Autor Thema: Auslegungssache der Gesinnung  (Gelesen 5949 mal)

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adalbert

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Auslegungssache der Gesinnung
« am: 09. Mai 2004, 16:53:33 »
 Servus!

Meinen folgenden Beitrag musste ich einfach los werden, und stell ihn einfach mal rein, in der Hoffnung, dass irgendwer drauf eingeht.

Also folgendes: Bei so manchen Abenteuern hab ich bei dem einen oder anderen Mitspieler schon öfters Auslegungsmöglichkeiten der Gesinnung erlebt. Und zwar nehm ich mal das Beispiel CG:

Wenn es darum geht, etwas fragwürdiges, subversives, mehr oder weniger böses tun, was dem Charakter eventuell einen Vorteil bringt, schiebt man es auf den Teil "Chaotisch" um sich zu rechtfertigen, es zu tun; bzw. etwas nicht zu tun, um z.B. einen Charakter in der Gruppe nicht retten zu müssen, wenn es u.U. einige HP kosten könnte,

das ganze aber auch auf den Teil „Gut“ der Gesinnung schiebt, es (im o.g. Bsp) Nicht zu tun, wenn es für den Charakter halt keinen Vorteil mit sich bringt, etwas fragwürdiges, mehr oder weniger böses zu tun; oder den Charakter in der Gruppe nur zu retten, wenn es 100%ig sichergesellt ist, dass einem keinerlei Schaden droht (und sei es nur 1 hp).


Ich denk mir mal, dass dieses Problem vielleicht schon in mehreren Gruppen vorgekommen ist. Es würde mich mal interessieren, wie das bei anderen gehandhabt wird.

-adi





 
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge große Schatten

Thorn

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    • http://www.hag-corner.de
Auslegungssache der Gesinnung
« Antwort #1 am: 09. Mai 2004, 17:13:10 »
 Bezüglich des Verhaltens der verschiedenen Gesinnungen, fand ich deren Beschreibungen in den Regelbüchern (AD&D, 2e) und speziell in einigen Dragon-Artikeln ganz nützlich, Bei 3E habe ich mir den Teil nicht durchgelesen, da sich das ja nicht geändert hat. Deswegen weiß ich nicht wie gut die Beschreibung in den Corebüchern hier ist.

Aber Chaotisch heißt nicht, daß man böse spielen darf.
Bei allen 'Gut' -Ausrichtungen wird das Leben hochgeachtet. NG und CG dürfen in Ausnahmefällen auch mal Böses mit Bösem bekämpfen (früher hiess das z.B.: einen Ork auch mal von hinten erstechen).
CG hält sich halt an weniger Regeln und sieht die persönliche Freiheit eines jeden als hohes Gut an.

Zitat
einen Charakter in der Gruppe nicht retten zu müssen, wenn es u.U. einige HP kosten könnte

Dies ist eindeutig eine neutrale oder böse Handlung, da ein Guter auch das leben seines Kameraden als wichtig ansehen wird, auch wenn er vielleicht nicht gut mit ihm zu Recht kommt.

 
DM: "Der Troll bückt sich ..."
SC Sir Gallroy: "Ich greif' an"

Berandor

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  • Verrückter Narr
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Auslegungssache der Gesinnung
« Antwort #2 am: 09. Mai 2004, 17:22:53 »
 Ganz wichtig ist:
    • 1. Jeder darf so spielen, wie er will. Die Gesinnung diktiert niemals das Spiel. Allerdings kann der Spieler, je nachdem, wie er agiert, seine Gesinnung wechseln, d.h. die Gesinnung passt sich seinem Spiel an.
    • 2. Niemand agiert immer und zu 100% so, wie es seine Gesinnung vorschlägt. Durch Zorn, Sturheit, Angst, Liebe oder andere Einflüsse tut man bisweilen Dinge, die man ansonsten niemals tun würde.


    Vor allem wegen 1. kann man sein Verhalten nicht auf die Gesinnung schieben.

