Autor Thema: Hausregel  (Gelesen 7033 mal)

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Daeinar

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Hausregel
« Antwort #60 am: 07. Januar 2005, 19:32:34 »
 
Zitat
Nur oftmals geht mir als SL das Messer in der Tasche auf wenn ich dann in Gesichter schaue die halb gelangweilt mir nonverbal mitteilen.
Hey, SL, ich will endlich mein neues Superschwert ausprobieren ! Gibts hier in Tiefwasser nicht irgenwo einen Ork-Clan den ich schnell mal schnätzeln kann ?
Sich als SL auf die Bedürfnisse der Spieler einzulassen wäre ja auch absurd.
-Have fun, and know the rules before you try to fix them.

Lethreon

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Hausregel
« Antwort #61 am: 07. Januar 2005, 19:39:47 »
Zitat von: "Speren"
Zitat
Gibts hier in Tiefwasser nicht irgenwo einen Ork-Clan den ich schnell mal schnätzeln kann ?
Töte die Charaktere. Töte sie einmal, zweimal....bis sie merken, daß der Hase so nicht läuft.
Wenn die Mehrheit der Spieler aber Spass an einer kampflastigen Spielweise hat und man ihr was anderes aufzwingen will kann es auch sein das man sich neue Spieler suchen muss.

Wenn man dann natürlich selbst keinen Spass mehr am Spiel hat muss man sich erst recht andere Spieler suchen wenn man keinen Kompromiss findet.
Please, step away from the meat.

Speren

  • Lektor
Hausregel
« Antwort #62 am: 07. Januar 2005, 19:51:31 »
 Ich bin davon ausgegangen, daß sich alle Beteiligten vorher über die Spielweise geeinigt haben.
Erst dann, wenn einige meinen, sich nicht an diese "Spielregeln" halten zu müssen, würde ich zu solchen Konsequenzen greifen.
Oder mein Amt niederlegen. :)
No one touches the faerie!

Hausregel
« Antwort #63 am: 07. Januar 2005, 19:58:12 »
 @Thanee
Ich zieh dich gleich durch meinen DSL-Leitung, wenn du noch mal so freche Finger auf die Tastatur legst !  ;)  :D

Hier mal ein Beispiel von gestern:
Folgende Situation:

Die Gruppe reist auf einer Landstraße und spielt Begleitschutz für einen Händler.

Auf ihrem Weg treffen sie auf einen überfallenen Händlerwagen. Ein Überlebender lehnt an einen Baum.
SL:
Da, der Mann der an dem Baum etwas abseits des Kampfplatzes lehnt lebt noch. Er liegt augenscheinlich im sterben. Mit letzter Kraft deutet er auf den Händlerwagen. "Die Kiste..., Botschaft in Geheimfach..., Astloch im Boden..., ihr müßt..."
Dann bricht seine Stimme und er schließt die Augen

(So hätte ich es gern gespielt. Aber nein, ein Spieler fällt mir ins Wort)
Nix da der stirbt sicher gleich, ich wirke einen Heilzauber auf den.

Der nächste Spieler rennt, kaum das ich geendet hab. Zur Kiste.

Wo ist das Astloch ach da, ich drücke es was passiert ?

Beide Aktionen der Spieler geschehen zur selben Zeit bzw. ihre Unterbrechung und ich als SL stehe mal wieder im Wald und mir geht nur durch den Kopf.

Womit hab ich das verdient ?
Soll ich noch schnell ne Falle hoch gehen lassen ? Hm, nee dann kommt wieder vom Spieler der einwand hey, da hätte ich aber auf Fallen finden würfeln müssen.

Ich habe als SL auch ein Bedürfnis, Daeinar, ich würde gerne Atmosphäre aufbauen.
Richter: Doktor, wie viele Autopsien haben Sie an Toten vorgenommen?
Gerichts-Mediziener: Alle meine Autopsien nehme ich an Toten vor.

Speren

  • Lektor
Hausregel
« Antwort #64 am: 07. Januar 2005, 20:03:28 »
 1. Ausreden lassen ist ein Akt der Höflichkeit.
2. Der Baum steht 15 m weit weg. Als der Kleriker ankommt, ist der Mann tot, denn er hat die Worte bei -9 gesprochen. :)
No one touches the faerie!

