Episode Zwei: Schlacht auf dem Hügel
Als sie die niedrigen Felsen am westlichen Ende der Bucht erreicht haben, erhalten sie einen Überblick über die Insel. Leider ist der erste Eindruck kein allzu bester. Tief hängende, dunkle Wolken und Regen verschleiern die Sicht, doch ein paar Details können wahrgenommen werden. Die Insel ist sehr hügelig. Von ihrem Standort können die Charaktere erkennen, dass die höchsten und am gefährlichsten aussehenden Berge im Westen liegen und sich dort über die gesamte Insel von Süden nach Norden ziehen. Nördlich ist die Hügelkette durchbrochen und scheint begehbar zu sein, wenn es auch nicht einfach aussieht. Im Osten scheint das Gelände etwas flacher zu sein. Da es allerdings auch dort immer noch hügelig genug ist, sind keine Anzeichen für menschliche Besiedlung auszumachen.
Auf der Insel ist nicht viele Grünes zu erkennen. Sieht man einmal von den vegetierenden, dichten, niedrigen Büschen ab, scheint die Insel kein weiteres Leben zu beherbergen. Die sieben bewegen sich entlang einer Mulde zwischen zwei Hügeln. Nach ein paar Minuten Marsch hören sie ein schwaches, entferntes Geräusch. Die grunzenden Geräusche und das Klingen aufeinandertreffenden Stahls sind kaum über den heulenden Wind und den beißenden Regen wahrzunehmen. Es scheint als kämen sie von links hinter dem Hügel.
Sie folgen den Geräuschen und schließlich erreichen sie eine Hügelkette, die von einer Schlucht geteilt wird und in dieser Schlucht tobt eine Schlacht. Es scheint als befänden sich ein Dutzend Goblins mit einem halben Dutzend Orks in einem heftigen Kampf. Die Goblins kämpfen mit Bögen und Speeren, die Orks haben Äxte, Stangenwaffen und einer von ihnen trägt sogar eine Rüstung. Die meisten der Kämpfer tragen keinerlei Rüstung, aber die meisten haben einen Mantel.
Etwa 15 m hinter der Linie der Orks scheint jemand in der Schlucht zu liegen. Er sieht aus wie ein Mensch, ein alter Mann mit weißem Bart und zerschlissener Kleidung. Er liegt auf dem Boden und windet sich, do dass er den Kampf beobachten kann. Seine Arme liegen auf dem Rücken und es sieht so aus, als sei er gefesselt.
Heimlich beobachten die Gestrandeten den Verlauf der Schlacht. Ein Ork auf der rechten Flanke wird plötzlich von einem Pfeil getroffen und geht zu Boden, der Goblinschütze wird jedoch sogleich von einem Ork mit einem Dolch erstochen, ein weiterer Goblin wird an der Front von einem Ork mit einer gewaltigen Axt erschlagen, doch sogleich kommt ein Goblin von hinten und ersetzt ihn.
Wieder wird ein Ork an der linken Flanke tödlich von einem Pfeil getroffen, doch erneut wird der Schütze von einem Ork erstochen. Doch eben dieser wird hinterrücks von einem Goblinspeer aufgespießt. Der offensichtliche Anführer der Orks geht schließlich auch mit 2 Pfeilen die in seinem Brustkorb stecken zu Boden. Doch zwei Goblins fallen unter den Äxten der Orks, sie werden sofort ersetzt. Ein weiterer Ork wird von einem Goblin aufgespießt, doch dieser wird tödlich von einer Orkaxt gerammt. Die Bogenschützen bewegen sich parallel zur Frontlinie, um besser auf den letzten Ork zielen zu können. Dieser streckt noch einen letzten Goblin nieder, wird dann jedoch von einem Pfeilhagel der Goblins getötet. Die übrigen 5 Goblins sind allesamt verwundet.
In diesem Moment stürzen sich die Gestrandeten auf die Überlebenden. Demis gelingt es einen Schuss anzubringen und einen Goblin zu töten. Lythander springt auf das Schlachtfeld und hiebt einen der Goblins mit dem Schwert nieder. Di übrigen drei Goblins attackieren ihn und er muss einen Speerstich am Arm hinnehmen. Der Gnom bringt einen Goblin mit einem sauber geworfenem Stein zu Fall. Wieder schießt Demis einen Goblin nieder, der Anführer des Trupps wird von Lythander erschlagen. Marak kümmert sich sogleich um den gefesselten Mann während der Rest der Gruppe schaut was an Ausrüstung zu gebrauchen ist.
