Den Erlebnisbericht zu schreiben wäre sicherlich für mich als Orga nicht sinnvoll, da ich wohl vieles aus dem eher subjektiven Orga-Standpunkt heraus beschreiben würde. Das würde sich dann nur so lesen:
Letztendlich bleibt für mich ein sehr schönes Wochenende, begonnen mit einem lustigen und geselligen Freitagabend, der mich erneut in meine Bowling-Schranken verwiesen hat. Der Samstag war für mich zunächst nur ein kurzes Gastspiel, und so war ich im ersten Slot hauptsächlich nervös, ob denn nun jeder "sein" Spiel erwischt hat, die Getränke kaltgestellt und die Verzehrliste ausgelegt waren. Der Raum war ok geschmückt, nur hatte ich vergessen, die Tische in "Spielgröße" zurechtzurücken, so dass die Teilnehmer mit ran mussten. Nach einer kurzen Abwesenheitszeit meinerseits kam ich zurück zum Veranstaltungsort und fand eine genial diskuitierende Burning Wheel Runde vor, die sich Argumente, Beschimpfungen und Schleimereien gegenseitig (auf der einen Seite Zwerge, auf der anderen die Elfen, erkennt man auf den Bildern ganz gut
) um die Ohren pfefferten, was das Zeug hielt. Zeitgleich leitete Lavalampe ein äußerst atmosphärisches Cthulhu-Abenteuer und bot den Spielern viel Platz zur Interaktion.
Die Essenspause war bald gekommen und diverse -nicht zwingend gesunde- Lebensmittel fanden den Weg zu uns. Hier ist besonders Berandor hervorzuheben, der in todesmutiger Art und Weise einen Salat erlegte und diesen roh hinunterschlang. Respekt! Hierbei kamen auch erstmals alle Teilnehmer an einer großen Tafel zusammen, und ich stellte mit Erschrecken fest, wie rapide der Berg an Mountain Dew Dosen anwuchs, sollte ich tatsächlich zu wenig geordert haben?
Egal, denn nun zeigte uns Amurayi, wie man Leute motiviert. Gut verständlich, freundlich und mit einer gewissen Begeisterung erklärte er uns zunächst alles Wissenswerte über die RPGA und Living Forgotten Realms, bevor er dann mit Einzelheiten und Details zur 4E rausrückte, und -wenn ich es richtig erinnere- auch nur einmal auf sein NDA verweisen musste. Er nimmt seinen ehrenamtlichen Job als Regional Administrator sehr ernst und konnte zumindest mich durch sein Engagement überzeugen.
Zuvor hatten wir jedoch noch das fürchterliche und gar grausame RPG-Schrottwichteln hinter uns gebracht. Der Manazähler ging an Berandor, Gott konnte seine Manazähler-Immunität einmal auspielen und genial war einfach nur Berandors „Geschenk“: Der Odem des Colossal red Dragon – OHNE Colossal Red Dragon! Ansonsten fanden sich wirklich jede Menge –äh- interessante Dinge, aber auch zum Beispiel ein Kultvideo (aua) auf VHS. „Hawk The Slayer“. Tolles Wichteln, jedenfalls… Dorks, wehe wenn Sie losgelassen!
Dann schlug meine Stunde als Cthulhu-SL. Das Anfänger-Szenario "Der Gaukler von Jusa" ist eine Freude zu leiten, insbesondere, wenn man mit Spielern wie Amurayi, Der Tod und Lavalampe den Tisch teilt. Erfreulicherweise gelang es, das Szenario in weniger als der von mir veranschlagten Zeit zu beenden, so dass die Atmosphäre einigermaßen über die gesamte Runde hinweg gehalten werden konnte. Mein persönliches Highlight in Bezu auf spielerisches Engagement am Gate Con. Durch den frühen Schluß des "Gauklers" konnte ich dann noch das Ende des "Schädels von Terahil" beobachten. Talwyns cthuloid angehauchte Freeport-Runde war so actiongeladen, wie es sich schon auf dem letzten Gate Con angekündgt hatte und der Showdown war lang, blutig und wild. "Drink up me 'earties, Yo-Ho!" Ebenfalls gute Laune herrschte am Tisch von Cable, der in seiner durchaus begeisterungsfähigen Art und Weise zunächst in das D20 System "Mutants and Masterminds" einführte, bevor er dann gekonnt das Szenario "Superpowers and Space" servierte, und ganz Kairo von Außerirdischen entführen liess - die ganze Stadt, nicht nur deren Einwohner, wohlgemerkt!