    Siehe auch:
    http://www.andycollins.net/Theories/alignment.htm' target='_blank'>http://www.andycollins.net/Theories/alignment.htm
    Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

    Lenier Nailo

    • Gast
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #3 am: 09. Mai 2004, 18:42:57 »
     DAAAAAZU MUSS ICH AUCH WAS SAGEN!!!

    Ich denke, jeder Spieler sollte sich schon bei der Charaktererschaffung gut überlegen welcher Gesinnung er angehört.

    In meiner Gruppe haben wir einen Spieler, der einen Nekromanten spielt, der natürlich alles tötet was ihm in den Weg stellt und alles haben will, ganz besonders wenn es die anderen Spieler haben wollen.

    Der Hammer kommt, von Anfang an wollte er rechtschaffend guter!!!! Gesinnung sein. da hat unser SL gemeint, "he das ist nicht gut ,es passt irgendwie nicht!" der Nekromant ist daraufhin zu Chaotisch guter Gesinnung gewechselt, aber der meuchelt alles was er sieht. Bis zum heutigen Tag hat er noch nichts Gutes geleistet, nichtmal seine Kammeraden heilen, obwol er das kann!!

    Nun mit dieser Verhaltensweise möchte er immer noch, dass er als ehrbarer Gelehrter durchgeht. Nachdem er öffentlich gekillt hat!!!
    Er ist absolut blutrünstig und hat die gleiche Gesinnung wie ich, das ist ja wohl unerhört. Ich habe sogar mal einen wehrlosen Drachennestling vor seiner Gier retten müsen und war dadurch in der Lage gestellt worden richtig zu handeln und dem Nekromanden auf die Finger zu hauen oder weg zu schauen und meinem Charakter nicht gerecht zu werden. - Eben meine Gesinnung auszuspielen!

    Ich denke bei so einer Spielweise sollte es schon etwas ernster draufgeschaut werden wie die Gesinnung ausgespielt wird. Zwar dynamisch, okay, aber dennoch überwiegend!

    Hält sich der Spieler nicht daran dann würde ich im Extremfall sogar XP-Abzug gutheissen!
     

    Dabus

    • Mitglied
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #4 am: 09. Mai 2004, 18:52:30 »
     Naja, es ist eben so wie Berandor schon gesagt hat. Natürlich kannst du bei deiner Charaktererschaffung eine Gesinnung wählen wies dir passt. Aber die ändert sich eben entsprechend deiner Taten mit der Zeit. Es ist in dem Fall Aufgabe des SL, den Spieler ab und an darauf hinzuweisen, dass seine Taten nicht mit der gewählten Gesinnung konform sind, und das es wohl einen Wechsel zur Folge haben wird wenn der Spieler diese Vorgehensweise über einen längeren Zeitraum beibehält...
    Die Länge einer Minute ist relativ. Das hängt davon ab, auf welcher Seite der Toilettentür Du Dich befindest.

    Merando

    • Gast
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #5 am: 09. Mai 2004, 19:59:13 »
     also unser SL ist da ziemlich hart.
    Ich bin C/G und bin gestorben(Magier).
    Nach meiner Wiederbelebung bin ich Orks suchen gegangen und hab sie aus Rache
    abgeschlachtet (3 Feuerbälle auf 2 Orks die schon nach dem ersten Tot waren)

    Naja und da wurde ich von gut auf Neutral abgestuft was sehr Nachteilhaft war da
    somit mein Glauben an Mystra in Frage gestellt wurde.
    Hat mich schon ganz schön angekotzt aber im Prinzip war es gerecht.
    Also meine ich das wenn man gut ist das man auch durch äußere Einflüsse wie Wut, Liebe oder ähnliches, sich dann doch in einem gewissen Rahmen bewegen sollte.

    mfg merando B)
     

    Lenier Nailo

    • Gast
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #6 am: 09. Mai 2004, 20:22:46 »
     @Merando

    Was dir passiert ist finde ich schon etwas extrem. aber ich muss gestehen ich kenne auch nicht die ganze Geschichte und war auch nicht dabei. aber ich denke nicht das es so extrem ausgespielt weren sollte, es sei, Orks haben dich getötet und du würdest ab dem Zeitpunkt alle Orks töten und nicht nur ein Mal aus Wut handeln. einmal aus Wut handeln ist keine Rechtfertigung für deinen Gesinnungswechselzwang.
    du müstest soetwas ständig tun.
    so seh ich das.

