Autor Thema: Hausregel  (Gelesen 7039 mal)

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Berandor

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Hausregel
« Antwort #30 am: 06. Januar 2005, 22:47:25 »
 Konzeptionell finde ich die Überlegung, Fertigkeiten (und Talente, Zauber. etc.) durch Übung zu erhöhen sehr gut.

In der Umsetzung hasse ich sie!!!!!11111HUNDERTELF11!

1. Musst du dadurch darauf achten, dass es sehr oft für viele Fertigkeiten Übungsmöglichkeiten/Lehrmeister gibt, sonst lernen die Spieler nur drei Fertigkeiten - und alle dieselben drei. Dadurch strapazierst du in zumindest demselben Maße die Spiellogik.

2. ist es für Spieler einfach frustrierend. D&D ist ein Stufenabhängiges System, dass bedeutet, alle x Punkte gibt es einen großen Sprung bei der Macht des Charakters, vorher bleibt es gleich. Gleichzeitig bedeutet es, dass es eine (!) Motivation der Spieler ist, diese Punktegrenze zu erreichen. Wenn du ihnen aber die Veränderungen nimmst, ist die Punktegrenze nichts besonderes mehr, und diese Motivation verliert sich, ohne durch eine andere ersetzt zu werden. Tatsächlich bezahlen die Spieler jetzt zweimal für ihre Fähigkeiten: dadurch, dass sie warten müssen, bis sie aufsteigen, und dann noch einmal dadurch, dass sie warten müssen, bis sie die freien Punkte verwenden können. Das frustriert auf Dauer. Besser wäre es da, ein punktebasierendes Rollenspiel wie z.B. Vampire zu spielen, bei dem man die Punkte, die man erspielt, auch sofort einsetzen kann. Da kann man problemlos eine Übungsvoraussetzung hinzufügen.

3. Muss man, wenn man fair und logisch vorgeht, alle Fähigkeiten diesen Übungen unterziehen. Magier leben von Zaubern, Schurken von Fertigkeiten - warum sollen nur die warten? Ein Kämpfer muss üben, bis er seinen BAB steigert. Ein Mönch übt für die nächste Spezialfähigkeit. Und alle beißen ein paar Wochen die Zähne zusammen, um den Zähigkeitswurf zu erhöhen.

4. Spiellogisch wird in D&D angenommen, dass man bis zum Aufstieg ständig an eben diesen Fähigkeiten übt, die man neu hinzugewinnt. Endlich zahlt sich das lange Schmökern aus und man kennt einen neuen Zauber. Endlich hat man die morgendlichen Kampfübungen so sehr verinnerlicht, dass man wieder ein wenig weiter auf dem Pfad zum besten Krieger voran gekommen ist. Usw. Schon aufgefallen, dass Rüstungen und Waffen sich nicht abnutzen? Weil davon ausgegangen wird, dass die Charaktere diese Sachen pflegen, auch wenn man das nicht ausspielt.

Wie gesagt, die Idee ist gut, die Umsetzung aber schwer und zumindest für D&D nicht zu empfehlen.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Hausregel
« Antwort #31 am: 06. Januar 2005, 23:02:58 »
 Du bemängelst also dass der Spiueler bei Level up -pop- neue Skills und Fähigkeiten hat. Bei dir ist es so dass der Spieler zum Lehrmeister geht und -pop- neue Skills hat. Kein großer Unterschied. Hmm...?
oder: "Hey Jack, kommst du? In zwei Stunden wird die Prinzession enthauptet!"
"geht nicht ich muss noch mindestens drei Tage üben, dann zum Schloßer gehen, dann zum Magier, dann zum..."

Ich darf noch eine alte Rollenspielweisheit anführen:
Rollenspiel ist unrealistisch

Wieso verursacht der gleiche small vergiftete Pfeil genauso viel (Gift-) Schaden wie das vergiftete Large Great Sword? Ich meine du brauchst viel mehr Gift für das Schwert. Und es wirkt immer gleich, egal ob Ratte oder Drache egal wie groß die verabreichte Dosis war.
Diese Dinge zu hinterfragen ist einfach Ergebnislos und nervig. Was ich unterstützen kann ist das die Klassen nicht auf die vorher zugeteilten Skills beschränkt werden sollten, sondern vielleicht eher auf die Menge.

-mino
Das ist philosophisch noch ungeklärt.

