(continued)»Da ist-«, begann Dirim. Weiter kam er nicht, bevor der gesamte Vorraum von schnetzelnden Metallstücken erfüllt wurde. Die Dämonin hatte eine
Klingenbarriere beschworen.
Thamior und Thargad sprangen instinktiv nach vorne, noch bevor der Zauber ihnen schaden konnte, und auch Jørgen, der direkt am Durchgang in die Halle stand, blieb unverletzt. Sogar Dirim reagierte geistesgegenwärtig, nur Boras wurde, als er aus dem Vorraum floh, von mehreren tiefen Schnitten verletzt.
»Was ist da?«, fragte Jørgen. Er starrte in die Dunkelheit und tastete sich langsam vor.
»Schlangenfrau mit sechs Armen«, sagte Dirim, »und Pfeifer.«
»Marilith«, fluchte Jørgen.
Läuterung leuchtete so hell, dass es ihn fast blendete.
Thamior nahm einen Unsichtbarkeitstrank und bewegte sich langsam an die Seite der Halle. Er wollte an der Dämonin vorbei und zum Pfeifer. Die Marilith schien ihn nicht zu bemerken. Thargad folgte Thamior. Die Schatten im Raum umschmeichelten die Hand Helms, verbargen ihn ohne Deckung zu benötigen. Boras bevorzugte den direkten Weg.
Blutrache wies ihm den Weg. Die Marilith kam ihm sogar einen Schritt entgegen, als er auf sie zustürmte. Sein Schlag war brachial, aber die Dämonin wich blitzschnell aus und lenkte die Axt mit einem ihrer Schwerter zur Seite.
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Der folgende Kampf ist etwas verkürzt. Dirim hatte noch Zeit, sein neues Wort der Macht auszuprobieren. Leider hatte die Marilith zu viele TP
Dirim ließ einen
Flammenschlag auf sie niederregnen. Er hatte nicht damit gerechnet, aber die Dämonin wurde tatsächlich leicht verbrannt, und der Pfeifer schrie gleichzeitig vor Schmerzen, als die Flammen ihn versengten. Jørgen war neben Boras angelangt. Er schlug mit aller Finesse, die er aufbringen konnte, aber die Marilith wehrte die Schläge spielerisch ab. Sie beachtete ihn kaum, sondern hatte ihren hungrigen Blick auf den Barbaren gerichtet. Ihre Langschwerter wirbelten in einem hypnotisierenden Muster. Boras' Brust färbte sich rot. Er starrte überrascht an sich herab, kaum noch in der Lage, sich aufrecht zu halten. Die Marilith schlang ihren Leib um ihn und begann zu drücken. Ihm wurde grau vor Augen.
»Dirim!«, rief Jørgen.
»Bin dabei!« Dirim belegte Boras mit dem mächtigsten Heilzauber, den er kannte. Der Barbar schnappte nach Luft, sein Kopf fuhr hoch, und mit einem lauten Schrei sprengte er den Würgegriff der Dämonin. Dann schlug der mit der Axt zu.
Blutrache traf den Schlangenleib und drang tief ein, durchtrennte ihn aber nicht. Graues Blut quoll aus der Wunde. Die Marilith lachte.
Der Pfeifer verfolgte den Kampf aufgeregt. Er hatte seine Tentakel tief in dem Schädel vergraben und eine stärkende Melodie angestimmt. Jetzt versuchte er, den Zwerg mit einem Säurestrahl zu erwischen, aber vergebens. Dirim beachtete ihn gar nicht. Sie alle hatten nur Augen für den Marilith. Der Pfeifer war verwirrt, dass die Kettenbrecher ihn so allein lassen würden.
Thargad schälte sich aus den Schatten.
Funke durchtrennte mit einem Schlag alle Tentakel des Pfeifers, und
Todeshauch durchbohrte den Leichenschädel und nagelte ihn an die Brust des Gedankenschinders. Der Pfeifer wackelte mit den Tentakelstümpfen. Thargad benutzte
Todeshauch wie einen Hebel und drehte den Pfeifer um die eigene Achse. In großen Flocken fiel die Unsichtbarkeit von Thamior ab, als er dem Pfeifer einen Pfeil in den Kopf schoss.
