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Autor Thema: Der Politik-Streit-Thread  (Gelesen 94356 mal)

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Rogan

  • Contest 2010
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #705 am: 13. März 2011, 12:44:42 »
In diesem Fall: Dass er sich noch mehr bemühen muss... :P
Neustart!

Wormys_Queue

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #706 am: 17. März 2011, 10:10:17 »
Ich entführe mal Deus Post aus dem Fundstücke-Thread, um nicht dort den Usern wieder mit der Diskussion auf den Keks zu gehen:

Kann man imho so oder so sehen. Tatsächlich glaube ich an die Fähnlein-Theorie, aber die Vorwürfe lautstark in den Ring zu werfen ist auch unfair, dann dürfte ja niemand mehr seine Meinung ändern.

Tatsächlich ist die Pauschalität, mit der dieser Vorwurf erhoben wird, für mich ein ganz großes Ärgernis, weil er den betroffenen Politiker zum einen unterstellt, es handele sich dabei um Monster, denen nicht mal eine solche Katastrophe die Augen zu öffnen imstande sei, und weil er zum anderen den Politiker jede Möglichkeit nimmt, etwas richtig zu machen, schließlich lässt sich dieser Vorwurf immer erheben, wenn ein Politiker seine Meinung ändert. Auf Dauer wird das also auf diejenigen zurückfallen, die jetzt mit süffisantem Grinsen durch die Talkshows ziehen (Trittin gestern bei "Hart, aber Fair") und aus der Katastrophe wahlkampftaugliches Material zu ziehen suchen.

Was jetzt nicht heißt, dass nicht manche Politker schon ein bissl zu geschmeidig ihre Position verändern (Mappus), aber die CDU als Ganzes war nie so monolithisch, wie von der Opposition dargestellt, insoweit ist es auch nicht so, als hätte es die kritischere Haltung, die sich dort jetzt Bahn verschafft, noch nie gegeben.

Dazu kommt noch der Aspekt, dass ich das Gefühl habe, dass da teils mit unfairen Mitteln gearbeitet wird. Bei aller Notwendigkeit, die Risiken der Atomenergie endlich einmal ideologiefrei neuzubewerten, sollte man nicht vergessen, dass die Schreckensbilder aus Japan, die derzeit als Unterfütterung dieser Position dienen, nicht die Folgen einer atomaren, sondern einer ungeheuren Naturkatastophe sind. Selbst, wenn da keine Atomkraftwerke stünden: Die Bilder wären dieselben, und ehrlich gesagt nervt es ein bissl, dass das Leid der Menschen dort auf eine solche Weise instrumentalisiert wird.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

hewimeddel

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #707 am: 17. März 2011, 11:34:27 »
ehrlich gesagt nervt es ein bissl, dass das Leid der Menschen dort auf eine solche Weise instrumentalisiert wird.

Hier wird nichts instrumentalisiert, die Bedenken und Argumente sind nicht neu. Trotzdem scheinen manche diese eben erst jetzt zu akzeptieren, nachdem sie vor Augen geführt bekommen, was passieren kann.

tschau
hewi


"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Xiam

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  • Mörder der 4E
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #708 am: 17. März 2011, 13:11:45 »
Dazu kommt noch der Aspekt, dass ich das Gefühl habe, dass da teils mit unfairen Mitteln gearbeitet wird. Bei aller Notwendigkeit, die Risiken der Atomenergie endlich einmal ideologiefrei neuzubewerten, sollte man nicht vergessen, dass die Schreckensbilder aus Japan, die derzeit als Unterfütterung dieser Position dienen, nicht die Folgen einer atomaren, sondern einer ungeheuren Naturkatastophe sind.
Hier kann ich dir nicht zustimmen.

Ich finde, in der Berichterstattung wird schon zwischen der Naturkatastrophe und der durch sie ausgelösten Nuklearkatastrophe unterschieden und ich kann mich nicht entsinnen, dass irgendjemand gesagt hätte "Guckt, alles kaputt, das kommt von den ganzen Atomkraftwerken."

Das schwierige im Umgang mit der Reaktorkatastrophe (oder an einem Nuklearunfall dieser Art generell) ist, dass man das Ausmaß der "Schäden" nur schwer vermitteln kann, eben weil außer den geborstenen Reaktorgebäuden keinerlei sicht-, fühl- oder sonstwie erfahrbare Schrecken auftreten. Es ist eine unsichtbare Bedrohung, die sich über das Land legt, und deren Ausmaß zu begreifen ist nicht ganz einfach, schon für die dort lebende Bevölkerung nicht und für uns auf der anderen Seite des Erdballs erst recht nicht. Die japanische Regierung evakuiert einen Bereich von 30 km. Die US-Regierung widerum geht damit hart ins Gericht und sagt, die Japaner spielen die Gefahr herunter, nötig wären mindestens 80 km und alle US-Bürger sollten sowieso lieber das Land verlassen. Übertreiben die einen oder spielen die anderen herunter oder liegt die Wahrheit dazwischen?

