahlen
Auf die größte Ablehnung stößt eine Koalition aus SPD, Grünen und Linke, die von 72 Prozent als schlecht bewertet wird, von 14 Prozent als gut und 10 Prozent wäre sie egal (weiß nicht: 4 Prozent).

http://www.forschungsgruppe.de/_/PB_Extra_Hessen/

Noch vor einem Jahr waren es "nur" 70 % der Befragten, die eine solche Konstellation ablehnten. Vorsicht, Link auf PDF

http://www.forschungsgruppe.de/Studien/Wahlanalysen/Kurzanalysen/Newsl_Hess_Nied08.pdf

Edit: Ja, ich weiß um den Unterschied zwischen einer Minderheitsregierung, während in den Umfragen nach einer Koalition gefragt wurde. Die Unterschiede dürften jedoch in der Bürgermeinung diesbezüglich eher marginal sein.

Fischkopp

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    • Rorschachhamster
Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #472 am: 21. Januar 2009, 18:06:43 »
Deine Darstellung der Finanzmarktstabilisierung ist derart vereinfacht und polemisch wiedergegeben, dass sie, mit Verlaub, nicht mehr ganz zutreffend ist. Aber das würde hier den Rahmen sprengen, dafür gab es doch schon einen eigenen Thread, oder?
:thumbup:
Natürlich.  :oops: Aber Tatsache* ist, das die Finanzmarktstabilisierung wie sie uns von der amtierenden Regierung verkauft wird, noch tausendmal polemischer UND fälscher ist... *mMn, natürlich.  wink
Und von dem anderen Thread weiß ich nicht, es ging mir aber um die Relevanz der Zitate der LINKE, und da finde ich ist gerade dieses im Hinblick auf die derzeitige Situation fehl am Platze. Selbst wenn es vereinfacht und polemisch ist (Was in einem Internetpost mit einem Satz oder auch Fünf auch gar nicht anders möglich ist), eine Vergesellschaftung von Geldflüssen und Großkapital ist im Hinblick auf eine bessere Zukunft und Demokratisierung der Welt unumgänglich. Wie immer mMn.  :)
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Deus Figendi

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #473 am: 21. Januar 2009, 18:34:31 »
Edit: Ja, ich weiß um den Unterschied zwischen einer Minderheitsregierung, während in den Umfragen nach einer Koalition gefragt wurde. Die Unterschiede dürften jedoch in der Bürgermeinung diesbezüglich eher marginal sein.
Wie kommst du darauf? Wenn es vor allem Leute waren wie du und ich, die die Linke in der Regierung kategorisch ausschlossen (und davon scheint es ja einige gegeben zu haben, daher stammen ja Ypsilantis Ansagen), dann hätten (bzw haben, siehe nächster Satz) genau diese anders geantwortet.
In dem PDF steht auch: SPD + Grüne  42 %gut, 42 %schlecht, 13 % egal. Gut auch das ist keine berauschendes Ergebnis aber immerhin der beste Wert (oder: genausogut wie schwarzgelb, Ansichtssache) der abgefragten Koalitionen.

Ach ja und weiter oben sprachst du noch die große Koalition an: Soweit ich mich erinnere (das weißt du wahrscheinlich besser, weil du in vielerlei Hinsicht näher dran bist) wurden auch kurz solche Verhandlungen geführt, aber schnell verworfen. Eine Schwarzrote Koalition hätte in Hessen imho funktioniert, aber nur ohne beide Spitzenkandidaten. Also ohne Koch sowieso, ich weiß nicht ob wir uns da einig sind, soll mir auch egal sein. Ich hätte Ypsilanti für eine gute Ministerpräsidentin gehalten, aber für eine große (oder eine sozialliberale) Koalition ist sie zu links, das wäre zu Bruch gegangen. (Hm recht betrachtet wäre aber auch das gegangen... 500 Tage große Koalition und DANN nochmal Neuwahlen oder neue Verhandlungen).
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Archoangel

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #474 am: 21. Januar 2009, 22:54:21 »
Ach was ... das neue Wahlergebnis kommt wie folgt zustande: die typischen SPD-Wähler haben lieber die FDP gewählt, um zu verhindern, dass Koch in die Bundespolitik wechselt  :P. Wahres Märtyrertum.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

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DU#1229

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #475 am: 21. Januar 2009, 23:35:07 »
Berandor:
ich kann ja verstehen, dass Dein Linksherz blutet. Bei dem Ergebnis wäre ich wohl auch gefrustet, wenn es mich denn direkt (negativ) beträfe.
Nur spüre ich da einen leicht aggressiven, fordernden Ton deinerseits, der das Diskutieren, sagen wir mal schwierig macht.

Was an Argumenten willst Du denn hören? Ich denke, dass ich meinen Standpunkt recht gut dargelegt habe. Dass sich dieser zum Teil mit der polemischen Medienmeinung deckt ist wohl eher zufällig. Auch das sagte ich bereits.

Ausserdem denke ich, haben wir beide einen anderen Fokus auf unseren Anspruch an Politik(er/innen). Ich bin selbstständiger Unternehmer und bin auf klare Aussagen und Richtungen (seitens der Politik) direkt angewiesen. Da ich allerdings im Gesundheitswesen arbeite, ist der soziale Aspekt für mich durchaus sehr wichtig. Für Dich stehen wahrscheinlich tendenziell andere Dinge im Fokus, vermute ich.

Naive Grüße aus dem hohen Norden, wo Politik funktioniert (hat und tut) ;)

Archoangel

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #476 am: 21. Januar 2009, 23:42:21 »
Naive Grüße aus dem hohen Norden, wo Politik funktioniert (hat und tut) ;)

Uwe Barschel?
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

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DU#1229

  • Gast
Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #477 am: 21. Januar 2009, 23:59:55 »
Henning Voscherau, Helmut Schmidt und Ole von Beust?  :)

Barschel war kein Hamburger!
Und alle SPD Anhänger werden mich jetzt wahrscheinlich lynchen :D
« Letzte Änderung: 22. Januar 2009, 00:02:53 von Nadir-Khân »

Berandor

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  • Verrückter Narr
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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #478 am: 22. Januar 2009, 01:36:28 »
Du hast deine Sicht eben nicht verargumentiert, du hast gesagt, dass du Wert auf Ehrlichkeit legst. Auf Hinweise, warum Wahlversprechen eben keine "Versprechen" im engeren Sinne sind, konterst du nur mit Hinweisen auf deine Ehrbarkeit und deine noch vorhandenen Werte, die so aber keiner mehr teile.

Du hast im Endeffekt einmal deine Meinung geschrieben und diese dann mehrfach wiederholt, und das klingt dann nach: "Versprechen sind heilig, weil es so ist. Basta!"

Aber jetzt geh ich besser schlafen. Morgen bin ich vielleicht schon gelassener.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

AlexH

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Re: Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #479 am: 22. Januar 2009, 10:00:50 »
Ach ja und weiter oben sprachst du noch die große Koalition an: Soweit ich mich erinnere (das weißt du wahrscheinlich besser, weil du in vielerlei Hinsicht näher dran bist) wurden auch kurz solche Verhandlungen geführt, aber schnell verworfen.

Leider kann ich mich nicht näher dazu äußern, aber Du redest hier von den ersten geführten Verhandlungen. Das müssen ja nicht zwingend die einzigen gewesen sein.

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