Thanee

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Hausregel
« Antwort #32 am: 06. Januar 2005, 23:18:48 »
Zitat von: "Berandor"
Schon aufgefallen, dass Rüstungen und Waffen sich nicht abnutzen? Weil davon ausgegangen wird, dass die Charaktere diese Sachen pflegen, auch wenn man das nicht ausspielt.
Und wofür gibt's dann den Whetstone? :unsure:

Bye
Thanee
 

Nightmare

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Hausregel
« Antwort #33 am: 06. Januar 2005, 23:46:51 »
 
Zitat
Ich darf noch eine alte Rollenspielweisheit anführen:
Rollenspiel ist unrealistisch

Genau darauf wollte ich mit meinem ersten Post raus.
Außerdem muss ich Berandor beipflichten, in den Regeln wird davon ausgegangen, dass die Charaktere bestimmte Dinge tun wie z.B. das Pflegen der Ausrüstung oder das Studieren der Arkanen Künste.
Somit sind die Charaktere IMHO immer in Übung und sind auch in ihren Fähigkeiten geübt.
Ich glaube das mit dem Realismus würde sich hier erledigen indem man das alles ausspielt aber ich bezweifle, dass irgendwer dafür Zeit und Lust hat.

Seid Wach,
Nightmare
Lange verschollener Idiot.

Berandor

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Hausregel
« Antwort #34 am: 07. Januar 2005, 07:02:08 »
 
Zitat von: "Thanee"
Zitat von: "Berandor"
Schon aufgefallen, dass Rüstungen und Waffen sich nicht abnutzen? Weil davon ausgegangen wird, dass die Charaktere diese Sachen pflegen, auch wenn man das nicht ausspielt.
Und wofür gibt's dann den Whetstone? :unsure:

Bye
Thanee
Zum Kaufen, auf den Charakterbogen Schreiben, und Vergessen. Oder?

Wo sind denn die Regeln zur Abnutzung? Wieviel davon macht ein whetstone wieder whet? Und was ist mit Stich- und Wuchtwaffen? Benutzt man den Whetstone auch für Streitkolben? Was ist der SG für die Handwerk-(Rüstungsmacher)-Probe, um die Rüstung in Stand zu halten? Und wie stark nutzt sie sich ab? Was sind die Regelnachteile eines schartigen Schwertes? Tell me, oh great sage.
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Lethreon

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Hausregel
« Antwort #35 am: 07. Januar 2005, 08:31:26 »
Zitat von: "Berandor"
Zum Kaufen, auf den Charakterbogen Schreiben, und Vergessen. Oder?
 
Eventuell aber auch als "Notmunition" für die mächtige Schleuder  ;)  
Please, step away from the meat.

Thanee

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Hausregel
« Antwort #36 am: 07. Januar 2005, 09:12:30 »
Zitat von: "Berandor"
Wo sind denn die Regeln zur Abnutzung? Wieviel davon macht ein whetstone wieder whet? Und was ist mit Stich- und Wuchtwaffen? Benutzt man den Whetstone auch für Streitkolben? Was ist der SG für die Handwerk-(Rüstungsmacher)-Probe, um die Rüstung in Stand zu halten? Und wie stark nutzt sie sich ab? Was sind die Regelnachteile eines schartigen Schwertes? Tell me, oh great sage.
Ich glaub Du hast mich nicht ganz verstanden... :rolleyes:

Bye
Thanee
 

Gast_Berandor

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Hausregel
« Antwort #37 am: 07. Januar 2005, 09:22:02 »
 Dann erklärs mir.

D&D Scribe

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Hausregel
« Antwort #38 am: 07. Januar 2005, 09:50:52 »
 Nur mal eine kleine Anmerkung zum D&D Fertigkeitensystem:

Eine der häufig gemachten Annahmen ist, dass man nur die Dinge kann, in denen man auch Ränge hat. Die Designer haben aber eigentlich einen anderen Ansatz bei den Fertigkeiten.
Man kann durchaus alles mögliche, ohne darin einen Rang zu haben - wie talentiert man für eine Fertigkeit ist, wird ja über das Bezugsattribut gesteuert.
In dem Moment wo man Ränge hat, ist man aber besser ausgebildet und hebt sich von der normalen "Anwenderschaft" dieser Fertigkeit ab - man gehört sozusagen zu einer Elite.
Ein gutes Beispiel sind Musikinstrumente. Sich ein paar Griffe beizubringen und für den Hausgebrauch auf der Gitarre zu spielen benötigt keine Ränge. Aber richtig zu spielen bedeutet, viel zu üben, eventuell bei einem Lehrmeister etwas zu erlernen, etc. unterscheidet einen von dem Gelegenheitsspieler und wird entsprechend mit Rängen im System angezeigt.

