• Drucken

Autor Thema: Der Politik-Streit-Thread  (Gelesen 94312 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

DU#1229

  • Gast
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #840 am: 16. Dezember 2011, 14:56:58 »
http://www.youtube.com/watch?v=A-2I-QtbHvI&feature=related
Degenhardt - Dies Land ist unser Land

Wer Linksextremismus mit Rechtsextremismus gleichsetzt verharmlost den Rechtsextremismus; aus u.a. den Gründen die Deus schon genannt hat.

Rammstein - Mein Land

Oha, gewagte Aussage!

Die Linksextremisten wollen bestimmte Menschengruppen nicht (Yuppies, Reiche, Kapitalisten) und zeigen eine Nulltoleranz.
Die Rechtsextremisten wollen bestimmte Menschengruppen nicht (Ausländer, spezielle ethnische Gruppen) und zeigen eine Nulltoleranz.

Darauf runter gebrochen geht mir der Unterschied völlig ab. Beachte bitte die Zentrierung auf die Extremisten. Politische Meinungen (ohne extremistische Auswüchse) sind erstmal unantastbar!

Die Verharmlosung von Links, wie Rechts ist in D ganz schön armselig!
« Letzte Änderung: 16. Dezember 2011, 14:59:42 von Nadir »

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #841 am: 16. Dezember 2011, 15:37:35 »
Das ehemalige DDR- Regime war nicht menschenverachtender, als viele andere Regime das auch sind.
Das sagt meine Oma auch über die Nazis. Aber die hat auch nicht im Folterknast gesessen, wie du vermutlich (zum Glück) auch nicht.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Moira

  • Mitglied
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #842 am: 16. Dezember 2011, 16:26:50 »
Das ehemalige DDR- Regime war nicht menschenverachtender, als viele andere Regime das auch sind.
Das sagt meine Oma auch über die Nazis. Aber die hat auch nicht im Folterknast gesessen, wie du vermutlich (zum Glück) auch nicht.

Nein ich nicht, aber mein Papa, und es war seine schlimmste Folter, dass er nicht studieren durfte, ohne sich der Partei zu verpflichten. Er war solange aufmüpfig, bis er zwangsausgewiesen wurde.  :wink:
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Fabius Maximus

  • Mitglied
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #843 am: 16. Dezember 2011, 16:50:55 »
Es tut sich grundsätzlich beides nichts. Den Linksextreminsmus halte ich aktuell für gefährlich, weil er in der Bevölkerung meiner Meinung nach akzeptierter ist, als Rechtsextremismus. 1971 gestand in einer Studie des Allensbacher Meinungsforschungsinstituts ein Drittel der 1000 Befragten gewisse Sympathien für die RAF ein. Zwischen 10% und 5% der Bevölkerung (je nach Region) gaben sogar an, sich vorstellen zu können, RAF-Terroristen zu unterstützen.

Und dafür führst Du eine Studie von 1971 an? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

Stolzes Mitglied der Psionik-Liga.

masse

  • Mitglied
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #844 am: 16. Dezember 2011, 17:48:46 »
Nach 40 Jahren finde ich so eine Studie ehrlich gesagt auch irgendwie unpassend, die aktuelle Einstellung des Durschnittsdeutschen zu Links- und Rechtsextremismus einzuschätzen.


http://www.youtube.com/watch?v=A-2I-QtbHvI&feature=related
Degenhardt - Dies Land ist unser Land

Wer Linksextremismus mit Rechtsextremismus gleichsetzt verharmlost den Rechtsextremismus; aus u.a. den Gründen die Deus schon genannt hat.

Rammstein - Mein Land

Oha, gewagte Aussage!

Die Linksextremisten wollen bestimmte Menschengruppen nicht (Yuppies, Reiche, Kapitalisten) und zeigen eine Nulltoleranz.
Die Rechtsextremisten wollen bestimmte Menschengruppen nicht (Ausländer, spezielle ethnische Gruppen) und zeigen eine Nulltoleranz.

Darauf runter gebrochen geht mir der Unterschied völlig ab. Beachte bitte die Zentrierung auf die Extremisten. Politische Meinungen (ohne extremistische Auswüchse) sind erstmal unantastbar!