    Merando

    • Gast
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #7 am: 09. Mai 2004, 20:33:42 »
     nein es war ein Oger Magi
    der sich unsichtbar gemacht hat und Gliegen auf sich gewirkt hat dann über mir war und ne Eissäule kam auf mich runter..... Reflexwurf nicht geschafft und als Magier sowieso wenig HP also Tot...... eigentlich hab ich Oger gesucht hab aber nur Orks gefunden...naja mussten die halt herhalten.
    Naja und einmal hab ich Feuerbal geworfen und den Leider ziemlich dumm so das ich und 2 andere auch betroffen wurden was er als einen weiteren Grund zim Gesinnungsabstieg angeführt hat.

    mfg merando B)

    Zanan

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    • Pathfinder-Übersetzungsteam
      • Zanan's at the Gates
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #8 am: 09. Mai 2004, 21:11:58 »
     
    Zitat von: "Merando"
    Naja und da wurde ich von gut auf Neutral abgestuft was sehr Nachteilhaft war da somit mein Glauben an Mystra in Frage gestellt wurde.
    Hat mich schon ganz schön angekotzt aber im Prinzip war es gerecht.
    Öhm ... was hat Neutralität und Mystra miteinander zu tun? Du bist ein Magier, kein divine caster. Und mal abgesehen davon ...

    Calimar Arkhenneld (CE male drow, lich Enchanter), Master Emeritus of the School of Enchantment and Charm, premier creator of magical items in Sshamath, follower of Mystra.
    Ust, usstan elgg dos ...

    Cease this tirade, take a breath, and think. Then you will realize, enemy of the Dark Elves, that my concern for your well being has always been, at best, limited.

    Merando

    • Gast
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #9 am: 09. Mai 2004, 21:18:50 »
     Oh.....wusst ich gar nicht hmpf

    naja meinte mein Spielleiter...... naja muss ja trotzdme nicht sein

    Zanan

    • Mitglied
    • Pathfinder-Übersetzungsteam
      • Zanan's at the Gates
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #10 am: 09. Mai 2004, 22:13:10 »
    Zitat von: "Merando"
    Oh.....wusst ich gar nicht hmpf

    naja meinte mein Spielleiter...... naja muss ja trotzdme nicht sein
    Vendui!

    Nur für divine caster (egal ob Kleriker, Paladine, Templars, druids, divine champions oder was sonst noch) gilt die (sehr unsinnige) one-step-rule der Gesinnung. Ansonsten - und das sagen alle Wizard - Autoren auch - ist es jedem Charakter selbst überlassen, welche Gesinnung er hat und wie diese zu seinem Wahlgott steht. ABER ... man sollte ein wenig auf die Wahrscheinlichkeiten achten: ein RG Charakter wird nicht Gruumsh oder Bane folgen, ein CE Mensch nicht Tyr. Solang man in normalen Bahnen bleibt, ist das aber okay.  
    Ust, usstan elgg dos ...

    Cease this tirade, take a breath, and think. Then you will realize, enemy of the Dark Elves, that my concern for your well being has always been, at best, limited.

    Loki

    • Mitglied
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #11 am: 09. Mai 2004, 22:39:28 »
    Zitat von: "Zanan"
    Nur für divine caster (egal ob Kleriker, Paladine, Templars, druids, divine champions oder was sonst noch) gilt die (sehr unsinnige) one-step-rule der Gesinnung.
    Warum ist die one-step-rule bitte schön unsinnig? Ich finde eine Gesinnungsbeschränkung bei diesen Klassen eigentlich sehr sinnvoll.

    Lenier Nailo

    • Gast
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #12 am: 10. Mai 2004, 02:14:51 »
     Ich muss Loki Recht geben.

    Wieso sollen für die anderen Klassen die Gesinnungen irrelevant sein?

