Autor Thema: Anfang auf Stufe 0  (Gelesen 2411 mal)

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Baumbart

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Anfang auf Stufe 0
« am: 08. August 2007, 23:27:55 »
Hallo erstmal!

Ich bin noch nicht lang Spielleiter, also mangelt es mir ein wenig an Erfahrung.

Ich habe mir überlegt, die Spieler auf einem "Stufe-0-Status" starten zu lassen, um sie dadurch ihren Character in den ersten paar Spielabenden selber zu erschaffen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, das meine Spieler sich Chars zu sehr wegen den Kampfwerten ihren Character machen, und die Persönlichkeit vernachlässigen, oder sie gar nicht überzeugend spielen können.

Überlegt hatte ich mir, die SC mit einigen Problemen zu konfrontieren, und mir Eindrücke notiere, wie sie sich verhalten, und daraus dann mit ihnen die Persönlichkeit festlege und mit ihnen eine Klasse aussuche, die zu dem Character und dem Spieler passt.

Hat jemand Erfahrung mit sowas?
- Verloren ist der, der sich selber aufgibt. -

Kilamar

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Anfang auf Stufe 0
« Antwort #1 am: 08. August 2007, 23:36:32 »
Die Persönlichkeit sollten die Spieler schon selber festlegen. Da macht Stufe 1 und Stufe 0 keinen Unterschied.
In der Regel wird das nur komplizierter (neue Regeln ausdenken, Abenteuer für Stufe 0 entwickeln).
Wenn Dir das Rollenspiel besonders wichtig ist, würde ich auf Fragebögen zur Persönlichkeit des SCs ausweichen, sollte einiges im Netz zu finden sein. Dazu eine Story zum Charakterhintergrund, ne kurze Abhandlung zur Motivation und Zielen und ner Charakterbeschreibung und Du hast alles was Du brauchst. Bzw. die Spieler haben sich dann genug Gedanken zum Charakter gemacht.

Kilamar

Baumbart

  • Mitglied
Anfang auf Stufe 0
« Antwort #2 am: 08. August 2007, 23:40:48 »
Ja, aber das Problem ist folgendes:

Kleines Beispiel:

Einer meiner Spieler will einen total netten, zuvorkommenden Char spielen, bringt das aber nicht über die Bühne.

Also möchte ich wissen wie er im Spiel reagiert.
- Verloren ist der, der sich selber aufgibt. -

Kilamar

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Anfang auf Stufe 0
« Antwort #3 am: 08. August 2007, 23:46:33 »
Dann spielt er halt nich so einen SC, sondern einen weniger Freundlichen. Persönlichkeiten können sich ändern, ich würde ihn darauf nicht festnageln.

Kilamar

IronRudi

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Anfang auf Stufe 0
« Antwort #4 am: 09. August 2007, 07:29:25 »
Gib Ihnen Stufe 1 Commoner und lass sie dann aufsteigen...

Zechi

  • Globaler Moderator
Anfang auf Stufe 0
« Antwort #5 am: 09. August 2007, 07:46:58 »
Regeltechnisch bietet sich die Apprentice Regelung aus dem 3.0E DMG an. De facto ist das so eine Art Level 0. Du darfst dann halt nur das Apprentice Level für eien Klasse geben und nicht für zwei (die Regel ist eigentliche für Multiclassing).

Ich kann sonst aber Kilamar nur zustimmen. Ich denke das bringt wenig, zumal man ja recht schnell aufsteigen würde oder nicht?

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Baumbart

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Anfang auf Stufe 0
« Antwort #6 am: 09. August 2007, 10:27:45 »
Ok, danke auf jeden Fall.
- Verloren ist der, der sich selber aufgibt. -

Taraxacum

  • Mitglied
Anfang auf Stufe 0
« Antwort #7 am: 09. August 2007, 15:48:40 »
Es ist nicht jedermans Sache, aber die Paragone könnten ein wenig Abhilfe schaffen. Man könnte so ein wenig vorstarten.
Wenn die Spieler aber leine Munchkins sind, dann werden sie aber durch diese Volksklassen noch schlimmere Chars hervorbringen.
Es ist nunmal ein 2schneidiges Schwert.

Gesinnung, bzw, Verhalten ausspielen:
Ich habe selber einen Spieler in der Gruppe, der immer tolle Ideen hat. Charismatische Chars, einschüchternde Magier, superschlaue Schurken etc. Sein Problem ist, er ist selber schüchtern und kommt nicht aus seiner Haut raus. Einmal wollte einer seiner Schurken eine Frau rumkriegen. Es endete in einem Fiasko. Als ob das nicht genug war, kam er aus einem schwer bewachten Puff nicht mehr raus. Es lag nicht an den Möglichkeiten, aber es fiel ihm nichts ein. Als sehr intelligenter, verschmitzter Schurke, wie er seinen Char definierte, kam er überhaupt nicht rüber.
Also, was macht man mit solchen Spielern? Man kann sie nur bei Seite ziehen und ihnen raten ein wenig piano zu machen, bei ihrer Charwahl, bis sie sich wirklich zutrauen solche Reißer zu spielen.
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

DU#1229

  • Gast
Anfang auf Stufe 0
« Antwort #8 am: 09. August 2007, 22:57:36 »
Sonst spiel doch die ersten paar Stufen (St 1-3 oder so) mit den neuen Charakteren relativ viel Interaktion, Jugend, Heimat, etc pp...
Dann siehst Du, wie sie mit den neuen Charakteren spielen und sie sind nicht zu hochstufig für junge Männer/Frauen, die ihr Dorf gerade verlassen.

Niedertracht

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Re: Anfang auf Stufe 0
« Antwort #9 am: 10. August 2007, 00:53:01 »
Zitat von: "Baumbart"

Ich habe die Erfahrung gemacht, das meine Spieler sich Chars zu sehr wegen den Kampfwerten ihren Character machen, und die Persönlichkeit vernachlässigen, oder sie gar nicht überzeugend spielen können.

Macht es dem Rest der Gruppe denn Spaß so zu spielen? Wenn ja, solltest du dich anpassen oder Konsequenzen ziehen. Nur weil du ein Schirmchen vor dir stehen hast, bist du nicht dazu da die Gruppe nach deinen Maßstäben zu erziehen/formen.

Wenn den Spielern hingegen nur das Handwerkszeug fehlt, die Persönlichkeit zu entwickeln, würde ich zu einem Fragenkatalog raten. 10-15 Fragen, die mit zwei, drei Sätzen zu beantworten sind, sollten eigentlich ausreichen und es entsteht keine "gute Hintergrundgeschichte(tm)".

Das Ausspielen ist so eine Sache. Häufig liest man, daß Rollenspiel ja auch dazu dient (dienen kann), eine andere Persönlichkeit zu spielen, als man selbst hat - ob diese Aussage nun sinnvoll ist, lasse ich bewußt offen. Dann kann man aber nicht im nächsten Atemzug verlangen, daß die Rolle überzeugend gespielt werden muß. Ein Spieler, der keine Ahnung von Waffen und ihrer Funktionsweise hat, kann nun einmal einen Charakter, der Waffenexperte ist, nicht so überzeugend spielen, wie ein Spieler, der hie rüber Wissen verfügt. Ob man nun Spielern solche Rollen verbietet, sollte man gut überlegen.
Money is the only cause worse dying for.