Die Verharmlosung von Links, wie Rechts ist in D ganz schön armselig!

Menschen werden mit ihrer Hautfarbe geboren. Reiche werden zwar oftmals auch schon reich geboren, aber abgesehen davon liegt der Unterschied doch darin, dass "die Kapitalisten" wegen dem, was sie tun und die andersfarbigen Menschen wegen ihrer Herkunft verachtet werden.


Bin unsicher, ob das in ein neues Thema soll. Ist nämlich eine eher allgemeine Frage und weniger zu einer Diskussion zu gerade geschehenem.  Naja, im Notfall absplitten.

Kommentar zu Links-/Rechtsextremismus aus der Zeit
Was haltet ihr davon? Ich persöhnlich stimme dem Kommentator zu.  :D
Bullshit!
Wahr ist, dass sich links motivierte Gewalt in der Regel gegen Sachen und nicht gegen Leute richtet. Aber selbst wenn es auch dies' nicht gäbe, so wäre die linkeste Haltung, die irgendwo in der Gesellschaft existiert auch immer der Linksextremismus.
Ich stimme zu, Rechtsextremisten zünden gerne mal Häuser an in denen Leute sind oder gehen mal 'ne Runde Negerklatschen etc. aber Linksextremisten zünden halt Autos an... nur dass da niemand drin sitzt. Aber "extrem" ist das allemal. Oh außerdem erlebe ich linke Gewalt nicht zu knapp auf verbaler Ebene und mit Gewalt meine ich dass man Leute unter Stress setzt.

Die moralische Bewertung dessen ist freilich eine andere Sache, "extrem" muss ja nichts schlechtes sein, wenn man brennende Porsche okay findet, dann findet man das okay. Diese Bewertung hat aber meiner Meinung nach nichts damit zu tun ob etwas politisch extrem ist oder nicht.

[...]

Der Autor des Kommentars bestreitet ja nicht, dass es keine Gewalt von links gibt. Aber...
Zitat
Sollte man jemanden ablehnen, weil er linksextrem denkt? Kommt darauf an. Akzeptiert er Gewalt? Schwebt ihm eine autoritäre Führung vor? Dann ja. Oder besteht sein Linksextremismus darin, gesellschaftliche Güter – Geld, Bodenschätze, Arbeitskraft – radikal umverteilen zu wollen? Dann ist er vielleicht ein Dogmatiker, vielleicht ein Träumer. Jedenfalls ist er weder menschenverachtend noch gefährlich für andere.

Ok, über die Abschaffung der Begrifflichkeit "Extremismus" habe ich mir ehrlich gesagt nicht viel Gedanken gemacht. Da waren mir die anderen Punkte im Text irgendwie wichtiger. (Trotz der Überschrift. :D ) Gebe ich dir recht. Egal ob mit oder ohne Gewalt ist die linkeste mögliche politische Haltung linksextrem.
« Letzte Änderung: 16. Dezember 2011, 17:58:58 von masse »
"Logik ist schwer ueberschaetzt. Ich sag 1+1+1+1+1 = 6
- Das ist doch falsch! - Ich weiss, aber es reimt sich!
Reime sind Freundlich, Logik ist feindlich!" - Kaeptn Peng

DU#1229

  • Gast
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #845 am: 16. Dezember 2011, 18:04:57 »
Menschen werden mit ihrer Hautfarbe geboren. Reiche werden zwar oftmals auch schon reich geboren, aber abgesehen davon liegt der Unterschied doch darin, dass "die Kapitalisten" wegen dem, was sie tun und die andersfarbigen Menschen wegen ihrer Herkunft verachtet werden.

Zwei Gegenfragen: ;)

Kannst Du Dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich ihr (vieles) Geld rechtschaffen erarbeitet haben? Die sind in den Augen vieler schlicht Kapitalisten...
Zum anderen frage ich mich, was einen Kapitalisten zu einem schlechteren Menschen macht, als jemanden, der dessen Hab und Gut zerstört. Mit welchem Recht passiert das?

