• Drucken

Autor Thema: Der Test der Zeit  (Gelesen 112718 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #495 am: 10. März 2011, 12:32:28 »
Tag 6 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

"Aber das habe ich nicht vor!" beschwichtigt er und ich werfe eine Münze. "Ein Penny für deine Gedanken!"
"Meine Name ist Johann Selcher, ich komme aus dem schönen Sealgaunt in den Kolonien. Einst war ich dort Templer des Tempus, bis meine Kampfgruppe der Stahlklauen von einer überlegenen Streitmacht der Tyrannoskirche aufgerieben wurde. Ich geriet in Gefangenschaft und wurde hier her in die Hölle verschleppt", erzählt er, seine Gedanken sind im Einklang mit seinen Worten. Ich kann keine Lüge erkennen und die kurzen Impressionen aus Sealgaunt die ich erhaschen kann, stimmen mit meinen Erinnerungen an diese Stadt überein.

"Heute machte mir die Tyrannoskirche ein Angebot, dass ich nicht ablehnen konnte. Sie gaben mir das hier, dass sie von irgend einer Paktierergruppe erbeutet haben." Mit einem Codewort öffnet er die Schatulle, darin ist eine Kugel aus Glas. Was zur Hölle ist das denn?

Quyrion, der Sklavenhandelnde Zirkusdirektor, betrachtet die Kugel eindringlich und meint dann sichtlich beeindruckt. "Wow! Ein Spyrax!"
"Ein Spyrax!" In meiner Stimme klingt etwas Hysterie mit, da ich was mit der Bezeichnung anfangen kann.
"Ein Spyrax?" Die anderen können damit nichts anfangen.
"Ein Spyrax ist ein sehr mächtiges Wesen, dass in der Lage ist, die Ebenen zu wechseln. Wenn er stirbt, reißt er ein Loch ins Gefüge der Welt und erschafft ein Portal. Wenn man die richtigen Rituale kennt, kann man den Ort bestimmen." Das hört sich gut an, weniger gut, dass dieses Wesen über viele mächtige Kräfte verfügt. Ich bin wirklich Froh, als die Schatulle wieder verschlossen wird. Somit wäre wohl dieser Vergeltungsangriff der Tyrannoskirche abgewehrt. Mal sehen, was sie uns als nächstes auf den Hals hetzen werden.

Aber wir konzentrieren uns lieber auf unsere momentanen Probleme. Die beiden große Zelte mit den Verwundeten liegen ungeschützt an der Flanke. Und was sabotiert mehr Friedensverhandlungen als ein Massaker an Verwundeten? Nicht viel mehr. Also ist das hier ein neuralgischer Punkt, den es zu schützen gilt. Wir organisieren uns klimpernden Schrott und bauen im Nahen Wäldchen eine Alarmanlage auf. Das sollte reichen. Wir lassen Templer Johann in der Nähe zurück, um darauf aufzupassen.

Dann versuchen wir etwas über die Obristen heraus zu finden. In das Zelt von Oberst Jathog kommen wir gar nicht erst hinein, da die zwei Wachen uns davor abblocken. Ich bleib stur und es sind schließlich die anderen, die mich von ihnen wegzerren, bevor die Lage eskaliert. Bei Oberst Efrin rennen wir dagegen offene Türen ein, der scheint wirklich voll auf der Friedenslinie zu sein. Nach dem Gespräch mit ihm bin ich sicher, dass es sich bei ihm garantiert um keinen Teufel handelt. Bei Oberst Adrena beißen wir auf Granit, der ist voll auf Kriegslinie. Ich bin nicht sicher, ob er der Tyrannosteufel ist, aber wahrscheinlich ist es wohl doch Jathog, zu dem wir keinen Zugang bekommen haben.

Wir überlegen gerade, wie wir clever zu Jathog vordringen ohne einen Kampf auszulösen, als uns Johann alarmiert. Lia und Jenna bleiben zurück, während wir ins Wäldchen vorrücken, um den vermeintlichen feindlichen Spähtrupp abzufangen. Irgendwie komme ich mir bei den ganzen großen breitschultrigen Männern wie ein Halbling unter Menschen vor. Alle sind mehr als ein Kopf größer als ich.

Im Wald ist es Dunkel und ich zaubere Dunkelsicht auf mich. Da kann ich schon viel mehr sehen. Schließlich treffen wir im Unterholz auf die feindliche Einsatzgruppe, die sich aus vier Orks, einem Goblin und einen Oger zusammen setzt. Irgendwie bin ich nicht ganz bei der Sache, denn ich komme ziemlich ins Hintertreffen. Templer Johann spricht ein Gebet an Tempus, während Dolon und Druss die linke Flanke halten. Ich werde vom Schamanen mit einem heftigen Zauber attackiert, vor dem ich mich nur mit Not und Mühe schützen kann. (Brauch eine 5, würfle eine 4. Amulett aktiviert und Wurf wiederholt mit genau auf 5. Täglicher Wiederholungswurf damit aufgebraucht.) Johann wird von zwei Orks angegriffen, die aber nicht wirklich durchschlagend mit ihren beiden Schwertern treffen. Ich weiche nach rechts aus um den Schamanen besser ins Blickfeld zu bekommen. (Schwerer Fehler, hätte mich auch mittig orientieren können.) Ich schubse ihn ein wenig aus dem Gleichgewicht und rufe "Kugel flieg und sieg!" (Hätte gleich maximieren sollen, aber ist ja nur ein Goblin, was kann der schon groß aushalten?) Ich treffe, aber nicht besonders gut. Der schmächtige Goblin steht noch. Verdammnis! Im Gegenzug trifft mich ein schmerzhafter Zauber und alles wird Dunkel um mich herum. (Wieder 5 gebraucht, 4 gewürfelt. Bin auf Hälfte der Lebenspunkte reduziert und betäubt. Ork bei Johann macht Anderthalbmeter Schritt und Coup de Grace, hat zwar wenig gewürfelt, aber mit einer gewürfelten Drei auf Zähigkeit war halt Exitus!)

endier

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #496 am: 10. März 2011, 15:58:25 »
Hab deine Ausführungen nicht ganz verstanden. Du bist/warst Stunned und hast einen CdG gefressen und den Save vergeigt ?  :boxed: Da hast du aber einen schlechten Save bei Fo, wenn eine 3+ Boni nicht ausreicht um 10+ Schaden zu knacken...
So weit ich weis ist man nicht helpless, wenn man stunned ist. Siehe hier

Ansonsten aber eine gut erzählte Geschichte. Bitte weiter so.

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #497 am: 17. März 2011, 11:40:15 »
Hab deine Ausführungen nicht ganz verstanden. Du bist/warst Stunned und hast einen CdG gefressen und den Save vergeigt ?  :boxed: Da hast du aber einen schlechten Save bei Fo, wenn eine 3+ Boni nicht ausreicht um 10+ Schaden zu knacken...
So weit ich weis ist man nicht helpless, wenn man stunned ist. Siehe hier

Ansonsten aber eine gut erzählte Geschichte. Bitte weiter so.

OK, hast Recht. Da haben wir im Eifer des Gefechtes die Zustände Betäubt und Bewußtlos verwechselt.  :boxed:
Und ja, der Zähigkeitsrettungswurf ist der niedrigste Wert bei Kaira.  :oops:

Tag 6 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Ich wache an einem Ort auf, der einen grauen Himmel hat. Vor mir steht ein gewaltiger Barbar und ein Zwerg mit goldenen Zähnen, die er gefährlich fletscht. Wer ist das denn schon wieder? Wage kommen die mir bekannt vor.

"Schön dich wieder zu sehen!" blafft der schwarzgekleidete Hüne mich an.
"Wer bei den Neun Höllen warst du schon wieder?"
"Frem der Schlächter!" brüllt er mich an. Ach ja, lang ist es her. Das war vor der Schlacht von Köhlerheim gewesen, als die Söldner der Fremden zu Frem dem Schlächter überliefen. Der Zwerg mit den goldenen Zähnen war deren Anführer gewesen. Das war an dem Tag, wo die berüchtigte Assassine Bekka Serenius, Xanas Ehemann, Tharador den Weinhändler und viele andere getötet hatte. Und obendrein noch den kleinen Sohn der hübschen Hexenmeisterin entführte. Da war seine Tötung eher zweitrangig. Ich weiß gar nicht mehr, wer schließlich den Barbaren getötet hatte, Dolon oder ich. Er scheint wohl der Meinung zu sein, ich wäre es gewesen. Und das bedeutet, ich bin wohl tot. Verdammnis! Ist schon länger her, dass ich gestorben bin. Aber immer ein äußerst schlechtes Ereignis.

"He, lasst die Kleine in Ruhe!" ruft eine weitere Stimme und Vaslo Zar tritt hinzu.
"Du bist auch tot?" hauche ich erschreckt.
"Ja, Leider, bei Drinlik ist die Krankheit ausgebrochen und die hat ihn kontrolliert. Kam mir nicht gut. Falls ihr irgendwo meine Leiche findet, wäre Nett, wenn ihr mich in die Welt der lebenden zurück holt."

"Klar, ist Ehrensache!" meine ich dazu und hoffe nur, mich daran später zu erinnern. Die anderen konnten sich nie erinnern, was da abging. Kaum denke ich das, verschwimmt alles vor meinen Augen und es ist wieder illusorische Nacht. Schlachtenrufer Dolon hat mich zurück geholt. Danke schön!

Irgendwas wichtiges habe ich gerade erfahren, weiß aber beim besten Willen nicht mehr, was es war. Der Kampf ist vorüber, der feindliche Vorstoß ist abgewehrt. Und ich bin gefallen, erledigt von einem Goblin! Was für eine Schande! Ich, die mächtige Magierin, die geschickte Trickserin, erledigt von einem popligen Goblin! Ich könnte mich echt darüber aufregen? Was habe ich falsch gemacht, dass die Mächte des Schicksals so hassen? Ich hätte mich mittig halten sollen, dann wäre so was nicht passiert. Hätte in der Nähe von Druss und Dolon bleiben müssen, die hätten noch was drehen können. Verdammnis!

Passiert ist passiert. Jammern über verschüttete Milch bringt die nicht wieder, hat meine Mutter immer gesagt. Recht hat sie! Diese Aufgabe hätten wir erledigt, einer der Orks war der Knochenteufel, jetzt müssen wir nur noch zwei erledigen.

