Abgesehen davon: Warum ist die Grundklasse "reiner Bogenschütze" unbedingt nötig? Wer sind denn die "reinen Bogenschützen" im Mittelalter (also ohne Hokuspokus)?
In erster Linie: Bauern mit Bögen ---> Commoner oder Warrior (NPC-Klassen aus dem DMG I)
Damit sind die "typischen Bogenschützen" als SCs recht uninteressant. Sollte also außer Schießen noch was anderes tun. Damit bieten sich folgende Klassen an, je nach Stil des Bogenschützen:
Leichte Waffenträger und Plänkler ---> Scout (Complete Adventurer)
Förster, Jäger und Wildhüter ---> variant Ranger (Complete Warrior)
Krieger mit Bögen ---> Fighter (Spielerhandbuch)
Räuber oder Ganove ---> Rogue (Spielerhandbuch)
Schon mal daran gedacht, dem Ranger als "preferred enemy" einfach etwas zu geben, was zu seinem "Beruf" paßt? Wie wär's mit 'nem Jäger, der sich auf das Erlegen von Schwarzwild spezialisiert hat? Oder einem Wildhüter, der Gesetzlose haßt?
Ein Rogue muß ja auch kein Schlösserknacker und Beutelschneider sein. Mit seiner sneak attack und den passenden Talenten macht er auch als Scharfschütze eine gute Figur.
Ein professioneller Bogenschütze aus dem Kriegshandwerk, der mit Natur wenig am Hut hat, sollte definitiv Fighter sein. Erstens kann er dann mit den Waffen gut umgehen, zweitens wird so ein Soldat mit Sicherheit auch noch andere Waffen beherrschen. Die vielen Talente kann er ja einfach für relevante Sachen ausgeben (und mehr Talente geht echt nicht - auf fast jeder Stufe!!! Hallo???), und wenn er - wie oben schon mal jemand geschrieben hat - einfach einen niedrigen Konsti-Wert nimmt und mehr Geschicklichkeit, dann relativieren sich die Lebenspunkte auch.
Ein Kämpfer mit Konsti 10 oder 11 bei einem d10 pro Stufe ist sicher auch für den Geschmack Deines Kumpels noch dünn genug, jedenfalls dünner als z.B. ein Waldläufer mit Konsti 16. Der Bonus macht meines Erachtens nach mehr aus als der Würfel, solange es nicht gerade ein d4 ist.
Und viele Bücher brauchst Du auch nicht: Complete Adventurer (Scout) oder Complete Warrior (variant Ranger) heißen die Alternativen, und wenn der Kerl unbedingt nen Bogenschützen will, dann soll ER es halt kaufen, hm? Zudem sind beide Bücher sehr nützlich, gerade wenn man nicht so viel Magiekram braucht.
Sprechen wir es doch mal aus, was ich mir denke: Wenn der Knabe einen Mix aus Krieger und Waldläufer will, dann muß er halt in den sauren Multiclass-Apfel beißen. Das ist der Preis dafür, wenn man auf zwei Hochzeiten tanzen will, auf beiden ein bißchen und auf keiner richtig. Das will er aber nicht, weil es seinen Charakter später mal einschränken könnte. Laß Dich da doch nicht breitschlagen, eine unnötige und irgendwie unharmonische Klasse maßzuschneidern (was macht denn ein Bogenschütze außer Bogenschießen? Was soll das für ein Knilch sein? Ein Bogenschütze ist ein Mann mit Bogen, das ist ein Zustand, keine eigene Klasse - gibt ja auch keinen Hammerkämpfer, Kettenhemdträger, Kurzschwertkämpfer, Trinkliedbarden und Feuerballmagier als Grundklasse). Ich glaube, mit diesen Vorschlägen hier geht das ganz gut. Und wenn nicht, muß der Mensch halt mehrere Klassen erwerben. So ist das, glaub ich, vom Regelwerk her gedacht.
Einen guten Bogenschützen machen in erster Linie die Attribute und in zweiter Linie die Talente aus, nicht die Klasse. Da kann man fast jede nehmen.