6. Tarsak 800 TZ, im Jahr der Schwarzen Faust Chondathan Adelsviertel Anwesen der Familie Larund
Die Jahrzehnte vergingen wie im Flug, ich wurde noch zweimal von Garn schwanger und gebar einen weiteren Sohn, nach seinem Vater Garn Junior benannt und als Nesthäkchen einen Tochter, die wir Klein Kaira nannten. Mili kam schnell in ein gefährliches Alter und machte viel Unsinn. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich sie aus prekären Situationen retten musste. Eine berühmte Mutter zu haben, macht vieles einfacher, aber man ist eben in erster Linie Kairas Larunds Tochter und nicht Miliandra Rhea, da sie sich schließlich wieder mit dem Nachnamen ihres nichtsnutzigen Vaters vorstellte, um sich so von mir weiter zu distanzieren. Schließlich brannte sie mit ihrem Fechtlehrer durch und gründete die "Mutigen Schattenstürumer", so dass sie letztendlich den Gruppen ihrer Eltern huldigte, aber trotzdem etwas eigenständiges hatte. Mit Lucrezias Degen und Amulett aus meinem Fundus war sie gut geschützt, ich ihren Werdegang trotzdem aus der Ferne beobachtete und öfters mal gezwungen war, helfend einzugreifen, was Mili jedes Mal rasend vor Wut machte. Aber mir war eine schäumende Tochter immer lieber als eine tote. Auch sie wurde erfahrener und war schließlich gut genug, um selbst mich abzuschütteln. Außerdem war ja da noch Herr Fröhlich, ihr riesiger Beschützer aus dem Reich der Schatten, auch wenn der mir aus gutem Grund nie geheuer war. Sie lernte mit Schatten Dinge zu formen, ein Kunst, die mir Angst machte.
Mein Sohn Alarion wurde schließlich Maler, leider kein sehr erfolgreicher. Seine Bilder waren äußerst Düster und von eigenartiger Melancholie. Ich nehme mal an, er verarbeitete damit das, was ich ihn mit meiner Abenteurerkarriere angetan habe. Schließlich war er als Kleinkind mehrmals sehr schlimmen Situationen ausgesetzt gewesen und da ist wohl unbewusst einiges hängen geblieben. Irgendwie erinnern mich seine Werke an die von Gregor Vern, dem Maler, der von den Tsochhari besessen war, ohne allerdings an dessen Meisterschaft heran zu reichen. Er gründete früh eine Familie, heiratete ein vermögendes Mädchen und erfreute mich mit vielen quirligen Enkeln.
Mein Vater starb schon wenige Jahre nach der längsten Nacht an Altersschwäche. Für was er mich ausgebildet hat, tja, dieses Geheimnis nahm er mit in sein Grab. Vielleicht war dies auch schon lange vorherbestimmt gewesen. Die Wege der Götter sind manchmal sehr vorrausschauend. Schließlich kehrte Mili nach einem Jahrzehnt der Wanderschaft ohne Kontakt zu mir mit zwei eigenen Kindern zurück in die Stadt. Ich stellte keine Fragen und sie erzählte nie, was ihr widerfahren war. Sie erbte den Silberfisch von der Erlans, da sie dort geboren und den alten kinderlosen Leuten doch ans Herz gewachsen war. Sie taufte den Silberfisch in Ladys Reas um und baute es für eine ganz spezielle Kundschaft um, weibliche Abenteurer.