Im Lager herrscht helle Aufregung, Oberst Efrin ist ermordet worden. Ich drängle mich durch die Traube von Soldaten und kann seine Leiche inspizieren. Tot, definitiv. Sein Mörder ist ein Schattenwesen, dass sich gerade auflöst. So etwas muss beschworen werden. Also suchen wir mal den Rufer. Schnurstracks laufen wir zu Oberst Jathogs Zelt, der uns um am verdächtigsten vorkommt. Während die drei Männer mit großem Krafteinsatz die Wachen ablenken, husche ich zwischen ihnen hindurch. Es hat seine Vorteile deutlich kleiner als diese Hünen zu sein. Während alle Welt auf sie achtet, kann ich ungestört vorbei schleichen. Ha!

Der Oberst ist nicht erfreut mich zu sehen. Der Tisch im Zentrum ist mit einer Decke abgedeckt. Sehr verdächtig. Männer benutzen so was wie Tischdecken nie freiwillig! So was kenne ich von zu Hause zur Genüge. Ich zieh kurzerhand die Decke herunter. Darunter kommt ein Beschwörungskreis und verschiedene, äußerst verdächtig aussehende Bücher zum Vorschein. Erwischt!

Der mutmaßliche Teufel zieht sein Schwert, dessen Klinge grünlich feucht schimmernd. Gift! Schlussfolgere ich blitzschnell und bin nun sicher, den Tyrannosteufel vor mir zu haben. Die Männer sind draußen, ich bin allein, also pumpe ich ein maximiertes Säuregeschoss zwischen seine teuflischen Augen. Der Kopf zerplatzt in einem äußerst befriedigenden Geräusch und die Leiche gibt zu erkennen, welch widerwärtigem Ursprung sie ist. Das war der zweite Teufel, fehlt noch einer! Finsternis!

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #498 am: 21. März 2011, 11:33:09 »
Tag 6 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Es gibt ein kurzen Disput, aber Dolon kann die aufgebrachte Menge beruhigen und den Mörder von Oberst Efrin präsentieren. Wir teilen dem General unseren Verdacht mit, dass sein Leben gefährdet ist. Da wohl nur noch sein Tod die Verhandlungen endgültig unterbinden kann. Er teilt uns zu seiner Leibwache ein und wir bekommen einen Zettel für den Quartiermeister mit, auf dem wir bessere Waffen bekommen.

"Waffen auf Rezept!" meint Dolon vergnügt, der diesen Umstand deutlich genießt. Der Quartiermeister entpuppt sich als unser allgemein beleibter Zirkusdirektor. Für die großen Jungs gibt es große Zweihänder, für kleine Mädchen gibt es hier noch nicht mal einen Loli. Verdammnis! Kein Kurzschwert, kein Rapier. Nichts wirklich brauchbares. Also bleib ich bei meinen Speer. Der tut es auch.

Wir halten den Rest der Nacht wache, kein Attentäter taucht auf. Der Morgen graut und wir machen uns auf zu den Friedensverhandlungen mit der Horde. Oberst Adrena und vier Mann seiner Leibwache kommen mit. Der General wird von zwei Adjutanten und dem Standartenträger begleitet. Der Standartenträger ist der gleiche Mann, welcher schon im gestrigen Szenario den König gemimt hatte. Wer davon ist nur der Teufel? Der General, den Standartenträger und den Oberst können wir wohl ausschließen. Er versteckt sich entweder bei den Adjutanten oder der Leibwache von Adrena. Tippe mal auf die Leibwache von Adrena.

Da vielleicht jemand eine magische Falle auf dem Weg zur Mitte des Tales platziert haben könnte, eile ich ein paar Schritt voraus, um alles vorher absuchen zu können. Zum Glück findet sich nichts dergleichen. Dafür die schrecklichen Überreste des Krieges. Hier sieht es wirklich sehr authentisch aus. Der Sklavenhändler muss mindestens ein Schlachtfeld mal aus nächster Nähe gesehen haben. Wahrscheinlich hat er es geplündert. Schließlich erreichen wir ohne Zwischenfälle die Mitte und bleiben stehen.

Die Delegation der Horde wird von einem schwer gepanzerten Ork angeführt. Begleitet wird er von einem Goblin Schamanen. Voller Hass betrachtete ich diese Ausgeburt des Bösen. Als Leibwächter dienen drei gewaltige Oger. Oberst Adrena versucht verzweifelt auf den General einzureden, die Verhandlungen abzubrechen und zum Angriff zu blasen. Der General wiegelt ab und die beiden Anführer begrüßen sich mit markigen Worten. Der Oberst wird immer nervöser und seine Leibwache beginnt in die Breite auszufächern. Druss dreht sich ganz zu ihnen um und stellt sich demonstrativ zwischen die Fronten. Dem Standartenträger wird das ganze etwas unheimlich und er sondert sich ein paar Schritte ab, um bei einem Kampf nicht im Weg zu stehen. Da dies die perfekte defensive Position ist um auf eine Bedrohung egal aus welcher Richtung zu reagieren, stelle ich mich nur einen Schritt neben ihn. Nachdenklich mustere ich den Standartenträger. Wäre das nicht die perfekte Tarnung für einen Attentäter?

Tatsächlich fängt der alte Mann mit dem weißen Bart an zu murmeln. Arkane Formeln!
"Der Attentäter!" brülle ich, zeige auf den Alten Mann und schon fliegt ihm eine Kugel an den Kopf. Die anderen sind wie erstarrt, während der alte Mann Magie auf mich wirkt, die aber an mir abperlt. Zur Antwort gebe ich ihm die letzte Kugel zu schmecken, die ihn umwirft. Das war der letzte Teufel. Ha! Nachdem das geklärt ist, werden die Friedensverhandlungen abgeschlossen und die Illusion verblast.

Die Teufel buhen uns aus und werfen Gegenstände in Arena. Leider sind es weder Blumen noch Goldstücke, sondern eher harte Trümmerstücke oder eklige Dinge, die auf uns niederprasseln. Tja, wenn sie Blut sehen wollen, brauchen sie nur herunter zu kommen und sich zum Kampf stellen. Feiges Teufelspack! Die meisten Teufel schwingen sich enttäuscht über die fehlende Show, bzw. Blut, in die Lüfte. Mysdemn sieht nicht amüsiert aus.

"Was für eine Enttäuschung! Die Testobjekte haben ein zweites Mal auf der ganzen Linie versagt! Macht es da überhaupt noch Sinn, ein drittes Manöver abzuhalten?" Wütend stapft sie in Begleitung ihrer Leibwache von dannen. Ich muss an mich halten, ihr nicht die Zunge heraus zu strecken. Blöde Kuh!

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #499 am: 24. März 2011, 17:05:19 »
Tag 6 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Wir müssen die Waffen und die Wappenröcke wieder abgeben und werden danach in die Zellen zurück geführt. Es kostet etwas Mühe, in unsere bevorzugte Zelle zurück zu kommen. Als erstes erneuere ich den Seiltrick, was jetzt ohne Probleme geht, da wir keine lästigen Zeugen mehr haben. Dann zurück ins Herrenhaus und wir weiblichen Mitglieder der Gruppe gehen erst mal im Spa entspannen. Danach essen wir eine Kleinigkeit und schon wird wieder mal rüde an die Türe geklopft. Ein aufgedonnerter Amizu steht in Begleitung einiger Wachen vor der Türe und will, dass wir raus kommen. Seine Herrin Mysdemn will uns unverzüglich sehen. Nicht mal schick machen dürfen wir uns. Finsternis!

Wir werden durch die Arena zu den Privatgemächern der Erinnye geführt. Sie hält Hof in ihrem marmornen Thronsaal. Wiedermal hockt sie auf einem Thron, der auf einem übertrieben hohem Podest steht. Die Frau hat irgendetwas zu kompensieren.  Interessanter sind die vier Leibwächter, die wir mal aus der Nähe sehen. Das sind gar keine Teufel, sondern Menschen. Ihre Rüstungen zeigen Gravierungen auf, die sie zu den Westtorer Baronien verweisen. Und zerstörte Symbole des Torms. Im ersten Moment denke ich, dass sie die Paladinen des Torms ausgezogen haben. Dann wird mir klar, dass sind wahrscheinlich ehemalige Paladine des Torms, die noch ihre alte Rüstung tragen. Gefallene Paladine, nun finstere Streiter. Zum ersten mal sehe ich solch schreckliche Leute aus nächster Nähe. Verdammnis!

Ich knickse höflich vor Mysdemn, was diese mit einer äußerst abschätzigen Bemerkung quittiert. Diese Frau sitzt auf einem verdammt hohen Ross. Aber je höher man sitzt, desto tiefer kann man fallen. Das hat mir der heutige Tag deutlich gezeigt. Wie auch immer, sie macht uns für die Fehlschläge der Tyrannosteufel verantwortlich. Was wir? Ich bin etwas zurückhaltend deswegen. Dann fragt sie uns offen heraus, was zum Teufel wir überhaupt hier zu suchen haben. Können wir nicht den Abgrund verwüsten und dort für Unordnung sorgen? Würden wir ja gerne, aber ich gebe offen zu, dass wir Mathras wollen. Leider geht sie auf mein angedeutetes Angebot nicht ein. Könnte ja auch so einfach sein. Wir kriegen Mathras, erledigen ihn und sie ist uns für alle Zeit los. Besonders da wir dann gegen Moloch vorgehen werden, was ja wohl auch in ihrem Ureigenen Interesse sein dürfte. Moloch wird wahrscheinlich seine eigenen Leute auf so einen Posten hieven. Würde also nur gewinnen.

Sie erklärt uns, dass wir Mathras gefälligst in Ruhe lassen sollen und aufhören, hier Unordnung zu machen. Die Teufelin findet uns amüsant, aber das kann sich schnell ändern. Mit Ermahnung, ja Vorsichtig zu sein, wirft sie uns hochkant hinaus. Ich muss mir auf die Unterlippe beißen, um mein Klappe zu halten. Kaum sind wir vor unseren Zellen, kommt der unverschämte Imp und fordert unsere Herausgabe. Der Amizu notiert sich natürlich den Namen desjenigen, der uns angefordert hat. War ja klar.

Wenigstens kommen wir so raus. Diesmal führt der freche vorlaute arroganten Imp, der unbedingt mit Meister angesprochen werden will, uns zu einem Händler für Informationen, Edelsteinen, Magischen Gegenständen und obskuren Zutaten. Das Haus des Wissens nennt sich diese Örtlichkeit. Der Laden findet sich hinter einer unscheinbaren Türe. Und diese Türe führt in einen etwa dreißig Meter langen Gang, an dessen Ende eine weitere Türe ist. Öh? Nach meinem räumlichen Verständnis ist das unmöglich. Wir haben wohl gerade das teuflische Äquivalent zu einem prächtigen Herrenhaus betreten.

