23. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Insel im Umberlees Schlund
Das ist alles schön und gut, aber können sie was auch über den Schatz erzählen? „Schatz? Luvius hat davon gesprochen. Er liegt in Chondathan, gut versteckt unter der Erde.“ Aber wo genau, wissen sie auch nicht. Irgendwie habe ich mehr von diesem Hinweisen versprochen. Ich fasse das Seil an, aber auch hier offenbaren die Handschuhe nichts Neues. Aber sie fänden es Nett, wenn wir sie beerdigen würden, dass würde den Fluch brechen und sie würden endlich Ruhe finden. Nun, wenn es weiter nichts ist. Also schnappen wir uns jeder einen von ihnen und tragen sie raus. Kaum sind wir draußen, ertönt ein unheimliches Heulen. Was hat das jetzt wieder zu bedeuten?
Auf einmal sehen wir uns drei Hunden gegenüber. Und diese Hunde sind sehr komisch. Ihre Haut ist halb durchscheinend und innere Organe zeichnen sich unter der Haut ab. Ich halte sie für untotes Gesindel, lasse die Rüstung samt Knochen fallen. „He, seid doch vorsichtiger!“ quengelt einer der toten Schildwächter und ich zücke zwei Phiolen mit Weihwasser. Auch die anderen machen sich Kampfbereit. Die Hunde greifen an und Ryan ruft „Möge Tymora dich heilen!“ Mit diesem Wort tatscht er nach der Kreatur. Aber die heilende Magie, welche auf Untote sich verheerend auswirkt, scheint dem komischen Hund nichts auszumachen. Dann verschwinden die Hunde auf einmal. „Was war das denn?“
Aber die Viecher kommen zurück und attackieren ein weiteres mal. Und Poff, verschwinden einfach wieder.
„Ich habe keine Ahnung!“ meine ich, in Vaters Geschichten kam so was nie vor.
„Dämonen sind das nicht!“ meint Lia.
„Untote auch nicht!“ gibt Ryan seine Meinung hinzu. Wir reden wild durcheinander. Ich stecke mein Weihwasser weg und ziehe meinen Bogen und lege einen Pfeil ein. Dann taucht so ein Wesen schon wieder auf. Ich lasse meinen Pfeil von der Sehne schnellen und der Hund heult auf. „Was immer sie auch sein mögen, Bluten tun sie auf alle Fälle!“ Und so stellen wir uns auf sie ein und bekämpfen sie, wann immer sie auftauchen. Xana, Ryan und Lia werden mehrmals von den Hunden gebissen. Auch ich werde zweimal attackiert, kann aber ihre Bisse mit meiner Tartsche ablenken.
Schließlich stellen wir uns so auf, dass wir uns gegenseitig unterstützen können und schlagen so einen Hund noch dem anderen Tod. Puh! Das war jetzt was. „Endlich sind sie tot. Jedes mal wenn uns jemand erlösen wollte, kamen diese Mistviecher.“
„Warum habt ihr uns nichts gesagt?“ fragt Glücksbote Ryan.
„Hätte ihr uns geholfen, wenn wir euch das gesagt hätten?“
„Ja! Verdammt noch mal!“ meine ich. „Nun gut, wo wollt ihr beerdigt werden?“
„Egal wo, Hauptsache wir liegen nicht mehr im Wasser in der Grube.“
„Da drüben ist ein schönes Plätzchen.“ Ich zeige auf eine Stelle, von wo man den Sonnenuntergang aus sehen kann. Dort schaffen wir die drei toten Schildwächter hin und fangen an, sie dann mit Schutt zu bedecken. Schließlich geben sie Ruhe und das heißt wohl, dass sie die ewige Ruhe gefunden haben. Wir machen weiter, bis wir drei Ordentliche Hügel haben. Dann sprechen unsere Priester ein kurzes Gebet und wir gedenken kurz der Toten. Es wäre vielleicht angebracht gewesen, nach ihren Namen zu fragen. Vielleicht haben sie noch Angehörige in der Stadt, die sicherlich gerne gewusst hätten, was aus ihren Lieben geworden ist. Ich kann so was nur zu gut nachfühlen. Aber dazu ist es nun zu spät.
„Ruht in Frieden!“ meine ich noch, dann drehen wir uns um und fahren zurück.
Einen Hinweis haben wir ja noch. Zurück im Brunnenhaus nehmen wir das Blatt mit der letzten noch unverschlüsselten Botschaft und fangen an zu knobeln. Der Text geht so:
Drachengold, Beute, Giftwein und Mondschein. Widerstand, Richter,
Dietrich, Garotte, Botschafter, Meuchler und Soldräuber. Waldwicht,
Nebelfrau und Gargyle. Wurfpfeil, Blutspuren, Leichen, Hinterhof, Rapier
und Totschläger. Zirkuszelt, Schuldmauer und Dämmerung. Überblick,
Warenhaus, Armbrust, Blutraben, Wildnis, Dunkelheit und Kurzschwert.
Am späten Nachmittag fangen wir an, unterbrechen dann, um ein Abendessen unten im Schankraum einzunehmen. Gäste sind wieder da und es herrscht gute Stimmung. Etwas gestärkt kehren wir zurück. Inzwischen haben wir unzählige Methoden ausprobiert. Von jeden zweiten Buchstaben bis zum letzten. Oder nur jedes dritte Wort und davon nur jeweils die vordere oder hintere Hälfte. Oder versuchen den Beschreibungen Orte zuzuweisen. Aber nichts ist wirklich schlüssig. Auch die Handschuhe habe ich schon ausprobiert, aber sie zeigen nur, wie er die Botschaft schreibt, nicht, was sie bedeuten könnte. Kurz vor Mitternacht ruckt Lia etwas seltsam auf und entschuldigt sich dann. Nach etwa zehn Minuten kommt sie zurück und setzt sich wieder.
„Ich glaub, ich habe es! In jedem Wort befinden sich immer zwei gleiche Buchstaben, wenn man die zusammen setzt kommt folgender Satz heraus: Dein dritter Weg führt dich zum Barbier!“ Verkündet sie dann nach zwei Minuten. Tatsache, Lia hat das Rätsel gelöst. Manchmal ist es so einfach.
„Luvius Vater war Barbier. Und er lebt noch, wenn er auch nicht mehr seinem ursprünglichen Gewerbe nachgeht. Inzwischen ist er ein Büßer Illmaters. Fragt am Siechenhaus nach.“ meint Renya, nachdem wir ihr die entschlüsselte Botschaft überbracht haben. Aber dafür ist es heute zu spät. Ich mustere intensiv Lia, bin ich die einzige, die diesen „Geistesblitz“ nach einer Pinkelpause etwas seltsam findet?
Gespielt am 12.1.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon (Stufe 4), Kaira (Stufe 5), Lia (Stufe 3), Ryan (Stufe 3), Xana (Stufe 4)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: 720 für Kaira weil gerade fünfte Stufe dank eingelösten Bonus für SH, 1020 Rest.
2 Todeswürgeranken
3 Teleporterhunde
Beute
Ein paar Handschuhe