Ich selbst ging meinen Weg als Herzogin, tat viel für das Gesundheitswesen der Stadt und wurde Reich mit einigen gewagten Unternehmungen. Schließlich hat man als Glücksbotin auch eine gewisse Vorbildfunktion. Jeden Tag teleportierte ich bis ins hohe Alter nach Westtor und Arras, beförderte sicher begüterte Reisende und Dokumente. Diesen Service ließ ich mir entsprechend entlohnen. Auch investierte ich in einige profitable Unternehmungen, die immer noch Gewinn abwerfen. Ich ließ es mir nicht nehmen, einmal jeden Zehntag eine Patrouille der Kavernenwacht zu begleiten und alles zu vernichten, was an lebenden oder untoten Unrat wir aufstöbern konnten. Damit verdiente ich mir den Respekt meiner Leute, auch wenn sie immer ein sehr eigensinniger und verschworener Haufen blieben. Hier und da gab es noch kleinere Abenteuer, die aber keine wirkliche Herausforderung mehr für mich waren. Allerdings gelang es mir, mehrmals mit der ganzen Familie auf kleine kurze Abenteuer zu gehen und konnte mich so besonders Mili wieder annähern. Hier und da tauchten noch Diener von Moloch auf, die ich dann mit großer Genugtuung ebenfalls vernichtete. Ich nahm an keinem Krieg mehr teil, auch wenn es hin und wieder hoch dotierte Angebote in dieser Richtung gab. Der Feldzug gegen Westtor und dann gegen die Pirateninsel waren genug Kriege in meinem Leben, schließlich bin ich Glücksbotin und keine Schlachtenruferrin.
Klein Garn trat in die Fußstapfen seines Vaters, wurde Glücksbote der Tymora, hatte eine eigene Gruppe von Abenteurern und erlebte einige haarsträubende Abenteuer. Schließlich wurde er reifer und klüger, heiratete und wurde im hohen Alter nach dem Tod von Ryan, der zeitlebens ein Leichtfuß blieb, Hohepriester des Tymoratempels. Um den Tempel herum entstand ein Glücksspielviertel und hatte so stetige Einnahmen. Auch wenn dieses äußerst zwielichtige Klientel natürlich andere Besucher und potentielle Gläubige verschreckte.
Klein Kaira war eher meiner Profession zugetan und wurde mein eifriger Lehrling. Ich nahm mir für sie die Zeit, die ich für Mili nie gehabt habe. Aber das Böse zu bekämpfen fordert eben seinen Tribut.
Das Kollegiat starb mit Harvard Repp, dem letzten großen Direktor dieser traditionsreichen und altehrwürdigen Institution. Von den mannigfaltigen Widrigkeiten der längsten Nacht erholte es sich nie mehr. Die Verluste an kompetenten Magier und die enorme Rufschädigung waren einfach zu groß. Die nachträglichen und durchaus erfolgreichen Bemühungen von Harvard Repp, dass kleine Volk friedlich los zu werden sind nie wirklich von der Bevölkerung oder Offiziellen honoriert worden. Ich erwarb das Grundstück mit dem großen Gebäude und versiegelte es so gut wie möglich, da in den Kellern und Laboren doch noch viele unbekannte Gefahren lauern mochten. Auch wollte ich so die Totenruhe in der Gruft unter dem Kollegiat bewahren.
Der Clan der Talynsteins erholte sich ebenfalls nicht wieder von seinen Verlusten, die wir ihnen beigebracht haben und büßten nach und nach ihre Besitzungen ein. Der Clan hat sich inzwischen über die ganzen Kolonien verteilt, manche suchen ihr Glück im hohen Norden, wo es noch eigenständige und unabhängige Zwergenzitadellen gibt. Hier in der Stadt leben nur noch ganz wenige Zwergenfamilien, die sich ganz dem Schmiede oder Edelsteinhandwerk hingegeben haben.
Thropp tauchte nie wieder auf, auch keine Überlebenden der Januskompanie, um sich eventuell zu revanchieren. Wir bargen nach dem Abzug des kleinen Volkes die Leiche von Jaspar Janus und bestatteten ihn mit allen Ehren. Auch er war ein Streiter des Lichtes gewesen, auch wenn er auf falschen Pfaden wandelte. Auch sorgte ich dafür, dass das Portal zur Hölle versiegelt wurde.
Fünf Jahre nach Molochs Vernichtung wurde den Wagemutigen zu Ehren ein Denkmal eingeweiht. Damals sangen die Barden noch Lieder über unsere Taten und meine Bücher, die ich im Laufe der Jahre über unsere Abenteuer geschrieben habe, verkauften sich gut. Inzwischen kann man vor Taubendreck kaum mehr die Namen auf der Inschrift des Denkmals lesen. Auch wissen schon viele nicht mehr, wer die Wagemutigen waren und was sie für die Stadt geleistet haben. Das ist wohl der Lauf der Zeit. Jede Generation hat ihre eigenen Helden. Ruhm ist etwas sehr vergängliches, aber zum Glück bin ich inzwischen über diese Phase hinweg, wo Ruhm mir noch etwas bedeutet hat. Früher war das anders, aber inzwischen hat das Alter und die Lebenserfahrung mich reifen lassen.
