Autor Thema: Loremaster unbalanced?  (Gelesen 1926 mal)

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andibar

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Loremaster unbalanced?
« am: 03. Juni 2008, 15:47:26 »
Hi Leute,

ich wollte in unserer nächsten Kampagne einen Loremaster spielen, der sämtliche Sachen weiss. Das Problem ist nur, dass wenn man sämtliche Sachen weiss - man auch sämtliche Quests sehr einfach lösen kann.

Es ist ein ungewöhnliches Build mit basis Sorcerer der mit dem Talent Draconic Knowledge und diversen anderen Talenten sehr viel Bonus auf die Wissenswürfe bekommt. Spätestens ab ca Stufe 10 ist das leicht krass, denn man hat ja Ränge (13) + Int bonus (sagen wir 3) + Bonus von Dragon Knowledge (sagen wir auch 3) insgesamt +19 auf Wissenswürfe in ca 6 Wissensfertigkeiten.

SG 30 für alle Informationen, z.B. WIE der gegnerische Magier nachts auf den Nachttopf geht, ist dann kein großes Ding mehr. Die Begegnungen werden deutlich einfacher, für den DM sehr schwierig, da man ja sämtliche Sachen weiss. Ok, es gibt eine "miss"- Chance, wenn man den Wurf nicht schafft kann man es erst nächste Stufe nochmal versuchen. Aber ist das nicht doch etwas zu stark?

Schreibt einfach mal. was auch dazu einfällt ! Was für Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Gruß andibar
Its time to kick ass and chew bubblegum - and im all out of gum !

Talwyn

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Loremaster unbalanced?
« Antwort #1 am: 03. Juni 2008, 16:09:54 »
Zitat
SG 30 für alle Informationen, z.B. WIE der gegnerische Magier nachts auf den Nachttopf geht, ist dann kein großes Ding mehr. Die Begegnungen werden deutlich einfacher, für den DM sehr schwierig, da man ja sämtliche Sachen weiss. Ok, es gibt eine "miss"- Chance, wenn man den Wurf nicht schafft kann man es erst nächste Stufe nochmal versuchen. Aber ist das nicht doch etwas zu stark?


Da würde ich als SL ganz klar bestimmen, dass derartige Informationen nicht über einen Knowledge-Wurf zu bekommen sind. Die Knowledge-Skills sind eher schwammig definiert, wenn es darum geht, welche Informationen man über sie erhält, insofern obliegt das der Deutungshoheit des Spielleiters.

Grundsätzlich kann man in D&D solche Informationen aber auf jeden Fall beschaffen, und zwar über Erkenntniszauber. Das ist ein Thema, das schon des Öfteren diskutiert wurde, und da gibt es tatsächlich eine Menge Leute, die die entsprechenden Zauber als Game Breaker bezeichnen.

Meiner Meinung nach sind die Zauber allesamt völlig in Ordnung - gutes Abenteuerdesign zeichnet sich hingegen dadurch aus, dass solche Möglichkeiten beim Entwerfen des Plots berücksichtigt werden. Wenn ich ein Abenteuer für eine Gruppe der 9. Stufe schreibe, dann habe ich dabei immer im Hinterkopf, dass die Gruppe z.B. über den Zauber Commune verfügt.

Wenn die SC derartige Möglichkeiten nutzen, dann ist das völlig in Ordnung. Wenn dadurch ein Abenteuer platzt bzw. zu schnell aufgelöst wird, dann hat der Abenteuerautor Mist gebaut.

andibar

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Loremaster unbalanced?
« Antwort #2 am: 03. Juni 2008, 16:54:49 »
Danke erstmal für die schnelle Antwort, denn das Thema brennt mir natürlich unter den Fingernägeln.

Da hast du wohl auch Recht, aber ich denke, dass ordentlich am Spielspass verloren geht.

Mit dem Zauber oder mit den Wissensfertigkeiten...

Bisher wurde dieser Zauber bei uns der Gruppe sehr selten bis gar nicht verwendet - warum ist eine andere Frage.
Fällt jemandem noch was darüber ein? Erfahrungsberichte bitte ;)
Wie geht man am besten als DM und als Spieler damit um?
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Eldan

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Loremaster unbalanced?
« Antwort #3 am: 03. Juni 2008, 17:48:11 »
Eine gute Richtline für Wissensskills sind Bibliotheken oder Lehrmeister. Frag dich: könnte ich das in der Bibliothek von Sigil/Tiefwasser/Sharn/Alexandria gelesen haben? Könnte mein alter Mentor mir das erzählt haben?
So deckt Wissen immer noch extrem vieles ab, aber etas zu wissen, wie wo der Magier seinen Kristall versteckt hat, ist eher unwahrscheinlich. Vieles liegt dann natürlich in der Hand des DM, aber damit sollte man zurechtkommen.
Wenn man davorkniet sieht alles grossartig aus.

