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Autor Thema: Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread  (Gelesen 1050282 mal)

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TheRaven

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8085 am: 01. Oktober 2012, 12:34:00 »
Die Zeiten sind wohl offenbar endgültig vorbei, dass Raven und ich hinsichtlich der Filmbeurteilung einer Meinung sind.
Nö, ich habe meine Anforderungen und Erwartungen entsprechend gesenkt. Man muss mit der Zeit gehen. Heutzutage muss man froh sein, wenn überhaupt Filme wie Prometheus gemacht werden. Ausserdem hatte ich gerade zu Prometheus viele vernichtende Reaktionen gelesen und meine Kollegen fanden den Film mies. Mit dieser Erwartungshaltung hat mich der Film dann logischerweise sehr positiv überrascht.

Zitat
Angesichts der Inkonsistenz der Figuren und dem lächerlichen "Höhepunkt" könnte ich fast meinen, dass der von mir zitierte Absatz ironisch gemeint sein könnte...
Verstehe ich. Ja, die Figuren waren inkonsistent aber wie gesagt, mit der Zeit gewöhnt man sich an den Hollywood-Quatsch. Ist ja immer dasselbe Problem. Der Höhepunkt war nur daher einer, weil die Szene aus irgendeinem Grund bei mir den richtigen Nerv in der richten Stimmung getroffen hat. Ich gehe davon aus, dass ich damit alleine stehen werde und das ist in Ordnung. Ich bin nicht auf das Glück von Anderen angewiesen.

Aber sag mir mal, welches war der letzte Science-Fiction-Horrorfilm mit gutem Budget, welcher einen durchgängig logischen Plot hatte, konsistente und natürlich reagierende Figuren, sowie einen guten, befriedigenden Schluss?
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2012, 12:44:38 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Tempus Fugit

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8086 am: 01. Oktober 2012, 13:18:09 »
Alien
Übermensch, weil Rollenspieler

TheRaven

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8087 am: 01. Oktober 2012, 13:23:10 »
Vielen Dank, genau auf dieses Beispiel habe ich gewartet.
Nur aus dem Grunde, weil ich nun auf die folgende Zahl hinweisen kann: 1979.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Scurlock

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8088 am: 01. Oktober 2012, 14:48:50 »
Aber sag mir mal, welches war der letzte Science-Fiction-Horrorfilm mit gutem Budget, welcher einen durchgängig logischen Plot hatte, konsistente und natürlich reagierende Figuren, sowie einen guten, befriedigenden Schluss?
Ich muß da gar nicht in der Vergangenheit wühlen wie TF.
District 9 und Moon sind für mich gute Beispiele jüngeren Datums für gute, intelligente und geerdete Science Fiction. Sicher sind das Filme, die eher im unteren Budget-Bereich angesiedelt sind und fast an der Independent-Ecke kratzen. Aber es zeigt, dass solche Filme machbar sind und auch ihr Publikum finden.
Bei den Megaproduktionen halte ich sogar John Carter für eine gelungene(re) Sci-Fi-Produktion. Oder wenn wir im Scifi-Action-Horror-Genre bleiben wollen sind sogar Predators oder Pandorum zu nennen. Beide Streifen haben zwar nicht den ganzen aufwendigen Hintergrund, den Prometheus versucht zu schaffen, aber bleiben vielleicht deshalb gerade innerhalb der Genrekonventionen konsistent. 
Zitat
Der Höhepunkt war nur daher einer, weil die Szene aus irgendeinem Grund bei mir den richtigen Nerv in der richten Stimmung getroffen hat. Ich gehe davon aus, dass ich damit alleine stehen werde und das ist in Ordnung. Ich bin nicht auf das Glück von Anderen angewiesen.
Kann ich auch verstehen. Es verwundert halt nur, dass Du beispielsweise Snowwhite & the Huntsman  auch in Hinblick wegen der Inkonsistenz vor nicht allzu langer Zeit komplett verrissen hast. Deshalb meine Überraschung.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Tempus Fugit

