Zum Gruße!
(Präambel: irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es in letzter Zeit mehrere eher hitzige Threads gibt, siehe Rechtschreibung oder hier.)
Michi, ich werde ein bisschen das Gefühl nicht los, dass deine enttäuschte Erwartungshaltung deine Rezension unnötig negativ erscheinen lassen wird. Aber wenn du alle Beweggründe für deine Bewertung anführst, kann das ja in Ordnung sein.
Aber gerade dein Eingangsbeitrag liest sich schon wie ein übler Verriss, dessen Begründung sich nicht direkt erschließt. Zumal das übliche Schema der D&D-Bücher eben so ist, dass die Zusatzbücher sehr regellastig sind und die Atmosphäre den kampagnenspezifischen Bücher (für die VR oder Eberron) überlassen.
Aber: du stehst nicht ganz alleine da. Ich finde das "Handbuch des Krieges" wie eigentlich alle Bücher aus der "Complete"-Reihe nicht so prickelnd. Zwar sehe ich kaum echte Balance-Probleme (nehmen wir mal den Frenzied Berserker heraus, den Säbelrassler sehe ich ziemlich unten in der Machtskala) und die Regeln erscheinen handwerklich gelungen, aber es ist eben nur ein Regelbuch. Und damit liest es sich eher zäh. Wenn es der deutschen Ausgabe nicht gelungen ist, die offensichtlichen Fehler der Beispielcharaktere auszubessern, dann ist es sogar ein verwirrendes Regelbuch. Und es ist noch eins der besseren. Ich mag übrigens nur das Complete Adventurer.
Ich denke, unser Problem mit vielen aktuellen Publikationen ist eben der starke Bezug zu den Miniaturen und das Aufstocken von Regelvarianten, die sehr an Trading Card Games erinnern. Diese grundlegende Haltung ist allerdings keine wirklich gelungene Voraussetzung, eben ein solches Erweiterungsbuch zu rezensieren, bzw. sollte nur marginal in die Bewertung einfließen, indem du deine Maßstäbe, ob eine Prestigeklasse zB gelungen ist, ein wenig steigerst. Einmal Core Rules, immer Core Rules
Und das Beispiel mit dem Säbelrassler hätte durchaus schon früher konkret werden können, da hast du mE etwas lange mit gewartet. Wobei ich eher andere Beispiele erwartet hätte, wie eben den Frenzied Berserker oder den Derwisch.
Fazit: ich finde das "Handbuch des Krieges" an sich gelungen (regeltechnisch), langweilig zu lesen, glücklicherweise ohne Kampagnenbezug, und ich mag das Aufbohren der Grundregeln mit 1001 Zusätzen nicht wirklich. Aber das Buch verspricht nichts, was es nicht hält, und das gibt wirklich Zusatzpunkte.
Kylearan
Danke für den Beitrag. Auch ich hatte bereits in einem anderen Tread das Gefühl, dass die Diskussionen durch einige oft schnell hitzig und auch persönlich werden.
Ich habe mittlerweile meine Forentätigkeit weitgehend eingeschränkt, da ich es nicht einsehe, dass Leute, die sich im I-Net bewegen, viel aggressiver und persönlich angreifender ihre Meinung vertreten als sie das wahrscheinlich im RL tun würden. Sollte ich mich da täuschen, bleibt an sich nur der Rückschluss, dass sich für meinen Geschmack in Foren zu viele Leute rumtreiben, mit denen ich auf solche Art nicht kommunizieren will.
Su hast vollkommen Recht damit, dass mein Kommentar (noch mal: Es war keine Rezension, die folgt an anderer Stele
) durch die enttäuschte Erwartungshaltung beeinflusst wurde. Aber ein Kommentar ist eben eine persönliche Stellungnahme, daher gehe ich davon aus, dass das in Ordnung ist.
Zur Atmo: Wie gesagt, in Kap 4 gibts ein bisserl was dazu, aber ich fand es enttäuschend, einen Windhauch davon zu verspüren, der sich genauso schnell wieder verflüchtigt. Das ist halbgar, und dann hätte man es lieber ganz rauslassen sollen und es zu dem machen sollen, was es rundherum - nach dem Vorwort geurteilt - sein soll.
Der immer stärkere Bezug zu Miniaturen (die ich von D&D übrigens sehr gelungen wäre, wäre da nicht dieser "Katze-im-Sack-Kauf"-Aspekt) ist mir auch aufgefallen. Über die Regeln brauchen wir kein Wort mehr verlieren: Schon vor 15 Jahren hat sich D&D durch ein komplexeres Regelwerk ausgezeichnet, als es viele (nicht alle) anderen RPGs haben. Das ist auch in Ordnung, jedem das seine, und an sich mag ich spiele ich auch deshalb noch D&D. Nur beschleicht mich die Angst, dass das System in einem Wust aus Neupublikationen versumpft, der sich eben viel darum dreht, und der Spielwelt dabei weniger Beachtung geschenkt wird.
Das war früher anders, ghat aber weniger mit meinem Urteil über das Buch zu tun.
Denn auch für neue Regeln gilt bei mir: Farbig gestalten. Nicht solche Zahlen- und Boniauflistungen wie viele der Talente. Das ist mir zu langweilig, und auch zu einfach.