Autor Thema: "Tomb of Horrors" + kleine Spielleiterkrise  (Gelesen 4068 mal)

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Luvlein

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"Tomb of Horrors" + kleine Spielleiterkrise
« Antwort #15 am: 17. November 2006, 15:54:56 »
Wenn man die Konsequenzen einer Sphere of Annihilation nicht akzeptieren will, sollte man lieber von vornherein ohne diese spielen. Denn eine SoA, die generft wird, sobald sie ihre Funktion erfüllt, ist keine und fördert das beschriebene "uns wird schon nichts passieren"-Gefühl bei den Spielern.
Also für die Zukunft lieber auf die allertödlichsten Sachen verzichten, dafür aber die verbliebenen Gefahren gnadenlos ausspielen.
For one so unlike a whale, you blubber well.

Astinus Oruth

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"Tomb of Horrors" + kleine Spielleiterkrise
« Antwort #16 am: 17. November 2006, 16:34:46 »
Salvete,

ich finde, daß Du die SC´s zwar leben lassen, aber ihnen einen deftigen (!) Denkzettel verpassen solltest (auch ich bin eher der gütigere SL). Dann bleibt die Frage, was nachhaltig in Erinnerung bleibt:
- Stufenverlust (nur heilbar mit einem Wunsch o.ä. und nicht nur mit restoration) 1-3 lv.
- EP Verlust (ist die gütigere Methode, aber weniger wirkungsvoll)
- Kampf gg. mächtigeren Gegner, um in einer "umgewandelten" Sphäre zu entkommen
- Verlust von magischen Gegenständen oder viel (!) Gold

Vielleicht ist ja was für Dich dabei, aber i.E. sollte das Spiel allen (!) Spaß machen, und die obigen Möglichkeiten sind vielleicht angemessen, um dann bei den späteren Gefahren des Abenteuers hart (!) durchzugreifen. :twisted:

Valete
Astinus

kaigrass

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"Tomb of Horrors" + kleine Spielleiterkrise
« Antwort #17 am: 17. November 2006, 18:37:16 »
Ich habe vor kurzem ToH als ein One-Shot-Event geleitet und es dabei exakt nach der 3.5 Konvertierung gemacht. Da mir meine Erfahrung aber im Voraus gesagt hat, dass dieses Abenteuer mehr als ein Dutzend potentiell tödlicher Stellen beinhaltet, habe ich auch einige Zeit damit verbracht mir zu überlegen, wie ich mit Charaktertod umgehen soll. Gemeinsam mit den Spielern (allesamt Erfahren genug um zu Wissen, was ToH für sie bereithält) habe ich folgende Lösung ausgewählt:

Die SCs sind im Besitz eines magischen Artefakts, dass ihnen quasi zusätzliche Leben (1ups ;) ) beschert.

 
Spoiler (Anzeigen)


Diese Möglichkeit steht Dir natürlich nicht mehr offen. Trotzdem beruhigt es Dich vielleicht, dass ToH nichts an seiner Spannung und Faszination verliert, wenn man sich überlegt doch nicht alles Spielerfehler (oder einfach Pech) mit dem ultimativen Tod zu bestrafen. Darüber hinaus sollte man auch im Kopf behalten, dass ToH als Abenteuer für eine Konvention geschrieben wurde - dort ist es nicht so schlimm, wenn die Spieler reihenweise sterben. In einer laufenden Kampagne würde ich ToH unveränder aber nicht verwenden, da es das Potential hat, alles mühsam erarbeitenden Storyfäden zu kappen.

Darigaaz

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"Tomb of Horrors" + kleine Spielleiterkrise
« Antwort #18 am: 17. November 2006, 19:19:24 »
Tomb of Horrors hat nicht ohne Grund diesen Namen, wenn auch gleich zu Einstieg es extrem nervig ist, wenn gleich alle den Lemmingmodus hochfahren. Man kann hier evtl. beide Augen zukneifen und einen neuen Einstieg gewährleisten, immerhin hat man als DM ja auch das Abenteuer leiten wollen und somit wären sonstige Vorbereitungen mit einem Male zunichte. Ist ja auch als DM ein blödes Gefühl.

Aber generell sollte sowas eine (einmalige) Ausnahme sein.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Noctus

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"Tomb of Horrors" + kleine Spielleiterkrise
« Antwort #19 am: 18. November 2006, 21:33:48 »
Also so wie ich das sehe sind doch bis jetzt "bloß" zwei unvorsichtige SC vernichtet worden.
Die beiden anderen Wartenden haben den ersten beiden Unglücksraben dabei ja zugesehen und dann auch was passiert ist.
Vielleicht auch noch ein ungesundes Knochenknacken gehört, als sie vernichtet wurden. Dann sollte jeder mit zumindest einem geistigen Attribut über 6 darauf kommen, daß das nicht gesund war und vielleicht man schauen, was das ist. (Spruch, Knowledge Skill)

Natürlich ist das eine doofe Situation, aber das ist halt kein normaler Dungeon Crawl, sondern DIE "Tomb of Horrors", das Abenteuer mit dem höchsten "Mach dir mal nen neuen Chara"-Potential überhaupt.