Gwenfair

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Loremaster unbalanced?
« Antwort #4 am: 03. Juni 2008, 17:53:42 »
Ich denke, dass es ein Trugschluss ist, dass hohe Wissensfertigkeiten gleichzeitig auch viele Quests lösen.
Wenn dein Auftrag ist, eine Prinzessin zu retten, die von einem Drachen entführt wurde, dann kannst du zwar aus den Augenzeugenschilderungen schließen, welche Art Drache das war, aber um ihm zu folgen brauchst du Spuren lesen, um dich an ihm vorbeizuschleichen Leise bewegen, um ihn zu bekämpfen Kampffähigkeiten. Da sind die Wissensfertigkeiten kein Spaßverderber, sie helfen nur, sich auf die Stärken und Schwächen des Drachen besser vorzubereiten.

Wissensfertigkeiten helfen dir sicherlich, viele Dinge schnell einzuordnen und die Schwächen von Gegnern zu kennen, aber sie lösen an sich keine Quests, oder?

andibar

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Loremaster unbalanced?
« Antwort #5 am: 03. Juni 2008, 19:08:01 »
Das sind zwei sehr gute Ansätze, jedoch ist folgendes im PHB definiert, wie ist das dann zu verstehen?

1.Wissen (Lokales): Legenden, Persöhnlichkeiten, Bewohner, usw....

2. Bardenwissen ( bekommt ja der Loremaster) "... lokale bekannte Leute, legendäre Gegenstände ..." oder"SG 30  Äußerst Unbekannt [...] die Geschichte eines unwichtigen (!!) magischen Gegenstandes."

Warum sollte ich keine Quests lösen können, wenn ich folgendes weiss:

Wissen (Arkanes) : "uralte Mysterien, magische Traditionen, [...] ,kryptische Ausdrücke,..."

natürlich ist das alles Definiton des SLs, aber wie definiert man das am besten. Sehr schwammig ist das eigentlich nicht. Nur die SG Vergabe ist variabel.
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Xiam

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  • Mörder der 4E
Loremaster unbalanced?
« Antwort #6 am: 04. Juni 2008, 09:17:51 »
Zitat von: "andibar"
1.Wissen (Lokales): Legenden, Persöhnlichkeiten, Bewohner, usw....

2. Bardenwissen ( bekommt ja der Loremaster) "... lokale bekannte Leute, legendäre Gegenstände ..." oder"SG 30  Äußerst Unbekannt [...] die Geschichte eines unwichtigen (!!) magischen Gegenstandes."

Wenn der Lich niemandem erzählt, wo sein Phylacterium verborgen ist (und man sollte davon ausgehen, dass er das nicht tut) kann man auch mit einem noch so guten Wissenwurf nicht an diese Information kommen. Und auch über die Darmtätigkeit des Erzmagiers dürfte man damit nichts "wissen". Da hilft wohl nur zu beobachten, wie oft am Tag er den Abort aufsucht.

Zitat von: "andibar"
Warum sollte ich keine Quests lösen können, wenn ich folgendes weiss:

Wissen (Arkanes) : "uralte Mysterien, magische Traditionen, [...] ,kryptische Ausdrücke,..."

natürlich ist das alles Definiton des SLs, aber wie definiert man das am besten. Sehr schwammig ist das eigentlich nicht. Nur die SG Vergabe ist variabel.

Weil für die meisten Quests das reine Wissen um die Lösung nur die Hälfte der Miete ist. Klar gibt es vielleicht Quests, bei denen es um das Lösen eines Rätsels geht, und vielleicht hast du dabei einen Vorteil durch dein maximiertes Wissen, aber zu den meisten Quests gehören ja noch Handlungen dazu.

Ich glaube, du konstruierst dir da gerade ein Problem, wo keines ist ;) Stell dir die reinen Wissensfertigkeiten nicht zu mächtig vor. Reines Wissen ist erstmal nur Wissen, nicht aber dessen korrekte Anwendung.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Gwenfair

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Loremaster unbalanced?
« Antwort #7 am: 04. Juni 2008, 09:18:50 »
Verwechselst du vielleicht Wissen mit Können?
Wissen Arkanes ermöglicht dir, ein uraltes Ritual zu erkennen als ein Versuch einen Erzdämon zu beschwören. Es ermöglicht dir aber nicht, dieses oder ein ähnliches Ritual selbst abzuhalten. Du kannst ja, trotz aller Wissensfertigkeiten, nur die Zaubersprüche und Fähigkeiten, die du auf deinem Charakterbogen zu stehen hast.

Also bleiben wir doch mal bei dem Drachen: Wie glaubst du, würde dir da dein Wissen helfen? Nenn mal ein Beispiel, wie du dir unausgewogene Anwendung von Wissen vorstellst.