"Was wollt ihr?" fragte eine Körperlose Stimme.
"Magische Gegenstände und Informationen", erwidere ich.
"Da seid ihr richtig und was bietet ihr?" Wir sind am Ende des Ganges angekommen und vorsichtig geworden suche ich nach Fallen. Nichts zu finden, also schaue ich mal neugierig was hinter der Türe ist. Ein weiterer Gang. Wie Lustig! Nach etwas hin und her bieten wir schließlich den Spirax an. Mir ist nicht wohl dabei, ein Wesen dieser Vernichtungskraft einem Teufel zu übergeben. Aber wenigsten kommen wir jetzt in einen gewaltigen Verkaufsraum hinaus, eher schon eine Halle. Darin steht in der Mitte einsam und alleine ein mit mehreren Schritten Länge immer noch ein großer Verkaufstresen, wirkt aber in den Weiten der Halle lächerlich klein. Dahinter steht ein hochgewachsener Teufel, dessen Gesicht von einem gewaltigen breiten zahnreihenbewährtem Maul dominiert wird. Der Externar nennt sich Halgrim.

Für den Spirax schinden wir Informationen über Mathras, einen Weg ihn in die Pfanne zu hauen, Magische Gegenstände im Gegenwert von Fünfzigtausend Goldmünzen und Diamanten im Wert von zehntausend Goldmünzen heraus. Die magischen Gegenstände sind ein Versetzungsumhang, ein Ring der Feuerresistenz und eine Ritterrüstung der Gedankenleere. Rüstung und Mantel bekommt Johann, den Ring hätte gerne Druss. Die Edelsteine bekommt Dolon, da er diese ja benutzen wird.

Über Mathras erfahren wir hauptsächlich das schon gehörte. Er ist ein geschätzter Gast von Mysdemn, er ist Reich und hat einen Pakt mit der Valerakbruderschaft. Diese Bruderschaft unterhält eine Seelenbank, Zinsen gibt es dabei aber nicht. Mathras hat sich gut abgesichert, da er die Gesetze der Stadt gut kennt. Jetzt kommt aber der Clou. Es gibt neben den jetzigen Gesetzen auch uralte Gesetze aus der Zeit, als Moloch noch der Erzteufel dieser Ebene war und die gelten immer noch. Und gegen die hat er sich nicht geschützt, weil die nicht offen zugänglich sind, sondern in den verschlossenen Gewölben der Bibliothek vor sich hin schimmeln. Wir brauchen den Bibliothekaren nur zu sagen, dass wir von ihm kommen, dann werden Zugang erhalten. Allerdings lauern dort unten noch Gefahren auf uns in Form von Schatten. Prima! Und das ohne Magie und Waffen. Klar, einfacher geht es echt nicht mehr.

Und dazu noch die Problematik, selbst wenn wir was finden, mit dem wir Mathras konfrontieren können, wir haben keine Ahnung, ob es keine aktuellen Gesetze gibt, die das wiederrum aushebeln. So langsam blicke ich Ansatzweise hinter dieser teuflischen Justiz. Und genau das ist das Stichwort. Wir brauchen dann am Besten einen guten Rechtsanwalt der uns berät und den Prozess ins Rollen bringt. So was kostet nicht viel. Nur zwei bis drei Seelen. Und leider haben wir keine und auch nicht daran gedacht in diesem Geschäft eine heraus zu schlagen. Verdammnis!

Gespielt am 19.02.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 18 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 9)
Druss 17 (Barbar 16/Psioniker 1)
Dolon 16 (Kleriker 8/Kriegspriester 8)
Johann 16 (Kämpfer 6/ Frommer Templer 10)
EP: Stufe 16 3400 Stufe 17 2900  Stufe 18 2475 Kaira 75, Druss 225, Dolon 150, Johann 150
Überwundene Gegner
3 Tyrannosteufel
3 Illusion Orks Schurke ?
1 Illusion Oger
1 Illusion Goblin Schamane HG 15
Beute
Diamanten im Wert von 10 000 GM
1 Ritterrüstung +2 der Gedankenleere (Johann)
1Schwächerer Versetzungsumhang (Johann)
1 Ring der Feuerresistenz 20 (Druss)

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #500 am: 28. März 2011, 13:24:30 »
Kapitel 34
Die Totgeweihten grüßen dich, Kaiserin Mysdemn!

Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Nun gut, wenigstens haben wir jetzt eine theoretische Möglichkeit, Mathras in die Bredouille zu bringen. Und ich erinnere mich an einen gewissen Awaxial, den wir vor unendlich langer Zeit im Kreegogerwald aus der Patsche geholfen haben. Damals hat er uns einen minderen Dienst aufs Auge gedrückt, nachdem wir ihn damals aus diesem magischen Steuerdings für den Staudamm befreit hatten. Hätte nie gedacht, dass ich eines Tages darauf zurück kommen werde. Ich bespreche mich kurz mit Dolon und Lia, ob wir diesen Gefallen nun einlösen sollen. Die anderen sind meiner Meinung, wenn nicht jetzt, wann dann?

Also rufe ich dreimal Moraxus, dass war der Teufel, der den Gefallen abwickeln würde. Tatsächlich erscheint nach wenigen Augenblicke aus einer Flammenlohe einer dieser gelackten Advokatenteufel. Er hat kleine Hörnchen, Ziegenbeine und ein Schwänzchen wie alle aus seiner Zunft. Dieser Moraxus hört sich an, was wir von ihm wollen. Er schnippt kurz mit den Fingern und zwei Imps ploppen auf, welche Schriftrollen tragen. Er wählt eine aus und entrollt sie. Des Teufels Advokat findet die entsprechende Vereinbarung, die wir vor etwa fünf Jahren mit Awaxial getroffen haben. Für den Minderen Gefallen wird er uns in die Katakomben begleiten und eine Anklageschrift aufsetzen. Alles weitere wird aber kosten. Nun gut, machen wir uns mal keine Gedanken über ungelegte Eier und blenden die späteren Probleme erst mal aus. Jenna geht schnell unsere Ausrüstung holen, die wir in den finsteren Gewölben sicherlich gut gebrauchen können.

Wir müssen etwas vor der Bibliothek die Zeit totschlagen. Ich memoriere derweil einige neue Zauber. Schließlich kreuzt Jenna wieder auf, mit unseren Waffen im Gepäck. So können wir nun gut gerüstet die Bücherei betreten. Ich spreche den Bibliothekar an, der etwas gereizt auf meine Anfrage reagiert, die unteren verschlossenen Gewölbe zu betreten. Aber er scheint an einen Pakt gebunden zu sein und gibt Zähneknirschend Auskunft. Die Wegbeschreibung ist ziemlich umfangreich. Drei Abschnitte gerade aus, dann rechts, drei Kreuzungen überqueren, dann links, zwei Kreuzungen, Abbiegen nach rechts und dann immer geradeaus, bis man nicht mehr weiter kommt. So machen wir das auch. Der Weg endet an einer schwarzen Tür aus Schatten. Wir sind hier ziemlich einsam, hierher an den Rand scheint sich sonst keiner zu verirren.

Die Tür hat zum Glück keine Falle, dahinter ist ein dunkler Gang, der sofort in eine sich nach unten windende Wendeltreppe übergeht. "Licht!" Hier sind wirklich Schatten am Werk, denn mein magisches Licht leuchtet so schwach wie eine Kerze im Wind. Langsam rücken wir im Gänsemarsch in die Tiefe vor. Den Teufel halten wir schön in der Mitte. Schließlich öffnet sich die Treppe zu einem großen Raum, die an einem Schattenportal endet. Vorsichtig nähere ich mich dem Portal, auf dem leuchtende violette Runen zu sehen sind. Kaum stehe ich dicht davor, als sich ein Schneckenkopf durch den Schatten schiebt. Im allerersten Moment bekomme ich einen gewaltigen Schreck, weil ich denke, da steht Leibhaftig der Erzteufel Balzebub vor mir. Aber es handelt sich hierbei zu unserem Glück nicht um den gefallenen Engel Triel, sondern um einen Türschleicher. Unser Advokat Moraxus macht sich gleich mal unentbehrlich, in dem er die Riesenschnecke mit der Nennung einiger Paragraphen verscheucht. Gesetze sind doch für was gut, wenn man auf der richtigen Seite davon steht. Ha!

Hinter dem nun geräumten Portal gibt es zwei Wege, einmal Geheimnisse, zum anderen Archiv. Jedenfalls steht das auf den Hinweisschildern, die uns Advokat Moraxus übersetzt. Die anderen sind ganz begeistert von der Rubrik "Geheimnisse", so dass wir das Archiv erst mal ignorieren. Der Weg geht über eine schmale Abzweigung, nach rechts ab. Nach wenigen Metern entdecke ich eine sehr gut getarnte Illusionsfallgrube. Also eine Fallgrube, die durch eine Illusion geschützt ist. Der Spalt ist zu breit, wie ich mit "Magie sei entdeckt" erkennen kann. An der Wand steht Lektion 1, Schwerkraft kann tödlich sein. Mir gefällt das nicht. Statt hinüber zu fliegen, klettere ich mit vielen Wandhaken an der Wand entlang. So können die anderen mir dann gesichert folgen. Templer Johann klettert gewandt trotz seiner Ritterrüstung über den Abgrund. Dolon hat so seine Problemchen und rutscht dreimal ab. Jedes Mal schlägt er von Druss gesichert laut dröhnend gegen die Wandung des Schachtes. Irgendwie erinnert mich das an Glockenschläge.

"Ist das die Art dem Tempusklerus Mittags zum Gebet zu läuten?" frage ich scherzhaft, nachdem Dolon es endlich geschafft hat, wohlbehalten hinüber zu klettern.
"Das ist nicht lustig, Kaira!" grummelt Dolon etwas eingeschnappt. (MW war für Dolon 5, aber 2, 1, 2 waren halt deutlich darunter)

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #501 am: 31. März 2011, 12:24:07 »
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Bibliothek der Rechtswissenschaften

Als nächstes läuft unser Advokat einfach über die Illusion. Kleine Flammen züngeln am Boden, dort wo er auftritt. Sein überhebliches Grinsen wird ihm aus dem Gesicht gewischt, als die Illusion nachgibt und er nach unten rauscht. Ich will ihm noch mit einem Federfall beistehen, bin aber zu langsam. Einen kurzen Moment steht der Advokatenteufel fluchen neben uns. "Bei den Neun Höllen! Welch hinterhältige Falle. Einfach Flugzauber zu bannen, wie bösartig!"
"So richtig teuflisch, nicht wahr?" Jetzt ist es an mir, zu grinsen. Hat schon seinen Grund, warum ich mich da hinüber gehangelt habe.

