Der Gesetzgeber sieht das aber anders. Es kommt nicht auf die Qualität der graphischen Darstellung an, sonst könnte man Spiele wie Doom ja auch Kleinkindern zugänglich machen.
Ich weiß nicht was du für seltsame Spiele spielst, aber Spiele wie Unreal Tournament, Quake 3 oder CS, mWn immer noch die populärsten dieser Spiele, existieren vor allem, um Shooter-Spielern eine balancierte Wettbewerbsumgebung zu bieten. Weißt du, warum die Grafik von Quake 3 so minimalistisch ist? Weil die Spieler nicht mehr brauchen. Einfach ne Kiste mit einem Symbol und einem Farbcode als Item, das wars. Weißt du, dass viele gute CS-Spieler die Details ihrer Grafik aufs Minimum herunterschrauben um maximale Performance rauszuholen? Denen ist scheißegal ob da Blut fließt.
Die wollen nur wissen ob sie getroffen haben. Wenn man rote/blaue/rosa Lichtblitze zu Boden regnen lassen würde wär es ihnen genau so recht.
Gewalt in Quake 3 oder UT? Die wahrzunehmen hast du im Spiel überhaupt keine Zeit.
Wenn du da rumstehst und dir über ner Leiche einen ablachst lebst du keine 5 Sekunden. Und wenn du Probleme damit hast gibts immer noch Optionen um sowas abzuschalten.
Interessant aber, dass Du im ersten Satz Doom nennst, um dann auf UT, Q3 und CS umzuschwenken.
Für mich beginnt das Problem tatsächlich erst mit Spielen wie Doom 3, einem eigentlich sehr mittelmässigen Spiel, dass aber mit seiner "realistischen", detailgetreuen Grafik und mit expliziter Gewaltdarstellung für einiges Aufsehen sorgte.
und jetzt mal ganz ernsthaft die Frage: Welche Motivation gibt es denn, ein solches Spiel zu spielen, wenn nicht genau die letzteren Punkte? Wenn man "nur" einen guten Shooter spielen wollte, der z.B. den vom Raben angesprochenen Motivationen gerecht werden sollte, gäbe es doch genug besseres (ich red jetzt nur von Shootern). Und wenn es gar nicht darum geht, wie realistisch die Darstellung im Spiel ist, wieso ist dann der Aufschrei so groß, wenn die Hersteller entsprechende Entschärfungsmaßnahmen (grünes Blut, kein Blut, Bots statt Menschen, whatever) einbauen. Scheint so, als gäbe es da eine bestimmte Gruppe von Spielern, denen es doch mehr Spass zu machen scheint, wenn die Figuren, auf die sie ballern, wie echte Menschen aussehen. (Und nein, das sind nicht alle, bestimmt nicht mal die Mehrheit; aber es gibt sie).
Ich hab nichts gegen Shooter im Allgemeinen. Aber es gibt da aus meiner Sicht eine Unterkategorie, die ihre Spieler nicht mit gelungenem Gameplay an sich zu fesseln sucht, sondern bewusst die niederen Instinkte des Menschen anspricht. Und an dieser Stelle steht der Gesetzgeber meiner Meinung nach auch in der Pflicht, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, den Vertrieb dieser Spiele zu behindern (verhindern kann er es nicht). Gerade bei dieser Art von Spielen gehe ich übrigens davon aus, dass diese für Kinder und Jugendliche besonders interessant sind, da die für so nen Schrott in einem bestimmten Alter besonders anfällig zu sein scheinen (wahrscheinlich, weil sie damit ihre Eltern schockieren können).
Was mich übrigens am bedenklichsten stimmt, ist die nicht ganz wegzuleugnende Tatsache, wie reflexhaft einige Spieler auch nur die Möglichkeit abwehren, dass der Umgang mit Computerspielen auch negative Folgen haben könnte (und da muss man gar nicht erst bei Amokläufen anfangen). Es kann nicht sein, was nicht sein darf, also wird auf der Stelle geflamed statt argumentiert.