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8089 am: 01. Oktober 2012, 16:43:24 »
District 9 ist natürlich ein guter Film, aber die Frage zielte ja auf "Science-Fiction-Horrorfilm" und das ist District 9 (oder auch Moon) eben nicht. Ich vermute, Raven hat es deswegen so gestellt, denn es gibt nur eine sehr geringe Menge guter Horrorfilme und ebenso wenig gute Science Fiction Filme - die Schnittmenge allgemein ist schon sehr übersichtlich, aber darin dann auch noch Gute auszumachen...
Übermensch, weil Rollenspieler

Sol

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8090 am: 01. Oktober 2012, 17:13:27 »
Jemand sagte mir einmal, er findet einen Horrorfilm erst dann gut, wenn er sich richtig gruseln kann. (Sich fast in die Hose macht? ;) ) Mir dagegen reicht es eigentlich schon aus, wenn der Horror-Film wenigstens halbwegs spannend ist oder zumindest irgendwie interessant ist. Beispiele können da REC 1 und Blair Witch Project 1 sein. Was ich okay fand, muss aber nicht auf andere zutreffen.

Mich würde aber trotzdem interessieren: Was muss für euch ein guter Horrorfilm haben? Muss man da wirklich vor Angst in seinem Stuhl/Sessel versinken und geschockt sein?

Welcher kein Film zum Gruseln ist, aber dafür schockierend sein dürfte, ist der Film Martyrs. Den schaue ich mir aber kein zweites mal an. Auch jemand wie ich verträgt nicht alles. 
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Scurlock

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8091 am: 01. Oktober 2012, 17:30:04 »
Jemand sagte mir einmal, er findet einen Horrorfilm erst dann gut, wenn er sich richtig gruseln kann. (Sich fast in die Hose macht? ;) ) Mir dagegen reicht es eigentlich schon aus, wenn der Horror-Film wenigstens halbwegs spannend ist oder zumindest irgendwie interessant ist. Beispiele können da REC 1 und Blair Witch Project 1 sein. Was ich okay fand, muss aber nicht auf andere zutreffen.

Mich würde aber trotzdem interessieren: Was muss für euch ein guter Horrorfilm haben? Muss man da wirklich vor Angst in seinem Stuhl/Sessel versinken und geschockt sein?

Welcher kein Film zum Gruseln ist, aber dafür schockierend sein dürfte, ist der Film Martyrs. Den schaue ich mir aber kein zweites mal an. Auch jemand wie ich verträgt nicht alles. 
Tatsächlich halte ich Martyrs für das perfekte Beispiel eines gelungenen Horrorfilms, der aufgrund seiner verstörenden (Horror)-Wirkung (mir) aber keinen Spaß mehr macht.
Insofern zähle ich mich auch eher zu den Zuschauern, die eine gewisse düstere Grundstimmung mit ein paar Schockeffekten geniessen, aber die dem Horror als Selbstzweck nichts abgewinnen können. Auch ein Grund, warum wohl Torture-Porn nie zu meinem Lieblingsgenre werden wird. Ich ziehe da persönlich eher spannungsorientierte Filme mit Horrorelementen vor.
Und Filme wie Resident Evil, Predators, Aliens, The Crazies, The Thing oder From Dusk till Dawn, um einige Beispiele zu nennen, kann ich dann auch immer wieder mal ansehen.
District 9 ist natürlich ein guter Film, aber die Frage zielte ja auf "Science-Fiction-Horrorfilm" und das ist District 9 (oder auch Moon) eben nicht. Ich vermute, Raven hat es deswegen so gestellt, denn es gibt nur eine sehr geringe Menge guter Horrorfilme und ebenso wenig gute Science Fiction Filme - die Schnittmenge allgemein ist schon sehr übersichtlich, aber darin dann auch noch Gute auszumachen...
Stimmt den Horroraspekt hatte ich tatsächlich überlesen, wobei in diesem Sinne dann noch immer Predators und Pandorum greifen. Sie sind im Gegensatz zu Alien und Aliens keine Meilensteine der Filmgeschichte, vermeiden aber solche extremen Schnitzer wie sie in Prometheus zu finden sind. Dabei fällt mir noch als Beispiel Event Horizon ein, wobei ich zugeben muß, dass ich nicht mehr sicher bin, ob ich ihn heute noch so gut finden würde wie damals.
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2012, 17:47:53 von Scurlock »
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TheRaven

