Ach ja Sailormoon.
Das waren noch Zeiten, als man in der AnimaniA Kontaktanzeigen wie solche laß: "Ich bin zwölf Jahre alt und steh voll auf SM." Wobei mit SM natürlich Sailormoon gemeint war.
25. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Westtor
Ich eile hinzu und verschließe die Türe, in dem ich Schloss mit meinem Dietrich manipuliere. Es kommt wirklich selten vor, dass ich mal zumachen muss. Xana kramt einen Kerzenstummel heraus und stopft es in das Schlüsselloch, bevor sie das Wachs der Kerze zum schmelzen bringt. Gute Idee. Aber die schweren Schritte lassen nichts gutes vermuten und als ein wuchtiger Schlag die Türe erzittern lässt, wird mir klar, dass dieses Wesen kein Schlüssel braucht, um Türen zu öffnen. Nach mehreren wuchtigen Schlägen fällt der Eindringling mit der Tür buchstäblich ins Haus und ein riesiges Wesen stapft in den Raum hinein. Es scheint zu leben, ist also kein Konstrukt, aber es trotzt jeder Beschreibung. Es ist grob Humanoid, seine überlangen Arme laufen in gewaltigen Krallen aus. Es hat ein viel zu gewaltiges Maul mit bösartig aussehenden Zähnen für seinen kleinen Kopf und seine Haut ist so buntschillernd, als hätte ein Kind mit Wasserfarben gespielt.
Da es gefährlich aussieht, jage ich ihm gleich mal ganz hinterhältig eine maximierte Kugel aus Säure zwischen die Augen, die immerhin einen ordentlichen Krater hinterlässt, wenn dieser Zauber wohl nicht seine ganze Wirkung entfalten konnte. Das was auch immer scheint einige Resistenzen drauf zu haben. Xana und Lia spulen ihr Programm ab, besonders Lia ist als Kriegsmagierin hoch flexibel im Wechsel mit den verschiedensten Energiearten. Allerdings bekommt Lia, bevor Ryan blocken kann, einen Gegenangriff ab, der ihr richtig weh tut. Finsternis!
Aber dann ist Ryan als menschliches Bollwerk da und entlastet Lia, die so zurück weichen kann. Eine weitere Salve Geschosse verschiedenster Art überlebt auch das Ding nicht und dieses Problem ist beseitigt. Vorsichtig linse ich die Treppe nach unten und sehe einen Goblin, der ebenfalls um die Ecke schaut. Ich zeige auf ihn und deute ihm mit einer nachdrücklichen Geste, zu verschwinden. „Buh!“ Er schluckt schwer und huscht eilig in sichere Deckung. Deutlich sind mehrere von uns weg rennende Schritte zu hören. Von denen haben wir nichts mehr zu befürchten, die haben verstanden. Es gibt eine kurze Diskussion, nachdem Ryan die schwersten Verletzungen wieder geheilt hat, ob wir das Erdgeschoss noch sichern sollen.
„Wir müssen den Turm abstellen, in dem wir den Alchemisten töten und die Steueranlage vernichten. Wir sind nicht hier, um den Turm auszuplündern oder zu sichern. Zeit ist ein wichtiger Faktor in dieser Mission, also weiter!“ Ich schreite die zentrale Treppe nach oben und halte an, als ich oben ankomme. Vor uns liegt ein kurzer Gang, der in einem Doppelportal endet, das zum Kontrollraum führt, wie wir aus Karten wissen, die uns die rote Bardin Almara gezeigt hat. Links geht eine Türe zum Speisesaal der Besatzung ab, rechts zu einem Arbeitslabor. Ryan schreitet frech an mir vorbei, bevor ich Fallen entdecken kann. Fallen löst der ungeduldige Schicksalswächter nicht aus, dafür wird die rechte Türe buchstäblich durchschritten und ein seltsamer Golem greift Ryan an. Ich schätze mal, dass ist ein Alchemisten Golem. Seine Attacken machen nicht nur physischen Schaden, sondern er versprüht auch grünes Feuer und Säure, besonders wenn er getroffen wird. Da ich mal schätze, dass er genau gegen diese Energiearten auch Immun ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als Ryan moralisch zu unterstützen, da ich keine anderen Energiearten außer eben Feuer und Säure im Programm habe. Das muss ich demnächst unbedingt mal ändern. Lia und Xana dagegen feuern ein wahres Feuerwerk aus magischen Kugeln aus Elektrizität, Eis und Schall ab, während Ryan sich nach und nach gegen jede der vom Golem verwendeten Energiearten Immunisiert.
Irgendwann kapiert auch der dümmste Golem, dass es keinen Zweck hat, mit Ryan zu spielen und stapft auf uns zu. Aber bevor er wirklich gefährlich werden kann, Xana und Lia bekommen trotzdem einiges an Blessuren ab, geht der Golem vernichtet zu Boden. Wieder ein Problem weniger, in dem Raum wo der Golem war, sind noch drei vorwitzige Goblins, die mit magischen Strahlen um sich schießen. Wir machen einfach die Türe wieder zu. Zeit unsere Mission zu Ende zu bringen, nachdem unser Schicksalsbote fleißig den neuen Stab benutzt, um sich und die anderen wieder hoch zu heilen. Die Ladungen haben sich inzwischen halbiert. Das Doppelportal ist verschlossen, aber kann meinen inzwischen weit fortgeschrittenen Diebeskünsten nicht widerstehen.
Drinnen sehen wir einen großen Arbeitsraum, voll gestellt mit Werkbänken, Labortischen und Regalen an den Wänden, eine kalte Esse ist hinten in der Ecke zu sehen. Im Zentrum steht ein dickbäuchiger und glatzköpfiger Mann, der uns finster mustert. „Ungebetene Gäste! Ich sehe schon, ich muss an der Innenverteidigung noch etwas feilen!“
„Zeit zu sterben!“ mit diesen Worten laufe ich los, um die Distanz zu überbrücken. Ich werfe, als ich nah genug bin, meine zweite große Kugel, die aber an einem aufleuchtenden Kraftfeld harmlos abprallt. Hu?
„Ihr Narren! Tötet mich, und die Stadt wird tausendfach dafür bezahlen!“ Er eilt zu der Wand und stellt etwas mit einigen Hebeln an. Aus der Wand fährt ein Steinlöwe heraus, der eine Lohe Feuer über mich hinwegbranden lässt. Allerdings kann ich mich unter der Lohe hinwegducken. Da hat mir mal wieder Tymora gelächelt. Danke, meine Dame! Aber gerade als ich wieder auftauche, taucht eine Teufelin auf. Sie ist eindeutig weiblich, mit straffen Attributen der Weiblichkeit in der Größe gesegnet, die Männer ein zweites mal hinschauen lässt. Einer ihrer Arme endet in einer gefährlich aussehenden Sensenklinge und sie sieht nicht erfreut aus. Verdammnis!