Nachdem wir diese Falle überwunden haben, geht es weiter eine Treppe hinunter in einen Raum mit mehreren Alkoven, in denen Vasen und grobe Statuen stehen. Das ganze Strahlt vor Magie und Öffnungen kurz unter der Decke lassen nichts Gutes vermuten. Das ganze Gangsegment schreit nach Falle, aber ich kann den Auslöser nicht entdecken. Verdammnis!

Wahrscheinlich ist der magisch. Nach kurzen Überlegungen kommen wir auf folgenden Plan, ich spreche ein Spruch der Magiebannung auf diesen Bereich und wir rennen einfach hindurch. Und sogleich setzen wir den Plan in die Tat um. "Magie gebannt! Los!" Wir rennen so schnell wie möglich durch diesen Abschnitt. Aus den Öffnungen unter der Decke sickern kichernd Schatten heraus, die uns aber nicht attackieren. Jedenfalls sind wir schnell genug auf der anderen Seite und öffnen ein unverriegeltes Portal. Dahinter liegt ein ovaler Raum, der von vier mächtigen Säulen gestützt wird. Im Zentrum steht etwa auf einem halben Schritt höhe schwebend eine violette leuchtende Kugel von eineinhalb Schritt Durchmesser. Ein äußerst bizarres Wesen aus Schwärze, dass einen großen Kugelförmigen Kopf mit nur einem Auge hat. Seine Extremitäten sind kurze Tentakel, mit denen einige mit der Kugel verwachsen scheinen. Das Ding stellt sich als "Wissenshüter" vor. Jeder darf die Kugel benutzen um Geheimnisse zu erfahren, dafür muss er aber seine eigenen Geheimnisse offen legen.

"Kommt gar nicht in Frage, damit wüsste ja Moloch, was wir wissen." lehne ich Kategorisch ab.
"Und? Weiß er das nicht auch so schon?" wendet Druss ein.
"Nicht alles! Hoffe ich zumindest. Nein, wir geben mehr auf, als das wir gewinnen."
"Ich könnte ja diesen Part übernehmen, da ich ja kaum etwas weiß", wirft Templer Johann ein.

Das ist ein Argument, also lassen wir es ihn versuchen. Er soll so viel wie möglich über das Herz und die Seele von Harvan heraus finden. Und über die längste Nacht. Also greift der schwarzhaarige Mann an die Kugel und seine Hände versinken darin. Schließlich wird er immer tiefer in die Kugel gezogen. Aber er schafft es wieder sich zu lösen, auch wenn er ziemlich erschöpft wirkt. Und ist im ersten Moment nicht mehr ansprechbar. Sein Geist scheint weggetreten zu sein, da er auf keinen Umwelteinfluss mehr reagiert. Dolon repariert das mit seiner Magie und stellt Johanns geistige Gesundheit wieder her.

Er hat folgende Dinge herausgefunden. Das Herz befindet sich in einer Höhle auf dem Grund des dortigen Teiches und ist mit einem Dolch durchbohrt. Die Höhle ist von mutierten Goblins bewohnt und befindet sich in einem Wald. Juhu! Bleiben ja nur noch tausende mögliche Kandidaten übrig. Aber besser als gar nichts. Die Seele befindet sich in einem purpurnen See. Keine nähere Angabe. OK, wenn wir mal an einen purpurnen See vorbei kommen, werden wir da mal nachsehen. Und die längste Nacht ist die, wo die Sonne zum Mond wird und dann erlischt. Auch sehr hilfreich. Obendrein hat Johann sich noch über Mysdemn schlau gemacht. Die Frau ist verrückt. Kein Scheiß! Dazu muss ich echt nicht meine Geheimnisse teilen, um das zu wissen. Sie ist körperlich eher schwach, ist ja auch nur eine weiter entwickelte Erinnye. Allerdings ist sie eine Hexenmeisterin und berüchtigt für ihre Beherrschungsmagie. Sie liebt es Priester und Paladine guter Götter zu verführen. Sie schickt ihnen falsche Visionen und lockt sie so her, sperrt sie in ihren Turm, als ihre Hauptresidenz und erzieht sie dann um. Ich kann mir grob vorstellen, wie sie das macht. So eine verdammte Schlampe aus der Hölle! Finsternis!

Im Arenabereich gibt es ein mit Fallen gesichertes Portal und Johannes kann uns den Weg weisen, wenn es hart auf hart kommt. Wenigstens eine brauchbare Information. Druss meint, dass man vielleicht noch etwas über Mathras herausfinden könnte. Nach etwas hin und her macht er das sogar selber. Bei ihm dauert das nicht so lange und ist danach sofort wieder ansprechbar. Und er hat mal ein paar wichtige Sachen heraus gefunden. Mathras Seelengefäße sind drei psionische Kristalle, die in seiner Brust verankert sind. Wenn man diese zerschlägt, wird seine Lebensenergie vernichtet. Auch ist er gegen stumpfe Waffen empfindlicher als gegen andere Waffen. Man kann seine Staubgestallt mit einem simplen Ritual unterbinden, dass ich ausführen kann. Dadurch kann er dann nicht mehr seine Lebenskraft regenerieren. Das sind verdammt gute Nachrichten. Damit haben wir endlich eine Chance gegen diesen Mistkerl.

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #502 am: 04. April 2011, 16:07:40 »
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Bibliotheksgewölbe der Rechtswissenschaften

Nachdem wieder alle Dank Dolon wieder vollständig von den Nebenwirkungen der Kugel genesen sind, machen wir uns auf, das Archiv aufzusuchen. Wir rennen ein weiteres Mal durch den Gang mit den Schatten, die uns aber nur verhöhnen. Ohne weitere Zwischenfälle erreichen wir die Halle des Archivs. Hier sind auf kleinen Tischen ähnliche Kugeln zu sehen, wie im Raum der Geheimnisse. An den Wänden reihen sich Regale auf, die teilweise zerstört sind. Mitten in der Bibliothek ist ein Stapel aus Trümmern und Büchern aufgeschichtet. Darauf thront ein seltsames Wesen mit einem großen Kopf mit ebenso großem Maul, dass gerade ein Buch verspeist. So kann man natürlich auch Wissen aufnehmen. Das Ding redet mit uns macht seinen Standpunkt klar, dass dies alles ihm gehört und wir zu verschwinden haben.

"Wie heißt du überhaupt?"
"Geht dich gar nichts an!"
"Gehtdichgarnichtsan ist aber ein selten dämlicher Name, den sich da deine Eltern ausgedacht haben", merke ich dazu an. Leider lässt sich das Ding dadurch nicht provozieren und die anderen haben keine große Lust, dieses unverschämte Monster in seiner dunklen Schranken zu weisen. Nun gut, dann verkrümeln wir uns eben so weit wie möglich vor dem Ding. Es gibt einige Nebenräume, die allesamt ebenfalls verwüstet sind. Schließlich finden wir einen unbeschädigten Raum, der durch ein undurchdringliches Kraftfeld geschützt ist. Ich glaube eine Bewegung in der Tiefe des Raumes ausmachen zu können.

"He, bist du der Bibliothekar? Ich sehe dich!" Rufe ich in den Raum hinein. Aber erst als unser Advokat dem Ding gut zuredet, zeigt es sich. Wieder mal so ein Schattenwesen. Wir werden nun eingelassen und unser Advokat sichtet in rasender Schnelle die Unterlagen. Dazu schnippt er ein paar wusselige Imps herbei, die ihm dabei helfen. Schließlich hat er drei teuflische Ansatzpunkte gefunden, Mathras mit Hilfe von Paragraphen einzuheizen.

"Zum einen wäre da der Soltemritus. Um einen Streit beizulegen, darf jederzeit ein Teufel einen anderen zu einem Zweikampf heraus fordern. Das würde auch hier funktionieren." Wir diskutieren kurz die Chancen durch, welcher einer von uns allein gegen Mathras hätte. Mir würde die Offensivkraft fehlen, Druss und Johann der defensive Schutz. Dolon könnte es vielleicht wagen, da er sich gut schützen und dabei auch die notwendige Stärke entwickeln kann, Mathras eins auf die Mütze zu geben. Aber ich würde bei einem Kampf nicht unbedingt auf Dolons Sieg wetten, also hören wir uns erst mal die Alternativen an. Vielleicht gibt es da eine bessere Lösung als das.

"Zum zweiten gebe es das Kaskusverfahren. Ein Richter spricht ein Urteil nach Gutdünken. Aber meistens zum Nachteil aller Parteien." Ne, kommt nicht in die Tüte. So masochistisch oder verzweifelt sind wir nun doch nicht, uns einem sadistischen Teufel auszuliefern.

"Und zum dritten wäre da die Griskardklausel. Zwei Parteien kämpfen mit so vielen Verbündeten der gleichen Art gegeneinander, die man innerhalb einer kurzen Frist aufbieten kann. Und da Mathras ein Untoter ist und Untote hier sehr selten sind, wird er nicht allzu viele Verbündete haben. Besonders da er selbst kein Untotes Gefolge dabei hat." Das hört sich verdammt gut an. Wir sprechen kurz eine mögliche Strategie durch, wie wir das bewerkstelligen können. Wir brauchen dazu aber richtig gute Waffen, nicht der Schrott, den wir hier haben. Da der Kampf in der Arena stattfindet, bekommen wir die Waffen zurück, welche wir beim Tor abgenommen bekommen haben. Dummerweise waren das auch nicht gerade die hochwertigsten Waffen. Jenna meint, im Lager der Kopfgeldjäger kann man Waffen kaufen. Und zwar für Gold. Aber wird das reichen? Wir kämpfen gegen einen extrem gefährlichen Gegner. Letztes mal waren wir ausgepowert, fast bar jeder Magie und wir wären beinahe umgekommen. Ist jetzt halt die Frage, ob es ausreichen wird, uns so gut wie möglich zu schützen. Oder ob wir das Beste brauchen, was wir haben. Nach einigem hin und her kommen wir zu dem Schluss, dass wir unsere eigenen Waffen brauchen. Nun gut ich packe meinen Kristall aus und schau mal, was mein geliebter Ehemann gerade macht.