Bei einem Erdbeben und einem Tsunami kann man sehen, welches Gebiet betroffen ist. Der Schutt kann weggeräumt werden, die Häuser wieder aufgebaut und nach einigen Monaten ist die Katastrophe mehr oder weniger "nur" noch eine böse Erinnerung. Die Reaktorkatastrophe dauert - je nachdem, was noch geschieht - an wie eine nie enden wollenden Katastrophe.

Hast du zufällig Merkels Rede vor dem Bundestag heute morgen gesehen? Ich hätte ihr mehrmals ins Gesicht springen können.
Die Ereignisse in Japan lehren uns, "dass etwas, wasnach allen Maßstäben der Wissenschaft für unmöglich gehalten wurde, doch möglich werden konnte."
Also bitte, da frage ich mich ernsthaft, auf welchem Planeten Frau Merkel die letzten Jahrzehnte verbracht hat. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller, die schon immer vor den Gefahren der Kernenergie gewarnt haben.

Und wenn sich ein Herr Mappus jetzt hinstellt und sagt, nach allen sicherheitstechnischen Erwägungen können man nur zu dem Schluss kommen, dass dieses oder jenes Atomkraftwerk abgeschaltet werden muss, dann frage ich mich, nach welchen Erwägungen denn vor noch nicht einmal einem halben Jahr die Laufzeitverlängerung entschieden wurde, denn damals hieß es ja, die Atomkraft sei sicher.

Was ich sagen will, ist, dass wieder mal keiner in der Union ehrlich genug ist einfach auszuprechen, wie es ist: "Wir haben die Laufzeiten der Atomkraftwerke im Oktober in erster Linie aus energie- und wirtschaftspolitischen Gründen beschlossen, haben aber die Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke für so gut gehalten, dass wir keine wesentlichen Bedenken hatten, die Laufzeit zu verlängern. Diese Ansicht hat sich jetzt nach der Katastrophe in Japan geändert."

Das wäre ehrlich und nachvollziahbar gewesen. Aber stattdessen windet sich die Union und erklärt, man habe schon mit der Laufzeitverlängerung keinen Fehler gemacht, aber jetzt macht man noch viel weniger einen. Das ist einfach unwürdig, meiner Meinung nach.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Wormys_Queue

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #709 am: 17. März 2011, 13:35:30 »
Hier wird nichts instrumentalisiert

Aber natürlich wird es das. Vielleicht hast du mich falsch verstanden: Die Verwüstungen, die durch das Erdbeben und den Tsunami angerichtet wurden, wären auch geschehen, wenn es dort keine Kernkraftwerke gäbe. Jetzt werden aber Bilder von durch die Naturkatastrophe verwüsteten Häuserzügen dazu verwendet, um die Forderung nach einem Atomstopp zu unterstreichen, obwohl zwischen den beiden Dingen kein Zusammenhang besteht.

Zitat von: Xiam
Die Ereignisse in Japan lehren uns, "dass etwas, wasnach allen Maßstäben der Wissenschaft für unmöglich gehalten wurde, doch möglich werden konnte."
Also bitte, da frage ich mich ernsthaft, auf welchem Planeten Frau Merkel die letzten Jahrzehnte verbracht hat. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller, die schon immer vor den Gefahren der Kernenergie gewarnt haben.

Nicht wirklich. Selbst ein ausgewiesener Atomkraftgegner wie Jürgen Trittin hat zugegeben, dass die Ereignisse in Japan in dieser Form für ihn außerhalb der Vorstellungskraft gelegen habe. Die Frage dreht sich ja nicht um die möglichen Folgen einer Katastrophe (die waren allen bewusst), sondern darum, ob das Risiko beherrschbar sei. Und in der Hinsicht kann man eben bei der Risikoabschätzung zu unterschiedlichen Ansichten kommen, dazu muss man nicht mal von der Atomlobby geschmiert sein.

