Ich kenne außerdem die GSL nicht, kann mir aber vorstellen, dass WotC das Recht hat, die Lizenz zu verweigern. Ein einfaches Tochterunternehmen für OGL-Werke könnte dann nicht funktionieren, weil WotC da einfach nein sagt. Außerdem könnte man bei zwei Firmen mit demselben Mitarbeiterstab auch von einer Firma sprechen, ohne also tatsächlich eine Firma zu eröffnen mitsamt eigenen Leuten, könnte das sogar ohne eine solche Regelung anfechtbar sein.
Das ist wohl auch ein Punkt, der zukünftigen Lizenznehmern Bauchschmerzen bereiten wird. Mit der GSL können wohl Vertragsbedingungen jederzeit einseitig verändert oder schlimmstenfalls sogar die Lizenz durch WotC entzogen werden.
Sicher könnte man versuchen, eine Tochterfirma für das ganze OGL-Zeug gründen, aber trotzdem bleibt die Unsicherheit bestehen, dass gerade aus diesem Grund die 4E-Lizenz entzogen werden könnte. Und entgegen der beschwichtigenden Aussagen der WotC-Mitarbeiter im Enworld-Forum, man könne ja jederzeit wieder OGL-Sachen produzieren, wenn man die Lizenz verlöre, wäre dieser Verlust nicht nur ein finanzielles Problem (Bücher und Pläne könnten eingedampft werden, etc.) sondern auch ein schwerer Imageschaden für den Lizenznehmer.
Sollten sich aber viele Publisher für die Lizenz und gegen die OGL-Projekte entscheiden, wird das sicher nicht zum Vorteil für die Spieler sein.
Zechi hat, glaube ich, mal in einem anderen Thread geschrieben, dass mit dem neuen D&D-System damit zu rechnen sei, dass auch irgendwann Regelwerke im Stile von Conan-D20 oder Midnight auf Basis der 4E veröffentlicht werden und somit die Vielfalt auch in Zukunft gesichert sei. Angesichts der Rahmenbedingungen, die mit der GSL verbunden sind, dürfte das jetzt bezweifelt werden. Aber wahrscheinlich ist gerade das eben auch gewollt.
Insofern kann man als Spieler nur hoffen, dass die Publisher diesen Knebelvertrag verbrennen, die Asche WotC vor die Füsse kehren und sich auf die OGL-Projekte stürzen.