Wir sind hier zwar noch bei Stammtischpolemik, dennoch sind das Punkte, denen man sich in Hamburg beizeiten ausgesetzt sieht.

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #846 am: 16. Dezember 2011, 18:13:15 »
Und dafür führst Du eine Studie von 1971 an? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Na, jetzt hast du mich aber, was?

Obwohl, moment, nochmal richtig gelesen...
Den Linksextreminsmus halte ich aktuell für gefährlich, weil er in der Bevölkerung meiner Meinung nach akzeptierter ist, als Rechtsextremismus.
Ich weiß nicht, wie deutlich ich es noch hätte schreiben sollen. Ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass ich die Studie als Beleg für das aktuelle Meinungsbild hernehme. Aber 1971 war es zumindest so.

EDIT: Gerade nochmal in meinen schlauen Büchern nachgeschlagen, um meine Meinung zu untermauern:

"In Westeuropa sind rechtsextremitische Parteien gesellschaftlich weitgehen stigmatisiert und politisch isoliert. Kooperationen mit ihnen lehnt die Mehrheitskultur ab.
[...]
In den meisten Staaten genießt der Linksextremismus ein höheres Maß an gesellschaftlicher Akzeptanz als der Rechtsextremismus."

Jesse, Eckhard und Tom Thieme: Extremismus in den EU-Staaten, Wiesbaden 2011.
« Letzte Änderung: 16. Dezember 2011, 18:25:24 von Xiam »
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #847 am: 16. Dezember 2011, 18:27:48 »
Deus hat wohl an einigen Stellen undeutlich geschrieben... -_-
Wobei du aber übersiehst, das die Einschüchterung zu Zeiten der "Dönermorde" (irgendwie Scheiße, der Ausdruck) durchaus gegeben war, und sogar, dank der willigen Mithilfe unserer Polizei zweigleisig lief. Erstens wußten die Angehörigen der Opfer offensichtlich ja, soweit ich das aus der Presse wissen kann, das es eben keine mafiösen Familienfehden oder was waren, und zweitens hat der Unglaube und die Unfähigkeit der Ermittler als Ausdruck weiteren Rassismus auch noch zusätzlich Stress erzeugt, um deine Formulierung mal zu benutzen.
Ja okay, dann hab ich das nur anders wahrgenommen, bzw. die Verängstigung solch kleiner Gruppen (Angehörige) noch nicht als Terror bewertet, was man aber durchaus tun kann.
Insofern zerfetzt das meine Argumentation :)
Brennende Auto, aka Fremdes Eigentum, für das sich oftmals auch der Arsch aufgerissen wurde, sind überhaupt gar nicht zu entschuldigen. Und das hat man gefälligst auch nicht okay zu befinden. Und extrem ist das in vielerlei Hinsicht.
Genau, es ist extrem, das schrieb ich ja.
Von "entschuldigen" schrieb ich nicht, ich meinte mehr sowas wie befürworten. Und natürlich kann man das aus vielerlei Perspektive, wenn ich der Ansicht bin, dass der Besitzer eben nicht "den Arsch aufgerissen hat" oder ich der Meinung bin dass "sich den Arsch aufreißen" nicht zu solchen Gütern berechtigt (sondern das Erlangte gefälligst geteilt zu werden hat) oder aber das Fahrzeug gegen Vandalismus versichert war (dann ist es einfach Wirtschaftsförderung).
Wie auch immer, es ist doch nur eine Frage der Perspektive, ob es  zu entschuldigen ist oder nicht. Und wenn ich schreibe, dass das die moralische Bewertung ist und dass diese Bewertung nichts damit zu tun hat ob die Tat extemistischer Natur ist, dann... ja genau das, ich sag' ja nur dass es extrem ist, unabhängig davon wie man es findet und dass der o.g. Kommentator daher unrecht hat zu behaupten es gäbe keinen Linksextremismus.
Zitat
Aber an sich wollte ich Dich nur korrigieren, denn linke Gewalt hat in Hamburg schon zu brennenden Polizeiautos vor dem In- und Ausgang einer Polizeiwache geführt. Da wurde die eventuelle Tötung / Verbrennung von Menschenleben billigend in Kauf genommen.
Dann korrigierst du mich nicht.
1. Schrieb ich, dass es Gewalt gegen Personen von links gibt und
2. Hat man hier Schaden an Leib und Leben in Kauf genommen und nicht intendiert.