Zitat
Was ich sagen will, ist, dass wieder mal keiner in der Union ehrlich genug ist einfach auszuprechen, wie es ist: "Wir haben die Laufzeiten der Atomkraftwerke im Oktober in erster Linie aus energie- und wirtschaftspolitischen Gründen beschlossen, haben aber die Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke für so gut gehalten, dass wir keine wesentlichen Bedenken hatten, die Laufzeit zu verlängern. Diese Ansicht hat sich jetzt nach der Katastrophe in Japan geändert."

hm, ehrlich gesagt, ist dass etwas, was ich ziemlich genau als die aktuelle Argumentationslinie der CDU bezeichnen würde, wenn man das Wahlkampfgetöse abzieht.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

hewimeddel

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #710 am: 17. März 2011, 14:30:29 »
Jetzt werden aber Bilder von durch die Naturkatastrophe verwüsteten Häuserzügen dazu verwendet, um die Forderung nach einem Atomstopp zu unterstreichen

Komisch, diesen Eindruck habe ich nicht.

Ich habe allerdings den Eindruck, das GAU-Problem bindet in Japan wichtige Resourcen (und wenns "nur" bei den Entscheidern ist) und verschlimmert die Auswirkungen der Naturkatastrophe damit noch weiter. Von daher könnte man schon von einem Zusammenhang reden, allerdings natürlich nicht so direkt, wie du dies scheinbar in den Medien rezipierst.

tschau
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Coldwyn

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #711 am: 17. März 2011, 14:37:38 »
Jetzt werden aber Bilder von durch die Naturkatastrophe verwüsteten Häuserzügen dazu verwendet, um die Forderung nach einem Atomstopp zu unterstreichen

Komisch, diesen Eindruck habe ich nicht.

Ich habe allerdings den Eindruck, das GAU-Problem bindet in Japan wichtige Resourcen (und wenns "nur" bei den Entscheidern ist) und verschlimmert die Auswirkungen der Naturkatastrophe damit noch weiter. Von daher könnte man schon von einem Zusammenhang reden, allerdings natürlich nicht so direkt, wie du dies scheinbar in den Medien rezipierst.

tschau
hewi

Gerade bei solchen Situationen frage ich mich, wieviel Einfluss die politischen Entscheider wirklich auf die Situation haben, im Gegensatz zu schon vorbereiteten Plänen und den jeweils autonomen Einsatzkräften? Vom Gefühl her würde ich fast annehmen, dass Politiker in solchen Situationen praktisch keine Entscheidungsgewallt haben und nur dann hinzu gezogen werden wenn es um eine wirklich wichtige Nationale Entscheidung geht.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Hautlappen

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #712 am: 17. März 2011, 14:54:29 »
Zitat
Hast du zufällig Merkels Rede vor dem Bundestag heute morgen gesehen? Ich hätte ihr mehrmals ins Gesicht springen können.
Die Ereignisse in Japan lehren uns, "dass etwas, wasnach allen Maßstäben der Wissenschaft für unmöglich gehalten wurde, doch möglich werden konnte."
Dito. Zumal der Satz in sich widersprüchlich ist. Wenn man etwas nach allen Maßstäben der Wissenschaft für unmöglich hält und dieses etwas dann doch eintritt, dann ist dieser Maßstab der Wissenschaft eben nicht wissenschaftlich. Hinzu kommt: Natürlich war dieses Ereignis absehbar, und zwar nach allen Maßstäben der Wissenschaft. Also nichts als eine dreiste Lüge von Merkel, erinnert mich ein bisschen an Guttenbergs misslungene Quadratur des Kreises, mit der er noch seinen Betrug (!) zu rechtfertigen suchte.
Mich ärgert mich welcher Arroganz hier offensichtlich Fehlentscheidungen als unumgänglich hingestellt werden; schlimmer noch, sie bekommen sogar wissenschaftliche Weihen.
« Letzte Änderung: 17. März 2011, 15:00:02 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Coldwyn

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #713 am: 17. März 2011, 15:04:07 »
Zitat
Hast du zufällig Merkels Rede vor dem Bundestag heute morgen gesehen? Ich hätte ihr mehrmals ins Gesicht springen können.
Die Ereignisse in Japan lehren uns, "dass etwas, wasnach allen Maßstäben der Wissenschaft für unmöglich gehalten wurde, doch möglich werden konnte."
Dito. Zumal der Satz in sich widersprüchlich ist. Wenn man etwas nach allen Maßstäben der Wissenschaft für unmöglich hält ist/war es nicht wissenschaftlich.

