Das sehe ich so nicht. Von den mir bekannten Chronicles-Bücher (Korvosa, Darkmoon Vale) war 90% auf Spieler UND Spielleiter gerichtet, erst die Schlussseiten enthielten "Geheimnisse" für den SL. Ich sehe das nicht als ein SL-Produkt im klassischen Sinn.
Das ist richtig, deswegen habe ich auch keine absolute Aussage getroffen. Ich wollte auch nur darauf hinaus, dass der Nutzen dieser Bücher für den in der jeweiligen Region leitenden SL wesentlich höher ist als für einen Spieler, der für seinen Charakter nur einen kleinen Ausschnitt daraus benötigt (wobei es natürlich schön ist, wenn er sich in seiner Heimat auch ein wenig auskennt, keine Frage). Die Companions enthalten ihrerseits natürlich auch für den SL wertvolle Informationen, dennoch sind sie speziell an Spieler gerichtet, die Bedarf an den darin gebotenen Optionen für ihren Charakter haben.
Ja, denn ich hatte mich vertan. Die Players Guides kosteten bisher 2 Dollar, nicht 4,99.
Ich hab mich mehr an den 46 € gestört, denn um auf diesen Betrag zu kommen, musst Du (falls ich nichts übersehe) den Pathfinder Companion: Osirion mitgerechnet haben, und der hat mit dem aktuellen AP rein überhaupt nichts zu tun. Davon abgesehen müsstest Du meiner Meinung nach, wenn Du schon das Darklands-Buch mitrechnest, für den Crimson Throne-AP auch das Korvosa-Buch in die Rechnung mit einbeziehen. Und schon stehts nicht mehr 2 zu 46, sondern 20 zu 38. Und dabei halte ich es nach wie vor für fraglich, ob man den Elfen-Companion überhaupt mit in die Rechnung einbeziehen darf, da dessen Nützlichkeit ja universell (also über den AP hinaus) ist. 20 : 28, schon sieht die Welt nicht mehr ganz so schlimm aus.
Ich gehe davon aus, dass die Elfen und die Darklands die Hauptthemen von 5 von insgesamt 6 Abenteuer im neuen AP sind, während die SC die einzige im neuen Players Guide vorgestellte "location" (Rätselhafen) nach dem ersten Abenteuer hinter sich lassen. Sandspitze und Umgebung sind Ausgangsort von 4 Abenteuern im ersten AP (1,2,4,5), bei Korvosa im letzten AP ist es noch stärker, also hatten wir hier Spielhilfen, die die SC in den Haupthandlungsort der Kampagne einbanden. Die Diskrepanz zum neuen Players Guide entsteht in meinen Augen dadurch, dass die Spieler nicht in dessen Hauptschauorte eingebunden werden.
Ich stimme dir nicht ganz in der Gewichtung der von dir genannten Hauptthemen zu, will jetzt aber auch nicht nitpicken. Letzteres halte ich für Absicht, dazu gleich mehr. In diesem Zusammenhang sei nur noch angemerkt, dass die Beschreibung Rätselhafens auch nur 6 Seiten im Companion ausmacht. Zwar mehr als Korvosa (5 Seiten) bzw. Varisia und Sandpointzusammen (4 Seiten) in den jeweiligen PGs, anteilig gesehen dank der Umfangsverdoppelung aber eher weniger. Und entschuldige, wenn ich widerspreche, aber es muss hinzugefügt werden, dass auch Sandpoint "nur" ein Abenteuer komplett für sich hat. In Bd. 2 immerhin noch die Hälfte, in Band 5 und 6 dient der Ort nur noch als Sprungbrett, das ich persönlich nicht mal unbedingt nutzen würde, da andere Örtlichkeiten im Rahmen der Haupthandlung wesentlich mehr Sinn machen.
Gerade einen Elfen-SC aus dem Mierani-Forest oder einen exotischen SC aus den Darklands zu spielen halte ich rollenspielerisch für das anspruchsvollste aber auch naheliegendste, was dieser AP laut Kampagnen-Leitfaden zu bieten hat; leider muss ich dafür noch (zwei) mal gesondert investieren.
Am anspruchsvollsten sicherlich, aber am naheliegendsten? Wenn man genau hinschaut, geht das Abenteuer davon aus, dass zu Beginn der Kampagne außer den Elfen niemand etwas über die Existenz der Drow weiß. Geschweige denn von den Darklands. Wenn Du das umsetzen willst, kannst Du den Inhalt des ersten Abenteuers als Haupthandlung nahezu komplett in die Tonne kloppen, da es as written dann einfach nicht mehr funktioniert.