Thanee

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Hausregel
« Antwort #65 am: 07. Januar 2005, 20:06:47 »
Zitat von: "Speren"
Hehe, ich bin eher der Typ:
"Keine Ahnung, wie die Regel jetzt geht...aber ich weiß, wo sie steht!"
Da ich auch noch die Talente "Schnellblättern" und "Verbessertes Regelfinden" habe, klappt das ganz gut. ^^
Na also, voller Durchblick, sag ich doch! :)

Bye
Thanee
 

Daeinar

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Hausregel
« Antwort #66 am: 07. Januar 2005, 20:19:28 »
Zitat von: "Xantos der Graue"
Ich habe als SL auch ein Bedürfnis, Daeinar, ich würde gerne Atmosphäre aufbauen.
Niemand will Dir dieses Bedürfnis absprechen. Dennoch ist ein SL eben mehr als jeder Spieler gefordert, FÜR die anderen zu spielen. Es ist mit Sicherheit die Aufgabe des SLs für Atmosphäre zu sorgen.

Nun gibt es aber 2 Möglichkeiten - die Spieler sind an Atmosphäre nicht interessiert oder sie haben eine andere Definition davon, was atmosphärisch ist. Atmosphäre kann auch eine Umgebung heiterer Gelassenheit sein, in der man allwöchentlich Orks über den Jordan schickt. Wenn es das ist, wesewegen die Spieler jede Woche gerne kommen, ist es offensichtlich das, was sie wollen. Wenn ihnen das Ausspielen des Kräutersuchens fad ist - nun, man kann das schade finden, dennoch hat man nicht darüber zu befinden, ob das gut ist.

Man kann da nur sagen: "Gleicher Geschmack, meine Gruppe", oder anderer "Geschmack, nicht meine Gruppe." Oder man kann versuchen sich anzunähern.

Dein Bedürfnis an realistischer Atmosphäre scheint sich weder qualitativ noch quantitativ mit dem Bedrüfnis der Mehrheit der D&D Spieler zu decken - wahrscheinlich wäre für dich ein anderes System wirklich besser geeignet. Das sieht man ja auch sehr gut an den Reaktionen auf diesen Thread.
-Have fun, and know the rules before you try to fix them.

Speren

  • Lektor
Hausregel
« Antwort #67 am: 07. Januar 2005, 20:31:22 »
 Wobei meiner Meinung nach fraglich ist, ob ein anderes System ein Allheilmittel ist.
Wenn die eine bestimmte Methode des Spielens bevorzugen, werden sie es auch da versuchen...Möglichkeiten werden sich immer bieten.
No one touches the faerie!

Lethreon

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Hausregel
« Antwort #68 am: 07. Januar 2005, 20:50:01 »
 Dann wird es halt doch Zeit sich eine andere Gruppe zu suchen. Aber ich nehm mal an bis dahin wird es noch ein paar Threads mehr zu genau dieser Gruppe geben.

Kann es sein das einer in der Gruppe einen Barbaren spielt?  ;)  
Please, step away from the meat.

Moira

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Hausregel
« Antwort #69 am: 07. Januar 2005, 22:48:24 »
 Nun das Verhältnis der Atmosphärenliebenden Spieler gegen die eher Kampflastigen ist inklusive des SL 4:3~ also eindeutig! ;)
Weswegen wir Midgard auch ohne die 3 gestartet haben!
Und, stimmt, es liegt nicht nur am System, ob eben Atmosphäre aufgebaut werden kann!

Zitat
Speren Erstellt am Jan 7 2005, 20:03:28
  1. Ausreden lassen ist ein Akt der Höflichkeit.
2. Der Baum steht 15 m weit weg. Als der Kleriker ankommt, ist der Mann tot, denn er hat die Worte bei -9 gesprochen.

Manchmal hat er eben, durch eben diese Unterbrechungen ein Brett vorm Kopf! Geht mir aber genauso! ;)    
 
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Berandor

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Hausregel
« Antwort #70 am: 07. Januar 2005, 22:53:12 »
 Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich ein erzählender SL bin.

Wenn ein NSC letzte Worte hat, und er danach tot ist, dann ist das halt so. Dann sage ich den Spielern "er ist schon tot."

Mir geht es darum, dass die Geschichte schlüssig und stimmig und atmosphärisch dicht ist. Ich versuche, alle Regeln, die zum Einsatz kommen (und ich mache schon einige Hausregeln und kaufe z.B. keine Zusatzbücher von WotC mehr), zu kennen, um das Spiel flüssig zu halten. Wenn es Nachfragen gibt, und sie länger zu dauern scheinen, versuche ich (gelingt mir nicht immer), die Diskussion auf später zu verschieben und jetzt so weiter zu machen, wie ich glaube.

Aber dafür muss ich gleichzeitig ein offenes Ohr für die Sorgen und Wünsche der Spieler haben. Wenn es ihnen Spaß macht, dann kommt die Atmosphäre viel einfacher.

Ich habe als SL sicher noch einiges zu lernen und gleichzeitig das Glück einer sehr guten Gruppe, aber wenn ich in gelangweilte Gesichter blicke, dann läuft was falsch.

