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Autor Thema: Der Politik-Streit-Thread  (Gelesen 94479 mal)

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Wasum

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #570 am: 02. März 2011, 17:28:20 »
Hätte Dinin mal seine eigene Signatur beherzigt...

Was Grammatik und Co angeht, hat er das doch :twisted:

TheRaven

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #571 am: 02. März 2011, 18:46:18 »
Schöne interaktive Übersicht. Was mich übrigens von Anfang an gestört hat ist die Aussage, dass er daran fast 8 Jahre gearbeitet haben soll. Selbst wenn man alle diese Plagiatssachen mal ausser Acht lässt, so ist das doch gemessen an der Zeit, selbst bei minimaler Zeitopferung, eine sehr dürftige Doktorenarbeit.
« Letzte Änderung: 02. März 2011, 18:49:32 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Wormys_Queue

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #572 am: 02. März 2011, 19:21:29 »
Das Aberwitzige ist ja, dass er sich, hätte er die bisher gefundenen Seiten mit Plagiatsinhalten einfach weggelassen, gar nicht so weit vom normalen Umfang einer Doktorarbeit entfernt befände. Das Problem ist also gar nicht, dass er weniger geleistet hätte als "normale" Doktoranden, sondern dass er den Eindruck erwecken wollte, wesentlich fleißiger zu sein.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

anonymous

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #573 am: 02. März 2011, 19:58:51 »
Das Aberwitzige ist ja, dass er sich, hätte er die bisher gefundenen Seiten mit Plagiatsinhalten einfach weggelassen, gar nicht so weit vom normalen Umfang einer Doktorarbeit entfernt befände. Das Problem ist also gar nicht, dass er weniger geleistet hätte als "normale" Doktoranden, sondern dass er den Eindruck erwecken wollte, wesentlich fleißiger zu sein.

Was nimmst Du als Vergleichsgröße? Für eine juristische Disseration war der Umfang seiner Arbeit durchaus durchschnittlich.

Zechi

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #574 am: 02. März 2011, 20:50:03 »
Das Aberwitzige ist ja, dass er sich, hätte er die bisher gefundenen Seiten mit Plagiatsinhalten einfach weggelassen, gar nicht so weit vom normalen Umfang einer Doktorarbeit entfernt befände. Das Problem ist also gar nicht, dass er weniger geleistet hätte als "normale" Doktoranden, sondern dass er den Eindruck erwecken wollte, wesentlich fleißiger zu sein.

Was nimmst Du als Vergleichsgröße? Für eine juristische Disseration war der Umfang seiner Arbeit durchaus durchschnittlich.

Zumindest wenn man die juristischen Dissertationen der letzten 20 Jahre als Vergleichsmaßstab heranzieht. Früher waren sie häufig deutlich kürzer, heute sind zwischen 300 bis 600 Seiten eigentlich üblich. Zu Guttenbergs Dissertation ist weder besonders umfangreich noch besonders kurz.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

TheRaven

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #575 am: 02. März 2011, 22:44:13 »
Zu Guttenbergs Dissertation ist weder besonders umfangreich noch besonders kurz.
Es sei denn man berücksichtigt die Zeitdauer.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

anonymous

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #576 am: 02. März 2011, 22:46:54 »
Zu Guttenbergs Dissertation ist weder besonders umfangreich noch besonders kurz.
Es sei denn man berücksichtigt die Zeitdauer.

Nö. Die meisten Juristen nutzen entweder die Wartezeit auf einen Referendarsplatz und schreiben die Dissertation dann in einem  Jahr runter oder sie machen das ganze berufsbegleitend, und da sind dann Zeiten von 5, 6 oder 7 Jahren eher die Regel als die Ausnahme. Man schreibt ja dann nicht all die Jahre Vollzeit an der Dissertation, sondern meist nur an Wochenenden oder in den Ferien.

Wormys_Queue

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #577 am: 03. März 2011, 09:23:03 »
Nun, meinem Kenntnisstand nach ist der Durchschnitt auch in der Jura eher bei 200-250 Seiten zu suchen.Insoweit, wie gesagt: gar nicht so weit weg.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Zechi

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #578 am: 03. März 2011, 09:36:29 »
Nun, meinem Kenntnisstand nach ist der Durchschnitt auch in der Jura eher bei 200-250 Seiten zu suchen.Insoweit, wie gesagt: gar nicht so weit weg.

In den 80/90er Jahren mag das noch gestimmt haben heutzutage aber nicht mehr. Das stetige Anwachsen des Umfangs von Dissertationen ist schön beschrieben in dem Buch "Promotion" von Ingo von Münch. 1900 reichten noch ca. 20 Seiten  :D Der Umfang sagt aber sowieso nichts über die Qualität aus, zumal der durch Abbildungen oder Literaturverzeichnis usw. leicht aufgebläht werden kann.

Übrigens eine nahezu legendäre Dissertation aus den 70ern: Penisverletzungen bei der Masturbation mit Staubsaugern  :cheesy:

Zumindest kein Plagiat! Auf der Website finden sich auch einige sehr schöne Zitate aus anderen Dissertationsn, insbesondere aus der von Helmut Kohl.
« Letzte Änderung: 03. März 2011, 09:41:52 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Wasum

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #579 am: 03. März 2011, 17:05:13 »
http://www.youtube.com/watch?v=0LXGYMfG7bQ

Der Moderator ist zwar ein wenig daneben... aber amüsant ist es trotzdem irgendwie:O

nur wo ist der Bezug zur BILD?


edit: Das Interessante für mich bei dieser Diskussion ist, dass ich wirklich mit derart argumentierenden Personen konfrontiert bin zur Zit. Ich will damit nicht auf die Masse schließen, aber wie, um himmelswillen, wie will man denn bei einer solchen Verbohrtheit einen argumentativen Stich gewinnen? Ich drehe durch :boxed:
« Letzte Änderung: 03. März 2011, 17:15:53 von Wasum »