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8092 am: 01. Oktober 2012, 17:31:42 »
Ich vermute, Raven hat es deswegen so gestellt, denn es gibt nur eine sehr geringe Menge guter Horrorfilme und ebenso wenig gute Science Fiction Filme - die Schnittmenge allgemein ist schon sehr übersichtlich, aber darin dann auch noch Gute auszumachen...
Exakt. Pandorum hätte ich noch erwartet aber das hat ja dann Scurlock geliefert. Sunshine wäre auch noch gegangen, ebenso Event Horizon. Wobei man bei all diesen Beispielen kaum einen als insgesamt besser als Prometheus bezeichnen kann. Die haben alle fast die exakt selben Probleme. Die Alien-Filme übrigens meiner Meinung nach auch. Fakt ist halt, dass sich dieses Genre nicht um Logik und Konsistenz kümmert. Wieso auch, diese Filme nutzen andere Faktoren um zu unterhalten. Insofern halte ich es eben für falsch nun urplötzlich von Prometheus zu erwarten, dass er alles anders und besser macht.
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2012, 17:34:12 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Scurlock

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8093 am: 01. Oktober 2012, 18:05:12 »
Exakt. Pandorum hätte ich noch erwartet aber das hat ja dann Scurlock geliefert. Sunshine wäre auch noch gegangen, ebenso Event Horizon. Wobei man bei all diesen Beispielen kaum einen als insgesamt besser als Prometheus bezeichnen kann. Die haben alle fast die exakt selben Probleme. Die Alien-Filme übrigens meiner Meinung nach auch. Fakt ist halt, dass sich dieses Genre nicht um Logik und Konsistenz kümmert. Wieso auch, diese Filme nutzen andere Faktoren um zu unterhalten. Insofern halte ich es eben für falsch nun urplötzlich von Prometheus zu erwarten, dass er alles anders und besser macht.
Hm, weder in Sunshine noch in Pandorum habe ich allerdings solche Schnitzer ausmachen können wie in Prometheus. Natürlich kann man in diesem Genre das Rad nicht neu erfinden und es werden fast immer die gleichen Klischees bedient. Nur hat selbst im Rahmen der Genrekonventionen Ridley Scott im letzten Drittel so einiges falsch gemacht. Vielleicht wollte er zu viel oder ihm gingen einfach die Ideen aus.  Die OP-Szene ist beispielsweise für mich ein Paradebeispiel dafür, was bei Prometheus schief lief. Sie hätte funktioniert, wenn diese Sequenz früher im Film stattgefunden hätte, also bevor das große Finale abläuft. Zu diesem Zeitpunkt war die Dramturgie einfach überladen, so dass sich kein wirklicher Horror beim Zuschauer einstellen konnte.
Sie hätte funktioniert, wenn man nicht die Heldin zum Opfer gemacht hätte, denn dem Zuschauer musste einfach klar sein, dass sie die "Geburt" überlebt. Sie war ja die Heldin und der Film schließlich noch nicht zu Ende.
Und beide Entscheidungen, der Zeitpunkt und die Wahl der Heldin als Opfer, führte dann in letzter Konsequenz dazu, dass die vermeintlich bedrohliche Szene eher eine unfreiwillig komische Note bekommen hat. Und das ist der Tod jedes Horror- oder auch Spannungselements. Scott hätte das wissen müssen.
Auf mich hatte es den Eindruck, als hätte man beim Drehbuch eine Strichliste geführt, welche (Handlungs-)Elemente man unbedingt in den Film pressen muß. Und da es sich um eine Art Alien-Prequel handelt und die Fans ja bedient werden müssen, mußte dann natürlich die obligatorische Aliengeburt in den Film untergebracht werden. Und natürlich mußte es ja die obligatorische Ripley-Nachfolgerin sein, die den Mist austragen muß. Soweit, so vorhersehbar.
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2012, 18:10:21 von Scurlock »
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TheRaven

