Encounter interessant zu gestalten ist tatsächlich eine schwierige Herausforderung, da das Gruppenlevel nicht zwingend mit dem von Pathfinder/D&D angegebenen HG (Härtegrad, weiß nicht ob es ein Äquivalent/einen anderen Terminus dafür in D&D gibt) übereinstimmt. Da ist es dann wichtiger die Balance zu finden, wie stark man die Spieler fordern möchte.
Bei meiner derzeitigen Kampagne buffe ich Monster aus verschiedenen Gründen.
Zum Einen, weil leider Gottes storytechnisch sich Encounter mit altbekannten Gegnern wiederholen und man nicht ständig Standart-Blutskelett aus dem Monsterhandbuch der Gruppe entgegenschmeißen will,
zum Anderen, weil die Gruppe ihre Klassen gut ausspielt und die Arbeit bezüglich ausgeklügelter Encounter dann nur zunehmen kann.
Nutze daher, sofern wir uns auf Pathfinder beziehen den Reiter 'Monster verbessern'
http://prd.5footstep.de/Monsterhandbuch/Monsterverbessernbei niedrigstufigen Encountern oder nutze auch gerne mal Klassen um humanoide Gegner ebenfalls stärker zu machen.
Wichtig finde ich ebenso, dass die Encounterzusammenstellung auf einer taktischen Ebene harmoniert.
Beispielsweise mal eine typische Drowgruppe von mir: 1 Klerikerin Stufe 5, 2-3 Krieger Stufe 3-4, ausgerüstet mit Lanzen und 1 Waldläufer Stufe 4 mit einer oder mehrerer Riesenspinnen Stufe 2 als Begleitung.
Während die Spinnen das offensichtliche Kanonenfutter sind, bilden die Krieger den Schildwall zwischen Klerikerin und Waldläufer, während der Waldläufer hauptsächlich auch die Klerikerin beschützt, sollte ein Gegner den Meatshield aus Drow-Phalanxen überwinden.
Da wir hier von einer Drow-Klerikerin reden, nutzt sie natürlich erstmal ihre anderen todbringenden Zauber und Fähigkeiten, bevor sie ekligerweise dann noch Negative Energie fokusieren einsetzt, sollte der Kampf nicht zugunsten ihrer Garde ausgehen. Schadet natürlich auch ihren Mitstreitern, aber nochmal: Drow.
Zumal bei dieser Gegnerkombination jeder Spielleiter einigermaßen abwägen kann ab wann die Klerikerin zum Äußersten greifen würde.
Um aber nochmal darauf zurück zu kommen, warum ich jetzt diesen Encounter beschreibe, der so auch tatsächlich in einer Runde gut funktioniert hatte:
Nur mit Hilfe von Klassenstufen, etwas Nachblättern in den Regelwerken und der Fragestellung, welche Zauber sinnvoll für eine Gegner-Gruppe wären, deren Kern die skrupelose und destruktive Gewalt der Drow-Kleriker ist, hab ich innerhalb einer halben Stunde eine Truppenkonstellation erschaffen, die nicht nur recht solide ist und auch angenehm zu managen ist, sondern auch eine größere Herausforderung für eine stärkere Gruppe auf Stufe 3-5 darstellt.
PS: Basiert auf persönlichen Erfahrungen mit einer Gruppe, welche hauptsächlich aus Charakteren mit Klassenstufen in Klassen aus den Expertenregeln besteht und auch weiß, wie sie diese Regeln ausspielt.
Und sofern meine Drow-Analyse aus Sicht von Drow-Fans beleidigend ist/unzutreffend ist nach Pathfinder-Standarts tut mir das ebenfalls leid - da ich nicht in Golarion spiele, sondern mir die Freiheit nehme eigene Universen zu schaffen, die ich lore-technisch immer auf die ingame-Situation anpassen kann, kann es durchaus vorkommen, dass da Abweichungen bestehen.
Ansonsten kann ich nur wärmstens dieses Video empfehlen, was ich zufälligerweise gestern auch entdeckt hab - hier beschreibt ein Spielleiter (und bekannter YouTuber), wie man generell in D&D und ähnlichen Systemen Encounter interessanter gestalten kann, indem man Umgebung & Gegner modifiziert.
Hab auch hierdurch wieder einige neue Ideen bekommen:
https://youtu.be/5DowI3p7L44