Ich finde die ganze Miniaturen-Diskussion nicht so wichtig, ich spiele gerne mit Miniaturen, wenn beide Parteien mehr als 2 Mitglieder hat. Und ich finde es gar nicht schlimm, dass es ein "Spiel im Spiel" ist. Hey, dafür spiele ich kein Tabletop :-D Dafür baue ich einfach eine Begegnung mehr in meinen D&D-Abend.
Die Regeln der 3E haben natürlich das Miniaturen-Spiel kräftigst unterstützt, aber keinesfalls notwendig gemacht. Ersteinmal kann man so spielen wie zu 2E-Zeiten auch, also als Erzähl-Kampf, als imaginärer-Miniaturen-Kampf oder eben mit "anderen Hilfsmitteln". Ein echte Werbung für die Miniaturen ist es auch nicht, alle Illustrationen in den Regelwerken zeigen Counter (Pappscheiben) IIRC. Ich spiele nahezu jede Begegnung mit Battlemap, aber ich besitze nur eine Handvoll D&D-Miniaturen, dafür noch zwei von Warhammer, eine von Confrontation etc. soll heißen: SCs=Miniatur (Material unerheblich) NSCs/Monster=was gerade zur Hand ist (in der Regel besagte Counter).
Ich hoffe inständig, dass die 4E ebenfalls ohne Battlemap spielbar ist und ich gehe auch davon aus, dass sie ohne den digital content auskommt, zumal es in dem Video hieß die vier Säulen der 4E seien unabhängig von einander (oder so). Sollte das alles nicht der Fall sein, also sollten Battlemaps (ich schreibe jetzt nicht mehr Miniaturen) unentbehrlich werden, dann in der Tat, dann wird sich Wizards ins eigene Fleisch schneiden, denn davon dass es Bedingung wird (anstatt präferierte Option), dann gewinnt man dadurch keinen Kunden, aber man verliert ein paar. Daher bezweifle ich dies.
Ich kann TheRavens Befürchtungen allerdings nachvollziehen und ich bin richtig gerührt, wie er sich um das Wohl, um die Unterhaltung und um den Spaß nachfolgender Generationen und junger Menschen sorgt. Ebenfalls teile ich die Erfahrung, dass Battlemaps den Spielfluss unterbrechen und dass es die Atmosphäre zerstört, aber... das stört mich nicht besonders, Kämpfe in der 3E sind für mich (meistens) Gummibärchen, Miniaturen und Halmamännchen schieben und Würfel werfen, nicht die Axt schwingen und dem furcheinflößenden Monster eins auf die Mütze geben (einigen meiner Spieler geht es allerdings anders).
Wie wenig D&D das Charakterspiel unterstützt wäre allerdings noch zu prüfen, gerade in den einleitenden Kapiteln der Grundregelwerke wird schon darauf eingegangen (in den SRD natürlich nicht). Und man muss auch bedenken, dass Charakterspiel bei weitem nicht alles ist. Wichtigstes Element eines Rollenspiels, quasi die Definition ist, dass sich die Figuren weiter entwickeln (in Persönlichkeit und Kompetenzen) und das gilt nicht nur für P&P-RPGs.
Dennoch bleibt all das abzuwarten, eine zu große Polarisierung auf Battlemaps (oder gar Miniaturen) wird Kunden kosten und - so glaube ich - nicht mehr bringen, als wenn man es optional lässt.
Eine kleine Anmerkung noch: Scribe, ich fand das StarterSet genial! Klar, die "Evolution", die du bemängelst war wirklich nicht der Bringer (das soll ja beim neuen Basic-D&D-Set besser gewesen sein, keine Ahnung, das kenne ich nicht). Aber die Wizards (war doch von den Wizards oder war das AMIGO?... kann ich mir nicht vorstellen) haben doch einige geniale Schachzüge vollzogen, die Gelegenheitsangriffe in "Flucht-Regeln" zu wandeln z.B., ähnlicher Mechanismus, aber viel simpler. Schön kurze Abenteuer, die keinen Neuling ob ihrer größe abschrecken (Erfolgserlebnis in 30 Minuten) und so fort. Ein tolles Produkt!
Und was soll ich sagen - auch heute noch, wenn wir neue Spieler haben, die nie D&D spielten, dann packen wir das StarterSet auch nochmal aus und spielen die ersten 1-2 Abenteuer nochmal (wenn auch nach vollen Regeln und mit selbst gebauten SCs).