Im Übrigen ist es immer eine gefährliche Sache, Grundrechte gegeneinander aufzuwiegen. Sowohl das Recht auf Unversehrtheit als auch das Recht auf Eigentum sind Grundrechte. Eines gegen das andere aufzuwiegen ist eine gefährliche Sache, die man nicht unbedacht tun sollte (auch wenn es manchmal notwendig ist). Eine Gegenrechnung dieser Rechte vorzunehmen um die Qualität von Verbrechen zu kategorisieren, lehne ich ab. Beides ist verabscheuungswürdig.
Ja schon... genau darum tat ich es ja ausdrücklich nicht.
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
SocialMedia: Status.net Diaspora BookCrossing

Mersharr

  • Mitglied
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #848 am: 16. Dezember 2011, 18:48:49 »
Natürlich wägt man Grundrechte gegeneinander ab. Täglich in Judikatur, Gesetzgebung und Exekutive.
Allgemeine Handlungsfreiheit gegen Allgemeine Handlungsfreiheit durch Erlass eines Strafgesetzes gegen Nötigung.
Unverletzlichkeit der Wohnung bei einer polizeilichen Hausdurchsuchung.
Körperliche Unversehrtheit gegen Eigentum, im Prozess gegen jemanden, der einem Taschendieb die Hand gebrochen hat, als der ihn beklauen wollte.

In Grundrechte wird ständig eingegriffen. Grundrechtsprüfungen sind das erste, was ein Jurist lernt (und dann nie wieder braucht, weil die Zahl der Verfahren vor'm BVerfG so gering gegenüber der Zahl der Juristen ist, dass kaum ein Anwalt je an einem beteiligt ist)

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #849 am: 16. Dezember 2011, 19:19:04 »
Das ist was völlig anderes.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Fabius Maximus

  • Mitglied
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #850 am: 16. Dezember 2011, 19:44:52 »
Ich weiß nicht, wie deutlich ich es noch hätte schreiben sollen. Ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass ich die Studie als Beleg für das aktuelle Meinungsbild hernehme. Aber 1971 war es zumindest so.
Das ist aber eine ganze Weile her. Warum das überhaupt heranziehen, wenn Du nur Deine subjektive Einschätzung wiedergibst?

Zitat
EDIT: Gerade nochmal in meinen schlauen Büchern nachgeschlagen, um meine Meinung zu untermauern:

"In Westeuropa sind rechtsextremitische Parteien gesellschaftlich weitgehen stigmatisiert und politisch isoliert. Kooperationen mit ihnen lehnt die Mehrheitskultur ab.
[...]
In den meisten Staaten genießt der Linksextremismus ein höheres Maß an gesellschaftlicher Akzeptanz als der Rechtsextremismus."

Jesse, Eckhard und Tom Thieme: Extremismus in den EU-Staaten, Wiesbaden 2011.
Ich denke, dass sich die beiden Herren da ein wenig unpräzise ausgedrückt haben. "Gesellschaftlich stigmatisiert" sollte eher "in der Öffentlichkeit stigmatisiert" heißen. Anders sind die diversen Regierungsbeteiligungen rechtsradikaler Parteien in Europa sowie deren anhaltenden Wahlerfolge in noch mehr Ländern (Österreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Ungarn, Finnland, Norwegen, Frankreich, Italien, Schweden, Schweiz) nicht zu erklären. Dort ist das "real existierende" Stigma innerhalb der Bevölkerung wesentlich geringer als in Deutschland.