Was den "plötzlichen" Aufstieg angeht, so ist dies in einem abstrakten Stufensystem letzendlich ein Teil des Systems. Bei D&D wird eben davon ausgegangen, dass man ständig seine Fähigkeiten einsetzt, übt, Infos und Wissen aufschnappt, Experimentiert, etc.
Und irgendwann führen all diese Dinge zu einer Weiterentwicklung.
Was Lehrmeister oder "Unterricht" angeht, so gibt es hierfür ja sogar optionale Regeln bzw. Vorschläge im DMG/Spielleiter-Set.
Die Vorschläge sind sinnvoll an das System angepasst (man übt für sich, und um die gewonnen Erkenntnisse in "Form zu bringen", benötigt man eben den letzten Schliff durch einen Trainer).
Problem ist eben, dass sowas nur zwischen den Abenteuern geht, weil derartiges Training natürlich Zeit benötigt. Da aber in D&D 3.x auch das Herstellen von magischen Gegenständen ein wichtiger Bestandteil der Fähigkeiten von einigen Charakterklassen ist sollte ein SL immer darauf achten, dass es genau diese Freiräume und Zeiten zwischen Abenteuern gibt.

Lethreon

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Hausregel
« Antwort #39 am: 07. Januar 2005, 10:11:01 »
 Das mit dem plötzlichen Aufstieg finde ich übrigens nicht mal so unrealistisch. Wenn man als Kind lernt auf dem Fahrrad zu fahren funktioniert das doch auch relativ plötzlich.

Erst fällt man vielleicht ein paar mal um weil man das Gleichgewicht nicht halten kann und auf einmal gehts doch.

Die Versuche bei denen man hinfällt, wäre dann also die Zeit zwischen Stufe 1 und 2. Dann steigt man eine Stufe auf und plötzlich klappts.

Früher hab ich noch stundenlang Billard gespielt da war das ähnlich. Wenn man lang genug übt scheint es manchmal so als würde das überhaupt nichts ändern und dann stellt man manchmal ganz plötzlich eine Verbesserung fest.
Please, step away from the meat.

Speren

  • Lektor
Hausregel
« Antwort #40 am: 07. Januar 2005, 10:35:07 »
 Ich denke einfach, ohne ihm nahetreten zu wollen, daß Xantos vielleicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist.

Was ihn, nach meinem Verständnis, wohl am meisten wurmt, sind Extrembeispiele, wie etwa der Schurke, der nach wochenlangen Reisen nur durch die Wildniss plötzlich Disable Device um einige Punkte steigert, obwohl er es kein einziges Mal benutzt hat.

Wie Thanee und ich schon angedeutet haben, muß sowas eigentlich über freiwillige Selbstbeschränkung laufen, wenn man es denn haben möchte. Als Regel führt es ziemlich sicher zu seltsamen Auswüchsen, die so nie gewollt waren.
No one touches the faerie!

Hausregel
« Antwort #41 am: 07. Januar 2005, 11:28:39 »
 So, der alte Xantos hat mal ne Idee gehabt für die ich anfangs Feuer und Flamme war und hab ne Nacht drüber geschlafen. Nach dem Einwand von Moloch und auch einigen anderen Beiträgen bin ich ins grübeln gekommen.

Gestern hab ich den Vorschlag noch der Gruppe gemacht und sie ist auch rund um abgelehnt worden.

Im Nachhinein besehen, ist der gedankliche Ansatz gut aber die Umsetzung ist nich möglich. Da jeder die selbe Einstellung zum Rollenspiel haben müßte. Auch eignet sich D&D für solche Hausregelspiele nicht sonderlich.

Speren hat recht. Freiwillige Selbstbeschränkung und eventuell ein mahnendes Wort des SL müßte die Zauberformel sein.

Auch mit seiner Vermutung warum mir sowas durch den Kopf geht hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Jeder der sich von mir als Powergamer bezeichnet fühlt nehme bitte meine aufrichtige Entschuldigung an.  :(    :unsure:

 
Richter: Doktor, wie viele Autopsien haben Sie an Toten vorgenommen?
Gerichts-Mediziener: Alle meine Autopsien nehme ich an Toten vor.

