Konzeptionell finde ich die Überlegung, Fertigkeiten (und Talente, Zauber. etc.) durch Übung zu erhöhen sehr gut.
In der Umsetzung hasse ich sie!!!!!11111HUNDERTELF11!
1. Musst du dadurch darauf achten, dass es sehr oft für viele Fertigkeiten Übungsmöglichkeiten/Lehrmeister gibt, sonst lernen die Spieler nur drei Fertigkeiten - und alle dieselben drei. Dadurch strapazierst du in zumindest demselben Maße die Spiellogik.
2. ist es für Spieler einfach frustrierend. D&D ist ein Stufenabhängiges System, dass bedeutet, alle x Punkte gibt es einen großen Sprung bei der Macht des Charakters, vorher bleibt es gleich. Gleichzeitig bedeutet es, dass es eine (!) Motivation der Spieler ist, diese Punktegrenze zu erreichen. Wenn du ihnen aber die Veränderungen nimmst, ist die Punktegrenze nichts besonderes mehr, und diese Motivation verliert sich, ohne durch eine andere ersetzt zu werden. Tatsächlich bezahlen die Spieler jetzt zweimal für ihre Fähigkeiten: dadurch, dass sie warten müssen, bis sie aufsteigen, und dann noch einmal dadurch, dass sie warten müssen, bis sie die freien Punkte verwenden können. Das frustriert auf Dauer. Besser wäre es da, ein punktebasierendes Rollenspiel wie z.B. Vampire zu spielen, bei dem man die Punkte, die man erspielt, auch sofort einsetzen kann. Da kann man problemlos eine Übungsvoraussetzung hinzufügen.
3. Muss man, wenn man fair und logisch vorgeht, alle Fähigkeiten diesen Übungen unterziehen. Magier leben von Zaubern, Schurken von Fertigkeiten - warum sollen nur die warten? Ein Kämpfer muss üben, bis er seinen BAB steigert. Ein Mönch übt für die nächste Spezialfähigkeit. Und alle beißen ein paar Wochen die Zähne zusammen, um den Zähigkeitswurf zu erhöhen.
4. Spiellogisch wird in D&D angenommen, dass man bis zum Aufstieg ständig an eben diesen Fähigkeiten übt, die man neu hinzugewinnt. Endlich zahlt sich das lange Schmökern aus und man kennt einen neuen Zauber. Endlich hat man die morgendlichen Kampfübungen so sehr verinnerlicht, dass man wieder ein wenig weiter auf dem Pfad zum besten Krieger voran gekommen ist. Usw. Schon aufgefallen, dass Rüstungen und Waffen sich nicht abnutzen? Weil davon ausgegangen wird, dass die Charaktere diese Sachen pflegen, auch wenn man das nicht ausspielt.
Wie gesagt, die Idee ist gut, die Umsetzung aber schwer und zumindest für D&D nicht zu empfehlen.