     B) Ich denke, und kann dabei meinem SL nur Recht geben, das die Gesinnung eines Charas viel über ihn sagt und wie die NPC´s auf ihn reagieren. Sowas gibt viel Stoff für den SL, wie er die Spieler/Charas in die Bredoullie setzt ohne sie gleich zu töten. Dadurch entstehen Geschichten und Geschichte.

    Bsp: Die Spieler vor die Wahl stellen und die Konsequenzen sind immer da! Ob nun Positiv oder Negativ!

    Ausserdem können sich die Spieler ein wenig nach  der Gesinnung richten wie das Verhalten des Charas so ist und was er alles macht und was nicht. Ich jedenfalls halte mich dran und finde es richtig praktisch. Auf die Gesinnung basierend, habe ich auch in einem gewissen Maße mein Charakter von Grund auf erstellt.

     :angry: Klar wer nur Hack´n Slay macht braucht sowas nicht und dann kann er es gleich bleiben lassen RPG zu spielen und eher bei den PC spielen bleiben.

    Zanan

    • Mitglied
    • Pathfinder-Übersetzungsteam
      • Zanan's at the Gates
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #13 am: 10. Mai 2004, 09:31:49 »
     
    Zitat von: "Loki"
    Zitat von: "Zanan"
    Nur für divine caster (egal ob Kleriker, Paladine, Templars, druids, divine champions oder was sonst noch) gilt die (sehr unsinnige) one-step-rule der Gesinnung.
    Warum ist die one-step-rule bitte schön unsinnig? Ich finde eine Gesinnungsbeschränkung bei diesen Klassen eigentlich sehr sinnvoll.
    Ganz einfach: sie halten sich selbst nicht dran, die guten Wizards. Es gibt schon jetzt ein halbes Dutzend Ausnahmeregelungen und widersinnige Einschränkungen in den FR. Da waren die Gesinnungsvorgaben aus den AD&D Büchern der Faiths & Avatars Reihe weitaus sinniger.

    Zudem, ein Gott hat seine Gesinnung, aber ein divine caster muß nicht zwingend eine ähnliche Gesinnung wie sein Gott besitzen um ihn zu verehren bzw. Zauber von ihm zu bekommen. Denn wenn der Gott auch zu 80% seiner Gesinnung entsprechen mag (niemand ist immer 24/7  gleich CB oder CG oder LG - weder der SC, der NSC oder der dazugehörige Gott), so bleiben 20% übrig, die anders sind und ein Charakter der eben in diesen 20% seine eigenen 80% liegen hat, sollte durchaus in der Lage sein, eine solche Gesinnung zu haben. Warum sollte es zum Beispiel keinen LE Blackguard Orden von Cyric* geben, dessen Lawfulness darin besteht, daß er sich an seine Regeln hält? Das macht seine Handlungen nicht weniger "böse". Und bevor jemand mit dem CE alignment von dem guten bösen Cyric kommt, er ist kein herumlaufender Allesschlächter, wenn man sich denn mal die Zeit nimmt, in sein Portfolio zu schauen. Selbst eine Assassinengilde könnte problemlos LE sein und dann? Basteln wir lieber was um die one-setp-rule als einmal in die Vergangenheit zu schauen? Guten Morgen auch!
    Ust, usstan elgg dos ...

    Cease this tirade, take a breath, and think. Then you will realize, enemy of the Dark Elves, that my concern for your well being has always been, at best, limited.

    Speren

    • Lektor
    Auslegungssache der Gesinnung
    « Antwort #14 am: 10. Mai 2004, 09:40:20 »
     
    Zitat
    (niemand ist immer 24/7 gleich CB oder CG oder LG - weder der SC, der NSC oder der dazugehörige Gott)
    Wenn nicht der Gott, wer denn bitte schön dann ?  :blink:

    Ich finde die One-Step-Rule auch okay, so wie sie ist.
    Und Ausnahmen bleiben halt genau das: Ausnahmen ! :)

    (und so viele fallen mir jetzt auch nicht ein....)
    No one touches the faerie!