Den Göttermörderdolch übergaben wir der Triade und sollte an einen sicheren Ort gebracht werden. Leider verschwand die Eskorte spurlos und der Dolch war so erst mal verloren. Vielleicht wird dies die Queste einer anderen Abenteurergruppe werden. Inzwischen machen die Harfner von sich reden. Eine seltsame Vereinigung von Abenteurern, die sich um einen gewissen Elminster geschart haben, der übrigens ein äußerst schmieriger Rüpel ist. Der Kerl wollte mich tatsächlich für seine Bande von Bänkelsängern gewinnen, aber ich habe ihn kurzerhand aus meinem Haus geworfen. Der penetrante Geruch von seiner Pfeife hielt sich noch tagelang in meinem Haus. Verdammnis!
Die ungesehenen Seher wandelten sich langsam zu einer besseren Diebesgilde, die sich auf die Beschaffung und Handel mit Informationen spezialisierte. Klein Kaira trat schließlich bei und fühlte sich wohl bei ihnen. Ganz meine Tochter. Später löste sie Karn nach dessen Tod als Anführer ab und ihre älteste Tochter erbte schließlich das Amt von ihr, als diese sich übernahm.
Der Templer Harun heiratete schließlich Nalia Liganat und zog dann ganz um in die abgelegene Baronie. Er starb im reifen Alter bei einem Jagdausflug in den Bergen.
Der Barbar Druss heiratete eine Einheimische, zog sieben kräftige Söhne auf, von denen er vier noch zu seinen Lebzeiten begrub, da sie zwar sein Temperament geerbt hatten, aber nicht unbedingt sein überragendes können. Tatkräftig baute er Burg Rannick am Hakenberg wieder auf und sicherte die Handelsstraße nach Cormyr. Schließlich erlebte auch Druss selbst seinen letzten Kampf im hohen Alter von 68 Jahren und weilt nun schon eine halbe Ewigkeit bei seinem Gott. Der Spruch "Haut druff wie Druss" ist immer noch geflügeltes Wort in dieser Region. Auch wenn die wenigsten inzwischen wissen, woher der Ausdruck ursprünglich kommt.
Die Elfe Lia zog schließlich weiter, verließ ihr Lehen und verschwand aus meinem Blickfeld. Keine Ahnung, was aus ihr geworden ist. Und ehrlich gesagt, vermisse ich sie auch nicht. Immer wieder hat sie die Vorurteile bestätigt, die man hier so gegen Elfen hegt. Vielleicht wurde sie eines Tages selbst zu einer Trophäe oder sie reiste zu den ominösen Elfeninseln hinter den Nebeln.
Schlachtenrufer Dolon Braska von Tempus baute seine Abtei auf, wurde dessen erster Abt und heiratete spät. Seine Tochter Lynkha machte später als berüchtigte Kriegerin von sich reden, die zu einer gefürchteten Söldneranführerin wurde, bis auch sie schließlich auf jemanden traf, der Besser als sie war. In ihr war wohl doch mehr von Dolon als von ihrer Mutter. Dolon starb schließlich bei einer Schlacht, wo er wie üblich in der ersten Reihe stand. Mit über siebzig Jahren gönnten seine Brüder ihm den ehrenvollen Tod auf dem Schlachtfeld im Dienste seines Gottes und bestatten ihn mit allen Ehren in der Gruft seiner selbstgegründeten Abtei. Seine Waffen und Rüstung wurden in Ehren gehalten und werden zu besonderen Anlässen im Tempel ausgestellt.