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« Antwort #8094 am: 01. Oktober 2012, 22:24:27 »
Wirklich genervt haben mich der Szenenübergang von der Operation zum Treffen mit Weyland und den Rest danach. Das war extrem abrupt, unpassend und vom Verhalten her jenseits von grenzwertig. Als wäre es völlig normal unterhält sie sich mit den Leuten, ist artig ruhig und lässt sie aussprechen, findet es sogar noch eine tolle Idee direkt anschliessend den Spaziergang zu begleiten und erwähnt mit keinem Wort, was gerade eben passiert ist. Natürlich wäre der Szene mit einem hysterisch kreischenden Weib nicht geholfen aber das war die denkbar mieseste Art mit der Handlung fortzufahren.
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- Friedrich

Scurlock

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« Antwort #8095 am: 01. Oktober 2012, 22:50:19 »
Wirklich genervt haben mich der Szenenübergang von der Operation zum Treffen mit Weyland und den Rest danach. Das war extrem abrupt, unpassend und vom Verhalten her jenseits von grenzwertig. Als wäre es völlig normal unterhält sie sich mit den Leuten, ist artig ruhig und lässt sie aussprechen, findet es sogar noch eine tolle Idee direkt anschliessend den Spaziergang zu begleiten und erwähnt mit keinem Wort, was gerade eben passiert ist. Natürlich wäre der Szene mit einem hysterisch kreischenden Weib nicht geholfen aber das war die denkbar mieseste Art mit der Handlung fortzufahren.
Eben. Die ganze OP-Szene war im Film völlig unnötig, überflüssig und hatte so ziemlich gar nichts mit dem eigentlich Plot zu tun. Die Sequenz diente einzig und allein dazu, die Alienfans zufrieden zu stellen. Dummerweise hat das dem Film gar nicht gut getan.
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Nathan Grey

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« Antwort #8096 am: 02. Oktober 2012, 07:21:44 »
Ich mochte Event Horizon noch sehr gerne und fand den auch ziemlich gut.
Keine Ahnung ob der euren gehobenen Ansprüchen genügt, aber ich finde der muss hier einfach mal genannt werden.

Tempus Fugit

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« Antwort #8097 am: 02. Oktober 2012, 08:40:56 »
Ja, das war auch ein angenehmer Film, nur könnte ich den auch nicht nennen, denn eine von Raven's Prämissen war "einen durchgängig logischen Plot hatte" und da stößt man bei Event Horizon dann doch an die Grenzen. Ich hatte auch Spaß bei The Dark Side of the Moon, jedoch liegt ein Teil des Reiz dieser Filme eben darin, dass sie nicht wirklich logisch sind.
Ebenso bei Klassikern des Horrorfilms, wo sich Protagonisten eigentlich immer an einer bestimmten Stelle voraussehbar dämlich verhalten um den Plot voran zu bringen. Und da nehme ich Klassiker wie Helloween, Hellraiser oder Exorcist nichtmal aus.
Übermensch, weil Rollenspieler

TheRaven

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« Antwort #8098 am: 02. Oktober 2012, 10:20:37 »
Ja, meine Aufzählung ist absolut unfair. SciFi, Horror als Genre und die Filmattribute "logische Handlung", "glaubwürdige Charaktere" und "befriedigender Abschluss" gehören nicht zueinander (aus gutem Grunde). Und genau das ist es ja, was ich kritisiere. Prometheus ist ein SciFi-Horrorfilm und an ihn diese Ansprüche zu stellen, welche bisher noch kaum ein Film dieses Genre jemals erfüllt hat ist berechtigt aber wenig produktiv und realistisch. Klar wäre es schön aber wenn man auf einen solchen Film wartet, wird man vermutlich unbefriedigt sterben.
« Letzte Änderung: 02. Oktober 2012, 10:23:50 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Tempus Fugit

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #8099 am: 02. Oktober 2012, 10:44:21 »
Dennoch kann man Gütekriterien für einen Film aufstellen, und sei es nur die innere Logik des Films. Das die Grundidee viel mit Geschmack zu tun hat ist dabei gar nicht die Frage, sondern nur, ob ein Film in dem von ihm bestimmten Grenzen logisch ist und auch funktioniert und da muss sich Prometheus gefallen lassen, dieses eben nicht zu tun.
Übermensch, weil Rollenspieler

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