Hausregel
« Antwort #42 am: 07. Januar 2005, 11:40:02 »
 @Thanee

Ja, wir haben uns vor einer Woche die Starter-Box von Midgard geholt und einer unserer Spieler der das System in Kindertagen mit der Muttermilch bekommen hat, hat die Spielleitung übernommen.

Bis jetzt bin ich recht angetan. Das mit den Ausdauer und Lebenspunkten ist sehr gut geregelt. Macht Kämpfe recht spannend. Das System scheint wesendlich realistischer zu sein als D&D, aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Richter: Doktor, wie viele Autopsien haben Sie an Toten vorgenommen?
Gerichts-Mediziener: Alle meine Autopsien nehme ich an Toten vor.

Moira

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Hausregel
« Antwort #43 am: 07. Januar 2005, 12:37:47 »
 Berandor Erstellt am Jan 7 2005, 07:02:08
Zitat
Wo sind denn die Regeln zur Abnutzung? Wieviel davon macht ein whetstone wieder whet? Und was ist mit Stich- und Wuchtwaffen? Benutzt man den Whetstone auch für Streitkolben? Was ist der SG für die Handwerk-(Rüstungsmacher)-Probe, um die Rüstung in Stand zu halten? Und wie stark nutzt sie sich ab? Was sind die Regelnachteile eines schartigen Schwertes? Tell me, oh great sage.


Nun, das braucht man dei D&D zum Glück nicht, man kann es genauso in die Tonne treten, wie die Fertigkeit Heilkunde, die ja durch Heilzauber genauso ersetzt wird, wie dein Beispiel durch den Ausbessernzauber! ;) Zum Glück haben die Macher von D&D daran gedacht, einige Fertigkeiten durch einbringen von Zaubern überflüssig zu machen, für die Spieler, die halt keinen Wert darauf legen Fertigkeiten auszuspielen! ;)
 

@Thanee: Midgard hat mir bis jetzt gut gefallen, obwohl mir das Zufallssystem der Characktergenerierung gar nicht zusagt. Ich hoffe, wir dürfen das noch abändern!
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Thanee

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Hausregel
« Antwort #44 am: 07. Januar 2005, 14:08:06 »
 [Midgard]

Natürlich ist das System auch nicht perfekt... welches ist das schon... aber eben deutlich realistischer und weniger abgehoben. Und meiner Einschätzung nach zumindest näher an dem, was ihr euch so vorstellt. :)

Die Starterbox kenn ich nicht (hab das Grundregelbuch, Arkanum und ein Freund noch das Bestiarium und Kompendium), aber es gibt bei der Charaktererschaffung schon ein paar Methoden (selbst in den Regeln vorgestellt), wie man da etwas mehr Kontrolle reinbringen kann. ;) Das eigentliche System (alles von oben runter auswürfeln) ist halt wie auch im alten D&D nur was für echte Hardcore Charakterauswürfler! :D

Hausregeln benutzen wir bei Midgard natürlich auch ein paar:

Bei der Charaktererschaffung z.B. ist jeder W6 Wurf (AP, LP, Fertigkeitspunkte) immer mindestens eine 4 (1-3 gilt als 4), damit es hier nicht zu große Schwankungen gibt.

Die Charakterwerte kann man recht gut mit den beiden Optionalmethoden im Grundregelbuch erstellen (entweder 6x nacheinander 2W100, höchsten Wert nehmen und direkt einem beliebigen Attribut zuweisen, oder 9W100 und die höchsten 6 Werte nach Belieben verteilen - kann man sich aussuchen, was einem da lieber ist). Bei Aussehen, pA, SB und so, kann man den Wurf einfach wiederholen (ggfs. auch mehrfach), wenn's nicht so recht zum Charakter passt (hier hat der SL natürlich auch ein Wörtchen mitzureden, was den akzeptablen Mindestwert angeht... ;)).

Und was ich recht wichtig finde... alle Geldwerte sind gezehntelt (also wirklich ALLE, so dass es eigentlich keinen Effekt hat, nur die Anzahl der Münzen verringert sich, sonst kommen da schon recht abstruse Zahlen bei zusammen später ;)).

Der Rest sind eigentlich nur kleine Details...

Bye
Thanee