TheRaven

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #580 am: 03. März 2011, 17:19:52 »
Das könnte 1:1 eine Diskussion zwischen mir und Familienmitgliedern sein. Allerdings wird mir das nach fünf Minuten im Kreis reden jeweils zu dumm und ich muss abbrechen, sonst werde ich rasend. Gegen eine Wand reden und so.
« Letzte Änderung: 03. März 2011, 17:27:20 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Tamriel

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #581 am: 03. März 2011, 17:19:58 »
Er ist ein schlechter Mensch! Betrug = Schwerer Raub! Wahrscheinlich gehört der Mod. zu den Bibeltreuen Christen :cheesy:

Ich sags mal so er ist sicher nicht der einzige.  Ein unabhäniger Untersuchungsausschuss (geht das überhaupt) sollte mal die Vergangenheiten der anderen Politker aufarbeiten.

Diese Diskussion hat ein vortrefflich bewiesen Medien haben zu viel Macht. Das was wichtig ist fällt hinten runter (CCS + Hartz 4) aber wir nehmen uns 1 Stunde Zeit (Bundestag) den Mann zu demontieren.
Und die Frage wird in den Raum gestellt warum die Gesellschaft so Politikverdrossen ist. Naja

just my 50 cent
"So heiß wie die Waffe, so kalt ist die Hand die sie führt."
"Was zum Läufer henkt hier?"

AnOceanSoul

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #582 am: 03. März 2011, 17:25:36 »
http://www.youtube.com/watch?v=0LXGYMfG7bQ

Omg, ich schrei mich weg.

Meint der Interviewer das wirklich ernst oder soll das ne Parodie sein??

@Rabe
 Ich frag mich grad auf wessen Seite du dich (ausgehend vom Video) stellst. Effektiv finde ich beide Seiten etwas verbohrt. Es ist kein Kavaliersdelikt ne DR-Arbeit zu fälschen, aber der Interviewer ist mindestens genauso verbohrt  :boxed:
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TheRaven

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #583 am: 03. März 2011, 17:27:28 »
Natürlich übertreibt der Moderator aber das ist nur logisch. Das ist schlichte Pendelargumentation. Wenn man mit dem Gegenüber keinen gemeinsamen Grund findet fängt man an die Extreme auszuloten um die Reaktion zu prüfen. Findet selbst beim Extrem (hier "schwerer Raub") keine Übereinstimmung, dann kann man eine Diskussion abbrechen.

Das Problem bei der Diskussion hier ist jedoch relativ einfach. Für die gute Dame ist ein "Doktortitel" etwas sehr Fremdes und Unbekanntes. Wie man zu so einem kommt, was dieser eigentlich bedeutet und welche Arbeit damit verbunden sein kann. Dort müsste man in der Argumentation ansetzen. Man müsste erklären, was diese Tat eigentlich bedeutet und was sie repräsentiert. Nur über diesen Weg hätte man zumindest eine Chance die Position aufzuweichen. Das Zweite, was fehlt, ist der Umfang des Betruges. Es wurden nicht einfach ein paar Sätze abgeschrieben, sondern fast 3/4 der Arbeit sind geklaut. Diese Information fehlt den meisten Leuten. Erst wenn man der Tat einen Kontext gibt bzw. den Kontext den Leuten näher bringt wird diesen eventuell bewusst werden, was eigentlich passiert ist.
« Letzte Änderung: 03. März 2011, 17:32:52 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

AnOceanSoul

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #584 am: 03. März 2011, 17:32:43 »
Das Problem bei der Diskussion hier ist jedoch relativ einfach. Für die gute Dame ist ein "Doktortitel" etwas sehr Fremdes und Unbekanntes. Wie man zu so einem kommt, was dieser eigentlich bedeutet und welche Arbeit damit verbunden sein kann. Dort müsste man in der Argumentation ansetzen. Man müsste erklären, was diese Tat eigentlich bedeutet und was sie repräsentiert. Nur über diesen Weg hätte man zumindest eine Chance die Position aufzuweichen. Das Zweite, was fehlt, ist der Umfang des Betruges. Es wurden nicht einfach ein paar Sätze abgeschrieben, sondern fast 3/4 der Arbeit sind geklaut. Diese Information fehlt den meisten Leuten. Erst wenn man der Tat einen Kontext gibt bzw. den Kontext den Leuten näher bringt wird diesen eventuell bewusst werden, was eigentlich passiert ist.

Womit sich aber ausnahmslos beide Beteiligten ins Aus schießen. Denn sachliche Argumente bringt keiner.
Es ist ein: Das ist nur etwas Schummeln - Nein das ist Betrug - Naja, aber das ist nicht so schlimm - Doch, das ist ein Weltuntergang!

Typisches Bild-Niveau - auf beiden Seiten.

Die Frage ob es Schlimm ist oder nicht, muss sich irgendwo gar nicht gestellt werden. In der Politik wird so viel beschissen, dass einem warscheinlich anders wird, wenn man mal wirklich alle Hintergründe wüsste. Sich jetzt aber wie die Krähen auf eine Person zu stürzen um "endlich mal einen Bösen zu haben" ist dabei auch irgendwie albern. Ihn anzuprangern ist okay, aber nicht auf diesem Niveau.
;) Übrigens ist es richtig frustrierend wenn ich mir meine Mitstudenten anschaue, wie viele über Schummeln ihren Bachelor bekommen... Ist in meinen Augen auch nicht einfach nur "Schummeln" sondern Betrug. Da ich aber da nicht weiters meinen Mund aufmache, brauch ichs bei nem Guttenberg auch nicht tun.
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