Als 3. Lehrer im Bunde neben Xiam und Archoangel frage ich mich gerade, ob beide in derselben Schulform unterrichten oder ob man da differenzieren sollte.
Kurz vorweg:
Bei mir am Berufskolleg (Wirtschaft und Verwaltung) gibt es keine Projektwochen, weder für die Vollzeit- noch für die Teilzeitschüler.
Die einzigen echten Projekte müssen meines Wissens die Industriekaufleute durchführen, weil es für ihre Ausbildung vorgeschrieben ist.
Wie Unterricht im Alltag auszusehen hat...nun, da gehen die Meinungen sicherlich sehr auseinander. Natürlich wird immer von handlungsorientiert in der Theorie geredet, in der Praxis sieht dies aus verschiedenen Gründen, auch auf Wunsch der Schüler, häufig sehr anders aus. Ein sehr hoher Prozentsatz der Schüler, gerade in der beruflichen Ausbildung, will "berieselt" werden, sprich: Frontalunterricht bzw. fragend-entwicklend. Jegliche "Spielart" wie Gruppenarbeiten, "Think-Pair-Share", Gruppenpuzzle werden abgelehnt oder sind auch gar nicht möglich (EDV-Unterricht). Abgesehen davon, dass die Zeit fehlt, da die Inhalte nun mal alle gleichwertig behandelt werden müssen, weil jedes Thema Bestandteil der Prüfung ist/sein kann.
Ich muss Xiam widersprechen, was den Sinn von Projektwochen angeht. Je nachdem, welche Schüler man bedient, ist eine "speilerische" Projektwoche durchaus sinnvoll, da sie vielleicht keine schulischen Inhalte behandelt, Schüler aber trotzdem etwas für das Leben lernen: Zeitmanagement, Sozialkompetenz, Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, etc.
Ob das nun Rollenspiel oder Theater oder sonstwas ist.
In anderen Schulformen (ich denke gerade an gewerblich-technische Schulen) kann die wiederum ganz anders aussehen. Projektwochen dort könnten durchaus auch Unterrichtsinhalte zum Gegenstand haben, sei es, dass die Bäcker für eine bestimmte Motto-Feier Kuchen/Torten kreieren oder Schreinerlehrlinge zu einem Thema Möbel bauen.
Weder das eine noch das andere halte ich für abwegig.