Nich das ich ein großer Merkel-Freund bin, ich nehme aber mal an dass der Satz nur sehr unglücklich formuliert ist. Wenn man ihn als "Die Theorie hinter AKWs, derren Bau und Wartung ist solide und deckt eigentlich auch Katastrophen ab, es ist also schockierend festzustellen das dies nicht der Fall ist".
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Hautlappen

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #714 am: 17. März 2011, 15:05:38 »
Zitat
Nich das ich ein großer Merkel-Freund bin, ich nehme aber mal an dass der Satz nur sehr unglücklich formuliert ist
Kann sein, ist aber Spekulation.
Zitat
Wenn man ihn als "Die Theorie hinter AKWs, derren Bau und Wartung ist solide und deckt eigentlich auch Katastrophen ab, es ist also schockierend festzustellen das dies nicht der Fall ist".
Und damit würde sie sich wieder lächerlich machen. Das heisst nichts anderes als: Wir haben uns bescheissen lassen. Dass ein Team von Wissenschaftlern, welches maßgeblich an der Entwicklung von AKW beteiligt ist/war sich hinstellt und AKW als rundum sicher bezeichnet ist entweder Berufselitarismus bzw. Standesdünkel, eine dreiste Lüge oder ein Zeichen für beginnende Hirnerosion.
Frau Merkel und ihr Kabinett sind also entweder mit Dummheit geschlagen (glaube ich eher nicht) oder sie verfolgen mit der Laufzeitverlängerung handfeste Interessen, die Sicherheit der Bürger spielt da offensichtlich nur eine untergeordnete Rolle,
« Letzte Änderung: 17. März 2011, 15:11:52 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Coldwyn

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #715 am: 17. März 2011, 15:29:08 »
Zitat
Nich das ich ein großer Merkel-Freund bin, ich nehme aber mal an dass der Satz nur sehr unglücklich formuliert ist
Kann sein, ist aber Spekulation.
Zitat
Wenn man ihn als "Die Theorie hinter AKWs, derren Bau und Wartung ist solide und deckt eigentlich auch Katastrophen ab, es ist also schockierend festzustellen das dies nicht der Fall ist".
Und damit würde sie sich wieder lächerlich machen. Das heisst nichts anderes als: Wir haben uns bescheissen lassen. Dass ein Team von Wissenschaftlern, welches maßgeblich an der Entwicklung von AKW beteiligt ist/war sich hinstellt und AKW als rundum sicher bezeichnet ist entweder Berufselitarismus bzw. Standesdünkel, eine dreiste Lüge oder ein Zeichen für beginnende Hirnerosion.
Frau Merkel und ihr Kabinett sind also entweder mit Dummheit geschlagen (glaube ich eher nicht) oder sie verfolgen mit der Laufzeitverlängerung handfeste Interessen, die Sicherheit der Bürger spielt da offensichtlich nur eine untergeordnete Rolle,

Ich nehme mal an wir sehen die Motive wirklich absolut unetrschiedlich. Alle unsere AKWs wurden nach den Vorgaben im AtG gebaut, gewartet und geprüft. Wenn man von dieser Basis ausgeht, sind unsere AKWs sicher und zuverlässig, denn die dahinetrstehenden Theorien und Praktiken sind stabil und erwiesen. Von daher also kein problem mit einem "sicheren Produkt" weiter Geld zu verdienen.
Ich denke, praktisch jedes andere Land der Welt verfährt ähnlich.
Die Tragödie in Japan zeigt aber gerade dass Theorie und Praxis trotz allem unzulänglich sein kann, egal was die Modelle und Berechnungen vorher gezeigt und ausgesagt haben.
Ja, ich würde jetzt auch mal die ganze Chose nochmal unter die Lupe nehmen, besagte Modelle und Berechnungsgrundlagen noch mal auspacken und diesmal noch kritischer betrachten.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Hautlappen

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« Antwort #716 am: 17. März 2011, 16:08:26 »
Zitat
Alle unsere AKWs wurden nach den Vorgaben im AtG gebaut, gewartet und geprüft. Wenn man von dieser Basis ausgeht, sind unsere AKWs sicher und zuverlässig, denn die dahinetrstehenden Theorien und Praktiken sind stabil und erwiesen.
Völlig richtig. Diese sogenannte Basis ist also das Problem.
Zitat
Ich denke, praktisch jedes andere Land der Welt verfährt ähnlich.
Spekulation. Die zahlreichen Un- und Zwischenfälle sprechen allerdings eine andere Sprache.
Zitat
Die Tragödie in Japan zeigt aber gerade dass Theorie und Praxis trotz allem unzulänglich sein kann, egal was die Modelle und Berechnungen vorher gezeigt und ausgesagt haben.
Verdammt zynisch irgendwie. Dass man angeblich erst jetzt zu dieser Erkenntnis kommt spricht doch Bände.
Zitat
Ja, ich würde jetzt auch mal die ganze Chose nochmal unter die Lupe nehmen, besagte Modelle und Berechnungsgrundlagen noch mal auspacken und diesmal noch kritischer betrachten.
Es wurde also nicht kritisch genug gearbeitet. Soviel zu den wissenschaftlichen Maßstäben und der sauberen Basis.
« Letzte Änderung: 17. März 2011, 16:10:43 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Coldwyn