Sonntag tagsüber habe ich erneut die wartende Gamerhorde in die heiligen Montawa-Hallen eingelassen und durfte den Beginn und die Einleitung der ersten 4E Demo "Escape from Sembia" miterleben, bevor diese sich zu ungeahnter Lautstärke hin entwickelte. Parallel dazu wurde durch Tzelzix das "Riddle of Steel" gelüftet. Nach einer kurzen Pause (Ich war wegen Pfingsten und Muttertag eine Tür weiter gezogen, um im La Bowlera am Sonntagsbrunch teilzunehmen) kam ich zurück und fand Tzelzix' Runde auf dem Flur vor, wohin sie vor der lautstarken 4E Runde geflohen sind. Cable schien sich derart über die 4E Mechaniken zu freuen, dass er seine Freude mit mehreren Stadtteilen teilen wollte, was sich vor allem in seiner Lautstärke ausdrückte, gegen die Amurayi als souveräner Leiter (und späteren Spieler eines Marshalls) gekonnt anbrüllte. Ein Riesenspaß, jedenfalls, ansonsten habe ich zu meinen 4E Eindrücken bereits an anderer Stelle genügend geschrieben.
Dann erfolgte ein zünftiges Grillen auf'm Balkon, und innerhalb kürzester Zeit war ich meine Würstchen losgeworden. Da hätte ich mit mehr Gamerhunger rechnen müssen. Schönen Dank an Volkhard "poldi" Frank für seinen Grill und an Dipl. Ing. Stefan Happel und seine "Eschweger Regionalwaren"
Am Abend kam dann das -zumindest aus meiner Sicht- große Fiasko. Seit längerer zeit eher in oberen Stufen leitend habe ich das D&D-Szenario für 6 Charaktere der 4. Stufe von der Zeit der Abwicklung der Kampfbegegnungen gnadenlos unterschätzt, so dass wir nicht zu Ende spielen konnten, bzw. abgekürzt haben. Lief es am Anfang in Nesmé, bei der Reise durch das Immermoor bis hin in das Echsenvolk-Dorf noch recht zügig und spannend, so verlor doch das Abenteuer -der Fairness halber: auch weil ich zunehmend müder wurde- gegen Ende in den Kulthöhlen unterhalb von Baeniff Tor spürbar an Fahrt und die Encounter wurden sichtlich zäher, wofür ich mich ausdrücklich entschuldigen möchte. Aber hierbei wurde mir klar, dass das ständige Nachrechnen stackender Boni, die Dauer von Effekten, uvm, was bei den 4E Demos wesentlich flüssiger und spielleiterfreundlicher lief, für mich persönlich einen Nachteil der 3.5 darstellen. Ich gelobe Besserung. Zu der parallel stattfindenden Cthulhu-Runde von "der Tod" kann ich gar nichts sagen.
Am nächsten Morgen erblickte ich dann, nachdem ich aufgeschlossen hatte und sofort entschwand, um das Frühstück zu besorgen, zu welchen Leistungen übernächtigte Gamer in der Lage sind. Von meinem Snack-Run zurückgekehrt ragte in den Montawa-Hallen der gewaltige "Temple of Caffeine Doom" auf. Ein geselliges Frühstück mit frischgebackenen Brötchen, "Uffschnitt", Eiern, Schnitzeln, Marmelade, Kaffee, Tee und den letzten verbleibenden Mountain Dew Dosen rundete das Treffen ab, die Gamer räumten noch schnell auf und dekorierten den Raum ab, Oberkobold Tzelzix höchstpersönlich griff zum Schrubber und wischten noch einmal feucht durch, bevor dann unter Tränen und unter Begleitung der Musik "Yo Ho, Yo Ho, A Pirates Life for me" auf dem Parplatz sich die Wege trennten.