So feddich gelesen
Dann wollnwer mal.
1. TextDeine Freundin kann anscheinend mit Sprache ziemlich gut umgehen. Es gibt -abgesehen von ein oder zwei verschwindend unbedeutenden Rechtschreibstolperern- keine auffallenden Aussetzer. Die Sätze haben eine angenehme Länge, dabei wirken sie weder staksig oder abgehackt noch gekünstelt in die Länge gezogen. Im Gegenteil, alles ist so gut und flüssig lesbar, daß es für mich ein leichtes war, mich einfach in die Geschichte hineinfallen zu lassen, ohne an irgendwelchen sprachlichen Ecken hängen zu bleiben.
2. InhaltDie Geschichte selbst, bzw. der Plot an sich steckt ja noch ziemlich in den Kinderschuhen. Von daher kann ich dessen Qualität nicht beurteilen, allerdings ist es deiner Freundin gelungen, einen fesselnden Aufhänger zu finden, der schlicht Bock auf mehr macht.
Das sind schonmal 2 Pluspunkte :grin:
3. StilWas mir nicht so ganz gefiel, ist in jedem Fall eine Frage des Geschmacks und hat von daher per naturam subjektiven Charakter. Bitte das zu beachten...
Den Prolog finde ich mit Eindrücken ziemlich überfrachtet, da scheint es, als sei der Eifer, das Bild mit Metaphern und Ausschmückungen zu garnieren, mit deiner Freundin durchgegangen. Im Ergebnis kommt mir diese Szene ziemlich schwülstig vor - mir drängt sich der Vergleich mit Marion Zimmer-Bradley auf, die konnte sich auch so richtig in ihren Bildern vergehen.
Allerdings verschwindet dieses Manko mit dem Fortschreiten der Geschichte zusehends. Die Beschreibungen werden natürlicher und stimmiger, je weiter ich lese, als ob deine Freundin sich zu Beginn zu sehr auf das Schmücken konzentriert habe, bevor sie sich von ihrem (definitiv vorhandenen) Schreibgefühl hat leiten lassen können. Oder anders gesagt: Als ob sie sich erst hätte warm schreiben müssen.
In Aufzählungen über mehrere Ganze Sätze das Bezugs-Subjekt im ersten Satz zu "vergessen", liegt mir persönlich nicht so. Aber wie gesagt: Geschmackssache, sagte der Affe. Diese Verfahrensweise will vielleicht ihr persönliches Markenzeichen sein, und wenn das so ist: Bitte. Kann ich mit leben.
4. FazitDie Story ist bis hier im Großen und Ganzen ziemlich cool. In Sarah Isabelle R. steckt Potenzial. Also weitermachen.