Xana bekam zwar das Dutzend Kinder nicht mehr voll, da auch Serenius schon lange von uns gegangen ist, aber ihre großzügige Behausung glich immer einem Tollhaus voller lärmender Kinder, egal wann man kam. Schon bald war der Übergang von eigenen Kindern, Enkeln und Urenkel sehr fließend. Unsere Familien sind mehrmals miteinander verwandt, einer von Milis Söhnen hat eine Tochter von Xana geheiratet. Einer von Alarions Söhnen eine Enkelin von Xana. Inzwischen haben Xana und ich auch schon einen gemeinsamen Ururenkel, ein süßer Fratz mit den Namen Sanmaster, der voller Begeisterung als Spielzeug einen kleinen, inzwischen schon arg ramponierten blauen Drachen mit wippenden Kopf und aufreißendem Maul auf Rollen hinter sich herzieht. Wie die kleine Mili einst ihre kleine Ente, die ich immer noch als wertvolles Erinnerungsstück habe. Der kleine Schlingel macht die ganze Zeit "Fu fu", was wohl das Fauchen eines Drachens nachmachen soll. Dabei hat er ein äußerst trauriges Schicksal, da seine beiden Eltern schon gestorben sind und er jetzt bei Xana aufwächst. Aber sie hat äußerst praktische Zauber, um ihre Rasselbande ruhig zu stellen, sollte die Sache mal über ihren Kopf wachsen. Telekinese und Netz sind vielseitiger, als mancher denkt. Xana war von allen Wagemutigen immer diejenige, die mir am nächsten stand. Die Reise in die alte Heimat, um einen Hohepriester für die Wiedererweckung von Serenius zu finden, hat uns zusammen geschweißt. Auch sonst hatten wir oft die gleiche Wellenlänge, auch wenn wir ein gänzlich anderes Verständnis der Kunst haben. Während ich immer älter wurde, blieb Xana länger jung. Bei Lia war es noch erschreckender zu sehen, dass sie nach vierzig Jahren immer noch fast gleich aussah wie an dem Tag, wo sie zu den Wagemutigen stieß.
Mit Blutschnitter Vaslo Zarr verband mich ebenfalls eine tiefe Freundschaft und manchmal gingen wir gemeinsam auf Schatzjagd, da Vaslo Zeitlebends ein passionierter Sammler von berühmten oder berüchtigten Waffen und Rüstungen blieb. Waffen und Rüstungen bekam er, ich alle anderen magischen Gegenstände und die Wertsachen wurden fair geteilt. Allerdings habe ich seit einem Jahrzehnt nichts mehr von ihm gehört und muss annehmen, dass auch er letztendlich seinen Meister gefunden hat.
Mir blieb dieses Schicksal zum Glück bis jetzt erspart, ich traf auf niemanden, der Besser als ich war. Meinen letzten Kampf hatte ich vor fünf Jahren gegen vier Rüppel, die meinten, eine alte Oma bei ihrem Abendspaziergang im Hafenviertel, wo ich Mili besucht hatte, um ein paar Münzen erleichtern zu müssen. Matrosen von Westtor. Als ich sie warnte und meinen Namen nannte, kannten sie mich nicht und lachten mich aus. Mein Ruhm ist wahrlich verblasst, aber die Kunst beherrsche ich nach wie vor meisterlich. Grün und blau geschlagen lieferte ich sie bei der Schildwacht ab, schließlich bin ich ja immer noch Reservistin dieser Organisation.
Die Zeiten haben sich geändert, die Stadt auch, manchmal erkenne ich ganze Straßenzüge nicht mehr wieder. In den Tavernen wird offen über die Loslösung der nördlichen Kolonien von unserem Mutterland Chondath gesprochen. Aber ich glaube, es wird noch Jahrzehnte dauern, bis es wirklich soweit ist und ich bin sicher, dass ich das nicht mehr erleben werde. Auf alle Fälle floriert der Handel, die Lagerstadt ist inzwischen von einer festen Mauer umgeben und hat einiges von seinem herben Charme eingebüßt, worüber aber niemand wirklich traurig ist.