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #717 am: 17. März 2011, 16:23:50 »
Sag mal, Hautlappen, du lässt dich gerade eben von deiner politischen Meinung leiten anstatt vom Verstand?
Wenn die Basis damals mit wissenschaftlichen Methoden als bei uns als sicher erklärt wurde, dann gibt es daran erst mal wenig auszusetzen.
Wir hatten bei uns noch keinen GAU, genau so wenig wie unsere direkten Nachbarländer, also ist an der Basis da erstmal nichts auszusetzen und sie muss als sicher gelten.
Schon damals zur Chernobyl-Zeiten wurden unsere AKWs in Frage gestellt, genau so wie es der Fukushima-Vorfall jetzt auslöst und ich denke genau das Selbe passiert nicht nur bei uns. Jede Art von Katastrophe führt dazu dass man seine eigene Basis und somit Sicherheit kontrolliert.
Uns kommt das nur zu Gute, je weniger AKWs, umso geringer die Chance auf einen GAU und umso weniger Atommüll der irgendwo in ein Endlager muss.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Hautlappen

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #718 am: 17. März 2011, 16:45:49 »
Zitat
Sag mal, Hautlappen, du lässt dich gerade eben von deiner politischen Meinung leiten anstatt vom Verstand?
Interessante Aussage, ehrlich gesagt hab ich damit gerechnet. Es ist andersherum, mein Verstand leitet mich und lässt mich zu einer polit. Schlussfolgerung kommen.
Zitat
Wenn die Basis damals mit wissenschaftlichen Methoden als bei uns als sicher erklärt wurde, dann gibt es daran erst mal wenig auszusetzen.
Du kennst also die Basis ? Und warum sollte diese Basis ausgerechnet jetzt auf den Prüfstand gestellt werden ?
Erklär mir doch mal was man heute anders machen sollte als damals nur weil in Japan ein solches Unglück passiert ist ?
Zitat
Schon damals zur Chernobyl-Zeiten wurden unsere AKWs in Frage gestellt, genau so wie es der Fukushima-Vorfall jetzt auslöst und ich denke genau das Selbe passiert nicht nur bei uns. Jede Art von Katastrophe führt dazu dass man seine eigene Basis und somit Sicherheit kontrolliert.
Uns kommt das nur zu Gute, je weniger AKWs, umso geringer die Chance auf einen GAU und umso weniger Atommüll der irgendwo in ein Endlager muss.
Richtig. Seit Tschernobyl (im Grunde aber auch schon früher) diskutiert man über die Atomkraft. Bezeichnend, oder ?
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Coldwyn

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Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #719 am: 17. März 2011, 17:25:01 »
Ich ziehe mal eben einen kleinen Vergleich, dann gehe ich direkter auf deinen Beitrag ein: Ich wohne in einer Gegend die stark Bomben-belastet ist. Vor 12 jahren, als die Siedlung gebaut wurde, galt es noch als Sicher wenn man bis 3 Meter unter dem Grundwasserspiegel keine Bomben gefunden hat. 5 jahre später wurde das revidiert und auf 5 Meter geändert, da man hier "gesicherte Erkenntnisse" durch neu zugängliche Technik und Praxiserfahrung übderdenken und verfeinern konnte. In fast einem jahr das ich jetzt hier wohne, wurden in der direkten Umgebung trotzdem 7 Bomben gefunden und gesprengt. Reden wir von Sicher?

Ich sehe den Zusammenhang mit dem AKW eher in zwei Dingen: Zum einem hat genau das, was man als Fail-Safe eingerichtet hat, also die externe Stromversorgung des Kühlsystems, versagt und ist der Auslöser für diese Situation, zum anderen wurde Fukushima durch eine recht namhafte Firma gebaut worden, General Electric.
Da kann ich mir nur vorstellen das man damals Chernobyl als "olles Sovjet teil" abgestempelt hat, zumden unsere AKWs damals vergleichweise neu waren, man aber, gerade in Hinsicht auf das Versagen des Fail-Safes dort, dann doch mal näher über die 30 Jahre nachdenkt.
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