Deswegen gilt:
In Dungeon den Schurken immer 10 Meter vor der Gruppe laufen lassen, am besten noch mit nem Seil um die Hüft gegen Fallgruben und um die Leiche wieder aus einem Gefahrenbereich zu ziehen, wenn die Falle zu hart war.
Der beste Freund des Massenmörders ist der Pazifist.

"Tomb of Horrors" + kleine Spielleiterkrise
« Antwort #20 am: 19. November 2006, 22:38:47 »
Und falls sich die anderen beiden trotz drastischer Beschreibungen und der Hinweis auf die Nägelkratzspuren auf dem Granitfußboden nicht von dem Vorhaben abbringen lassen, lass einfach einen alten Archäologengeist erscheinen, der in allen Einzelheiten beschreibt, wie auch er in die Kugel gesogen wurde, dann in Einzelteilen wieder ausgespuckt wurde. Dabei sollte er aber natürlich erwähnen, dass er es fast geschafft hätte wieder rauszukommen. Sowas wie Rätsel unter Zeitdruck mit langsamen Konstiverlust für falsche Antworten o.ä.
Oder du gibst schon eine kleine Kostprobe auf einen Endgegner der eine Projektion von sich schickt um ihnen zu helfen, aber natürlich nur um sich nicht selbst den Spaß zu nehmen euch alle einzeln zu zerlegen.
Strafe: 1/2 Stufe
Jared von Hindman: "In a game called Dungeons & Dragons, we should be grateful we didn't get a race called the Dungeonborn"
"Holy Solar Eclipse!!!" - A disciple of Pelor swearing

Lim

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"Tomb of Horrors" + kleine Spielleiterkrise
« Antwort #21 am: 21. November 2006, 18:40:09 »
Zitat von: "Luvlein"
Wenn man die Konsequenzen einer Sphere of Annihilation nicht akzeptieren will, sollte man lieber von vornherein ohne diese spielen. Denn eine SoA, die generft wird, sobald sie ihre Funktion erfüllt, ist keine und fördert das beschriebene "uns wird schon nichts passieren"-Gefühl bei den Spielern.
Also für die Zukunft lieber auf die allertödlichsten Sachen verzichten, dafür aber die verbliebenen Gefahren gnadenlos ausspielen.


Bei der Vorbereitung des Abenteuers habe ich aber nie daran geglaubt, das tatsächlich so viele Spieler einfach in die Sphere springen. Zwei taten dieses ja direkt am oben genannten Abend und zwei weitere sind letzten Abend noch zusätzlich hinein getreten. Übrigens wusste keiner der Spieler was eine Sphere of Annihilation ist und somit habe ich dann schließlich letzten Abend was anderes raus gedreht, um das Abenteuer nicht gleich weg zu schmeißen.

Die Spieler waren auf einer anderen Ebene gefangen und wurden von den Dämonen gefoltert, die die Tomb in Schuss halten. Nach ihrer Befreiung waren die Charaktere sehr geschwächt und von der Folter gezeichnet. Neben dem Verlust einer Stufe gab es nun natürlich noch rollenspielerische Konsequenzen und so haben sich die Verhaltensmuster der chars interessant verändert. Am Ende waren sie noch nicht mal sauer ob ihres Stufenverlustes, sondern hatten die wildesten Gedanken bzgl. ihres weiteren Vorgehens. Nach einer kurzen Verschnaufs- und Regenerationspause gingen sie nun mit anderen Motiven tiefer in die Gruft und haben sich allgemein vorsichtiger benommen.

Insgesamt bin ich nochmal glücklich aus meiner misslichen Lage raus gekommen. Mal sehen wie es sich weiter entwickelt ;) .

Nochmals vielen Dank für die Tipps und Hinweise. Es waren einige gute Ratschläge dabei, die mir sehr weiter geholfen haben!

Hyla Arborea

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"Tomb of Horrors" + kleine Spielleiterkrise
« Antwort #22 am: 25. November 2006, 21:25:48 »
Wenn so etwas passiert sollte man als DM bevor der erste Spielercharakter in den sicheren Tod geht einmal einen einzige pointierten Hinweis abringen. Sowas wie: "Du willst in die Sphäre springen? Dir ist klar, dass deinCharakter NICHTS über dieses Ding weiß?" Wink mit dem Zaunpfahl dass es klug wäre erstmal etwas nachzudenken. Wenn das nichts hilft muss man hart sein. Nächstes Mal sind die Spieler vorsichtiger.