Mein geliebter Garn ist schon vor zwei Jahrzehnten gestorben, kurz darauf starb Klein Kaira, wenn auch keines natürlichen Todes. Neugier tötet eben die Katze und es gibt immer einen, der Besser ist. Alarion ist vor fünf Jahren und Miliandra schließlich vor einem Jahr verstorben. Nur Klein Garn lebt noch als letztes meiner Kinder. Alle meine Brüder und Schwestern sind vor mir gegangen. Ich bin die letzte der menschlichen Wagemutigen. Wir schreiben das Jahr der schwarzen Faust, das 800ste Jahr nach Errichtung des stehenden Steines. Ich bin nun in meinem achtundachtzigsten Lebensjahr. Meine Ämter habe ich vor mehr als zwei Jahrzehnten aufgegeben, irgendwann ist einfach Schluss. Damals musste ich mich um Garn kümmern, der im Alter sehr stark nachließ. Ebenso hörte ich mit den Abenteuern auf. Manchmal werde ich von Jungspunden und angehenden Möchtegern Abenteurern aufgesucht, die von mir Rat oder sogar Tat erhoffen. Ab und zu kann ich sogar noch etwas beitragen, aber für den Kampf bin ich inzwischen einfach zu alt, auch wenn ich immer noch rüstig bin. Nun ist es Zeit für andere, dass Banner des Guten aufzunehmen und das Böse auf Toril zu bekämpfen, wo immer es sein hässliches Haupt erhebt. So wie im Norden, wo die Tyrannoskirche eine richtige Stadt gegründet hat. Verdammnis!
Ich bin zufrieden mit meinem Leben, denn ich habe letztendlich doch viel Gutes bewirkt und mitgeholfen, einen gefallenen Erzteufel zu vernichten. Wir Wagemutigen haben letzten Endes die finsteren Intrigen der verdammten Klingenherrscher in ihren Spiegeln vereitelt, welche die ganze See des Sternenregen mit allen angrenzenden Ländern ins Chaos gestürzt hätte. Leider konnten wir nicht Justus, den kleinen netten Archon retten, auch bei Morgenrufer Vhor'tal haben wir kläglich versagt. Das hätte alles nicht sein müssen, wenn ich nur etwas mitgedacht hätte. Verdammnis! Auch war es uns nicht vergönnt, den Halbgott Harvan zurück ins Leben zu bringen. Hier und da habe ich sicherlich auch die falsche Entscheidung getroffen. Aber Erfahrung ist die Summe der Fehler die man überlebt hat. Und nur wer wagt, der gewinnt.
Wer hätte gedacht, als ich damals zum Brunnenhaus aufbrach, schier fast auf dem Tag vor unvorstellbaren 69 Jahren, um mir das Angebot von der guten Frau Renya Harloff anzuhören, dies der Beginn vom größten Abenteuer meines Lebens werden würde. Würde ich mich mit dem Wissen, dass ich heute habe, auch auf dieses Angebot angehen? Natürlich, denn alles Gute was mir bis heute wiederfahren ist, nahm an diesem Tag seinen Anfang. Dadurch lernte ich meinen Mann Garn kennen, der mir drei gesunde Kinder schenkte. Ich kam zu Wohlstand, zu Ansehen und zu einem wichtigen Amt, mit dem ich vieles für die einfachen Bürger dieser Stadt bewirken konnte. Natürlich hat Mili sehr unter meiner Abenteuerlust gelitten, was sie mir nie wirklich gänzlich verziehen hat, aber schließlich hat auch sie eingesehen, dass es eben nicht anders ging.
Nun ist es Zeit zu gehen. Ich spüre, dass nun meine Zeit gekommen ist. Diesmal wird sich das goldene Tor mit den Knochenornamenten endgültig hinter mir schließen. Aber ich bin sicher, dass mir Tymora ein weiteres Mal lächeln wird, wenn sie mich in ihrer Ebene willkommen heißt.
Glücksbotin Kaira Larund, geborene Grünbaum, verstarb am 7. Tarsak 800TZ, im Jahr der Schwarzen Faust. Sie wurde in der Familiengruft neben ihrem Ehemann und mit ihren Kindern unter dem Tymoratempel in Chondathan, dem späteren Searlon, beigesetzt.
Gespielt am 18.02.2012
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 22 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 11/Klerikerin der Tymora 1)
Druss 21 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 3)
Dolon 20 (Kleriker 10/Kriegspriester 10)
Harun 20 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 4)
Lia 20 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/Mystischer Ritter 7)
EP: Diesmal nichts
Überwundene Gegner
1 angehender Halbleichnam
1 falscher Halbleichnam
Beute
Hunderttausende von Goldmünzen
Nachwort zu den Chroniken
Es ist vollbracht. Gestartet am 08.09.2007, beendet am 18.02.2012, fast viereinhalb Jahre Spielzeit. 104 dokumentierte und 4 nicht dokumentierte Sitzungen, da Con oder irrelevantes Zwischenabenteuer. Plus eines, das Finale des zweiten Bandes, wo ich in Berlin war und ohne mich gespielt wurde. Von der ersten bis zur zweiundzwanzigsten Stufe. Es war eine schöne Zeit. Eine Zeit voller Abenteuer, Magie und Spannung. Ich habe Tränen in den Augen, so hat mich das letzte Kapitel emotional mitgenommen. Ich hoffe, wer bis hier her gelesen hat, wird die aufgewendete Zeit dafür nicht reuen.