Entweder liegt es am Spieltermin/-ort (auf der Couch, Samstags nachts nach einer Party), oder an meiner Erzählweise. Wenn es das erste ist, muss man entweder durch oder man verschiebt das Ganze (die besser Möglichkeit). Ist es die letztere Möglichkeit, habe ich vielleicht einen schlechten tag (kommt vor), passen die Erwartungen der Gruppe nicht zu meinen (muss man klären), oder muss ich ganz einfach etwas verbessern. Es ist nicht die Schuld der Gruppe.

Das habe ich beim Schreiben gelernt. Es ist nicht die Schuld der Leser, wenn sie etwas nicht verstehen, sondern die Schuld des Autoren, dass er es nicht gut genug erklärt hat. Natürlich kann man sich auch entscheiden, eine gewisse Zahl von Lesern im Dunkel zu lassen...
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Berandor

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Hausregel
« Antwort #71 am: 07. Januar 2005, 22:54:37 »
Zitat von: "Speren"
1. Ausreden lassen ist ein Akt der Höflichkeit.
 
Auch das.

Und ein Systemwechsel ist kein Allheilmittel. Das System ist nur Mittel zum Zweck. Die Spieler müssen stimmen.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Moloch

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Hausregel
« Antwort #72 am: 08. Januar 2005, 12:42:00 »
 Da kann ich nur zustimmen.

Meiner Meinung nach kann gutes Rollenspiel nur dann stattfinden, wenn es auf regeltechnisch festen Beinen steht. Dabei kommt es nicht so sehr auf das System an, obwohl ich mit D&D eigentlich durchweg positive Erfahrungen gemacht habe. Das liegt IMO daran, dass D&D dem Anspruch gerecht wird, relativ leicht zu erlernen und dennoch vielfältig genug zu sein, um für fast jede Situation einen regeltechnischen Lösungsansatz zu bieten. Wie man diese Regeln einsetzt ist den einzelnen Spielern und der Stimmung des SL überlassen. Ich habe schon mit ein und der selben Gruppe an einem Abend mit Spaß primitivstes Hach&Slay betrieben, beim nächsten Mal jedoch ein Detektivabenteuer ohne einen einzigen Kampf.

Es stimmt schon, dass andere Systeme mehr und "realistischere" Regeln für soziale Interaktionen und auch realistisch anmutendere Kampfsysteme bieten, aber in den meisten Fällen wirken die eher spielverzögernd als spielfördernd. Ob gutes Rollenspiel zustande kommt, hängt also zu 90 % von den Spielern und dem SL ab und kaum von der Wahl des Spielsystems.

Grüße
Moloch

Speren

  • Lektor
Hausregel
« Antwort #73 am: 08. Januar 2005, 13:11:03 »
 
Zitat
Meiner Meinung nach kann gutes Rollenspiel nur dann stattfinden, wenn es auf regeltechnisch festen Beinen steht.
Würde ich nicht ganz so absolut sehen, trifft aber im Kern auch meine Meinung.

Zitat
Das liegt IMO daran, dass D&D dem Anspruch gerecht wird, relativ leicht zu erlernen und dennoch vielfältig genug zu sein, um für fast jede Situation einen regeltechnischen Lösungsansatz zu bieten.
Zweischneidiges Schwert, wie man hier im Thread sieht. Ein regeltechnischer Lösungsansatz für die meisten Situationen kann gut sein, wenn man denn die Regeln beherrscht bzw. dies von allen gewünscht wird.
Man könnte es auch negativ auslegen:
Es läßt dem SL weniger Freiraum, als könnte er ad-hoc Entscheidungen treffen, da es keine Regeln für jede Situation gibt.

Zitat
Es stimmt schon, dass andere Systeme mehr und "realistischere" Regeln für soziale Interaktionen und auch realistisch anmutendere Kampfsysteme bieten, aber in den meisten Fällen wirken die eher spielverzögernd als spielfördernd.
Würde ich nicht so sagen. Gerade "Erzählspiele" leben von solchen Dingen.

Zitat
Ob gutes Rollenspiel zustande kommt, hängt also zu 90 % von den Spielern und dem SL ab und kaum von der Wahl des Spielsystems.
Das unterschreibe ich gerne.
No one touches the faerie!

Daeinar

  • Mitglied
Hausregel
« Antwort #74 am: 08. Januar 2005, 14:07:51 »
Zitat von: "Speren"
Wobei meiner Meinung nach fraglich ist, ob ein anderes System ein Allheilmittel ist.
 
Natürlich. Aber für Xantos Geschmack und eine Gruppe, die diesen Geschmack teilt, wäre ein anderes System als D&D günstiger.

Das in einer Gruppe mit stark unterschiedlichen Geschmäckern, kein System der Welt helfen kann, hab ich ja zuvor schon geschrieben.

 
-Have fun, and know the rules before you try to fix them.