Hmm, ich fand den Film zu vorhersehbar. Schon ab der Szene mit dem "Gorilla" ganz am Anfang war mir klar, um was es gehen wird. Jede Wendung wurde schon etliche Minuten zum Voraus telegrafiert. Gerade der Kern des Filmes, die Beeinflussung des Hauptdarstellers, wurde direkt beim ersten Treffen klar. Vielleicht hatte ich einfach "Glück" aber es ist Szene für Szene genau das passiert, was ich erwartet habe, inklusive dem Ende. Ja, für das Budget ist das ein ordentlicher Film aber nun nichts, was ich als unbedingt sehenswert empfehlen würde. Wenn man gerade nichts anderes auf Lager und 80 Minuten Zeit hat, dann kann man die sicherlich schlechter verwenden aber auch deutlich besser.
Ja, prinzipiell gebe ich Dir recht, dass viele der Wendungen vorhersehbar waren. Allerdings liegt das meiner Erfahrung nach aber auch meist an dem Zuschauer selbst. Jemand, der wie wir beide wohl so ziemlich alles Bekannte und auch weniger Bekannte des Genrekinos gesehen hat, wird mit Wendungen nur noch schwer zu überraschen sein. Das gilt auch, oder vielleicht eben gerade für Filme wie "Crawlspace", die Genrestreifen wie Aliens, Resident Evil und Scanners zitieren. Und im Gegensatz zu einem "Cabin in the Woods" zitiert der australische Film geradezu konventionell.
Ich habe es aber auch mittlerweile aufgegeben, einen Film aufgrund seines Überraschungsfaktors zu beurteilen. Und selbst Streifen, die mich überraschen, wie zuletzt
Excision, weil sie etwas Neues wagen, müssen mir nicht zwangsweise wirklich gut gefallen. "Crawlspace" hat mir vielleicht deshalb so gut gefallen, weil er thematisch eben anders angelegt ist. Er ist mal kein Serienkiller- oder Torturepornflick, sondern liefert den altmodischen Spezialeinheit-dringt-in-Komplex-vor-und-wird-niedergemetzelt-Plot auf gut gemachte Art ab. Und das empfand ich als erfrischend. Ich muss aber auch zugeben, dass mir ein derartiger Plot sehr gut gefällt und es für meinen Geschmack einfach zu wenige (gut gemachte) Filme in diesem Unter-Unter-Genre gibt.