Deutschland ist da wegen des großen öffentlichen Stigmas eine Ausnahme. Als weitere Gründe wären zu nennen, dass die Unionsparteien über lange Zeit das entsprechende Wählerpotential erfolgreich binden konnten und sich rechtsradikale Parteien mit (potentieller) Mehrheitswirkung (Republikaner, Schill, Die Freiheit, Pro) über kurz oder lang bisher immer selbst zerlegt haben. Die NPD ist nur eine Randerscheinung, da ihre Politik für die meisten Leute zu extrem ist. (Weshalb ich das öffentliche Nachdenken über ein Verbotsverfahren für reine Symbolpolitik halte.)

Die diversen Meinungsumfragen über rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung zeigen eher das Stimmungsbild auf.

Darüber hinaus ist Jesse als Verfechter der Totalitarismustheorie bekannt, was ihn in meinen Augen als Experten disqualifiziert. Ich würde da eher zu Stöss, Funke, Leggewie und Rensmann greifen.
Stolzes Mitglied der Psionik-Liga.

Hautlappen

  • Mitglied
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #851 am: 16. Dezember 2011, 19:50:52 »
Zitat
Darüber hinaus ist Jesse als Verfechter der Totalitarismustheorie bekannt, was ihn in meinen Augen als Experten disqualifiziert.
Vollste Zustimmung.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #852 am: 16. Dezember 2011, 21:39:48 »
Ich denke, dass sich die beiden Herren da ein wenig unpräzise ausgedrückt haben. "Gesellschaftlich stigmatisiert" sollte eher "in der Öffentlichkeit stigmatisiert" heißen. Anders sind die diversen Regierungsbeteiligungen rechtsradikaler Parteien in Europa sowie deren anhaltenden Wahlerfolge in noch mehr Ländern (Österreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Ungarn, Finnland, Norwegen, Frankreich, Italien, Schweden, Schweiz) nicht zu erklären. Dort ist das "real existierende" Stigma innerhalb der Bevölkerung wesentlich geringer als in Deutschland.
Öhm naja aber in Deutschland haben rechtsradikale Parteien doch auch "anhaltende Wahlerfolge" oder?
MecklenburgVorpommern: NPD erstmals wiedergewählt (also 2 Perioden drin)
Sachsen: Dito
Sachsen-Anhalt: Okay, hier nicht so "anhaltend"... die DVU war mal drin, aber ansonsten verteilen sich die Wähler auf verschiedene Rechtsaußenparteien was den Einzug verhindert.
Berlin ist da wie SachsenAnhalt (zersplittertes Rechts-Spektrum).

Und dann können wir darüber reden ob wie die freien Wähler als rechtsradikal einstufen oder z.B. die Hessen-CDU (oder war das nur der Koch und gar nicht die Landespartei?).
Und was ist mit den ganzen Pfeifen, die auf Vertriebenen-Kongressen verurteilen, dass Deutschland Ländereien an Osteuropa abgetreten hat nach dem WW2? Ich weiß nicht ob das rechtsradikal ist, aber nationalistisch doch allemal.
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
SocialMedia: Status.net Diaspora BookCrossing

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #853 am: 16. Dezember 2011, 22:02:17 »
Die diversen Meinungsumfragen über rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung zeigen eher das Stimmungsbild auf.
Dann mal los, ich bin gespannt und lasse mich gerne überzeugen :)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Sword of Cyric

  • Mitglied
Der Politik-Streit-Thread
« Antwort #854 am: 17. Dezember 2011, 00:16:31 »
Ich denke, dass sich die beiden Herren da ein wenig unpräzise ausgedrückt haben. "Gesellschaftlich stigmatisiert" sollte eher "in der Öffentlichkeit stigmatisiert" heißen. Anders sind die diversen Regierungsbeteiligungen rechtsradikaler Parteien in Europa sowie deren anhaltenden Wahlerfolge in noch mehr Ländern (Österreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Ungarn, Finnland, Norwegen, Frankreich, Italien, Schweden, Schweiz) nicht zu erklären. Dort ist das "real existierende" Stigma innerhalb der Bevölkerung wesentlich geringer als in Deutschland.
Öhm naja aber in Deutschland haben rechtsradikale Parteien doch auch "anhaltende Wahlerfolge" oder?
Aber nur lokal Ebene. Die sitzen nicht (mit teils zweistellingen %) in der Bundesregierung wie anderswo
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

  • Drucken