Vergleichsfrage "DnD 3.5 vs 5" von jemandem, der 5 nicht kennt:
Ich kenne DnD, ADnD bis DnD 4 und halte die 3.5 Edition für die abwechslungsreichste, interessanteste, kurz: beste Edition. Ja, gerade ab Stufe 15+ könnte die Balance besser und die Vorbereitungszeit für den SL und für Zauberkundige geringer sein. Auch Skills und Feats könnten bedeutungsvoller und ausgefeilter sein. Trotzdem wären mir diese Aspekte für mich nicht so wichtig, dass sich der Umstieg auf die "Gleichmacher-Edition" 4 für mich gelohnt hätte.
Würde ich mit DnD 5 glücklicher?
Puuh, schwierige Antwort, weil mir auch einige Details fehlen. Ich versuche mal, einige Aspekte rauszupicken.
Wenn Du eine bestehende Gruppe von 3.5-Veteranen hast, die mit dem System gut vertraut sind, die Spaß mit der riesigen Menge an Optionen haben, Du mit der Power-Spirale zurechtkommst als SL und auch Spaß an den ganzen Templates, etc hast
und die Zeit findest, dies alles vorzubreiten....dann lohnt ein Wechsel nicht. Wenn man von 3.5 spricht, kommt ja häufig auch noch allgemein d20 ins Spiel und mit dem Material kommt man wohl ziemlich sicher bis an sein Rollenspielende aus.
Ebenso bei der Unterstützung von Kampagnenwelten. 3.5 (3.0) hat zwei Settings (nur WotC) massiv mit Büchern versorgt, Forgotten Realms und Eberron. d20 natürlich noch mehr und es gibt genug Bücher, die Eigenbau-Welten unterstützen. Die 5E macht dies nicht. Core Setting sind die Forgotten Realms; das Zusatzmaterial ist entweder in Abenteuern eingebaut oder bisher nur in wenigen Büchern verarbeitet. Auf ein Campaign Setting braucht man nicht zu hoffen.
Wann würde ich die 5E also empfehlen?
Dann, wenn einem der Zeitaufwand für 3.5 zu viel wird. Wenn ich gemischte Gruppen habe, sprich Neulinge und Veteranen bei D&D. 5E bietet imho genug Optionen, um Veteranen anzusprechen und Neulinge nicht zu überfordern. Sie hat definitiv das "D&D-Feeling", auch wenn sie an einigen Stellen abgespeckt wurde bei den Regeln. Man muss auch bereit sein, einige neue Mechanismen anzunehmen, z. B. bei den Monstern/Gegnern, die komplett anders funktionieren (von den Regeln her), als es noch bei 3.5 der Fall war.
5E arbeitet mit Rulings und ist sehr offen für Hausregeln, die das System nicht brechen. Auch ist der Unterschied zwischen den Klassen definitiv nicht in der Größe gegeben, wie es in 3.5 der Fall ist. Wenn man Erfahrung mit 3.5 hat, wird man auch Schwächen in bestimmten Bereichen sehr schnell erkennen und anpassen können. Das erschienene Material bisher ist bis auf wenige Ausnahmen nicht überragend, aber auch nie schlecht, sondern zumindest gut. Nur ist es auch noch nicht besonders viel, auf mehr als 4 Bücher im Jahr braucht man nicht hoffen.
Die Konvertierung auf 5E von älteren Sachen ist mit ein wenig Aufwand nicht sonderlich schwer, allerdings kann man dies auch von Pathfinder zu 3.5 sagen.
Mehr kann ich erst sagen, wenn die Fragen ein wenig spezieller werden.