Elfische SC sind natürlich kein Problem per se, aber auch hier ist zu Beginn der Kampagne nicht die Rede davon, dass den SC (oder den Spielern) dieser Themenschwerpunkt überhaupt bewusst ist. Elfisch SCs sind keineswegs naheliegender als SC anderer Völker und wenn ich die Zusammenfassung des fünften Abenteuers anschaue, wird es für den SL sogar wesentlich leichter sein, das Abenteuer für nichtelfische SC umzusetzen.
Tatsächlich sehe ich eine rein elfische (oder gar eine Darklands-Gruppe) als ähnliches Experiment an wie tbugs Goblin-Gruppe im RotRL-AP. Wie Du sagst, sehr anspruchsvoll (und wenns klappt, bestimmt ein tolles Erlebnis). Aber naheliegend: nein.
1. Warum reduzierst Du (weiter unten) den Darklands Quellenband auf die Drow? Gewiss gibt es in den Finsterladen mehr Völker als dieses eine (der Blogeintrag spricht von Duergar, Derro, Aboleth, Morlocks und vielen anderen). Warum sollten sich diese genauso wenig als SC im neuen AP eignen wie die Drow? Wenn ja, hätte ich mir von James Jacobs einen entsprechend ähnlich deutlichen Hinweis im Editorial erwartet wie zu den Drow.
Tatsächlich habe ich (unabsichtlich) die Volkswahl der Spieler auf Drow eingeschränkt. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass mich inzwischen eine herzliche Abneigung mit den ganzen exotischen Spielervölkern verbindet, die inzwischen so typisch für D&D 3.5 geworden sind. Dass Pathfinder das Volk der Menschen so stark ins Zentrum rückt, ist für mich ein Qualitätsmerkmal, insoweit bin ich in dem Zusammenhang gar nicht auf den Gedanken gekommen, das irgendwer sowas exotisches spiele wollen würde. Mein Fehler. Ändert aber nichts daran, dass die Kampagne meiner Meinung nach so konzipiert ist, dass die Spieler(charaktere) im Idealfall zu Beginn noch gar nichts von den Darklands wissen. Was mit Darklands-SC natürlich ad absurdum geführt würde.
Warum "verrät" eine Spielhilfe, die es meinen Spielern erlaubt, SC aus den Finsterlanden oder dem Mierani-Wald zu erstellen, die "Haupthandlung" des AP? Wäre das nicht ebenso mit einer Spielhilfe, die verrät, dass der AP in Korvosa spielt?
Siehe oben. Meiner Meinung nach liegt der Unterschied darin, dass Korvosa zunächst mal einfach nur eine Stadt ist und den Hintergrund der Handlung bildet. Dass es sich dabei um eine sehr spezielle Stadt handelt, müssen die SC zu Beginn noch gar nicht wissen. Tatsächlich ist es ja eher so, dass die Spieler in den AP in der Annahme starten, alles wäre in bester Ordnung, und ihnen plötzlich alles um die Ohren zu fliegen droht. Noch bevor das Abenteuer richtig begonnen hat, ist das ganze Wissen, dass die Spieler bis dato zu haben glaubten, kaum noch etwas wert und die Stadt plötzlich eine völlig andere.
Auch bei CotCT denken die Spieler also nur, sie wüssten, was Sache ist. Bei Second Darkness sollen die SC zu Beginn ebensowenig wissen, was auf sie zukommt. Ich weiß nicht, wie Du das handhabst und bin nicht naiv genug zu glauben, dass potentielle Mitspieler einer evtl. Onlinekampagne nicht hier in den Blog reinschauen. Aber wenn ich den AP für meine alte Tischrunde leiten würde, gäbe es garantiert zwei Dinge, die ich ihnen auf keinen Fall verraten würde: Dass die Underdark (aka Darklands) und dass die Elfen eine gewichtige Rolle spielen. Dass sind zwei der großen Überraschungen, die die SC im Laufe der Kampagne herausfinden, und das vorwegzunehmen, macht die Kampagne in meinen Augen um einiges ärmer (mal davon ab, dass das sofort irgendwen auf die Idee bringen würde, einen Drow spielen zu wollen).