Ich finde ihn in der "Goldmünze", der berüchtigten Wirtschaft wo die neue Diebesgilde von dieser Schwarzpfeil residiert. Allerdings sind keine Schurken zu sehen, sondern nur ein Haufen schwergerüsteter Krieger und Kleriker verschiedenster Religionen. Es scheint gerade so etwas wie eine Strategiebesprechung statt zu finden. Das sieht irgendwie nicht gut aus. Mit fällt nur logischer Grund ein, warum eine Strategiebesprechung an einem Ort wie die Goldmünze stattfinden muss. Die ummauerte Stadt von Chondathan ist gefallen! Verdammnis!

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #503 am: 07. April 2011, 15:09:29 »
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Bibliotheksgewölbe der Rechtswissenschaften

"Pst! Ich bin´s, Kaira!" schicke ich Garn eine Botschaft. Der reagiert augenblicklich und sucht ein stilles Örtchen auf, um zu reden. Ich vermittle ihm, dass wir unbedingt unsere guten Waffen brauchen und er das Portal öffnen soll. Leider kann ich ihn nicht fragen, was passiert ist. Das wäre damit dann in die Wege geleitet. Unser Advokat setzt noch kurz eine Streitschrift auf und meint, dass er unseren Fall auch weiterhin Pro Bono vertreten wird, da die Griskardklausel spannend zu werden verspricht. Nun gut, brauchen wir uns schon nicht um eine arme Seele zu bemühen.

Jenna und ich machen uns dann schließlich auf dem Weg, aus der Stadt auszubrechen. Die restlichen Wagemutigen lenken derweil unseren Fremdenführer, den arroganten Imp ab. Jenna führt mich auf Schleichwegen zu einer Bresche in der Stadtmauer. Ich mache uns Unsichtbar und wir klettern durch die Bresche und einigen kruden Halbteufel, die deutlich Orkblut in sich haben und hier Wache stehen. Eklig!

Ich begleite Jenna zu Waffenhändlern, die sie kennt und mit denen ihr Vater öfters Geschäfte macht. Dann springe ich in die Höhle und muss nur wenige Höllenminuten warten, bis sich das Portal öffnet. Ich schreite hindurch und bin aus der Hölle entkommen. Mein Mann steht vor mich und ich falle ihm um den Hals. Keine Ahnung wie lange wir jetzt getrennt waren. Etwa zwanzig schwer gerüstete Kämpfer des Tempus und Helmtempels, so wie der Triade haben ihn begleitet. Er hat einfach mal alles an Waffen eingepackt, die bei uns zu Hause so herum lagen. Und das sind eine erschreckende Menge. Ich suche die Waffen aus, von denen ich weiß, wie effektiv sie sind.

Derweil erzählt Garn, was alles schlimmes der Stadt widerfahren ist. Moloch hat die längste Nacht über Chondathan verhängt. Es gibt nur noch Nacht innerhalb von 50 Meilen um die Stadt herum. Das kleine Volk, von den Einheimischen inzwischen Teufelshalblinge genannt, terrorisiert die Bevölkerung aus den Schatten heraus. Moloch hat sich in der Feste breit gemacht, der Landgraf ist in seiner Gewalt. Das Kollegiat hält sich aus allem heraus, hat sich eingeigelt und um ihre Privatsphäre zu schützen, einen schwarzen Drachen als Wächter eingestellt. Der alte Halbork war wohl denen nicht mehr gut genug. Um die Katastrophe komplett zu machen, sind Piraten der Schwarzen Hand angelandet, ihre Schiffe ankern im Hafen. Die Kernstadt ist also komplett verloren, die Bevölkerung drängt sich in der Lagerstadt.

"Wenigstens geht es den Kindern gut", seufze ich. Garn schaut mich darauf sehr komisch an. "Was ist mit den Kindern? Alarion? Mili? Ist was mit Mili und ihrem Schattenfreund?"
"Es ist nicht der Zeitpunkt, dich damit zu belasten."
"Nicht der Zeitpunkt? Nicht der Zeitpunkt?" Ich werde gleich so hysterisch wie Xana in solchen Situationen. Nach etwas hin und her rückt Garn mit der Sprache heraus. Mili und Alarion befinden sich in den Klauen von Moloch. Verdammnis! Alles in mir will sofort dort hin und diesem gefallenen Erzteufel zurück in die Hölle treten, wo ich gerade her komme. Finsternis! Aber zuerst muss ich diesen Mist dort beenden.

"Gnade Tymora denen, die es wagen, sich mir in den Weg zu stellen. Den ich werde keine Gnade kennen, kein Mitleid, keine Vergebung, sondern nur vollständige Vernichtung! Moloch, ich werde dich vernichten, egal was es kostet, egal wie lange es dauert, deine Existenz ist so gut wie beendet. Das schwöre ich bei meiner Göttin Tymora!" Puh! jetzt fühle ich mich gleich etwas besser. Trotzdem lasse ich mich erst mal von Garn trösten. Unsere armen Kinder, Spielbälle des Schicksals. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es mich so treffen würde wie Xana. Und ich weiß, wie schwer die Halbelfe hatte leiden müssen. Und wie viele bittere Tränen sie vergossen hat. Bekka hat für ihre Verbrechen bezahlt und Molochs Ende wird nicht so sauber sein, wie das von der Werwölfin.

Dann ist es an mir zu erzählen, was wir zur Hölle denn nur in der Hölle treiben. Spontan wollen alle mit, um Mathras in den Hintern zu treten. Aber die werden auch hier gebraucht. Letztendlich begleiten mich nach etwas Ruhe und Muse neu zu memorieren mich fünf Streiter für das Licht. Da wären Schlachtenrufer Morgan von Tempus, ein Helmkleriker mit dem Namen Lurgan und drei seiner Templer. Mehr kann ich auch nicht Teleportieren. Nachdem ich mich von Garn verabschiedet habe und versprochen habe, so schnell wie möglich wieder zurück zu kommen, schreite ich ein weiteres mal durch das Portal in die siebte Hölle. Verdammnis!

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #504 am: 11. April 2011, 20:57:43 »
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli

Wir kommen wieder in der Höhle in der siebten Hölle heraus. Ich setze die anderen über meinen Plan in Kenntnis, mache uns Unsichtbar und teleportiere in den Zeltplatz der Waffenhändler. Jenna langweilt sich schon, hat aber nicht lange warten müssen. Hier vergeht die Zeit halt doch anders. Ich mache die Höllenberührte auf uns aufmerksam und ich sorge mit einer Nebelwand für die notwendige Ablenkung, in der wir dann schon fast unbehelligt das Tor erreichen. Unsere ganzen Waffen werden uns genommen, als wir durch das Höllentor treten. Ich mach uns sichtbar und muss mir was von dem Beamtenteufel anhören. Mit Erstaunen stellt er fest, dass ich schon mal passiert habe.

"Kaira Larund und Freunde, wir sind Statisten in der Arena, also wenn ihr uns bitte durchlassen würdet?" fordere ich keck und tatsächlich werden wir anstandslos durch gewunken. Ha! Und genau so bluffe ich uns in die Arena hinein. Wie gut das Teufel Menschen kaum auseinander halten können. Ich setze die anderen schließlich über die neusten Entwicklungen ins Bild. Wir werden heute noch Mathras erledigen, uns hinaus kämpfen und dann werden wir Moloch demonstrieren, dass die Materielle Ebene kein Ort ist, wo seinesgleichen geduldet werden.

Wir ruhen uns aus und ich hole schon mal den kleinen Archon Jotus und das Herz von Vhor´tal aus meinem Versteck. Ich hoffe nur, dass Jotus auch wirklich das ist, was er vorzugeben scheint. Nicht das dies Darmschlinger in einer Verkleidung ist. Schließlich hätte er durchaus unseren Deal mit dem Zirkusdirektor belauschen und unsere Strategie voraussehen können. Oder Jotus ist wirklich nur ein harmloser kleiner Archon aus den oberen Ebenen.

Schließlich ist es nur noch kurze Zeit bis zum Mittag und dem dritten Manöver. Wir nehmen ein Heldenfrühstück zu uns und ich verteile schon mal Reihum Schutzzauber. Jeder kann selbst festmachen, was er denn gerne haben möchte. Auch schütze ich meine empfindliche Haut vor Feuer, Elektrizität und Säure. Schlachtenrufer Dolon verstärkt unsere Rüstungen und da werden wir schon hergeholt. Der Amizu ist etwas nervös. Es geht das Gerücht, dass es diesmal zu einer Schlacht kommen soll und das Überlebende nicht vorgesehen sind. Tja, da haben wir aber was dagegen.

"Eure Majestät, Mysdemn, hört mich an. Ich berufe mich auf die Griskardklausel und reiche folgende Streitschrift gegen Mathras ein!" Rufe ich und fordere zugleich unseren Rechtsbeistand herbei. Mathras sitzt in der Nähe von Mysdemn und holt sich sofort seinen Rechtsbeistand auf seine Seite. Auch ploppt ein Advokat bei der Herrscherin dieser Stadt auf. Es gibt eine kurze Diskussion zwischen den Rechtsanwaltsteufeln und sie stimmen schließlich darin überein, dass diese Klausel rechtens ist.

"Ihr habt zehn Minuten um euch vorzubereiten. Vielleicht wird die Sache halbwegs lustig." beschließt die irre Teufelin. Mathras ist über diese Entwicklung nicht erfreut und beschimpft uns entsprechend.
"Du hast es nicht anders gewollt! Und wegen dir hat jetzt Moloch meine Tochter!" schimpfe ich zurück. Wegen diesem Schwachkopf sitzen wir hier immer noch fest, während Moloch sonst was mit meinen Kindern anstellt. Finsterste Verdammnis! Die Tyrannoskirche zeigt sich spendabel und stellt Mathras ganz ohne Hintergedanken je drei Mumien und Schreckgespenster zur Verfügung. Ich weise Jenna und unsere fünf Mitstreiter an, die zweite Reihe zu bilden und die Flanken zu sichern. Sich dabei aber möglichst aus der Unmittelbaren Gefahrenzone heraus zu halten. So langsam empfinde ich die Anwesenheit der zusätzlichen Streiter eher als Belastung, da ich nicht für ihre Sicherheit garantieren kann und mir wohl berechtigte Sorgen über ihr Überleben mache.

