Ich muss das, was ich oben schrieb, widerrufen. Ich habe zu früh geurteilt. Jetzt werde ich langsam klüger.
Eines vorweg: Bevor man sich Ashes to Ashes anschaut, sollte man sich Life on Mars unbedingt komplett ansehen, andersherum macht es keinen Sinn.
Ashes to Ashes ist die inhaltliche Fortsetzung von Life on Mars, nimmt direkten Bezug auf den Vorgänger und löst am Ende beide Serien auf. Ich versuche mal ohne zu spoilern zu erklären, was ich meine.
Ashes to Ashes ist brilliant, zeigt sein Potential aber erst ab der zweiten Staffel. Als ich die ersten Folgen geschaut habe dachte ich zuerst, das sei nur eine Neuauflage von Life on Mars, mit einem anderen Protagonistin aber im Prinzip der gleichen übergeordneten Story. Anders als bei Life on Mars, wo man mindestens eine Staffel lang herumrätselt, was jetzt genau mir Sam Tyler los ist (Koma, tot oder Geisteskrank) und eigentlich bis zum Ende der zweiten Staffel nie ganz sicher sein kann, welche der drei Alternativen die Lösung ist, weiß man das bei Ashes to Ashes ja naturgemäß von Beginn an (sofern man LoM geschaut hat).
Dann ist die Protagonistin (mit der ich allerdings immer noch nicht warm geworden bin) eine Polizeipsychologin, die sich total in den Fall Sam Tylers hineingekniet hat und der dann haargenau das gleiche passiert, wie Sam. Sie weiß also anders als Sam von Anfang an ganz genau, was um sie herum vorgeht und muss jetzt eigentlich nur ihren Weg finden, aber nicht mehr herumrätseln, was zur Hölle eigentlich los ist. Und der Zuschauer denkt "Wie jetzt, jetzt soll ich der nur noch zuschauen, wie sie den Rückweg findet? Laaangweilig!"
Und dann, ab der zweiten Staffel, merkt man plötzlich dass man völlig auf dem Holzweg war. Nichts ist, wie man dachte, und am Ende hat uns auch Life on Mars nur eine scheinbare Lösung vorgegaukelt und es war in Wirklichkeit alles ganz anders. Brilliant, sage ich nur.
Wie gut, dass ich Ashes to Ashes noch eine Chance gegeben habe, was ich eigentlich nur getan habe, weil die Handlung in London spielt und ich die Stadt liebe.