An dieser Stelle nochmal ein riesengroßes Dankeschön an unseren SL Stefan, der so viel Zeit und Mühe in diese Kampagne gesteckt hat, um uns in diese faszinierende Zeit von Faerun zu schicken. Etwa 750 Seiten sind die Chroniken unserer Abenteuer letztendlich lang geworden. Ich werde Kaira und die Wagemutigen vermissen.
Nachwort zu Kaira
Die Grundzüge des Konzeptes von Kaira entstanden während einer Pause auf der Nippon Connection, als Stefan und ich uns über die nächste Kampagne unterhielten. Ich hatte schon mal ein ähnliches Konzept für eine Minikampange um den Freihafen angestrebt, die wir mal vor Jahren gespielt haben, was letztendlich aber nicht über die fünfte Stufe hinaus ging. Ich wollte diesmal auch eine junge alleinerziehende Mutter spielen, welche mit ihrem Nachwuchs zu kämpfen hat. So was ist natürlich immer eine Steilvorlage für den SL. War schon ziemlich heftig, was alles mit meiner Familie passiert ist. Xana hat ja ebenfalls einiges abbekommen und da flossen reichlich Tränen bei der Spielerin. Kaira hat sich doch etwas anders entwickelt, als Anfangs geplant, aber mit dem Endergebnis bin ich sehr zufrieden. Natürlich war sie nie das Optimum an Effizienz, aber in diesem speziellen Umfeld war das auch nicht wirklich nötig. Sie konnte ihre anfangs definierten Aufgaben meist erfolgreich meistern und war recht überlebensfähig selbst in extremen Situationen. Durch den umzugsbedingten Wegfall unserer beiden einzigen Vollcaster hat sich ihre Aufgabenstellung etwas geändert, aber Kaira konnte Xana nie wirklich ersetzen, da ihr doch die Flexibilität einer Hexenmeisterin fehlte. Die Glücksbotin als letzte Stufe habe ich mir schon längerer Zeit vorgenommen, da sie doch immer sehr von ihrer Schutzgöttin angetan war und nach den Erfahrungen während des Kampfes gegen Moloch war dies letztendlich auch eine logische Konsequenz des erlebten. Im laufe der Jahre ist mir Kaira sehr ans Herz gewachsen. Aber nach der Kampagne ist vor der Kampagne.
Ausblick
Nun spielen wir "Freihändler" und natürlich habe ich auch hier ein Kampangentagebuch angefangen. Wer das hier gefallen hat, kann durchaus einen Blick in die "Fahrten der Audacia" werfen. Start wird nächste Woche sein.
Es wäre schön, wenn jeder Leser bis hierher durchgehalten hat, am Ende noch ein kurzes Statement abgeben würde.
Die Wagemutigen waren:
Teilnehmende SC mit mindestens 1 Jahr Mitgliedschaft
Glücksbotin und ungesehene Seherin Kaira Larund (Rhea)
Schlachtenrufer Dolon Braska von Tempus
Lia die Elfe
Xana die halbelfische unbändige Hexenmeisterin
Schicksalswächter Ryan von Tymora
Druss der Barbar
Erdgenasi Gerotar die Hexenkline
Teilnehmende SC mit weniger als 1 Jahr Mitgliedschaft
Templer Harun
Templer Johann
Holt Brennal (Kämpfer/Barde, der nicht singen wollte)
Gast SC
Nagi (Gnom Druide)
Quarim (Halbling Hexenmeister)
Brox (Halborkischer Kämpfer)
Estarion (Elfischer Barde)
Shia (Dunkelelfische Hexenklinge)
Shyan (Halbdunkelelfische Nonne)
Ende