"Du traust uns auch gar nichts zu", mault Schlachtenrufer Margon und hat damit sicherlich nicht so unrecht. Schließlich geht es hier gegen ein äußerst üblen Leichnam.
"Ich will nur nicht, dass hier jemand wegen uns verletzt wird", wiegle ich ab. Als ob sie kleine Kinder wären. Aber im Moment fehlt es mir an der Feinfühligkeit, da ich immerzu an meine Kinder denken muss, die gerade sonst wie traumatisiert, wenn nicht gar viel schlimmeres werden. Das macht mich rasend vor Zorn und Ungeduld.

Schließlich nehmen wir Aufstellung. Dolon ist das Zentrum der ersten Reihe, Druss nimmt die linke, Johann die Rechte Flanke. Ich stehe hinter den beiden Riesen, da ich Dolon und Druss vergrößert habe. Jenna steht hinter mir in der dritten Reihe. Der Schlachtenrufer und der Helmpriester flankieren mich weiträumig, während die drei Templer sich mit Jenna in der dritten Schlachtreihe befinden. Gegenüber nehmen die Untoten Aufstellung, seine Gehilfen bilden die erste Reihe, er steht im Zentrum der zweiten und schaut uns überaus finster an. Genau so finster starre ich zurück. Dann gibt Mysdemn das Startzeichen und die Gerechtigkeit kann ihren gerechten Lauf nehmen.

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #505 am: 14. April 2011, 14:43:21 »
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Johann spricht ein Gebet und bitte Tempus um seinen Beistand. Schlachtenrufer Dolon heiligt die Waffe von Druss, einem gewaltigen Streitflegel, wie auch Dolon gerade einen hat. Johann hat einen gewaltigen zweihändigen Hammer um die Untoten zu zerschmettern. Da komme ich mir mit meinem schönen Adamantenen Kurzschwert wie mit einem Zahnstocher bewaffnet vor. Druss beschwört ein Schild, dass ihn schützt. Dann bin ich dran. "Mathras spüre meinen Zorn! Säuresturm, komm über dich und deine verdammte untote Brut mit maximaler Kraft!" Ich sammle arkane Energie und entfessele die Hölle über ihn und seine finsteren Gesellen. Einer der Schreckgespenster steht zu weit weg, aber ich erwische zwei von ihnen und alle Mumien. Mein Sturm vernichtet sie augenblicklich, nur Mathras ist davon nicht betroffen. War ja irgendwie klar, aber wenigstens sind seine fiesen Verbündeten nun futsch.

Der Mistkerl wirft irgendeine fiese Eiskugel auf Dolon, Druss und mich. Druss wird davon Ohnmächtig. Oh nö! Den Schlachtenrufer und mich schüttelt es nur ordentlich durch. Klar, Kälte war jetzt eines der wenigen Elemente, gegen das ich nicht geschützt bin. Verdammnis. Dann versucht Mathras noch irgendetwas bei Johann, was aber keine Auswirkung hat. Mathras ändert etwas seine Position, was ihn aber zu Nahe an den Templer bringt. Mit einem Kampfschrei spurtet er los, springt hoch in die Luft, den Hammer beidhändig über den Kopf erhoben, nur um den Leichnam haarscharf zu verfehlen und den Hammer in den Staub der Arena zu rammen.

"Beeilt euch im Namen von Tempus!" ruft Dolon und rückt verhalten vor, um den ohnmächtigen Druss vor dem letzten Untoten zu schützen. Ich rücke ebenfalls vor und zentriere Mathras eine Säurekugel, um den Schutz des Leichnams abzutragen. Leider stelle ich fest, dass man diese Art von Schutz so nicht abtragen kann. Verdammnis! Psionik scheint doch um einiges anders zu funktionieren wie vergleichbare klerikale oder arkane Magie. Finsternis!

Mathras wirft wieder eine Eiskugel, die mich voll erwischt, aber nicht ohnmächtig werden lässt, dann probiert er den gleichen Trick nochmal bei dem Templer, was wieder keinen Effekt hat und springt dann weg in Richtung Dolon, gedeckt von seinem letzten untoten Diener, der nun Johann angreift. Er trifft ihn ordentlich. Der Schlachtenrufer stürmt mit einem zornigen Schrei auf den Lippen in Mathras hinein und schmettert seinen Streiftflegel mit großer Wucht auf den Schädel des Leichnahms. Staub wölkt auf. Ha, das hat gesessen!

Druss eilt an Dolons Seite und haut daneben. Mist! Ich versuche den Untoten zu erledigen, treffe aber nur den Arenaboden, da dieses Wesen einfach immateriell wird, als ich es treffe. Verdammnis! Mathras verwandelt sich in eine Staubwolke und schwebt durch die beiden Riesen hindurch. Der Schrecken versucht Johann zu attackieren, ist aber erfolglos. Dafür wird es im Gegenzug von Johann erledigt. Damit wäre die letze Dienerkreatur Geschichte. Sehr gut.

Der Schlachtenrufer schlägt durch die Sandwolke, ohne dass er einen Effekt erzielt. "Kaira! Das Ritual!" ruft Druss und erinnert mich daran, dass ich ja diesen Mistkerl in seine normale Form zwingen kann. "Untoter Sand, form dich fest!" rufe ich und manipuliere das Gewebe so, dass Mathras zurück gezwungen wird. Er wirft mir einen äußerst giftigen Blick zu. Dann manifestiert eine Kraftwelle sich um ihn herum, die uns wie ein eisiger Wind durchfährt. Autsch!

Außerdem beschwört er ein magisches Band zu dem Schlachtenrufer Morgan. Was zur Hölle ist das denn? Johann bringt sich verhalten in Position, Schlachtenrufer Dolon dreht sich um und haut Mathras seinen Flegel um die Ohren. Leider sorgt das magische Band dafür, dass die Wucht des Angriffs sich zum großen Teil auf seinen Kollegen überträgt. Das kann ich ja jetzt gar nicht zulassen.

"Magie sei gebannt!" rufe ich laut und trage alle Schutzzauber von Mathras ab. Ätsch! Darauf hat Druss nur gewartet und schmettert Mathras seinen Flegel auf den Leib. Knochen brechen und seine Kristalle werden sichtbar. Gut, dann haben wir ihn gleich. Diesmal sind wir besser vorbereitet als letztes mal. Mit einem weiteren Hieb schlägt Druss auf einen der offenliegenden Kristalle, der deutlich einen Sprung bekommt. "Das ist dein Ende, Mathras!"

"Nein!" ruft der Untote und erhebt sich in einer gewaltigen Windhose in die Luft. Was zur Hölle ist das jetzt schon wieder? Dann detoniert die Welt in einem Meer aus Licht und mein Körper wird ausgelöscht. Na Toll, schon wieder tot.

Ich liege auf dem Rücken auf einem harten Boden und starre auf eine steinerne Decke. Hä? Ich richte mich auf und sehe die anderen. Wir befinden uns in einem Thronsaal, wie er im Klingenturm aussah. Mathras erscheint, hat seine steinerne Maske auf uns sieht uns betreten an.

"Tja, dass wollte ich jetzt wirklich nicht, aber es sieht so aus, als würden wir jetzt alle in einem Seelengefängnis festsitzen. Aber das wird nicht allzu lange dauern, dann werden wir in Energie umgewandelt werden und vergehen." Na ganz große Klasse. "Aber vielleicht kann ich noch etwas daran ändern. Ich habe nun endgültig versagt. Jetzt müsst ihr dieses Problem mit euren Mitteln aus dem Weg schaffen."

Gespielt am 05.03.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 18 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 9)
Druss 17 (Barbar 16/Psioniker 1)
Dolon 17 (Kleriker 8/Kriegspriester 9)
Johann 16 (Kämpfer 6/ Frommer Templer 10)
EP: Stufe 16 2700 Stufe 17 2183  Stufe 18 1825 Kaira 150, Druss 225, Dolon 150, Johann 75
Überwundene Gegner
Mathras
3 Mumien
3 Schreckgespenster
Beute

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #506 am: 18. April 2011, 13:17:18 »
Kapitel 35
In Mathras seinem Verstand!

In Mathras seinem Verstand

Probleme ohne Ende. Ich seufze und setze mich auf. So langsam zerrt es an den Nerven, immer wieder zu sterben. Dabei muss ich doch meine Kinder aus den bösartigen Fängen von diesem überaus fiesen Moloch retten. Verdammnis! Aber Jammern und sinnieren über trübe Aussichten hilft mir hier nicht weiter. Also ran an die Arbeit. Mathras erklärt uns, dass wir uns hier in seinem Verstand befinden und wir in seinen Erinnerungen verschiedene Kristalle finden können, die ihm ermöglichen, uns neue Körper zu erschaffen und unsere Seelen zurück zu schicken. Sieht nach einem Plan aus. Worauf warten wir dann noch?

Kaum haben wir uns aufgerafft, kommt von oben ein zweiter Mathras uns entgegen. So wie es aussieht, hat sich Mathras Verstand in mehrere Teile geteilt. Wir haben "Antrieb" bei uns und das was nun vor uns steht, ist "Zweifel". Und "Zweifel" hat einige Bedenken, was die Durchführbarkeit der ganzen Sache angeht. Aber "Antrieb" ist optimistisch, dass auch zu schaffen. Da wir keine Zeit zu verlieren haben, lassen wir "Zweifel" einfach links liegen und kümmern uns um die Dinge, die wir lösen können. Mathras "Antrieb" führt uns ein Stockwerk tiefer. Hier ist alles schon etwas ungeordneter und entspricht nur noch grob dem originalen Klingenturm des alten Jhaamdaths. Hier gibt es drei Türen, die zu den entscheidenden Punkten aus Mathras Vergangenheit führen. Da wären "Handeln" und die Lehren, die er daraus gezogen hat. Als zweites gibt es "Konsequenzen" und die letzte wäre "Entscheidungen".

Wir wählen Konsequenzen, weil das laut Mathras dies der gefährlichste Abschnitt ist. Also gehen wir den mit den noch vorhandenen Ressourcen an. Der Kampf gegen diesen Leichnam hat viele Slots für Schutzzauber gefressen, so dass ich kaum über Angriffspotential verfüge. Zwei Säurestürme, zwei große Kugeln und das wäre alles. Verdammnis! Ich fühle mich so richtig nackt.