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Hier bin ich nicht sicher, ob Thamior nicht seinen Zauber gewirkt hat (automatischer kritischer Treffer) und Thargad den Pfeifer alleine erledigte. Meine Notizen sind da schwammig.
Thamior schoss noch zwei weitere Pfeile auf die Marilith ab, aber er konnte sie einfach nicht gut genug sehen, selbst wenn er ihre Schadensreduzierung hätte durchdringen können. Die Marilith wiederum veranstaltete einen weiteren wirbelnden Angriff, und der gerade erst geheilte Boras musste fast schon wieder in die Knie gehen. Er schaffte es mit letzter Kraft, dem Schlangenleib zu entkommen.
Jørgen sah Thargad zögern. Er wusste, was der Schurke dachte. Boras war der einzige, der ein solches Schlachtwerk überhaupt überleben konnte. Er sollte das nicht denken, aber insgeheim war er froh, dass er der Dämonin noch keine Gefahr hatte sein können. Wäre er ihr Opfer geworden... Er blickte auf seine Waffe und fühlte die Zweifel verschwinden.
Läuterung glich einer klingenförmigen Sonne und erinnerte ihn daran, dass er hier der Vertreter des Lichts war, und die Finsternis vertreiben sollte. Egal, wie vorübergehend – schließlich konnten getötete Dämonen Toril 99 Jahre lang nicht betreten.
Es donnerte. Jørgen sah über die Schulter. Die beiden Wachkreaturen hatten die Eingangstür zerschmettert und sprangen gerade durch die
Klingenbarriere. Eine von beiden wurde dabei schwer verletzt, aber beide schafften es und standen nun knurrend in ihrem Rücken. Er sah wieder zur Marilith, die sich gerade lachend über Boras beugte und ihm einen Kuss zuwarf.
»Schluss.« Er würde ihr etwas geben, von dem sie zurückkommen konnte. Wenn sie überhaupt nach Hause fand. Jørgen richtete ein stummes Stoßgebet an Siamorphe und schlug zu.
Läuterung schien sogar noch heller zu leuchten, als es niederfuhr. Mit einem kurzen Seitenblick brachte die Marilith ein Langschwert zum Block hoch. Läuterung blitzte so grell, dass Jørgen die Augen schließen musste. Auch die Dämonin war kurzzeitig geblendet. Ihr Block ging fehl.
Läuterung traf auf ihren Körper, und wieder blitzte es kurz auf. Jørgen spürte, wie neue Kraft in das Schwert strömte, wie es sich regelrecht durch das dämonische Fleisch fraß, bis es tief in ihrem Leib steckte. Jørgen leitete heilige Energie in die Waffe und merkte, wie diese Energie von
Läuterung fast verdoppelt wurde. Er stemmte und lehnte sich vor und presste
Läuterung weiter durch die Marilith, trennte die Dämonin quer über die Brust in zwei Teile. Dampfend und grau blutend kippte ihre obere Hälfte zu Boden.
Spoiler (Anzeigen)Läuterung hat zusätzlich die Verzauberung "heilig" sowie die Eigenschaft "Paladinschwert" bekommen (+10 SP bei Smite Evil)
Dadurch hatte Jørgen, der Externarenschnitter, geschätzte 57w6 in seinem Schadenswurf
Danach machte es auch nichts mehr, dass Jørgen von einem der Wachkreaturen gebissen wurde. Boras erlegte das verletzte Wesen, und gemeinsam machten die Kettenbrecher dem anderen den Garaus.
Damit das Tor bloß nicht noch eine Marilith herbeirief, hämmerten sie dann zuerst zu fünft, dann nur noch zu dritt drauf ein, nachdem klar war, dass nur Adamantitwaffen die Härte dieses Tors durchdringen konnten. Das farblose Tor zerfiel unter lautem Rumpeln, und mit einem Blinzeln kamen die Farben zurück. Und nicht nur das, die Kettenbrecher konnten auch endlich wieder vernünftig sehen. Und sie hatten ein halbes Dutzend Diamanten aus den Resten des Tores retten können.
Boras atmete tief durch. »Heilung«, bat er. »Und dann zum leeren Tor.«
»Phoenix, wer immer du auch bist«, sagte Thargad. »Wir kommen.«