Antwort 2, aber ich habe auch über Antwort 3 nachgedacht.
Der Spielleiter ist eben mehr als eine Rollenspielsoftware in einem Computer (die übrigens auch oft schummelt, wie ich den dringenden Verdacht habe). Er trägt die Hauptverantwortung für die Kampagne, auf die die Spieler nur deshalb Einfluß nehmen können, WEIL der Spielleiter manches Mal Dinge auch gegen die Würfel entscheiden kann.
Ich hatte mal einen Spieler, der mir manches Mal Willkür vorwarf, Heretic scheint zu verstehen, was er meinte. Der Spieler empfand es schon als Betrug, wenn ich ein Monster aus MMI, das den Figuren noch nie begegnet war, variierte und z.B. Säure statt Feuer speien ließ.
Ich kann den Vorwurf der Willkür bis heute nicht verstehen. Kann ich bei solchen Spielern überhaupt ein Abenteuer selber schreiben, oder ist ist schon das Betrug? Wenn ich ein (selbstgeschriebenes oder gekauftes) Abenteuer anpasse, ist es schon dann Betrug? Wenn ich die Prägung eines NSCs vor dem Spieltag, an dem er eingesetzt wird, verändere, ist es dann Betrug? Oder vor der Begegnung umpräge? Während der Begegnung? Um was betrüge ich eigentlich die Spieler?
Ich betrüge als Spielleiter nicht, ich gestalte. Die Regeln helfen mir, das richtige Maß zu finden - manchmal behindern sie mich auch, das richtige Maß zu finden. Dann greife ich ein.
Ich denke, Spielern, die das Gestalten des Spielleiters als Betrug empfinden, fehlt das Grundvertrauen in den Spielleiter, dass sich dem Spielspaß von allen Gruppenmitgliedern verpflichtet fühlt. Wenn das so ist, dann ist dieses Mißtrauen eine schwere Belastung für die Gruppe.
Rogan