Ich habe das PDF nur oberflächlich überflogen und einzelne Abschnitte gelesen. Also sehr wahrscheinlich, dass ich das Eine oder Andere übersehen habe. Bitte um Korrektur bei unverzeihlichen Fehlern.
Um Ihren Charakter nun individueller zu gestalten, können Sie 40 Heldenpunkte frei auf die Attribute verteilen, um in diesen Grade zu erwerben. Ein Grad kostet einen Heldenpunkt und die Grade werden einzeln erworben. Ein Attribut auf Grad 5 zu erwerben kostet also 5 Heldenpunkte. Zu beachten ist lediglich, dass kein Attribut über 8 und keines unter 2 liegen darf. Außerdem darf nur ein Attribut auf Grad 8 angehoben werden. Anschließend müssen Sie nur noch die Attributsmodifikatoren (nicht vorher) der Völker mit den Attributsgraden verrechnen
Es sind 7 Attribute. Das verteilt sich also recht gut. Du schreibst aber von den Fähigkeiten:
Zum Erwerb von Fertigkeiten stehen Ihnen 120 Heldenpunkte zur Verfügung.Jeder Fertigkeitsgrad, beginnend mit 1, muss einzeln erworben werden. Die Kosten betragen 2 HP pro Grad. Der maximal mögliche Fertigkeitsgrad ist 10, wobei der neunte und zehnte Grad jeweils das Doppelte kosten, also 4 HP
Ja, ich hätte da ja dieselbe Restriktion wie bei den Attributen erzwungen, da dies einheitlich ist und eben noch eine Steigerung zulässt.
Das mit den Kreaturen verstehe ich teilweise. Ja, die Skalierung ist merkwürdig. So wie das System funktioniert ist ja nun der Unterschied zwischen Attribut 8 und 10 minim aber in der Beschreibung ist das Heroisch/Titan. Die Fähigkeiten gehen dann ja aber deutlich über die Grenze der Charaktere hinaus. Beispiel:
Waffenloser Kampf + Attribut
16+08=24 Drache
09+04=13 Strauchdieb
Das Merkwürdige an dem System ist, dass die Attribute fest auf 10 begrenzt sind, während die Fähigkeiten gegen oben offen scheinen. Rein numerisch führt das in der Tat dazu, dass selbst die mächtigsten Gegner nur minim bessere Attribute haben als ein erfahrener Abenteurer. Die Fähigkeiten gleichen ja dies zu einem Teil wieder aus. Aber das ist halt fragwürdig. Attribute und Fertigkeiten wirken zu exakt gleichen Teilen auf die Erfolgschance ein. Wieso dann bei den Gegnern ausgerechnet die Fähigkeiten keine Limite haben verstehe ich auch nicht. Rein aus der Logik heraus sind die Attribute jeweils die Power oder das Potential und die Fähigkeiten sind die Spezialisierung und das Training. Ich würde die beiden Aspekte gleichsam für die Helden limitieren (hart oder weich) und für die Gegner offen lassen oder zumindest das Attribut nicht limitieren und dafür die Fähigkeit.
Die Implementierung der Regeln ist also merkwürdig aber sollte eigentlich keine Probleme bereiten. Der Zufallsfaktor ist durch den D20 und die gewählte Mechanik einfach unerträglich hoch aber viele Systeme und auch gerade D&D machen diesen, meiner Meinung nach, gravierenden Fehler. D&D implementiert es anders und daher ist dort das Problem gerade das Gegenteil. Lächerliche und fragwürdig hohe Unterschiede im Kräfteverhältnis zwischen den Stufen. In dem System hier ist es eben eher umgekehrt. Beides ist meiner Meinung nach unvorteilhaft.
Generell halte ich es für schlechten Stil, den Charakteren von Anfang an zu erlauben das Maximum des Systemes rauszuholen und sei es auch nur in einzelnen Aspekten. Das Potential für Verbesserung oder Verschlechterung sollte zumindest am Anfang immer gegeben sein.
Ansonsten sieht das doch sehr professionell aus und kann locker in allen Bereichen mit so manchen im Handel erhältlichen Produkten mithalten, wenn nicht sogar deutlich übertreffen. Mein Geschmack ist es jedoch eher nicht, da zu umständlich, regellastig und fantastisch. Die Frage ist eher, was der Mark mit noch einem System will, welches sich in seinem Stil nicht signifikant von der Masse abhebt. Da wähle ich lieber DSA oder D&D, da mir dies eine unglaubliche Fülle an Optionen wie Zusatzbüchern, Hilfswerken, Foren, Software, Charakterbögen, Abenteuern und so weiter eröffnet. In der Tat ist es sogar so, dass ein neues System deutlich besser sein kann als D&D/DSA aber aus dem eben genannten Grund trotzdem keine Chance hat.