Ein jeder nahm sich Mantel und Stiefel von den Orks, ebenso wie einen Dolch. Gofus konnte sich die Ausrüstung eines Goblins nehmen. Pretos zog sich den wattierten Waffenrock des Anführers an und schnallte sich dessen Dolch um. Alhelor nahm sich einen Speer von einem der Goblins. Gofus nahm sich einen Goblinbogen und schnallte sich einen Köcher mit 20 Pfeilen um. Marak, welcher auch einigermaßen stark war, schnallte sich die große Bartaxt des Orkanführers um.
Der alte Mann den sie gerettet hatten, entpupte sich als wahre Vogelscheuche: kahlköpfig mit einem verfilzten, dreckigen Bart (der wahrscheinlich weiß wäre, sähe er ab und zu mal etwas Wasser, fahle Haut, riesige Augen. Sogleich erzählt er ihnen seine Geschichte:
„Mein Name, ihn habe ich jetzt schon seit langer Zeit nicht mehr verwendet, ist Keestake und ihr seid die ersten menschlichen Gesichter, dich ich jetzt nach mehr Jahren sehe, als ich mich erinnern kann und das ist wahr.
Ihr werdet es mir jetzt zwar nicht glauben, wenn ihr mich so anseht, aber zu meiner Zeit war ich der ganz persönlicher Stallbursche von Viledel, dem Seekönig. Ja dies ist die Insel des Seekönigs, wusstet ihr das nicht? Aber er starb. Piraten überrannten die Insel vor Jahren als mein Haar noch schwarz und mein Gesicht ohne Furchen wahr. Ich kämpfte nicht an dem Tag als die Piraten kamen: Ich versteckte mich einfach in einem umgestürzten, kaputten Boot und niemand blickte darunter. Draußen ging das Morden und Brandschatzen von statten, Tag um Tag. Und schließlich eines Tages, waren die Piraten weg. Und seitdem bin ich allein. Ich lebe hier in dem Haus des Seekönigs und bewache den Schatz den er zurückgelassen hat. Denn die Piraten haben niemals die wirklich wertvollen Dinge gefunden. Sie haben nur das bisschen Schmuck aus der Villa mitgenommen. Seitdem bewache ich dies alles und wurde darüber alt und grau. Wie lange ist das her?
Die Orks kamen vor ein paar Tagen. Die nahmen mich gefangen und sagten, in Geschichten erzähle man sich von dem nie gefundenen Schatz des Seekönigs, was ja wahr ist. Und sie meinten, ich wüsste wo er sei, was auch wahr ist. Aber ich habe es ihnen nicht erzählt.
Die Goblins kamen vor zwei Tagen. Der Anführer der Orks und der Goblins redeten miteinander und der Anführer der Goblins sagte, sie wollten die Insel als neuen Stützpunkt haben, aber die Orks sagten, dass die Goblins nur wegen dem Schatz hier sein und sobald er das gesagt hatte, wollte der Goblinanführer den Schatz und seitdem tobt der Kampf.
Die Orks haben sich in den alten Soldatenbaracken eingenistet und die Goblins in den alten Ställen und die Villa ist genau in der Mitte. Dort findet die Suche nach dem Schatz statt und sie bekämpften sich viele, viele Male. Wann immer sie sich treffen. Aber es gibt noch einen anderen Ort, den sie bislang in Frieden gelassen haben. Der Tempel der Göttin. Er ist auf der entlegen Seite des Hügels und blickt über das Haus und falls du und deine Freunde dort Schutz suchen wollt, dann wird sich niemand darum kümmern.“
Dass ließen sich die sieben gestrandeten nicht zweimal sagen. Sie hatten nur zwar nun Kleidung am Leib und Waffen zur Verfügung, Wind und Wetter waren jedoch noch immer schneidend und kalt. Zu acht brachen die Gefährten in Richtung des Tempels auf. Der Weg führte sie über zahlreiche steilen Klippen ins Innere der Insel, nach einem anstrengenden Fußmarsch erreichte die Gruppe die Gruppe am Abend die Überreste des Tempels, hoffend dort Unterschlupf und Schutz zu finden.