Also mir haben Lehrkräfte mal erklärt, dass die Normalverteilung eigentlich angestrebt wird, also gleich oft 0 und 15 Punkte und die meisten eben im Bereich drei bis vier (5-äh 8 Punkte?). Und wenn eine Klausur zu weit abweichen sollte seien Lehrer tatsächlich angeregt ihre Bewertung zu überdenken.
Bei der ganzen Schose gibt es aber ein paar Problemchen:
Es gibt gute und schlechte Klassen, in der die Kurve eben verschoben ist bei gleichen Bewertungskriterien zu einer anderen Klasse.
Es gibt gute und schlechte Lehrkräfte, bei denen die Kurven eben verschoben sind bei gleichen Bewertungskriterien wie bei einem anderen Kollegen
und
Manchmal ist es gar keine verschobene Normalverteilung, sondern zwei Hückel (viele zweien viele fünfen kaum 'ne drei) oder eine Gleichverteilung oder sonst was. Da kann man dann auch schwerlich verschieben (kommt dann ggf. auf das Fach an).
Mit Schrecken musste ich vor einer ganzen Weile mal in einer TV-Reportage von einer Lehrerin erfahren, die offensichtlich ihren Job verdammt gut versteht, denn sie hat ihren Schülern 'was beigebracht. Die Folge war, dass da gute Noten bei herum kamen. Der Verdacht lag natürlich nahe dass die "zu nett" bewerten würde, aber Vergleichsarbeiten etc. haben gezeigt dass ihre Schüler einfach besser waren als die der Parallelklassen.
Und trotzdem hat diese Frau ordentlich eins auf den Deckel bekommen von ihrer Schulleitung. Das Ende vom Lied weiß ich nicht mehr, man hat ihr halt untersagt gut zu unterrichten oder man hat sie versetzt oder irgendwie sowas, auf jeden Fall hatte es irgendwelche erschreckenden und absurden Konsequenzen.
Von "eins plus mit Sternchen" halte ich allerdings auch wenig. Also zumindest in der "objektiven" (hrhr) Bewertung. Man kann und soll einen Schüler natürlich loben und motivieren, aber in die Notenberechnung am Ende des Halbjahres sollte das als ganz normales "sehr gut" einfließen. Da ich selber wieder Schüler bin kann ich aber auch von Lehrkräften berichten, die die Klausur-Note
nur fürs Feedback verwenden, in ihren Unterlagen steht die Punktzahl (in % dieser Lehrer vergibt bei jeder Klausur genau 100 Punkte Maximum) und am Ende des Schuljahres summiert er diese Punkte auf und errechnet eine Note.
Das verringert Rundungsfehler (wenn man acht Klausuren schreibt und sieben davon wurden abgerundet, dann ist der Mittelwert vermutlich hinterher nicht gerecht).
Naja, letztlich... jeder wie er will. Den Traum von objektiven Bewertungen habe ich eh schon aufgegeben und in den meisten Fällen ist ja auch völlig egal was auf dem Zeugnis oder unter der Klausur steht, Hauptsache der Schüler kann/weiß es. Klar gibt es Versetzungen, lustiges Abi-Punkte-Sammeln und selbstverständlich Bewerbungszeugnisse, aber eigentlich ist es Wurst und immer höchst subjektiv.