Nach der Tür der "Konsequenzen" geht es über eine Treppe in die Tiefe. Wir kommen in einem breiten Gang und plötzlich manifestiert sich aus dem Nichts ein psionisches Konstrukt in der Form eines Nashorns. Verdammnis! Gegen so ein Ding haben wir schon mal gekämpft. Ich zentrier ihm sofort eine Kugel aus Säure in den Balg, was in Ordentlich trifft. Druss und Johann stürmen gegen das Vieh, aber beide Attacken prallen am dem Ding ab. Im Gegenzug schlägt das riesige Konstrukt nach Druss und verwundet ihn ziemlich schwer. Ich werfe eine weitere Kugel, während die Jungs das Ding in die Zange nehmen. Druss fängt nun an, große Brocken aus dem Ding mit seinem adamantenen Zweihänder heraus zu schlagen, während Johann keine glückliche Figur macht. Um die Jungs etwas stärker zu machen, unterstütze ich sie mit einem "Beeilt euch!". So bewegen sie sich schon etwas schneller, trotzdem haben sie große Mühe das Ding zusammen zu schlagen. Schließlich stürmen die Templer des Helms auch heran und zerschlagen es schließlich.

Der Gang macht einen Knick nach links und wir kommen in einem Strategiezimmer heraus. Sechs Generäle stehen um Tisch herum, auf dem die Miniaturlandschaft des Vhiloon Reach moduliert ist. Kleine Figuren scheinen Armeen zu repräsentieren, die dort auf magischem Weg hin und her marschieren. So wie es aussieht, sind das die tatsächlichen Marschbewegungen, die mit einer Art seltsamer Erkenntnismagie übertragen werden. Da die Miniaturen sich sichtbar mit bloßem Auge bewegen, scheint die Szene in Zeitraffer zu laufen. Die Anwesenden nehmen keinerlei Notiz von uns, also ignorieren wir die Generäle auch. Es gibt hier drei Abgänge. Wir nehmen den mittleren, der uns durch einen Gang mit Sanduhren führt, die sich an den Wänden entlang auftürmen. Einige sind zerbrochen und ihr Sand bedeckt den Boden. Schließlich kommen wir in einem runden Raum hinaus. Der Boden ist hier komplett mit tiefem Sand bedeckt. Auf sechs Säulen stehen die Anführer der Ungesehenen Seher, die sich um einen imaginären Mathras gruppieren.

Die Seher diskutieren gerade mit dem damaligen Mathras über die Tücken der Zeit, des Älter werdens und den Ausweg über die Knochen Harvans, die Unsterblichkeit versprechen. Besonders da die Lage gerade äußerst prekär ist, da die elfische Flutwelle schon auf dem Weg ist. Diese verdammten alten Narren! Natürlich faseln sie noch vom Golgothan Codex, der wohl offensichtlich einige falsche Passagen enthielt und darüber, dass die Welle bald hier herein bricht. Hier nahm ihr Irrsinn also den Anfang. Sie haben die Knochen Harvans in Gläser abgepackt und schließlich nimmt auch Mathras das scheinbare Geschenk der Unsterblichkeit an. Es ist für uns nicht sehr überraschend, als diese sich in Sand auflösen. Allerdings ist es für uns eine äußerst böse Überraschung, als der bis dato ruhig daliegende Sand sich zu bewegen anfängt. Im Zentrum entsteht ein regelrechter Strudel und beginnt uns einzusaugen. Verdammnis!

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #507 am: 21. April 2011, 12:38:46 »
In Mathras seinem Verstand

Druss ist am gefährdetsten, da er schon beinahe direkt am entstehenden Strudel im Zentrum des kreisrunden Raumes steht. Auch Dolon und Lia zieht es recht schnell ins Verderben. Ich kann mich gerade so aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich retten. Aber der Strudel weitet sich rasend schnell aus und reißt schließlich uns alle mit. Finsternis!

Schließlich falle ich und während ich in Richtung Boden sause, wird mir klar, dass wir uns in einem gewaltigen Stundenglas befinden. Also in einer gigantischen Sanduhr. Ich drehe mich im Flug und rolle mich gekonnte beim Aufprall ab, so dass ich nur einige Oberflächliche Abschürfungen davon trage. Dolon und Lia sind vollständig verschüttet. Wir sollten uns beeilen, sie da wieder heraus zu hohlen. Während die anderen mit improvisierten Grabungsutensilien buddeln, hohle ich meine Schaufel aus meinem praktischen Rucksack und beginne zu graben. Mit vereinten Kräften gelingt es uns schließlich Lia und Dolon zu bergen. Den Schlachtenrufer hat es besonders schwer erwischt. Sofort versuche ich ihn wieder zu beleben, scheitere aber an meinen geringen Kenntnissen in dieser Richtung. Schließlich gelingt es dem Kleriker des Helm unseren armen Dolon wieder zu beleben. Der Kriegspriester hustet noch einiges an Sand aus, aber sonst scheint es ihm wieder halbwegs gut zu gehen.

Und wir finden bei dem ganzen herum buddeln auch noch einen roten Kristall. Das wäre wohl der erste. Eine Tür taucht nun an der Wand auf, womit wir auch aus dieser Erinnerung entfliehen können. War ja jetzt gar nicht so schwer, Hust! Also gehen wir zurück in den Strategieraum und nehmen die nächste Türe, die uns zu einem Bereich mit der Überschrift "Wahl der Mittel" führt. Zuerst kommen wir in einen verwaisten Thronraum, mit einem Thron aus einem einzigen psionischen Kristall. Hier saß einst Dahlien, wenn er denn im Klingenturm anwesend war. Leider war er das wohl nicht so oft. Finsternis!

Es geht dahinter weiter und wir kommen in einem kreisrunden Labor des Arkanen Rates heraus. In der ersten Ebene stehen die typischen seltsamen Maschinen, welche der Arkane Rat so gern damals gebaut hatte. Darüber ziehen sich gewaltige Regale die Wände hoch bis in Bereiche, die man von hier aus gar nicht mehr erkennen kann. Sicherlich nicht gerade Praktisch, aber der Arkane Rat war schon immer etwas schrullig. Wir bekommen eine Szene zu sehen, wo Mathras eine leuchtende Kugel an Molochs Spießgesellen übergibt. Die leuchtende Kugel ist Harvans Selle. Finsternis! Es ist irgendwie eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Mathras die Seele an den gestürzten Erzteufel übergibt. Wo er doch nun fünfundzwanzigtausend Seelen dafür besorgen muss. Und dabei gescheitert ist.

Das Bild verschwimmt und wir bekommen in der nächsten Szene zu sehen, wie Schattendiener eine rostige Sense dem Rat und Mathras übergeben. Das ist die Sense der Seuchen, ein wertvolles Artefakt der Talanokirche. Daraus kann nur böses erwachsen. Und die nächste Szene zeigt, dass mein gesunder Menschenverstand noch funktioniert. Die Sense hat ganze Arbeit geleistet. 100 mal 100 Elfen sind verreckt, dafür aber auch 1000 mal 1000 Menschen. Ein akzeptabler Preis, wie die Spinner des Rates meinen, die alle selbst von Seuchen gezeichnet sind. Auch Mathras ist gezeichnet. Auch diese Szene verschwimmt und wir dürfen gegen die Sense kämpfen, welche eine hässliche Wolke ausstößt, die einen schwächt. Ich verkrümle mich und überlasse den Jungs das Feld. Druss und Johann schlagen die Sense dann auch innerhalb weniger Augenblick zu Klumpp. Besonders Druss lässt seine gewaltigen Muskelberge dabei anschwellen und hämmert mit voller Wucht das Ding um. Schließlich zerbricht die Sense und ein einzelner Kristall bleibt zurück. Jetzt wissen wir, woher die ganzen Seuchen letztendlich kamen. Und wieder mal hatte Moloch seine gierigen Schattenkrallen in der Sache stecken. Der Mistkerl war deutlich mehr involviert als bisher gedacht.

Damit bleibt noch eine Episode bei den Konsequenzen übrig. Das ganze steht unter dem Motto "Niederreißen was wir erbauten". Wir tauchen ein in einen Gang voll Schatten. Wir kommen in einer Gefängniszelle wieder heraus. Drei Gefangene liegen auf steinernen Liegen und deren Gedanken bzw. Erinnerungen werden von Kristallgolems extrahiert. Haben wir ja schon einmal mitbekommen. Aber nun bekommen wir zu sehen, was danach mit den Verhörten passiert. Die sind total apathisch und werden auf einer Trage zu einem weiteren Raum gebracht. Wiedermal können wir die Ursprünge sehen, nämlich einen Prototyp einer Seelenextraktionsmaschine, wie wir sie bei den Zwergen gesehen haben. Finsternis!

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #508 am: 25. April 2011, 13:09:30 »
In Mathras seinem Verstand

Der Gefangene wird in die Maschine geschoben und die Seele wird extrahiert. So haben wir das hier ja schon bei den Zwergen gesehen, aber der Körper kommt nicht einfach wieder heraus, sondern wandert in einen weiteren Behälter. Dort wird weiteres mit ihm angestellt und am Ende wird ein Mitglied des sogenannten kleinen Volkes geboren. Daher kommen die also. Produkte einer Maschine, die Menschen nicht nur ihre Seele raubt, sondern den Körper auch noch verändert. Es überrascht mich nicht zu erfahren, dass Moloch der Konstrukteur dieser Höllenmaschine ist. Dieser gefallene Erzteufel hat es Faustdick hinter seinen schwarzen Ohren und ich fiebere dem Augenblick entgegen, wo ich ihn vernichten werde. Jemand muss dafür sorgen, dass diese mannigfaltigen Verbrechen ultimativ gesühnt werden.

Wir gehen weiter und sehen im nächsten Raum, wie Mathras das Herz von Harvan den sechs Klingenmeistern gibt, die schon in ihren Spiegeln dahin vegetieren, in die Dahlien sie gesperrt hat. Und nun setzen sie ihren ureigensten Plan um und bauen mit dem Tongolem, der das Herz von Harvan trägt, die ultimative Waffe. In der nächsten Szene sehen wir wie Mathras sich bei den Klingenherrschern darüber beschwert, dass der Golem nicht nur Elfensiedlungen zerstört, sondern auch die menschlichen. So wie alle tollen Waffen hat auch dies einen großen Hang dazu, unverhältnismäßig hohen Kollateralschaden anzurichten. Und das war den sechs bösartigen Spießgesellen in den Spiegeln nicht nur klar, sondern sogar ausdrücklich erwünscht. Und was sie auch bewusst herbeiführten, war die gesamte Vernichtung ihres ehemaligen Reiches. Wenn sie darüber nicht herrschen dürfen, dann soll gefälligst auch niemand anderes darüber herrschen. Solche Mistkerle! Finsternis!