Curundil

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Loremaster unbalanced?
« Antwort #8 am: 04. Juni 2008, 09:49:12 »
Ausgewogen: "Es ist ein weißer Drache, er ist immun gegen Kälte und anfällig gegen Hitze. Er ist nicht besonders schlau und denkt eher raubtierhaft. Dieser spezielle Drache ist soundso groß, daher vermutlich soundso alt und besitzt daher vermutlich die altersabhängigen Fähigkeiten blah. Drachen allgemein können zudem blahblah. Diese spezielle Drache wurde dabei beobachtet, daß er im zeitlichen Turnus von blah an folgenden bewohnten Orten in der Umgebung gesichtet wurde, wie er dies und das tat. Außerdem zeigen die von der ansässigen Bevölkerung und überlebenden Abenteurern geschilderten Beobachtungen, daß es da frappante Parallelen mit dem Drachen Manfred Mustermann gibt, der anno tuckentuck mal dies und jenes in Musterland gemacht hat und der Legende nach folgende Eigenarten besitzt: Blah und blah. Wenn er es tatsächlich ist, heißt das für uns blah, da wir hier folgende Dingsdas zur Verfügung haben, die soundso funktionieren."
Korrekte Auskünfte, die über Wissen laufen können.

Unausgewogen: "Der Drache hat sich heute früh auf dem Weg zum Höhlenausgang an einem Stein verhoben, ist daraufhin nach einem verpatzten Reflexwurf in einen Geysir gefallen und hat sich im Durchzug böse erkältet. Jetzt ist er nicht mehr immung gegen Kälte. War zwar niemand dabei, aber ich weiß es."
Falsche Anwendung von Wissen.

Anderes Beispiel:

"Ah, ein Wörterschloß an einer Kiste! Die kenn ich. Funktionieren so und so. Gängige Rätsel sind so und so. Dieses spezielle Schloß sieht aus, als stamme es aus der Werkstatt von blah, der hat vorwiegend Begriffe wie blah, blah, blah codiert. Normalerweise enthalten seine Wörterschlösser die Buchstaben soundso auf diesenundjenen Positionen, was folgende mögliche 7826 Kombinationen ergibt: blah blah blah blah... von denen aber nur folgende 1225 Kombos tatsächliche Wörter ergeben, zumindest in Sprachen, die der Magier, der diese Schatulle verschlossen hat, gekannt haben dürfte: blah blah blah..."
Korrekte Anwendung.

"Ah, ein Wörterschloß an einer Kiste! Dieses Wörterschloß hat der Magier gestern um zwölf Uhr mit folgendem Wort verschlossen: Blähungen! Und dabei hat er kräftig einen ziehen lassen. Vorsicht übrigens, unter der Kiste liegt ein Groschen, den sein Hausdiener letzte Woche da versteckt hat, ehe er einem Herzinfarkt infolge eines angeborenen Vorkammerfehlers erlag. Den Groschen sollten wir nicht vergessen."
Falsche Anwendung.

Letztes Beispiel:

Sphinx: "Ich stelle Euch ein mächtiges und sehr schwieriges Rätsel, das mir von einem Drachen zugetragen wurde: Blah blah blah!"
Loremaster: "Pech für Dich, Mieze. Dieses Rätsel habe ich schon in der Bibliothek von Soundso gelesen, und die Antwort lautet: blah!"
Richtige Anwendung.

Sphinx: "Ich stelle Euch ein Rätsel, das ich mir gerade ausgedacht habe."
Loremaster: "Macht nix, ich kenne eh jede denkbare Antwort auf alle denkbaren Rätsel."
Falsch, den kennen tut er sie bestimmt, nur wird er aus all seinem Wissen nicht unbedingt die richtige im richtigen auswählen.
history ['hıstəri], n: an account mostly false of events mostly unimportant, brought about by rulers mostly knaves and soldiers mostly fools. -- Ambrose Bierce

Für mehr Handlung in Rollenspielen!

Noctus

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Loremaster unbalanced?
« Antwort #9 am: 04. Juni 2008, 12:20:03 »
@Curundil

"Falsche Anwendung" -->  :lol:
Der beste Freund des Massenmörders ist der Pazifist.

andibar

  • Mitglied
Loremaster unbalanced?
« Antwort #10 am: 04. Juni 2008, 14:14:04 »
Jo, Tempus da haste Recht.

Wobei es anderweitig Zauber gibt wo man mit Steinen über den Sinne des Lebens reden kann oder eben Tote nach Antworten fragen kann.

Das sind ja auch eher ungewöhnliche Informationsquellen.

Aber da ist der Unterschied zwischen Wissen  und  Können


Ja,ich denke ich bin zufrieden mit den Antworten
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