Klar kann man satirischen Humor üben, mache ich selbst auch gerne. Aber Statements wie
Manche Menschen braucht man wirklich nicht.
schießen weit über satirischen Humor hinaus. Und wenn ich dann in dem Absatz darüber noch jede Menge unreflektierte Vorurteile lese, aus denen der Schluss gezogen wird, diesen Leuten das Existenzrecht zu entziehen, finde ich das unpassend. Man darf nicht vergessen, dass diese drei Mädchen, die in der "Reportage" zu sehen sind, Teenager sind, die noch voll im Prozess der eigenen Identitätsfindung stehen. Da macht man manchmal extreme Dinge, das ist völlig normal. Es ist offenbar eine typische Vorgehensweise, alle Emos über einen Kamm zu scheren, nur weil ein paar irgendwann mal ausgetickt sind. Für Aussenstehende sehen die ja auch alle gleich aus, müssen die ja auch irgendwie alle gleich ticken.
Ich kenne so einige Teenager, die sich zu den Emos dazu zählen. Und ich kann weder an den Menschen noch an ihrem Verhalten etwas finden, was dieses Bashing in irgendeiner Weise rechfertigt. Die sehen halt anders aus, kleiden sich anders und sehen die Welt aus einem anderen Blickwinkel, als die "StiNos". Aber ich habe gerade bei den Emos noch keinen erlebt, der mir oder anderen sich selbst oder seine Sichweise aufdrängen wollte, oder "StiNos" mit so viel Hass gegenüber steht, wie ihnen selbst von diesen entgegen gebracht wird.
@ Alexander: Nicht, dass ich deine Gedanken nicht nachvollziehen könnte, aber warum störst du dich daran?
Dann gibt es halt unterhalb der Ebene der "Schwarzträger" (nein, ich meine nicht Juristen) noch weitere Aufteilungen, so what? Das gibt es IMHO überall.
Wenn ich alle Rollenspieler in die "schräge Vögel" Schublade einsortiere beschweren sich die eingefleischten P&Pler sofort, dass sie mit LARPern nichts zu tun haben wollen und grenzen sich ab. Trenne ich die dann ab (und habe damit schon die erste Subebene), kommen einige D&D-Spieler angenölt und wollen sich ganz klar von den DSA-Spielern abgegrenzt wissen. Innerhalb der D&D-Spieler wiederum wollen sich die True-Roleplayer von den ARS-Spielern absetzen - meinem Empfinden nach sogar so sehr, dass eine Gruppe der anderen am liebsten die Nutzung (oder lieber "Beschmutzung") IHRES Systems untersagen würde. Die Liste lässt sich beliebig weiter führen. Subkultur unter Subkultur...
Für Außenstehende ist das unbegreiflich, dass die Rollenspieler sich nochmal aufsprlittern müssen, ist doch schließlich alles das gleiche Hobby.
Wie sie gerne wahrgenommen werden möchten, bzw. ob sie mit "ähnlichen" Subkulturen in einen Hut gesteckt werden wollen oder sich lieber von diesen abgrenzen und anders definieren wollen, muss man ihnen am besten selbst überlassen.
Und schließlich, auch wenn ihr Emos nicht mögt, zwingt euch aber auch gar niemand zum Umgang mit ihnen, schon gar nicht die Emos selbst.