Wir bekommen nun eine große Beobachtungskugel zu sehen, wo wir das wüten des Golems, nun besser bekannt als "Borem vom kochenden See" eine menschliche Siedlung verwüstet und dabei von Goblins und Orks unterstütz wird. Und genau diese unbesiegbare Kampfmaschine wird die Elfen schließlich dazu veranlassen, als letztes Mittel die Flutwelle auszulösen und so den bösartigen Plan der Klingenherrscher zu vollenden. Spielen über Bande sozusagen. Unsere Aufgabe ist es nun, den Kristall aus dem schlammigen Körper des Golems zu klauben, der regelrecht dampft. Ich stochere zuerst mit meiner Schaufel etwas darin herum, da ich durch die Kugel greifen kann. Nach einigen Augenblicken brennt einfach der Stil der Schaufel ab. He! Nun gut, mit meiner Spitzhacke und dann mit meinem Vorschlaghammer gelingt es schließlich den Kristall zu lokalisieren. Leider brennen mir die Stiele der Werkzeuge vorher ab, bevor ich ihn heraus ziehen kann. Druss ist mutig oder verrückt genug, vielleicht auch beides, den Kristall aus dem Golem heraus zu ziehen. Er fängt sich nur ein paar Brandblasen ein, da er durch einen magischen Ring sehr gut gegen Hitze geschützt ist.

Damit wäre auch diese Aufgabe erledigt. Und wir hätten den Abschnitt mit den Konsequenzen damit beendet. Auf zu Entscheidungen. Wieder mal laufen wir durch einen Gang und kommen in einer unter Wasser stehenden Halle heraus. Darin steht in der Mitte ein gewaltiger Sarkophag aus Riesenknochen, dessen Deckel aus mehreren Riesenschädeln besteht. Mathras erklärt uns, dass der Sarkophag des Lebens ist. Nur wer wirklich sterben will, wird darin das ewige Untotsein finden. Darin hat er die Flutwelle überlebt und es hat Jahrhunderte gedauert, bis er daraus befreit wurde. Wir dürfen durch den Bereich waten und verlassen den Saal auf der gegenüberliegenden Seite, die uns mal wieder in einen Runden Raum führt. Hier stehen Acht Statuen im Kreis. Mathras aktuelle Verbündete.

Der erste ist ein Zwerg mit Zähnen aus Gold. "Gold!" sagt er passenderweis, als wir näher treten. Der Zwerg repräsentiert den Talynsteinklan. Von ihnen hat er viele unschuldige Seelen mit Gold erkaufen können.

Der zweite ist ein Mann in einer Toga. "Der größte aller Handel!" Er repräsentiert den Waukeenklerus. Einige von ihnen waren bereit aus religiösen Gründen ihm zu helfen. Sie organisierten alles und waren für die Logistik seiner Unternehmungen zuständig. Ein wichtiges Bindeglied zwischen seinen ganzen Operationen.

Der dritte im finstern Bunde ist eine wabernde schwarze Masse aus Schatten. "Mein Weg zurück!" sagt er und outet sich damit als Moloch. Ein wahrlich finsterer Bundesgenosse. Und damit der direkte Weg, sich unsere unerbittliche Feindschaft zu sichern. Hätte Mathras die Finger davon gelassen, vielleicht würden wir alle noch Leben.

Der vierte ist ein männlicher Kultist des roten Kreises. "Macht dem arkanen Rat!" Na Toll, aus dieser Richtung kamen die also. Sie haben für Mathras die Seelenmaschinen nach den Plänen von Moloch konstruiert.

Der fünfte ist ein Pirat der schwarzen Hand. "Der Wille des Meisters!" sagt er zu uns. Ist er damit dann wohl definitiv ein Erfüllungsgehilfe von Moloch. Keine wirkliche Überraschung, liegen ihre Schiffe doch im Hafen von Chondathan. Ich freue mich schon darauf, diese finsteren Gesellen in die Hölle oder Abgrund zu schicken.

Die sechste Figur ist eine Frau, nämlich die vermeintliche Eldath Priesterin Soukaso. "Der Aufbruch des Lichtes!" Wenn man bedenkt, dass sie ein Artefakt herumzeigt, dass Blind machen kann, bekommt der Ausspruch doch gleich eine andere Dimension. Mir wird nicht ganz klar, warum Mathras sich gerade mit dieser Nudel verbündet hat. Irgendwie mag ich dieses Wesen nicht.

Die siebte Statue zeigt Jaspar Janus. "Vergebung!" sagt er zu uns. Eigentlich sollten wir das sagen, da wir ihn getötet haben. Eines der Dinge, die mir wirklich leid tut. Ich wünschte, es hätte eine andere Möglichkeit gegeben.

Und die letzte Figur ist die eines Ibixianers. Die haben uns auch einen Haufen Ärger bereitet. "Ein Ruhmreicher Tod!" ist sein Motto. Das überrascht mich nun wirklich nicht.

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #509 am: 02. Mai 2011, 10:48:22 »
In Mathras seinem Verstand

Mathras erzählt uns, dass die Ibixianer einer äußerst aggressiven Kriegerrasse aus den Ebenen sind. Aber da sie so aggressiv und obendrein noch sehr stolz sind, neigen sie dazu, wegen jeder eingebildeten Beleidung einen Streit vom Zaun zu brechen. Und wenn man das oft genug macht, schafft man sich genug Feinde, die einem irgendwann tierisch einen auf den Deckel geben. Und den Ibixianer ist das passiert. Sie haben jemand so sauer gemacht, dass er ihre ganzen Weibchen erschlagen hat. Wie sich das anhört, irgendwie krank. Jedenfalls haben wir wohl die letzten ihrer Art umgebracht. Und das hört sich auch Krank an. Finsternis!

Um hier an den Kristall zu kommen, müssen wir mit einer der Fraktionen einig werden. Na Toll. In die engere Wahl fallen wohl Zwerge, Gold ist bezahlbar, Jaspar Janus, weil der und so vertraut ist und die Ibixianer, weil wir wahrscheinlich gegen die nur kämpfen müssen. Druss entscheidet sich spontan für Jaspar Janus. Ich habe da nicht so ein gutes Gefühl im Bauch. Nennen wir es einfach mal weibliche Intuition. Genau genommen habe ich bei allen ein verdammt mieses Gefühl. Warum muss es immer nur so kompliziert sein? Verdammnis!

Nun gut, nach etwas hin und her einigen wir uns auf Jaspar Janus. Druss schlägt ein und bekommt den Stein. Dafür müssen wir nur den Orb der Herrschaft zerstören und die Auflösung der Kompanie verkünden. Hä? Ich dachte das geht nicht, weil der sofort durch die Ebenen flutscht, sobald man das versucht. "Geht doch", erklärt uns Mathras Unheilverkündend, "man muss dazu nur die gesamte Kompanie vorher ausrotten."

Eh! Das geht ja mal gar nicht! Wir bringen die armen Schweine doch nicht alle um, besonders da die Rekruten noch halbe oder gar ganze Kinder sind. Aber vielleicht finden wir ja noch eine Möglichkeit. Und das Beste ist, wir haben jetzt ein Geas auf uns liegen, diese Aufgabe innerhalb eines Jahres zu erfüllen. Ich könnte ja so was von kotzen! Ne, wir müssen nicht nur Moloch aus unserer schönen Stadt kicken, nebenbei die Piraten vertreiben und am aller wichtigsten, meine kleinen Kinder befreien. Nein, da gibt es ja noch einen Gott, der wieder zusammen gesetzt werden will. Und jetzt noch das! Irgendwo hört der Spaß echt auf! Fehlt eigentlich nur noch eine Sturmflut, einen Vulkanausbruch und ein Erdbeben, die wir aufhalten müssen, um das Paket komplett zu machen. Wir hätten wohl doch lieber etwas anderes gewählt. Obwohl, wer weiß was die anderen "Unmögliches" von uns gewollt hätten. Lebendig zu werden hat einen verdammt hohen Preis.

Nun ja, wenigstens haben wir den Kristall, fehlen ja nur noch ein paar weitere. Von der Halle mit dem Sarkophag gibt es noch einen weiteren Abgang, den wir nun gehen. Wir kommen in einer richtigen Landschaft heraus. Spätsommer, die Ernte steht kurz bevor, wird aber nie eingeholt werden, denn die Häuser der Bauern brennen gerade ab und ihre Überreste sind im Dorf verstreut. Mathras steht auf einem Hügel über dem Dorf und hält den dämlichen Orb der Herrschaft in seinen Händen. Ich hasse das Ding jetzt schon Abgrundtief. Jedenfalls stehen etwa vierzig Kinder um ihn herum, die mit Blut bespritzt sind. Mathras erklärt, dass die Raserei nun heute zu Ende ist. Mir wird nicht ganz klar, wie er das jetzt nun genau angestellt hat, den Aspekt habe ich nie ganz verstanden und irgendwie geht der mir Echt gerade auch total an meinem immer noch knackigen Hintern vorbei. Ich will hier nur noch raus. Dieser Trip in die Hölle dauert schon viel zu lange und so langsam fehlt mir die Geduld. Nach der Showeinlage bekommen wir ohne was zu tun den Kristall, geht doch.

Wenigstens haben wir diesen Wahnsinn nun abgeschlossen und gehen zurück in den großen runden Raum im Zentrum. Mathras II erwartet uns dort schon und erklärt uns, dass diese Aktion Mathras Seele vernichten wird, also unsere Körper wieder zu gewinnen.

"Ja, und?" frage ich und die anderen schauen mich irritiert an. Meine Kinder sind in tödlicher Gefahr und in so einem Moment spielen moralische Überlegungen keine wirklich große Rolle mehr.
"Na, dadurch entgehen wir unserer ewigen Strafe!" erklärt und Zweifel rechthaberisch. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es dafür eine gerechte Strafe gibt, was Mathras in seinem Irrweg alles angestellt hat. Aber wir können die Sache wieder gerade biegen, hoffe ich zumindest. Mein nächstes Ziel ist erst mal die Rettung meiner Kinder aus den schattigen Klauen von Moloch. Dieser Scheißkerl wird noch was erleben. Verdammnis! Wir lassen Zweifel links liegen und schaffen lieber Fakten, statt über verschüttete Milch zu lamentieren.

  • Drucken