Das Problem bei der Diskussion hier ist jedoch relativ einfach. Für die gute Dame ist ein "Doktortitel" etwas sehr Fremdes und Unbekanntes. Wie man zu so einem kommt, was dieser eigentlich bedeutet und welche Arbeit damit verbunden sein kann. Dort müsste man in der Argumentation ansetzen. Man müsste erklären, was diese Tat eigentlich bedeutet und was sie repräsentiert. Nur über diesen Weg hätte man zumindest eine Chance die Position aufzuweichen. Das Zweite, was fehlt, ist der Umfang des Betruges. Es wurden nicht einfach ein paar Sätze abgeschrieben, sondern fast 3/4 der Arbeit sind geklaut. Diese Information fehlt den meisten Leuten. Erst wenn man der Tat einen Kontext gibt bzw. den Kontext den Leuten näher bringt wird diesen eventuell bewusst werden, was eigentlich passiert ist.
Womit sich aber ausnahmslos beide Beteiligten ins Aus schießen. Denn sachliche Argumente bringt keiner.
Es ist ein: Das ist nur etwas Schummeln - Nein das ist Betrug - Naja, aber das ist nicht so schlimm - Doch, das ist ein Weltuntergang!
Typisches Bild-Niveau - auf beiden Seiten.
Die Frage ob es Schlimm ist oder nicht, muss sich irgendwo gar nicht gestellt werden. In der Politik wird so viel beschissen, dass einem warscheinlich anders wird, wenn man mal wirklich alle Hintergründe wüsste. Sich jetzt aber wie die Krähen auf eine Person zu stürzen um "endlich mal einen Bösen zu haben" ist dabei auch irgendwie albern. Ihn anzuprangern ist okay, aber nicht auf diesem Niveau.
Übrigens ist es richtig frustrierend wenn ich mir meine Mitstudenten anschaue, wie viele über Schummeln ihren Bachelor bekommen... Ist in meinen Augen auch nicht einfach nur "Schummeln" sondern Betrug. Da ich aber da nicht weiters meinen Mund aufmache, brauch ichs bei nem Guttenberg auch nicht tun.